Kapitel 39. Linnea
Schmollend stand ich nun mit einer Leggings und einem Top vor Cahir und Azael. Ich wollte viel lieber diese einfühlsame Seite von Azael sehen. Lieber massiert werden und seinen Namen schnurren. Ja, das hätte ich viel lieber getan, als das hier jetzt. Mit verschränkten Armen, musterte ich Cahir mit einem bösen Blick.
»Ach, sieh mich nicht so an, Dämonenbaby. Schmollen kannst du später. Jetzt will ich wissen, was du kannst.« Cahir sah nicht, dass Azael mindestens genauso genervt war wie ich. Sein mörderischer Blick huschte von seinem langhaarigen und wurde sehr begierig.
»Hättest ja auch eine Stunde später kommen können.« meinte ich noch schmollend. Doch da es nichts brachte, weiter sauer zu sein, atmete ich tief durch und seufzte. »Na schön. Und was soll ich jetzt tun? Ich bin schon da hoch zum Dach gesprungen. Das hat nicht sonderlich gut geklappt.« erklärte ich und zeigte mit meinem Daumen auf das Haus hinter mir.
Cahir lachte. »Habe ich mitbekommen, Lin.«
Azael verschränkte die Arme vor der breiten Brust. »Es gibt kein Grundrezept dafür, wie wir herausfinden können, was du kannst«, erklärte er. »Die Menschen, die zu einem Dämon wurden, kann man in der Zeit der Menschheit an einer Hand abzählen und nur einer davon, lebte lange genug, um eine Kraft zu zeigen oder zu entwickeln. Es kann auch sein, dass nicht jeder Mensch, der ein Dämon wird, eine Art Magie beherrscht. Wie gesagt, man kann die Leute an der Hand abzählen.« Sein Kiefermuskel zuckte und sein Blick verdüsterte sich.
Cahir sagte: »Meridus und seine Blitze. Ich erinnere mich. Es war ... mächtig.«
»Der konnte Blitze abschießen? Verrückt.« sagte ich begeistert und legte dann den Kopf schief und überlegte. »Mhhh.... Wieso ist es überhaupt verboten, Menschen zu Dämonen zu machen? Wer hat diese Regel aufgestellt?«
Mein Verbundener spiegelte meine Bewegung. »Ein damaliger Dämonenrat hat das beschlossen.«
Cahir schnaubte. »Der unter der Knute einer sehr mörderischen Dämonenmama stand, die im Übrigen, verdammt sauer ist, Az.«
Azael nickte nur und tat auf unbeteiligt. »Die Regel ergibt dennoch Sinn. Wenn alle Dämonen anfangen würden, wahllos Menschen zu verwandeln, hätten wir bald einen Umschwung der Machtverhältnisse. Es gebe entschieden zu viele starke Wesen und das würde in Kämpfen ausarten, die einen neuen Weltkrieg wie ein Kindergarten Party aussehen lassen würden.«
»Es gibt ein Dämonenrat?« fragte ich überrascht. »Ihr unterscheidet euch wirklich kaum von den Menschen.« merkte ich leicht belustigt an. Aber dann wurde mein Gesichtsausdruck ernst und ich nickte. »Ich verstehe, das macht Sinn. Na gut, und wie finden wir das jetzt heraus? Was kann ich machen?«
Cahir grinste mich an. »Wir greifen an?«
Azael schnaubte, als Cahir hinter mir auftauchte und einen Dolch an meinen Hals hielt. Er hob eine Braue. »Mein Gott, du bist ja komplett hilflos. Was habt ihr denn zwei Wochen lang gemacht? Nur gevögelt?« Bevor Cahir sich blitzschnell von mir zurückzog, drückte er mir einen Kuss auf den Kopf und kam dann wieder zu Azael. »Weniger ficken, mehr üben.«
Mein Verbundener knurrte. »Weniger einmischen, mehr trainieren.«
Ich sah hinter mir und dann wieder nach vorne zu Cahir. »Wow, du bist schnell. Aber ich muss Azael zustimmen. Weniger einmischen.« wiederholte ich schmunzelnd und sah Cahir an. Wer hätte bitte gedacht, dass gerade er von einem Flirtboy zu einem echten Freund werden konnte. Und ja, Azael und ich hatten nun einmal viel nachzuholen. Und es war unglaublich anders mit ihm, viel intensiver und heißer. Er hielt sich nicht mehr zurück und nahm mich überall. Deswegen waren ja seit kurzem so viele Risse an der Wand und kaputte Möbel im Haus.
Ich grinste, versuchte mich ebenso schnell zu bewegen wie Cahir und landete in unter einer Sekunde hinter Azael und sprang ihm auf den Rücken. Lachend klammerte ich mich wie ein kleines Äffchen an meinen Dämon. »War das cool?«
Azael grinste und zog mich unmenschlich schnell von seinem Rücken, sodass ich in der gleichen Position vor ihm hing. Seine Hände an meinem Hintern drückten zu. »In diesem Tempo wäre ein Fick wohl ein richtiger Quickie, hm?«
Cahir schnaubte. »Wow, ihr seid ... lästig. Also gut, dann anders.«
Ich kicherte wegen Azaels Worten, aber dies verschwand auch ganz schnell wieder. Mit halb offenem Mund sah ich mich um, als Cahir eine Illusion produzierte. Plötzlich standen wir nicht mehr hinter dem Haus im Garten, sondern im Höllenfeuer. Ich spürte sogar die Hitze, die vom Feuer ausging. »Ist das nicht etwas zu viel?« fragte ich unsicher. Mir war schon klar, dass das nicht echt war. Aber es zu sehen, zu hören und zu fühlen, ließ meinem Gehirn dennoch schwanken.
»Dann benutzt etwas, um dich zu wehren«, raunte Cahir, während die Flammen immer näherkamen. Azael zog mich an sich, als er wegen den Flammen die Zähne zusammenbiss. »Bruder, das ist wirklich viel.«
»Lass sie mal machen.«
Azael knurrte. »Aber ich bin auch hier.«
Etwas benutzen, um mich zu wehren?
»Ich...Ich....« stotterte ich und sah Azael an. Ihm würden die Flammen auch weh tun. Ich muss also nicht nur mich beschützen, sondern auch Azael. Ich sah mich hastig um, zischte, als mich eine Flamme am Bein erwischte und verzog das Gesicht. Selbst die Verbrennung fühlten sich echt an. Es brannte.
»Cahir«, warnte Azael ihn dunkel und schloss die Augen. Seine Flammen schossen los und als Cahir fluchte, verschwand die Illusion. Er sah zu Cahir und kniff die Augen zusammen, als er sein halb verbranntes Shirt löschte. »Im Gegensatz zu ihr, kann ich dich stoppen.«
Ich drückte mich an Azael und sah Cahir böse an. »Ich brauch doch gar keine Magie haben. Mit euch beiden bin ich doch beschützt.«
Nun wurde sein Freund ernst. »Das hat Maha auch nicht geholfen.«
Sofort verspannte sich Azael.
Ich spürte die Trauer, die von ihm aufging und sofort wurde ich ebenso traurig. »Ja....stimmt.« sagte ich leise und drückte mich von meinem Verbundenen weg. Als ich wieder mit den Füßen auf dem Boden stand, sah ich Cahir an. »Dann...lasst uns jetzt ernst machen, damit ich mich wenigstens etwas Wehren kann.«
Cahir hatte ja recht und wenn ich die Gefühle meines Verbundenen spürte, dann wusste ich besser als jeder andere, dass ich das hier ernst nehmen musste.
Azael nickte, zog mich aber an sich und verwickelte uns kurz in einen intensiven Kuss, der Cahir wieder einen genervten Laut ausstießen ließ.
»Weißt du, dass ich beinahe an deiner Stelle gewesen wäre, Az?«, murmelte der Blonde und band seine Haare zu einem neuen Männerzopf. »Nur weil du damals im Club die Finger nicht von meinem Date gelassen hast.«
Er knurrte freundschaftlich. Schob mich dann aber in seine Richtung. Als ich Azael ansah, erklärte er: »Ich kann dir hier nicht helfen. Meine Flammen würden dich nur verbrennen. Cahir kann dich in Bedrängnis bringen, ohne dir wirklich zu schaden. Ich«, grinsend, lief er an mir vorbei und raunte in mein Ohr. »Ich kümmere mich später um das körperliche Training.«
Mein Verbundener Dämon verschwand im Haus und ich hörte Cahir nur sagen: »Dann wollen wir mal.«
Nachdem Azael ins Haus verschwand und mich mit Cahir allein ließ, begann das eigentliche Training. Ich fühlte zwei Seiten. Zum einen, hatte ich keine Lust auf Training. Ich war ein Model verdammt und kein Soldat. Doch zum anderen verstand ich ja wieso sie es taten. Durch die immer stärker werdende Bindung zwischen mir und Azael, konnte ich seine Trauer viel intensiver spüren, wenn nur der Name Maha fiel. Ich würde das hier alles für ihn tun. Ich musste am Leben bleiben, denn ich wusste, dass er noch einmal so einen Verlust nicht ertragen würde. Also strengte mich besonders viel an und hörte Cahir genau zu.
Er begann mit seiner Magie verschiedene Illusionen zu kreieren. Erst kämpfte ich gegen einen Jäger. Als ich da komplett versagte, bekam ich eine neue Illusion. Ich sollte erst einmal nur meine Reflexe trainieren, das hieß also Pfeile ausweichen oder wenn möglich fangen und zurück schmeißen. Nachdem ich darin besser wurde, durfte ich noch einmal gegen einen Jäger kämpfen. Diesmal reagierte ich besser, konnte seinen Angriffen ausweichen und ihm schnell das Genick brechen.
Doch in dem Moment, als es knack machte, schrie ich schockiert auf. Daher löste Cahir die Illusion auf. In diesem Moment merkte ich wieder, wie mächtig seine Magie war.
Nach einem kurzen Gespräch, dass ich nun einmal so etwas tun müsste, um mich selbst und Personen die mir wichtig waren, schützen zu können, machten wir weiter. Immer wieder trainierte ich meine Reflexe, versuchte noch einmal aufs Dach zu springen, was ich diesmal auch sofort hinbekam und kämpfte gegen zwei weitere Jäger und dann einen Dämon. Doch gegen diesen verlor ich in nicht einmal 5 Minuten.
Als es langsam dämmerte, durfte ich endlich aufhören und bekam sogar ein »Gut gemacht.« von Cahir.
Erschöpft, aber auch mit einem stolzen Lächeln, betrat ich das Haus und ging sofort an den Kühlschrank. »Ich habe solchen Hunger.« meinte ich und fragte gleich hinterher: »Wollt ihr auch etwas? Cahir, Azael?«
Blitzschnell tauchte Azael hinter mir auf und strich mir die Haare aus dem Nacken. Seine Nase strich meine Haut entlang. »Cahir ist gegangen«, raunte er und drückte seine Lippen sanft auf meinen Hals, genau dann, als die Tür sich gerade schloss und Cahir mit einem gemurmelten »Adieu« verschwand.
Seine Hände wanderten meine Arme hinauf und hinab und nur seine Fingerspitzen berührten mich. Genauso federleicht, wie seine Lippen meinen Nacken liebkosten.
»Oh..na dann.« meinte ich kichernd und eine Gänsehaut durchfuhr mich. Ich legte meinen Kopf etwas zur Seite und seufzte leise. »Ich liebe es, wenn du mich dort küsst.«
»Ich weiß«, gurrte er tief und biss verspielt in meine Haut. »Sag mir, was du willst, Liebes«, fragte er und leckte über die Stelle, die nun einen kleinen Abdruck seiner Zähne aufwies.
»Die versprochene Massage mit Öl, wäre ein Anfang.« antwortete ich mit einem Grinsen. Füllte mein Glas mit Blut und trank es. »Du hast ja bestimmt gesehen, wie hart ich trainiert habe.« fügte ich stolz hinzu und leckte mit über meine Lippen.
»Sehr hart«, bestätigte er zweideutig und ließ dann von mir ab. »Leg dich auf das Sofa. Ich bereite alles vor.«
Azael wandte sich ab, betätigte den Lichtschalter und hüllte den Raum in Dunkelheit, die nur von dem Zwielicht, das durch die Fenster drang, erhellt wurde. Er trank selbst einen Schluck Blut, wandte sich dann um und zündete mit seinen Flammen sowohl das Kaminfeuer an, als auch die an die 30 Kerzen, die er aufgestellt hatte. Nun erhellten schwarze Flammen den ganzen Raum und erhellten wie normales Feuer alles.
Sein raubtierhafter Blick lag auf mir, als er sich nährte und auf dem Weg zu mir eine Flasche Lavendelöl mitnahm. Ich lief zu Couch, zog mich dabei aus und legte mich nackt auf das Sofa. Azael setzte sich hin und nahm wortlos mein Bein, um es auf seinen Schoß zu legen. Nachdem er sich ein paar Tropfen auf die Handfläche gemacht hatte, nahm er meinen rechten Fuß und begann, diesen zu massieren.
»Wie ist das?«
»Perfekt.« stöhnte ich und schloss genüsslich meine Augen. Das tat wirklich gut.
Seine Finger kneteten eine Weile und bewegten sich dann langsam hinauf zu meinen Knöcheln. Er hob meinen Fuß und legte ihn an seine Schulter, während er begann, das Öl auf meinen Waden zu verteilen. »Und hier? Ist es hier auch perfekt?«
Ich öffnete meine Augen wieder und beobachtete ihn. »Ja..« antwortete ich mit leiser Stimme. Meine Güte, er sah gerade in diesem dunklen Licht unglaublich heiß aus. Jede Kontur seines Gesichts war zu erkennen. Meine Augen wanderten zu seinem Shirt. »Aber ich glaube, du hast ein wenig zu viel an.« begierig fand mein Blick wieder seine Augen. Dieses Eisblaue, dass selbst jetzt herausstach. Und wie er mich ansah.....
Er grinste und verbrannte seine Kleider so schnell und heiß, dass nicht mal Asche zurückblieb. Sein Blick bohrte sich in meinen, während er meine Waden knetete. Seine Hände wanderten weiter und nun kümmerte er sich um mein Knie. Den Kopf drehend, hauchte er kleine Küsse auf meine Knöchel der nun auf seiner Schulter lag.
Ich fing leise an zu lachen. »Das war heiß.« merkte ich belustigt und leicht erregt an. Doch sein Blick, hinterließ ein Kribbeln und ich öffnete ein Stück weiter meine Schenkel. »Ich glaube noch ein Stück weiter höher, dann wäre es doppelt perfekt.« hauchte ich mit einem begierigen Unterton.
Sein Grinsen wurde gefährlich, doch er tat, was ich verlangte und seine Hand glitt weiter hinauf Richtung Mitte. »Was für eine Art Massage, soll das werden, Liebes?«
»Eine, die mich vollkommen entspannen wird.« seufzte ich sinnlich und spürte seine Finger, die meinen innen Schenkel entlangwanderte. »Azael-« begann ich zu stöhnen, grinste aber verspielt und drehte mich in dem Moment mit einer fließenden Bewegung auf den Bauch, als er fast meine feuchte Mitte berührt hätte. »-nun kannst du bei meinem Rücken weiter machen.« fuhr ich fort und drehte meinen Kopf so, dass ich ihn hinter mir ansehen konnte. »Na los, auf was wartest du?« fragte ich lachend und stützte mein Kopf auf meine Hände ab.
Ich liebe seine Berührungen, aber was ich noch viel mehr liebte, war ihn zu reizen.
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