Kapitel 29

"Fuck! Marc bringt mich um!", murmelte ich und lief hektisch den Weg zur Schule hoch.

Es war Montagmorgen und ich hatte meinen Wecker verschlafen. Das war mir noch nie passiert! Es war 7:40 Uhr und der Unterricht hatte schon vor zehn Minuten angefangen.

"Scheiße, scheiße, scheiße!", ich rannte über die Straße ohne nach links und rechts zu schauen. Wenn ich angefahren wurde hatte ich wenigstens eine Ausrede, wieso ich zu spät kam und er hätte sich um mich gesorgt. Leider wurde ich weder an- noch überfahren und schaffte es lebend zur Schule.

"Ich bin so gut wie tot!", sprach ich zu mir selbst. Obwohl? Vielleicht konnte ich ihn auch vom Gegenteil überzeugen. Ein teuflisches Grinsen schlich sich auf meine Lippen. Oh ja, das würde ich machen!

Als ich auf die Tür zuging kam von der entgegenkommenden Richtung Herr Heißmann, der es genauso eilig hatte wie ich.

"Herr Heißmann?", rief ich verwundert.

Er kam schnellen Schrittes mit seinen langen Beinen auf mich zu.

"Scheiße, ich habe verschlafen!", er öffnete die Tür und ließ zuerst mich rein, bevor er selbst hineintrat.

"Ich auch!", schnell liefen wir rein.

"Bei wem hast du jetzt?", fragte er mich und sah hinab zu mir. Seine Augen waren trüb und er hatte Augenringe. Sein braunes Haar war verwuschelt, als wäre er gerade erst aufgestanden - Was auch der Fall war.

"Dumond."

"Ach, der verzeiht dir. Ich habe jetzt meine Sechstklässler. Die werfen mir das bis zum Abi vor und zwingen mich wahrscheinlich noch Schokolade mitzubringen.", er verdrehte die Augen und lachte.

Unsere Wege trennten sich. Er lief links Richtung Lehrerzimmer und ich musste geradeaus die Treppe hinunter. Da fiel mir etwas ein.

"Warten Sie! Herr Heißmann!", ich lief ihm hinterher.

Er blieb stehen und drehte sich zu mir.

"Stimmt es, dass Sie die Schule wechseln wollen?"

Er sah mich überrascht und verwirrt an.

"Bitte was?"

"Seit letzten Montag geht das Gerücht herum Sie wollen die Schule wechseln."

"Ich will was? Wer kommt denn auf sowas?"

"Ich weiß nicht. Freddy hat es mir erzählt und der hat es von jemand anders gehört."

"Dann sag Freddy dass das nicht stimmt und ich hier nicht so schnell weggehe. Außerdem muss ich euch doch bis zum Abi begleiten.", er zwinkerte mir zu und verschwand dann im Lehrerzimmer.

Ich stürmte die zwei Treppen runter. Es war schon 7:50 Uhr. Herr Dumond hatte mich bestimmt schon als fehlend eingetragen. Ich atmete tief durch und klopfte dann. Schüchtern und peinlich berührt trat ich ein. Alle starrten mich an und Herr Dumond schaute überrascht von seinem Blatt hoch.

"Everly?"

"I'm so sorry! My alarm didn't go off!", ich lief zu meinem Platz und setzte mich völlig außer Atem hin.

"Okay.", Herr Dumond nahm einen Zettel hervor und strich darauf etwas durch. Ich holte meine Sachen aus dem Rucksack und zog meinen Hoodie aus. Darunter trug ich ein orangenes Crop Top, dazu schwarze Shorts und silberne Sneaker mit glitzernden Nieten von bugatti. Ich befürchtete geschwitzt zu haben und fühlte mich die ganze Zeit über unwohl weil ich vermutlich stank. Herr Dumond ging aus dem Zimmer um Blätter zu kopieren.

"Psst, was müssen wir machen?", wendete ich mich zu Lasse. Dieser ignorierte mich. Frederick reichte mir drei Blätter.

"Hier. Aufgabe zwei und drei auf dem letzten Blatt. Du hast nichts verpasst, nur Wiederholung zu dem Buch das wir gelesen haben.", er lächelte freundlich.

"Danke.", dankend nahm ich die Blätter entgegen und machte mich an das bearbeiten der Aufgaben. Herr Dumond kam zurück und schaute auf die Uhr.

"Da es demnächst klingeln wird müssen wir das jetzt schnell machen.", er holte einen weißen Zettel raus.

"Ich war gerade oben und wie es aussieht ist Herr Heißmann wieder da."

Jubel ging durch die Klasse. Lasse schaute zu mir. Ich schaute ausdruckslos nach vorne und verschränkte die Arme.

"Und uns wurden die Zimmer der Jugendherberge? Hotel? Wie auch immer, mitgeteilt. Also es gibt ein vierer Zimmer, ein dreier Zimmer und zwei zweier Zimmer. Und natürlich noch jeweils ein Zimmer für Herr Heißmann und mich. Die Zimmer sind auf zwei Etagen aufgeteilt, damit wir zusammen bleiben können. Eine Ebene ist für die Jungs und eine für die Mädchen. Jetzt sagt mal kurz wer mit wem in ein Zimmer will."

Ein wildes Gemurmel ging los und es wurde laut diskutiert. Nur mit mir sprach keiner.

Tolga meldete sich als erster, nachdem er sich mich Lasse und Frederick besprochen hatte.

"Also wir nehmen das Vierer Zimmer. Ich, Vin, Marian und Xander."

Herr Dumond notierte die Namen.

Dann meldete Lasse sich.

"Freddy und ich würden ein Doppelzimmer nehmen."

"Mit den Ladys dürfen wir uns ja leider kein Zimmer teilen.", Frederick grinste mich frech an und leckte sich über die Lippen.

Herr Dumond warf ihm einen bösen Blick zu.

"Wenn du in Spanien ein Mädchen auch nur schief anguckst schicke ich dich mit dem nächsten Flieger nach Hause.", ermahnte Herr Dumond ihn.

"Schon okay.", Frederick hob abwehrend die Hände.

Aly sprach als nächstes.

"Also Angelika, July und ich würden gerne in ein Zimmer."

"Okay. Wer bleibt übrig? Oh, Everly.", Herr Dumond sah zu mir. Ich zuckte mit den Schultern.

"Sieht so aus als hättest du ein Doppelzimmer für dich.", kam es von ihm.

Mir sollte es recht sein.

"Hä, können nicht einfach alle Mädchen in ein Vierer Zimmer und die Jungs teilen sich auf?", mischte sich Anni ein.

"Halt die Klappe, wir Jungs bleiben zusammen!", kam es von Tolga.

"Ihr könnt natürlich untereinander tauschen. Solange Jungs und Mädchen getrennt bleiben. Ihr müsst nur rechtzeitig Bescheid sagen.", Herr Dumond zuckte mit den Schultern.

Aly sah zu mir. Ich hatte keinen Bock auf die Mädchen. Und zu den Jungs konnte ich nicht.

"Schon okay, ich nehme das Doppelzimmer."

Herr Dumond notierte es lächelnd.

"Gut, dann wäre das geklärt. Schönen Tag euch noch."

Pünktlich beendete die Klingel den Unterricht.

"Und Everly! Bleib doch noch kurz, wir müssen über dein zu spät kommen reden."

Die anderen warfen mir mitleidige Blicke zu. Herr Dumond hatte zwar keinen Ruf als strenger oder böser Lehrer. Er war nett. Aber er erwartete Disziplin und vor allem in der Oberstufe erwartete er ein anständiges Verhalten von uns.

Wir warteten bis alle draußen waren. Ich saß an meinem Platz und starrte ihn an. Als er sich dann von der Tür mir zu wand und etwas sagen wollte, redete ich darauf los.

"Ich habe doch schon gesagt dass mein Wecker nicht geklingelt hat! Das ist ja nicht meine Schuld! Außerdem war ich noch nie zu spät! Und-"

"Aufstehen."

Ich schluckte schwer.

Langsam erhob ich mich von meinem Platz in der ersten Reihe und trat vor den Tisch. Ich sah ihn an, doch konnte keine Emotion deuten. Was hatte er vor?

"Umdrehen."

Oh nein, oh nein, oh nein.

Ich folgte dem Befehl.

"Nach vorne bücken, Unterarme auf den Tisch, Beine auseinander."

Ich leistete keinen Widerstand.

Herr Dumond platzierte sich hinter mir. Mit seinen Händen fuhr er meinen Rücken hinab, dann nach vorne und öffnete den Knopf meiner Shorts. Dann zog er diese bis zu meinen Knien hinunter. Darunter trug ich einen zartrosanen Slip.

"Süß.", kam es von ihm.

"Du willst mich jetzt nicht wirklich fürs zu spät kommen bestrafen oder? Ich konnte nichts dafür! Außerdem ist es kein Grund für eine Bestrafung! Und-"

"Shhh."

Sofort verstummte ich.

"Du hast zu kommen wenn ich es dir sage. Ob zum Unterricht oder wenn du unter mir liegst."

Das war sexy.

"Aber natürlich weiß ich, das es kein Grund für eine richtige Bestrafung ist. Ich wollte dir nur mal wieder auf den hübschen Arsch schlagen."

"Hey, das ist nicht fair! Ich- AU!"

Schon klatschte seine Hand auf meine rechte Pobacke.

"Mmhhh... so schön rot. Da bekomme ich glatt Appetit.", er fuhr mit seinen Händen über meinen Hintern und strich dann mit dem Daumen über meine Mitte. Ungeduldig streckte ich mich ihm entgegen.

"Na, na, na. Ich dachte du wolltest es nicht?", neckte er mich. Dabei rieb er sich an meinem Hintern. Das raue Material seiner Jeans und seine Härte zu spüren gefiel mir. Er hätte mich einfach auf dem Tisch ficken können und ich hätte mich sogar dafür bedankt. Er knetete meinen weichen Po und haute dann erneut darauf. Und wieder. Und dann auf die andere Seite. Und erneut. Ich stöhnte auf. Es klatschte erneut. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und streckte mich ihm noch mehr entgegen. Er packte mein Haar und schlug immer und immer wieder in kleiner werdenden Abständen und mit mehr Kraft auf meinen Allerwertesten. Ich spürte ein Ziehen in meinem Unterleib - es gefiel mir. Grinsend ließ ich es über mich ergehen.

"Meine kleine, masochistische Bitch.", Marc hörte auf und küsste mich auf meine erröteten Pobacken. In eine biss er kurz, was mich aufquieken ließ.

"Daddy!", sagte ich empört.

"Sorry, Babe.", er gab mir einen Kuss auf die Stelle und rieb sie dann kurz mit der Hand. Dann zog er meine Shorts wieder hoch und knöpfte sie zu. Ich drehte mich zu ihm und zog einen Schmollmund.

"Aaawww, wolltest du etwa mehr?"

"Ich will immer mehr.", ich schlang meine Arme um seinen Hals.

"Gut. Denn ich bekomme nie genug von dir. Und ich bin bereit dir alles zu geben.", er zog mich an der Taille zu sich und küsste mich lange.

"Bye.", flüsterte er.

"Bye.", erwiderte ich.

Die folgenden Tage vergingen schnell. Zuhause begann ich bereits meinen Koffer für die Studienfahrt zu packen. Wir würden am Sonntag fliegen. Ich hatte mich für den mittelgroßen, türkisen Koffer auf vier Rädern entschieden. Da das Wetter natürlich gut werden würde packte ich voller Vorfreude ganz viele Sommerkleider ein. Ein paar kurze, dann noch ein langes mit Blumenmuster und hohen Beinschlitz. Zwei Teiler, Röcke, Shorts, Tops, Bralettes, T-Shirts und natürliche meine schönste und neueste Unterwäsche. Nicht zu vergessen Socken, ein Paar Sportschuhe, ein Paar Sneaker, ein Paar Flip Flops und ein Paar schwarze High Heels. Und am wichtigsten, Bikinis. Ein dezenter schwarzer, der leicht durchsichtig war, ein weiterer der meine Figur betonte und mich etwas vollbusiger schummelte und ein knapper, der fast alles entblößte. Meine Nägel und Zehnägel würde ich mir am Samstag lackieren. Ich entschied mich für ein gepflegtes weiß. Rot war im Sommer zu ausgelutscht und Mainstream. Am Abend packte ich dann die restlichen Körperpflegeprodukte ein, gefolgt von Sonnencreme, Make Up und Handtüchern. Ich hatte schon von den Stufen über uns gehört, dass sie am mehreren Tagen abends in Bars und Klubs gegangen sind. Nach dem Alter wurde anscheinend nicht gefragt. Außerdem war ich schon so gut wie volljährig. Das Make Up würde es glaubhafter machen. Marc und ich hatten schon die ganze Woche voller Vorfreude miteinander geschrieben. Ich fing an mich wieder zu freuen wenn er mir schrieb. Wollte wieder mehr Zeit mit ihm verbringen. Mir wurde wieder warm in seiner Nähe und ich musste lächeln. Mein Blick lag öfter auf ihm als zuvor und ich wollte ständig bei ihm sein.

Selbst meinen Eltern fiel auf, dass ich wieder mehr gut gelaunt war. Ich schob es auf das gute Wetter. Meine Mutter plädierte auf Frühlingsgefühle und versuchte herauszufinden wem sie gewidmet waren. Ich versuchte sie davon zu überzeugen dass ich nicht verliebt war. War ich ja auch nicht. Redete ich mir zumindest ein. Nochmal würde ich mir nicht das Herz brechen lassen. Vor allem nicht vom selben Mann.

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