6. Kapitel

„Du bist echt ein Hohlkopf. Du hättest ihrer Mutter erst einmal den Vortritt lassen sollen."

Sie hörte den anderen Kerl knurren.

„Überschreite deine Grenze nicht, Mick. Ich kann dich immer noch fertig machen!"

„Ha! Das hat man ja gesehen. Du hattest nur Glück, das Amanda gekommen war, sonst hätte deine Visage nicht mehr so hübsch ausgesehen."

Mariposa stöhnte leise.

„Seid endlich ruhig! Und Mikael hat Recht, Callum. Ich hätte es ihr vorher erklären sollen!"

Der Kerl schnaubte.

„Sie ist meine Tochter. Das muss sie akzeptieren!"

Mariposa setzte sich auf.

„Ich muss gar nichts. Vor allem, wenn der Kerl, der behauptet mein Vater zu sein, jünger als ich aussieht!"

Ihre Mutter setzte sich gleich zu ihr und nahm sie in ihre Arme.

„Mein kleiner Engel! Ich dachte, ich hätte dir den richtigen Tee gegeben. Aber es war wohl falsch."

Mariposa seufzte.

„Ich habe nur zwei Schlucke getrunken. Aber was ist hier bitte los? Was suchst du hier? Und was sucht Mikael hier? Und..."

Ihre Mutter legte ihr eine Hand auf den Mund.

„Scht, meine Kleine. Das sind zu viel Fragen auf einmal. Ich werde dir alles erzählen."

Sie sah zu den Männern.

„Bitte. Geht für eine Weile hinaus. Ich kann nicht alles erklären, wenn ihr euch zwischendurch die Köpfe einschlagen wollt!"

Der Kerl wollte etwas erwidern, aber sie schüttelte den Kopf.

„Nein, Callum. Es wird gehen. Ich lasse euch rufen, wenn wir so weit sind. Aber ihr könntet James fragen, ob er uns einen kleinen Imbiss zubereiten kann."

Callum stand auf und murmelte etwas, dass er in seinem eigenem Haus wie ein Bote behandelt werden würde. Mikael nickte ihr zu und folgte Callum.

Kaum war die Tür geschlossen, wandte sich Mariposa an ihre Mutter.

„Also! Was ist hier los? Warum behauptet er immer wieder, ich wäre seine Tochter? Das geht gar nicht. Es sei denn, er hat einen sehr guten Gesichtschirurgen!"

Ihre Mutter lachte hell auf.

„Nein! Und ich werde es Callum nicht erzählen, dass du ihm das zugetraut hast. Allerdings stimmt es, was er gesagt hat. Er ist tatsächlich dein Vater. Nein! Hör mir zu!" Sie zog Mary wieder nach unten, als diese empört aufspringen wollte.

„Wie du vielleicht schon an Mikael bemerkt hast, sind die beiden nicht mit normalen Männern zu vergleichen. Ich meine, allein die Größe und das sie unheimlich reich sind, müsste jedem schon zum Nachdenken bringen. Und das sich niemand mit ihnen anlegen will erst Recht!"

Mariposa lachte böse.

„Das ist etwas weit hergeholt, Mama! Größe und Reichtum bringen mich jetzt nicht gerade darauf, dass es besondere Männer sein könnten!"

Ihre Mutter seufzte.

„Ich fange anders an. Erinnerst du dich noch daran, was ich früher immer gemacht habe? Und es auch jetzt teilweise noch tue?"

Mariposa zuckte mit den Schultern.

„Du bist eine Künstlerin!"

Ihre Mutter lächelte.

„Ja, aber das meinte ich nicht. Die ganzen Kräuter, die Tees, die ich gebrüht habe. Die Kerzen, die ich manchmal aufgestellt habe? Du hast mich einmal gefragt, was ich da singe...nun, es war nicht irgendein Lied, dass ich gesungen habe. Es waren eher Zeremonien, die ich abgehalten habe."

Mariposa erinnerte sich. Vor bestimmten Tagen hatte ihre Mutter immer unzählige Kerzen aufgestellt. Sie hatte einen Singsang angestimmt und manchmal auch mit Kreide irgendetwas auf den Boden gemalt. Mariposa hatte es später als Spinnerei abgetan, aber das schien nicht so zu sein.

Auch der Lavendel, der ihr im Zimmer aufgefallen war und das Salz. Sie stutzte etwas.

„Willst du etwa behaupten, du bist eine Hexe?"

Ihre Mutter lächelte.

„Mein Kind, du entstammst von einem Hexengeschlecht, dass schon seit Jahrhunderten auf der Erde weilt."

Mariposa schluckte.

„Dann bin ich auch eine Hexe?"

Ihre Mutter nickte.

„Das und mehr! Aber erst einmal zu den Grundlagen. Wie du sicher irgendwo einmal gehört hast, gibt es weiße und schwarze Hexen. Wir sind weiße Hexen und verkörpern das Gute. Und so gibt es bei jeder Art das Gute und das Böse. Es gibt gute und böse Menschen. Es gibt gute und böse Vampire. Es gibt gute und böse..."

Mariposa hob die Hand.

„Moment. Es gibt Vampire? Willst du auch behaupten, dass es Werwölfe, Dämonen und solche Unmenschen gibt?"

Ihre Mutter holte tief Luft.

„Lass das deinen Vater nicht hören, dass du ihn als Unmensch bezeichnet hast. In der Beziehung ist er sehr empfindlich!"

Mariposas Kinnlade fiel herunter.

„Mein Vater ist ein Vampir?"

Einen Moment stutzte ihre Mutter, dann fing sie schallend an zu lachen.

„Nein! Mit den Blutsaugern hat er nichts zu tun. Er ist ein Dämon, meine Kleine! Und Mikael ist auch einer!"

Da Mariposa nicht antwortete, erzählte sie weiter.

„Die beiden gehören dem gleichen Clan an. Mikaels Vater ist ein Dämonenfürst der fünften Ebene. Callum ist einer seiner Generäle, genau wie Mikael! Das werden nur sehr vertrauenswürdige Dämonen. Callum darf Damian, Mikaels Vater, auch Bruder nennen, obwohl er es nicht ist. Callum ist sehr alt. Ich denke, er weiß selbst nicht genau, wie alt er wirklich ist. Aber ich schätze, er wird etwa sechshundert Jahre alt sein!"

Die Tür öffnete sich und James kam mit einem Servierwagen herein.

„Die Damen haben nach einem Imbiss verlangt? Ich war so frei, eine Kleinigkeit her zu richten!"

Mariposa zeigte auf James.

„Ist er auch ein Dämon?", fragte sie entsetzt.

James lächelte sie liebevoll an.

„Leider nicht, Miss Coulter. Ich bin nur ein halber Dämon. Mein Vater war ein Dämon und meine Mutter ein Mensch. Deswegen bin ich in der dämonischen Hierarchie nicht hoch angesehen."

Mariposa schüttelte entsetzt den Kopf.

„Deswegen müssen sie den Diener spielen? Nur weil ihre Geburt nicht ganz so edel ist?"

James lachte nun schallend.

„Ich spiele nicht den Diener. Ich bin freiwillig hier und Meister Callum sehr dankbar, dass er mich aufgenommen hat. Er verlangt nicht, dass ich ihm diene. Ich tue es aus Dankbarkeit."

Ihre Mutter zeigte auf den Sessel.

„Nimm doch Platz, James und leiste uns Gesellschaft. Ich glaube, meine Tochter glaubt dir eher, wie ihrem eigenen Vater!"

James wirkte etwas verunsichert, aber als sie ihn noch einmal darum bat, setzte er sich hin. Es wirkte aber nicht im Geringsten entspannt.

Nachdem die Frauen aber etwas gegessen hatten und Amanda auf ihn einredete, begann er zu erzählen.

„Die meisten Halbdämonen, die aus Menschen entstanden sind, haben keine oder kaum Kräfte. Dämonen lassen sich eigentlich nicht auf Menschen ein, weil sie in ihren Augen schwach sind. Nur Manchmal, wenn ein Dämon sehr der Hafer sticht, nehmen sie sich einen Menschen. Ich weiß nicht, wieso es so ist, aber es entstehen immer Kinder aus so einer schnellen Affäre. Dennoch verachten die Dämonen die Menschen. Und so werden auch die Kinder behandelt. Meine Mutter starb einige Jahre nach meiner Geburt. Es waren damals schlimme Zeiten und Hunger herrschte überall. Da ich dämonisches Blut habe, hatte ich nie Probleme damit. Aber nun war ich alleine. Solche Waisenhäuser, wie Meister Mikael eines erlebt hat, gab es noch nicht, denn wie ihr es vielleicht erraten könnt, bin auch ich sehr alt und es herrschte Krieg. Ich glaube, es war der erste Weltkrieg, ich weiß es nicht mehr genau. Ich war also fünf Jahre alt und auf mich alleine gestellt, denn mein Vater verleugnete mich. Ich war ein sehr wildes Kind, das seine einzige Kraft nicht beherrschen konnte. Um auf der Straße zu überleben, habe ich sie oft angewandt."

Mariposa beugte sich neugierig nach vorne.

„Was ist deine Kraft?"

James lächelte sie an.

„Ich kann Menschen sterben lassen, ohne sie an zufassen. Das ist eine Kraft, die eigentlich von bösen Dämonen benutzt wird. Sie ist hinterhältig und es war nur eine Frage der Zeit, bis man auf mich aufmerksam wurde. Euer Vater wurde auf diese Dimension geschickt, um mich auf zu spüren und mich zu vernichten."

Mariposa sah den Mann entsetzt an, doch ihre Mutter nahm ihre Hand und streichelte sie zärtlich.

„Dein Vater ist schon immer als sehr gutherzig bekannt!"

James nickte zur Bestätigung.

„Das ist wahr! Er hat mich nicht getötet, sondern mich aufgenommen. Er lehrte mich, meine Kraft zu kontrollieren. Selbstverständlich konnte er nicht immer hier bleiben, aber er ließ mich bei Menschen, die mich aufzogen. Später kam ich in sein Haus und kümmere mich nun um alles, wenn er nicht da ist. Und ich war es auch, der immer ein Auge auf sie geworfen hat, als sie geboren wurden. Meister Callum bat mich darum, wenn er es nicht konnte."

Mariposa erinnerte sich auf einmal an die ganzen kleinen Begebenheiten, als ihr geholfen wurde. Der Mann, der sie davon abgehalten hatte, mit dem defekten Wagen zu fahren. Der Anwalt, der sie gegen William vertreten hatte. Sie blickte zu James.

„Das waren sie?", fragte sie vorsichtig, als ob er ihre Gedanken lesen könnte.

Aber er schien zu wissen, was sie meinte, denn er nickte.

Ihre Mutter streichelte ihre Hand.

„Wie geht es dir dabei? Ich meine, jetzt weißt du ja alles! Über mich, über deinen Vater...über dich!"

Mariposa atmete ein paar Mal tief ein, aber ihre Gefühle machten Saltos in ihrem Gehirn. Äußerlich wirkte sie ruhig, aber sie war es nicht. Wieso auch?

Sie hatte gerade erfahren, dass ihr Vater ein Dämon und ihre Mutter eine Hexe war.

Was glaubte ihre Mutter, wie sie sich dabei fühlen sollte?

Sie hatte immer gewusst, dass irgendetwas mit ihr nicht stimmte. Nicht nur die Anschuldigungen der Kinder, sie wäre für ihre Albträume verantwortlich gewesen. Auch William hatte oft gesagt, dass sie seltsam wäre. Gut, ihm hatte sie es nicht geglaubt. Er war derjenige, der gemein und hinterhältig war. Aber nun...

Sie stand langsam auf.

„Was ist mit dir?"

Wieder atmete sie ein und aus.

Langsam!

Ein!

Und aus!

„Was mit mir ist?"

Ein!

Und aus!

„Och, ich weiß nicht! Du erklärst mir gerade, dass mein Leben eine Lüge ist!"

Ein!

Und aus!

„Das ich kein normaler Mensch bin!"

Ein!

Und aus!

„Und ich soll alles einfach so hinnehmen! Alles soll selbstverständlich sein für mich!"

Ein!

Und aus!

Fuck! Es half einfach nicht!

Sie spürte wieder diese Energie, die sie schon verspürt hatte, als sie William gegenüber gestanden hatte. Und sie wusste, dass es übel enden würde, wenn sie weiterhin hier im Haus bleiben würde.

Sie schluckte hart.

Dann rannte sie hinaus.

„Mariposa!"

Sie hörte die Stimme ihres Vaters, doch sie hielt nicht an.

„Lass sie! Ich regle das!"

Mikael!

Auch ein Dämon!

Verdammt! Sie wollte davon nichts wissen!

Sie wollte es nicht!

Sie rannte aus dem Haus und in den Park.

Vor einem Springbrunnen blieb sie stehen. Er war aus weißem Marmor und ein Engel stand mitten drin.

Mariposa stutzte einen Moment. Dann begann sie hysterisch zu lachen!

Ein Engel.

Mitten in einem Park, der einem Dämon gehörte.

Sie lachte abgehackt und sank in die Knie. Die Energie überwältigte sie nun beinahe. Es war schmerzhaft und es würde schlimmer werden, wenn sie es jetzt nicht loswerden würde.

Ihr Mund öffnete sich und sie schrie!



Mikael rannte Mariposa hinterher.

Eigentlich ging es ihm nichts an, aber er fühlte sich irgendwie für sie verantwortlich. Es war eigenartig, aber dieses Gefühl hatte er schon von Anfang an. Aber er glaubte nicht an diesen Fluch. Sie hatte einfach bisher ein beschissenes Leben und das war es, was ihn dazu antrieb. Verflucht, sein Vater würde ihm deswegen die Leviten lesen. Mitleid stand einem Dämon nicht!

Vor der Villa schaute er sich um, fand sie aber nicht. Verdammt. Sie war doch wohl nach Hause gerannt?

Suchend sah er sich um.

Einer der Wachen zeigte zum Park.

Mikael nickte ihm nur zu und lief dorthin.

Wieder blieb er stehen, als er sie hysterisch lachen hörte. Dann begann sie zu schreien und eine Druckwelle erfasste ihn. Er zog den Kopf ein und versuchte zu ihr zu gelangen, Doch es fiel ihm schwer einen Schritt vor den anderen zu setzen. Himmel, die kleine Hexe hatte wirklich unglaubliche Kraft.

Er sah die Wachen auf dem Dach, die zusammenbrachen und sich die Ohren zuhielten.

Endlich sah er sie.

Sie kauerte vor dem lächerlichen Brunnen und schrie immer wieder. Er kniete sich zu ihr und hielt sie von hinten fest.

„Schhh...ist gut...beruhige dich!"

Sie hörte zwar auf zu schreien, doch sie riss sich aus seinen Armen und entfernte sich ein Stück von ihm.

„Dämon!", flüsterte sie.

Er nickte ernst.

„Ja!"

Mariposa wischte sich mit dem Handrücken über die Nase.

„Böse!"

Er hob empört eine Augenbraue.

„Habe ich dir je einen Grund gegeben, so über mich zu denken?"

Sie schüttelte den Kopf.

„Gut! Ich habe es mir nicht ausgesucht, musst du wissen. Genauso wenig wie du!"

Sie schniefte leise und die Tränen liefen ihr über die Wange.

„Ich bin eine Hexe?"

Er nickte.

„Offensichtlich! Schau auf das Dach. Du hast die Hälfte der Wachen nieder gemacht! Und sie sind um einiges stärker als du! Aber du hast es geschafft mit einem Schrei! Ich würde mal sagen, sehr beeindruckend!"

Sie starrte zu den Menschen, die sich langsam wieder aufrappelten.

Ungläubig wischte sie sich wieder über das Gesicht.

„Das war ich? Das wollte ich nicht. Tut mir leid!"

Er lachte spöttisch.

„Man kann es aber verstehen. Ich hätte meine Wut auch am liebsten heraus gebrüllt, als ich erfahren habe, dass meine Eltern Dämonen sind!"

Sie hob beide Augenbrauen.

„Das wusstest du nicht?"

Er schüttelte den Kopf.

„Ich war zwar nicht so lange wie du der Meinung, dass ich ein normaler Mensch bin, aber ich kann es wirklich nachvollziehen. Immerhin habe ich fünfzehn Jahre als Mensch gelebt!"

Er stand auf und reichte ihr die Hand.

Sie nahm sie und ließ sich aufhelfen.

„Also! Du hast zwei Möglichkeiten. Entweder stellst du dich deinem Vater und akzeptierst, was du bist. Oder ich fahre dich nach Hause und packe meine Sachen."

Sie schniefte wieder, hatte sich aber beruhigt.

„Wozu willst du ausziehen? Meinst du wirklich, das würde mir helfen alles zu vergessen?"

Er zuckte mit den Schultern.

„Ich könnte dafür sorgen, dass dir kein Dämon mehr begegnet. Und ich bin ein Dämon! Also fange ich bei mir an!"

Sie schüttelte den Kopf.

„Das würde nichts bringen, denke ich! Außerdem bin ich wohl eher mehr Hexe als Dämon!"

Wieder zuckte er mit der Schulter.

„Die können manchmal genauso schlimm sein wie ein Dämon. Wenn nicht sogar schlimmer! Ich habe da Geschichten gehört..."

Sie hob die Hand.

„Bitte, Mikael! Ich habe heute genug von Geschichten. Ich brauche eine Pause. Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich erst einmal gerne nach Hause und darüber nachdenken. Vielleicht kann ich morgen mit meinem Vater sprechen! Aber jetzt..."

Er verstand es nur zu gut. Es war zu viel für einen Tag gewesen. Damals hätte er sich auch gerne zurückgezogen, doch bei ihm war es einfach nicht möglich gewesen.

„Gut! Ich sage Callum und deiner Mutter Bescheid und dann fahren wir nach Hause!"

Seltsam! Warum dachte er an zu Hause, wenn er die kleine Pension meinte?

Mariposa nickte nur und schlang die Arme um ihren Körper. Den Kopf ließ sie hängen.

„Mikael?"

Er wollte sich gerade umdrehen, aber hielt an.

„Ja?"

Sie sah an sich herunter und er unterdrückte ein Grinsen, als er sah, was sie anhatte.

„Kannst du mir Anziehsachen mitbringen? Ich will nicht in einem Pyjama nach Hause fahren, der mir nicht einmal gehört!"

Er nickte ernst.

„Selbstverständlich! Aber diese Sachen gehören dir. James hat sie besorgt. Callum hat dafür gesorgt, dass du hier auch Klamotten hast! Ich werde etwas Passendes heraussuchen!"

Sie nickte und er verließ sie.



„Wie meinst du das, sie will nach Hause?"

Callum unterdrückte seine Wut, aber Mikael blieb gelassen.

„Ich kann sie verstehen. Es ist im Moment alles zu viel für sie. Sie braucht einen Rückzugsort und das ist eben ihr eigenes Zuhause."

Callum verwandelte sich schon wieder, aber Mikael hob die Hand.

„Mann, lass ihr doch eine gewisse Zeit. Sie muss sich an die Situation gewöhnen und sie braucht Ruhe! Warum willst du dass nicht einsehen, Callum? Lass mich sie nach Hause bringen."

Callum wandelte sich nicht komplett in einen Dämon. Er überlegte eine Weile.

„Dort ist sie aber nicht sicher!"

Mikael hob arrogant sein Kinn.

„Wer behauptet so etwas?"

Callums Augenbrauen zogen sich zusammen.

„Du hast doch auch von dem Fluch gehört, oder? Glaubst du wirklich, jetzt, da ich weiß, dass du der Dämon bist, der für meine Tochter vorgesehen ist, lass ich dich in ihre Nähe?"

Mikael schnaubte.

„Wir haben festgestellt, dass der Fluch gebrochen wurde. Was ist also dein verdammtes Problem?"

Die Tür zum Wohnraum ging auf und Amanda kam heraus.

„Lass sie gehen, Callum. Er hat Recht. Im Moment ist es noch gefahrlos. Mariposa wird zu dir kommen, wenn ihr klar wird, was für Möglichkeiten ihr geboten werden. Sie wird zu uns kommen, um zu lernen. Und bis dahin lass sie mit Mikael gehen!"

Er schnaubte.

„Aber der Fluch!"

Sie strich ihm leicht über die Brust.

„Wenn er nicht gebrochen ist, dann ist es eben so!"

Sie reichte Mikael eine Tasche.

„Lass sie sich umziehen und dann fahre sie in ihre Pension. Sie wird von selbst auf uns zukommen. Trotzdem bitte ich dich, auf sie auf zu passen. Sie wirkt sehr zerbrechlich und ruhig, aber das ist sie nicht! Sie versucht unabhängig zu sein. Das wird aber ab heute nicht mehr gehen. Zumindest so lange nicht, bis sie bereit ist zu lernen!"

Mikael nahm die Tasche entgegen.

„Ich werde auf sie aufpassen. Egal, was sie vorhat!"

Sie lächelte ihn an und strich ihm über die Wange.

„Das weiß ich!"

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