Kapitel 17
Marc Dumond
Entrüstet seufzte ich und legte den Stift beiseite. Ich fuhr mir übers Gesicht und schaute zum Stappel Blätter zu meiner rechten. Ich dachte eindeutig zu viel über dieses Mädchen nach. Doch sie hatte es mir angetan. Ich begehrte sie. Doch sie wollte nichts mehr von mir wissen. Ich nahm den nächsten Ordner und korrigierte weiter.
Afrikanische Union - Haupstadt? Kenia. Ich starrte auf die Anwort. Kenia? Mir fehlten die Worte. Hatte ich diesen Kindern den überhaupt nichts beigebracht? Gefühlskalt schrieb ich "Addis Abeba" daneben. Wir hatten das Thema zwei Monate lang behandelt und ich hatte sogar gesagt dass ich diese Frage drannehme. Drannehmen, grinste ich verschmitzt, Everly würde ich jetzt auch gerne nehmen. Meine Hände auf ihrem Körper, sie vor geilheit meinen Namen stöhnend, ich spürte wie mein Schwanz wieder dabei war hart zu werden. Irgendwie schaffte ich es den Gedanken an sie zu verdrängen und weiterzukorriegieren. Doch meine Verzweiflung stieg. Wegen der Antworten oder weil ich nicht wusste wie ich Everly zurückgewinnen konnte? Mein Blick fiel auf den Kalender neben mir. Bald war der jährliche Abschlussball. Everly ließ mir keine andere Wahl als hinzugehen, dabei wusste ich nicht einmal ob sie hinging. Ich lehnte mich zurück und starrte an die Decke. Ich musste sie irgendwie von mir überzeugen. Auf eine unauffällige Art und Weise, denn falls es jemand mitbekommen sollte war ich geliefert. So leicht gab ich nicht auf, Everly hatte sicher noch Gefühle für mich. Aber außerhalb der Schule hatte ich keine Möglichkeit mit ihr zu kommunizieren und auf meine Nachrichten antwortete sie nur knapp, wenn sie überhaupt antwortete.
Was wollte ich überhaupt damit erreichen? Zuerst war sie nur eine Trophäe für mich, ein hübsches Mädchen, bei der man stolz sagen konnte dass man sie schon hatte. Nun stellte ich mir ein Leben mit ihr außerhalb der Schule vor. Als Partnerin. Morgens gemeinsam aufstehen, frühstücken und abends über den Tag sprechen und gemeinsam einschlafen. Ich war verrückt. Sie machte mich verrückt. Ich stand auf und lief in mein Schlafzimmer. Ein persönlicher Raum, der unpersönlich eingerichtet war. Andere hatten Fotos in ihren Zimmern. Verdammt, ich hatte nicht einmal ein Bild von ihr. Kein einziges gemeinsames. Wie konnte das möglich sein? Dafür hatte ich von jedem ihrer Whatsapp Profilbildern einen Screenshot gemacht. Ich hätte so gerne etwas bezüglich ihrem Bikini Bild gesagt, doch riss mich zusammen. Ich öffnete meinen Schrank und begutachtete den Inhalt. Ich bräuchte einen neuen Anzug, da fiel mir ein dass ich einen hatten. Ich zog eine schwarze Kleiderschützhülle raus und öffnete den Reißverschluss. Drinnen befand sich ein schwarzer Anzug von Brioni. Ein luxuriöses Designerteil welches ich in Italien ergatterte. Der Schnitt war figurbetonend, glücklicherweise hatte ich abgenommen. Ich hatte die Wahl zwischen einer schwarzen, einer blauen und einer roten Krawatte. Rot war eigentlich nicht meine Farbe, dennoch entschied ich mich für letztere. Auffallend und leidenschaftlich.
Äußerlich würde ich Everly sicher gefallen, doch wie kam ich an sie ran? Ich konnte schlecht mit Blumen zu einem Schulball kommen oder sie mit dem Auto abholen... aber vielleicht nach Hause fahren? Den ganzen Abend an ihrer Seite zu sein war auffällig und unmöglich. Marc, lass dir etwas einfallen!
Everly Schumann
Es klingelte an der Tür, schnell rannte ich die Treppe runter und nahm das Paket des Postboten entgegen.
"Neeein, als ob es so schnell gekommen ist.", lachte meine Mutter ungläubig. Mit einer Schere öffnete ich das Paket und holte den feinen roten Stoff heraus. Ich hielt das Kleid hoch, es war perfekt.
"Probiere es an!", ermunterte mich meine Mutter. Ich entledigte mich meines T-Shirts und Jogginghose und zog das Kleid an. Vor dem großen Schlafzimmerspiegel drehte ich mich Hin- und Her. Der enge Schnitt betonte meine Sanduhrenfigur und das saftige Rot ließ meine blasse Haut wie weiß wirken, wodurch mein dunkles Haar und die dunkelbraunen Augen noch mehr auffielen.
"Ich liebe es.", sagte ich strahlend und bewunderte mich weiter im Spiegel.
"Es ist perfekt. Besser als das letztes Jahr. Nicht dass das letztes Jahr schlecht war, aber für die aktuelle Everly ist das besser.", kam es von meiner Mutter die nun am Kleid herumzupfte. Im vorherigen Jahr trug ich ein langes schwarzes Kleid mit Beinausschnitt und einem langen Ärmel, passend zu Leons schwarzen Anzug. Unsere Freunde bezeichneten uns als 'James Bond Pärchen', es war ein Hingucker und sexy und doch nicht auffällig genug für mich. Das diesjährige lange, elegante rote Kleid mit Rückenausschnitt und Beinschlitz war um einiges pompöser. Ich wollte auffallen und gesehen werden, es war meine Zeit zu blühen.
"Also steht deine Entscheidung? Du behältst es?", fragte meine Mutter.
"Ja. Und ich gehe."
"Ohne Begleitung?"
"Meine Freunde werden da sein. Nicht jeder ist in einer Beziehung."
"Und wenn Leon da auch auftaucht?"
"Dann werde ich ihn genauso ignorieren wie er es die letzten Monate mit mir getan hat."
"Richtig so."
Ich ging in mein Zimmer und zog meine Tanzschuhe an. Tatsächlich war ich unzufrieden, denn die Absatzhöhe meiner Schuhe lagen bei gerade mal 6,5 Zentimetern. Ich fühlte mich in ihnen zu klein. Seit dem letzten Sommer trug ich High Heels mit mindestens 11 Zentimetern Absatz. Tanzen war in diesen allerdings etwas schwerer. Ich hatte keine andere Wahl und musste mich wohl damit abfinden, immerhin waren sie teuer gewesen und ich konnte sie nur einmal im Jahr tragen. Ich fuhr mit einem Finger über den Ausschnitt. Er war tief und ich wusste schon welche Halskette ich anzog um die Blicke auf mich zu ziehen. Die anderen Mädchen würden mich hassen, doch einen Abend lang wollte ich Aufmerksamkeit. Auffallen. Und falls Leon da war, ihn bereuen lassen und zeigen was er freiwillig hatte gehen lassen. Nein, freiwillig weggegeben hat, förmlich von sich gestoßen hat. Er sollte leiden. Nun war ich dran glücklich zu sein. Ich griff zu meinem Handy und schrieb Lasse eine Nachricht.
Abschlussball, ich komme
♡♡♡
Hallo meine Lieben,
ich melde mich aus der Sommerpause 🌞 Geplant war die Zeit zu nutzen und weiterzuschreiben, doch ich habe kein einziges Wort getippt haha 😅😂 In meinem Leben hat sich in den letzten Wochen einiges verändert, zum größten Teil ins positive auch wenn das "Gesamtbild" anfangs sehr negativ war. Es ist nun eben so wie es ist und ich muss es akzeptieren, das Beste daraus machen und vor allem weiterleben. Irgendwo war der Verlust gewisser Dinge, wie gesagt, positiv. Oder zu meinem Besten, das weiß ich noch nicht.
Ehrlich gesagt wusste ich nicht ob ich weiterschreiben sollte. Meine Geschichten bekamen nie große Aufmerksamkeit oder "hype", teilweise dachte ich dass sie eh niemand lesen würde (das Thema spricht auch nicht viele an). Aber als sich August/September dem Ende neigten wurde mir klar wie vielen meine Geschichte etwas bedeutete. Tatsächlich wurde über den Sommer der erste Teil deutlich mehr gelesen, ich bekam viele Votes und es wurde kommentiert. Und auch unter den Kommentaren dieser Geschichte konnte ich lesen, wie viele darauf warteten dass es weiterginge. Das machte mich glücklich. Es gibt Menschen denen diese Story etwas bedeutet, die meine Hirngespinste lesen wollen und nur für diese Menschen schreibe ich [weiter].
Ich kenne eure Lebenssituationen nicht, genauso wenig wie ihr meine kennt. Und vielleicht hat der ein oder andere da draußen einen Crush auf seinen Lehrer und ließt diese Geschichte um ein Mal der Realität zu entfliehen und diese Vorstellung zu leben. Andere finden vielleicht einfach nur die unmoralische Vorstellung geil - keine Ahnung. Aber für euch schreibe ich. Ich fand es immer nett wenn ihr mir auch privat geschrieben habt um zu sagen wie toll ihr meine Geschichte findet. Danke an alle die mich unterstützen
Ich versuche nun wieder die Geschichte fortzuführen.
Uploads jeden ersten Freitag im Monat (voraussichtlich).
Liebe Grüße, euer
melancholisches_girl
💕
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