Kapitel 18

"Ich dachte, du wolltest zu Mr Jeong?", fragte Hoseok verwundert.

Ich seufzte und schmiss meine Tasche neben die Bank im Garten, auf den ein Teil meiner Gruppe saß. Die Vorlesung war zuende und die anderen hatten wohl sich geeinigt den Weg durch den Garten zu nutzen, um kurz zu verweilen und die Abendsonne zu genießen.

"War ich ja auch, aber was soll ich sagen..."

Mit einem lauten Maunzen sprang Luzifer von meinen Schultern auf den Schoß von Yoongi und rollte sich schnurrend zusammen. Ich kratzte mich verlegen am Kopf.

"Der Kleine hatte sich partout geweigert bei Mr Jeong zu bleiben. Es war so schlimm, dass er sowohl die Tür als auch Mr Jeongs Arme komplett zerkratzt hatte, als ich raus bin und er im Haus bleiben sollte.", seufzte ich.

"Echt jetzt?!" Nicht nur Jin sah mich erschrocken an.

"Jup. Aber wir haben jetzt eine Lösung gefunden."

"Und die wäre?", fragte Yoongi mit hochgezogener Augenbraue. Ich zuckte mit den Schultern.

"Mr Jeong hat es mit dem Rektor geklärt, wobei ich mir ziemlich sicher bin, dass er meinen Namen dabei nicht genannt hat. Sonst hätte der wohl verneint. Aber so wie es aussieht, habe ich wohl eben den Kleinen hier adoptiert, dass er ab jetzt bei mir im Zimmer bleibt."

Stolz streckte Luzifer sein Kinn vor und schnurrte genüsslich. Yoongi schnaufte belustigt.

"Erst Theater machen und dann auch noch stolz darauf sein..."

Das Schnurren wurde lauter. Leise lachte er und sah wieder zu mir.
"Kenne ich irgendwoher."

Ich zuckte mit den Schultern als wüsste ich nicht, worauf er hinaus wollte.

"Und ihr genießt noch die Abendsonne?", fragte ich ungezwungen in die Runde.

"Genau. Wir wollten eigentlich nur auf dich warten, bevor wir zum Abendessen gehen.", erklärte mir Jin.

"Na dann. Ich bin da, wir können zum Essen.", grinste ich.

"Und... deine neue Katze?", fragte Kookie etwas unsicher. "Ich bezweifle, dass die mit in die Mensa darf..."

Yoongi seufzte und stand auf. Allerdings nicht ohne Luzifer festzuhalten und ihn auf den Arm zu nehmen. "Ich bringe ihn kurz hoch. Bis Jimin nach oben und wieder runter gefunden hat, braucht das ewig." Er schnappte sich seine Tasche und schulterte sie.

"Geht schon mal vor, ich komme dann nach." Und schon war er mit dem kleinen Kater verschwunden.

"Eh.. Ich dachte, der würde jetzt zu dir gehören?", fragte Namjoon etwas verwirrt. Ich zuckte nur mit meinen Schultern.

"Luzi scheint sich wohl auch ganz gut mit Yoongi zu verstehen. Und ob er jetzt in dem Zimmer links oder rechts ist, ist doch auch nicht so wichtig.", grinste ich ihn an.

Außerdem kannte Yoongi ja auch meinen Code, weswegen er Luzi auf jeden Fall in meinem Zimmer absetzen würde. Sonst hätte er ja Tierhaare bei sich im Zimmer und müsste mehr sauber machen, als ihm lieb wäre. Fauler Sack eben.

"Aber dann gehen wir mal Essen. Ich bin schon echt am Verhungern.", brummte Taehyung und stand auch von der Bank auf. Grinsend hob ich wieder meine Tasche auf und folgte dem blonden Hexer, der einfach schon ein paar Schritte vorgelaufen war.

"Hattet ihr schon Pläne für heute Abend?", fragte ich neugierig. Der Blonde schmunzelte und nickte.

"Ich wollte mit Kookie heute Abend noch ein wenig raus in den Garten. Das Licht ist heute richtig gut zum Bilder machen und das wollte ich ausnutzen. Kookie wollte mit und vielleicht bekomme ich ihn ja dazu überredet, dass er für mich Modell steht."

Ich warf einen Blick zurück zu den anderen, wo der Besagte mit lief. Anzüglich wackelte ich mit meinen Augenbrauen.

"Ein Leckerbissen zum Fotografieren, ist er ja auf jeden Fall. Dann können die Bilder ja nur gut werden.", lachte ich.

Taehyung verdrehte die Augen, aber wenn ich mich nicht täuschte, dann sah ich einen leicht rosanen Schimmer auf seinen Wangen.

"Wir werden sehen, wie sie heraus kommen. Falls er so etwas überhaupt machen will.", brummte er nur als Antwort.

"Redet ihr beiden etwa über mich?", fragte Kookie mit einem Mal, als hätte er etwas gehört. Er beschleunigte und holte zu uns auf.

"Tae hat nur erzählt, dass du ihm heute Abend Modell stehst.", grinste ich frech und sah etwas in Taehyungs Richtung.

"Das habe ich doch so gar nicht gesagt.", meckerte der Blonde sofort zurück.

Jap. Da war definitiv ein rosa Schimmer auf seinen Wangen. Mein Grinsen vertiefte sich.

Überrascht sah Kookie ihn an. Er zögerte kurz, bis er darauf antwortete. "Wenn du meinst, da könnte etwas Gutes dabei heraus kommen, dann warum auch nicht?"

Tae warf mir einen etwas genervten Blick zu. Ich hob verteidigend meine Hände.

"Ich habe die Sache nur beschleunigt. Und wir reden hier doch von normalen Fotos. Niemand hier hat von Oberkörperfreien oder Aktbildern geredet.", konterte ich.
Ich konnte der Versuchung einfach nicht widerstehen es in eine solche Richtung zu lenken.
Wir erreichten die Tür die in die Mensa führt.

"Außer du..."

Tae unterbrach mich in dem er Kookie und mir schier unsere Taschen aus der Hand riss.

"Stellt euch schon mal an. Ich such uns schon einmal einen Platz.", murmelte er angespannt und rauschte mit unseren Taschen einmal durch den Raum.

"Hab ich irgendetwas verpasst, um das verstehen zu können?", fragte Kookie etwas verwirrt.

"Nein, nein. Er ist vielleicht nur vor lauter Hunger etwas unentspannt.", antwortete ich ihm.

Ich biss auf meine Lippe, um mein Grinsen zu unterdrücken. Nur war es vermutlich nicht unbedingt der Hunger nach Essen, der ihn so unentspannt werden ließ.

"Was meintest du eben eigentlich mit Oberkörper freien Bildern?", fragte Kookie mit einem Mal weiter nach.

Ich sah zu ihm, doch er sah mich nicht an. Sein Blick lag auf Tae, der etwas weiter hinten im Raum unsere Sachen ablegte und auch die beiden Wölfe und Namjoon ihre Sachen dorthin brachten. Kookie sah nachdenklich aus. Dieses Grinsen zu unterdrücken, war gar nicht so einfach.

"Nachdem was ich gestern so ab und zu an Sixpack hervor blitzen gesehen habe, hast du einen sehr ästhetischen Körper, der gut abgelichtet, sehr gut zur Geltung kommen würde.", erklärte ich so ernsthaft wie möglich.

Kookie richtete sein Blick nun auf mich und sah mich etwas seltsam an.

"Gott bewahre. Ich will doch nichts von dir.", verdrehte ich die Augen, als mir kam, was er vermutlich jetzt denken würde.

"Ich liebe nur solche ästhetischen Bilder. Egal ob von Mann oder Frau. Und du hast einfach einen sehr trainierten Körper. Würden bestimmt gut aussehen, solche Bilder.", zuckte ich mit meinen Schultern.

"Okay.", gab mein Gegenüber knapp zurück. So ein verklemmtes Etwas.

"Ich will sicher nichts von dir. Eher stecke ich direkt meine Zunge der Person, die hinter uns steht in den Hals, als dir."

"Ewww...", hörte ich es plötzlich angeekelt hinter mir.

Sofort drehten wir uns um und sahen Yoongi, der sich hinter uns angestellt hatte. Angewidert sah er mich an. Aber das schien Kookie zum Glück wieder zu amüsieren.

"Das hier Halbdämonen herum laufen, die dich durch einen Kuss auch töten können, war die schon bewusst?", kicherte er.

Grinsend zuckte ich meine Schultern.
"Sehe es doch einfach positiv. Ich würde lieber sterben, als mit dir etwas anzufangen."

"Wer will hier etwas mit wem anfangen?", fragte Tae, der mit den anderen wieder zu uns kam, mir eine Spur zu scharf.

"Jimin meinte, er würde lieber Yoongi küssen und sterben, als mit mir etwas anzufangen.", kicherte Kookie nun doch sehr amüsiert.

Und als die anderen Yoongis Gesicht sahen, der mich immer noch komplett angeekelt musterte, mussten sie auch lachen. Und auch Tae entspannte sich deutlich.

Und irgendwie brach dann eine Diskussion darüber aus, wie Halbdämonen sich dann überhaupt Liebe zeigen würden. Doch da Yoongi nichts dazu sagte, wurde mehr unsinnig spekuliert, als Tatsachen genannt.

"Wie zur Hölle bist du gerade zu einem solchen Thema gekommen?", fragte mich der Schwarzhaarige als wir am Tisch saßen leise.

Mein Grinsen vertiefte sich wieder und ich sah ihn an. Er hob eine Augenbraue an.

"Ich kenne dieses Grinsen... Wen hast du gefunden?", fragte er leise und trocken nach.

Aus dem Augenwinkel beobachtete ich die anderen beiden Hexer, wie sie sich wieder normal in die Gruppe einfügten.

"Die beiden?", fragte er stirnrunzelnd nach.

Grinsend nickte ich. Das würde mit den beiden noch echt interessant.

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