Kapitel 7

Obanai stand mit verschränkten Armen vor Yukina, seine Augen kalt und unerbittlich. Es war der Beginn eines weiteren Trainings, und sie wusste, was das bedeutete. Keine Gnade. Keinen Moment der Ruhe. Nur Arbeit. Nur Kampf.

Ohne ein Wort warf er ein Holzschwert in ihre Richtung. Yukina warf sich zur Seite, doch das Schwert traf sie am Kopf. Instinktiv hob sie die Hand und fing es im Flug. Ein kleiner Schock durchfuhr sie, aber sie versuchte, ihre Erschütterung zu verbergen. Ihr Kopf schmerzte von dem Aufprall, doch sie sagte nichts. Sie wusste, dass sie keine Entschuldigung brauchte.

„Du bist langsam", sagte Obanai in seinem üblichen, emotionslosen Ton. „Greif an."

Yukina nickte, atmete tief ein und stellte sich auf. Sie wusste, dass sie ihm zeigen musste, dass sie lernen konnte. Dass sie besser war, als er dachte. Mit einem schnellen Schritt nach vorne griff sie an. Das Holzschwert schnitt durch die Luft, und sie zielte auf seinen Oberarm.

Doch als der Schlag auf sein Ziel traf, merkte sie sofort, dass etwas nicht stimmte. Ihr Schwert war durch seine Bandagen gegangen, und es hatte keinen Widerstand gegeben. Obanai spürte ihren Treffer nicht.

Verwirrt zog sie sich schnell zurück, ihre Augen suchten nach einer Schwäche, einer Öffnung. Doch er bewegte sich nicht. Kein Anzeichen von Schmerz. Kein Zucken. Einfach nichts.

„Was?", murmelte sie.

„Dein Angriff ist schwach", sagte Obanai, als ob er auf ihre Frage gewartet hatte. „Du hast die Gelegenheit verpasst, deinen Vorteil zu nutzen."

Yukina atmete schwer und versuchte, sich zu sammeln. Sie wollte nicht aufgeben, wollte ihm zeigen, dass sie besser war als das. Doch bevor sie etwas tun konnte, holte er zum Gegenangriff aus. Sein Schwert traf sie blitzschnell. Yukina versuchte auszuweichen, doch es war zu spät.

Der Schlag traf sie an ihrer Seite, und die Wucht des Aufpralls schleuderte sie gegen die Wand. Der Schmerz schoss durch ihren Körper, als sie mit dem Rücken gegen die kalte Steinmauer krachte. Ein lautes Aufstöhnen entfuhr ihr, als sie sich mit zitternden Händen abstützte und versuchte, wieder auf die Beine zu kommen.

„Was hast du erwartet?", hörte sie Obanai sagen, während sie sich langsam aufrappelte. Seine Stimme war wie immer kühl, fast emotionslos. „Du musst schneller werden, Yuki. Du bist zu langsam, und du bist zu schwach. Und das wird dich irgendwann das Leben kosten."

Yukina atmete tief ein, die Schmerzen in ihrer Seite brannten wie Feuer, aber sie ließ sich nicht unterkriegen. „Ich werde nicht aufgeben", flüsterte sie, obwohl ihr Körper fast schon nachgeben wollte. „Ich werde es schaffen."

Obanai sah sie nur an, als er sie dabei beobachtete, wie sie sich mühsam aufrappelte. Keine Entschuldigung, kein Lob. Nur dieser kalte Blick, der ihre ganze Entschlossenheit auf die Probe stellte.

„Du kannst es nicht alleine schaffen", sagte Obanai schließlich, und seine Stimme klang jetzt etwas anders, als sie es gewohnt war. Vielleicht war es ein Hauch von etwas, das sie als Besorgnis deuten könnte – vielleicht. „Aber du hast die Wahl. Du kannst aufhören, oder du kannst dich verbessern. Aber du musst wissen, dass jeder Fehler dich töten könnte."

„Ich will nicht aufhören", antwortete Yukina entschlossen. „Ich werde stärker werden. Ich werde das nicht noch einmal zulassen."

Obanai nickte nur, als hätte er damit gerechnet. „Gut. Dann fangen wir wieder an."

Mit diesen Worten trat er einen Schritt zurück und stellte sich wieder in Position. Yukina holte tief Luft, das Holzschwert in den Händen, die Entschlossenheit in ihren Augen. Sie wusste, dass der Weg vor ihr noch lang war, aber sie würde kämpfen. Sie musste stärker werden.

„Komm", sagte Obanai ohne zu zögern. „Zeig mir, was du kannst."

Yukina konzentrierte sich und atmete tief ein. Ihre Muskeln brannten nach den ständigen Kämpfen, doch sie wusste, dass sie diesmal Obanai beweisen konnte, dass sie es schaffen würde. Sie durfte nicht aufgeben. Sie würde stärker werden.

Mit einem schnellen Schritt nach vorne griff sie ihn erneut an. Ihr Holzschwert zielte auf seinen Oberkörper, doch Obanai blockte den Angriff mit Leichtigkeit. Der Klang des Holzes, das auf das Bandagengetüpfte Schwert traf, hallte durch die Luft. Es war wie immer – seine Bewegungen waren fließend, kontrolliert. Aber Yukina ließ sich nicht entmutigen.

„Du bist immer noch zu langsam, Yuki", sagte Obanai in seinem üblichen, emotionslosen Ton.

„Ich gebe nicht auf", keuchte sie zurück, während sie sich von ihm abdrängte. Sie wusste, dass sie noch besser werden musste. Und diesmal würde sie es schaffen.

Obanai holte zum Gegenangriff aus, doch Yukina war vorbereitet. Sie machte einen Rückwärtssalto und wich ihm geschickt aus, ohne einen Kratzer abzubekommen. Ihre Bewegungen waren schneller als zuvor, präziser. Sie hatte die Lektionen von Mitsuri gut verinnerlicht und wusste, wie man einen Angriff abwehrte und gleichzeitig einen Vorteil erlangte.

Obanai blickte ihr mit unbewerteten Augen hinterher, seine kalte Miene unverändert. Doch dann griff sie wieder an, diesmal von hinten. Ihre Bewegung war wie ein Wirbelwind, schnell und unerbittlich. Doch Kaburamaru, der stets um Obanai war, schien ihm diesmal einen Warnruf zu schicken, als Yukina versuchte, ihn zu überraschen. Im selben Moment, als sie zuschlug, wich Obanai blitzschnell aus.

„Du bist gut", sagte er, „aber immer noch nicht genug."

Yukina biss die Zähne zusammen, ihre Hand zitterte leicht, aber sie wollte es nicht zeigen. „Ich kann es besser", flüsterte sie, fast mehr zu sich selbst als zu ihm. Sie hatte sich bis hierhin durchgekämpft, also würde sie auch diese Herausforderung meistern. Sie drehte sich zur Seite und wich seinem nächsten Angriff aus. Ihre Bewegungen waren fließend, sie spürte die Zeit mit jedem Moment mehr und wusste, dass sie endlich in der Lage war, ihm etwas entgegenzusetzen.

Obanai schien für einen Augenblick überrascht. „Nicht schlecht", murmelte er, „aber es reicht noch nicht."

Doch Yukina fühlte sich stärker als je zuvor. Der Glaube an sich selbst wuchs, als sie seine Angriffe weiterhin blockierte, ihm entkam und versuchte, eine Lücke in seiner Verteidigung zu finden. Ihre Bewegungen waren schneller, geschickter. Sie wusste, dass er immer noch die Oberhand hatte, aber sie war auf dem richtigen Weg. Endlich griff sie erneut an, dieses Mal mit voller Entschlossenheit. Ihr Holzschwert schnitt durch die Luft, und dieses Mal schaffte sie es tatsächlich, etwas von Obanais Haori zu zerreißen.

Als das Stück Stoff zu Boden fiel, starrte Obanai sie mit einem Blick an, der so voller Wut und Gift war, dass Yukina für einen Moment innehalten musste.

„Du hast etwas beschädigt, was du nicht beschädigen solltest", knurrte er und seine Augen funkelten gefährlich. Der kalte Zorn in seiner Stimme war unüberhörbar.

„Es war nicht absichtlich", erwiderte Yukina schnell, doch sie spürte, wie das Adrenalin in ihr stieg. Sie hatte es geschafft, ein kleines Stück von ihm zu verletzen, und das war ein Sieg für sie.

Obanai richtete sich auf, sein Blick glühte vor Zorn. „Vielleicht musst du eine Lektion lernen", sagte er, bevor er mit einem erschreckend schnellen Schritt auf sie zustürmte.

Yukina versuchte auszuweichen, doch diesmal war Obanai schneller. Er setzte seinen Angriff so präzise und mit einer Geschwindigkeit an, dass sie keine Zeit hatte, zu reagieren. Der Schlag traf sie mit voller Wucht am Kopf. Ein heißer Schmerz schoss durch ihren Körper, als ihr Schwert aus ihren Händen rutschte. Sie taumelte zurück, das Gleichgewicht verloren. Ihre Sicht verschwamm, und ein Schwindelgefühl überkam sie.

„Du bist noch nicht bereit", hörte sie Obanai sagen, doch seine Worte drangen nur wie durch einen dicken Nebel zu ihr. Ihre Beine gaben nach, und bevor sie sich wieder fangen konnte, verlor sie das Bewusstsein.

Als sie das nächste Mal die Augen öffnete, war sie in Obanais Armen. Sie fühlte sich benommen und schmerzverzerrt, doch sie konnte nicht viel mehr tun, als schwach zu blinzeln. „Du bist zu schwach", murmelte Obanai, als er sie hinlegte und sein Holzschwert auf den Boden legte. „Aber du wirst lernen. Eines Tages wirst du stark genug sein. Vielleicht."

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