Kapitel 2. Azael

Die Kleine musste ein Mischling sein.
Halb Dämon, halb Mensch.
Ich hatte das verräterische Rot in ihren Augen schimmern sehen, doch sie hatte weder mich gewittert, noch das Blut des sechsbeinigen Hundes, den ich gestern Abend durch die ganze Stadt gejagt hatte, um ihn dann seines Kopfes zu entledigen und gutes Geld dafür zu kassieren.
Fuck. Wann hatte ich das letzte Mal einen Mischling gesehen, der nicht wusste, dass er einer ist?

Vor dreihundert, nein, vierhundert Jahren? Vielleicht sogar mehr.
Ich schloss die Augen und versuchte, den Geschmack dieses besonderen Blutes der Mischlinge, der sich plötzlich auf meiner Zunge auszubreiten, zurückzudrängen.

Halbblut Blut war ... anders. Intensiver. Sie waren eine größere geschmackliche Versuchung als normale Menschen, so als würde unser eigener Anteil dämonischen Blutes in ihrem System alles Verfeinern und würzen.

Ich saß seufzend auf dem Sofa im Wohnzimmer und sah ›SUPERNATURAL‹, als die Tür aufging und Cahir reinspazierte, als sei es ebenfalls sein Zuhause.

Der Dämon mit dem langen blonden Haaren, die er immer zu einem dieser Männerdutte gebunden hatte, lief direkt zum Kühlschrank der kleinen 70 qm Wohnung, nahm sich von dem ›Bier‹ das abgefüllt darin stand und öffnete es.

Mein Kumpel und, mehr oder weniger, Arbeitskollege, setzte sich zu mir und richtete sich die Kapuze des dicken, schwarzen Hoodies. »Also, Kira ist raus, ja?«

»Zu ihrem Freund gezogen«, bestätige ich und verzog genervt das Gesicht, als ich dabei zusah, wie er sich das Blut von den Lippen leckte, das ich in die Bierflaschen füllte. Ich stand auf, nun auch hungrig, und schnappte mir ebenfalls eine Flasche.

Dämonen aßen kein menschliches Essen. Nicht das wir es nicht konnte, doch es schmeckte nach verdammter Asche. Blut. Das war es, was uns Energie gab und den Tank füllte. Der Mythos der Vampire stammte wohl vor der Angst unseresgleichen. Wobei es tatsächlich Wesen gab, die ihre Fänge in Menschen schlugen.
Ich und Cahir jagten so Mistviecher.

Warum? Nun, wir höheren, zivilisierteren Dämonen mochten die lästigen Kreaturen nicht. Sie waren wie leidige Fliegen, die um uns herum sausten und zudem unseren Ruf und die Geheimhaltung der dämonischen Gesellschaft gefährdeten. Und wenn es dumm lief, lockten sie die gottesfürchtigen Jäger zu uns und das konnten wir wirklich nicht gebrauchen. Also jagten wir dieses Pack selbst und schickten sie zurück in die Hölle.

Ich nahm einen Schluck der Flüssigkeit und seufzte genüsslich. Blut sättigte uns nicht nur, tranken wir zu viel davon, war es wie ein Rauch. Es war wie betrunken und auf Drogen sein gleichzeitig. Mal zehn. In den Clubs, in denen Dämonen sich rumtrieben, eskalierte es demnach sehr häufig.

Ich stand vor Cahir und sah auf ihn hinab. Sah, wie er eine Braue hob. »Du hast deine Mitbewohnerin doch gevögelt.«

»Ja, und?«, entgegnete ich. »Dass sie einen Freund hat, kann ich ja nicht wissen. Wenn sie ihn mit mir bescheißt, ist das ihr Problem.«

Cahir lachte leise und zuckte wie ich mit der Schulter. »Hast recht. Also, wie ist die Neue?«

Ich verzog das Gesicht. »Komm, ich zeig' es dir.« Gemach lief ich ins Bad und trat die Tür fast ein, bevor ich auf das zeigte, was ich heute Nachmittag, als ich aufgewacht war, vorgefunden hatte. »SO eine ist das scheinbar.«

Mein 7005 Jahre alter Freund lachte los. »Oh, also genau dein Fall, ja?«

Ich knurrte und sah die unzähligen, UNZÄHLIGEN, Lotionen, Cremes und Parfums, Tropfen, Düfte und Shampoos und Conditioner an. Und von der Kosmetik in meinem Spiegelschrank wollte ich gar nicht erst anfangen. Lippenstift, Make-up, Wimpernfarbe und was wusste ich nicht noch alles.

Ich lehnte im Türrahmen und sah zu, wie Cahir eine der Lotionen aufschraubte und daran roh. Er schloss die Augen und schnurrte wie eine Katze. »Lecker.«

Mir entkam ein schnauben. »Ich hab sie genau fünf Minuten gesehen und das reicht mir schon.«
Er sah mich an und schnupperte an dem nächsten Fläschen. »Wie sieht sie aus?«

Ich verzog die Lippen. »Wie eins dieser Püppchen die morgens stunden damit verbringen sich fertigzumachen.«

»Heiß?«

»Mittelmäßig«, meinte ich und massierte mir den Nasenrücken. »Offen gesagt war ich mehr damit beschäftigt, sie zu wittern und herauszufinden, dass sie Dämonenblut hat.«

Cahir, der gerade an ihrem Shampoo schnupperte, wirbelte zu mir herum. »Ein Mischling?«

Ich nickte. »Sie weiß es nicht oder ist sehr gut darin gewesen, ihre Reaktion auf mich zu verstecken. Ich bin ihr ziemlich nahegekommen, doch sie hat nicht einmal gewittern oder versucht, meinen Duft zuzuordnen.«

Mein Kumpel, der wie ich keinen Tag älter als Ende zwanzig aussah, hob nun beide Brauen und pfiff. »Das haben wir schon sehr lange nicht mehr gesehen. Kräfte?«

Die Augen verdrehend, brummte ich: »Hörst du zu? Ich hab' die Tussi genau fünf Minuten gesehen. Keine Ahnung, ob sie Kräfte hat.«

Er nickte. »Müssen wir das der Viper melden?«
Nun nickte ich. »Wenn rauskommt, dass ich mit einem Halbblut zusammenwohne und nichts gemeldet habe, schickt sie mich zurück in die Hölle.«

Die Viper war das Oberhaupt unsere Organisation und die Chefin der Dämonen in dieser Stadt. Sie wusste alles. Sah alles und hatte es nicht gerne, wenn man etwas verheimlichte. Mit ihren 10.000 Jahren war sie einer der ältesten Dämonen überhaupt und nur 380 Jahre älter als ich. Trotzdem legte ich mich ungern mit ihr an.
Shahit war niemand, der Mann ans Bein pisste.
Und zudem war sie meine verdammte Mutter.
Eine Mutter, die meinen Vater gefressen hatte, um an die Macht zu kommen. Eine Mutter, die auch mich töten würde, wenn ich je auf den Gedanken käme zu rebellieren. Eine Dämonin, wie sie im Buche stand und das Vorbild für die berüchtigte Lilith, die die Menschen als die erste Frau Satans kannten.

Natürlich war der ganze religiöse Mist quatsch und wir Dämonen einfach nur Kreaturen wie Menschen und Tiere auch.

Ich seufzte erneut. »Wenn sie nichts davon weiß und den Hintergrundcheck übersteht, lässt sie die Viper sicher in Ruhe. Was hätte sie davon, ein nutzloses Halbblut zu töten?«

»Spaß?«

Ich lachte, schüttelte dann aber den Kopf. »Dann müsste sie einige Menschen umbringen. Denn es gibt zwar wenige, aber dennoch genug, die unser Blut intus hatten. Mal mehr mal weniger verwässert.«

Cahir lief an mir vorbei und klopfte mir auf die Schulter. »Danke, dass du mir das Dämonensein erklärst. Ist ja nicht so, dass ich selbst einer bin.«
Ich grinste und lief ihm nach und wir setzten uns auf die Couch. Er zog Kippen aus seiner Jeans und warf mir die Packung hin. Ich zündete zwei an und wir tranken still, bis die Tür aufging. Sofort sahen wir unverhohlen meine neue Mitbewohnerin an.

Cahir neugierig, ich genervt und doch ... interessiert.

Mit offenem, kupferblondem Haar, einer blauen Jeans und einem normalen engen schwarzen T-Shirt, blieb sie abrupt stehen und starrte uns an. Erst mich und dann den anderen.
»Hallo«, begrüßte sie und und lief in die Küche. Linnea öffnete den Kühlschrank, starrte auf das Bier und seufzte. »Diese Frage geistert mir schon den ganzen Vormittag im Kopf herum«, begann sie und drehte sich herum. Ihr Augenmerk lag auf mir. »Wieso hast du nur Bier im Kühlschrank? Isst du nichts, oder wie darf ich das verstehen?«

»Ich esse auswärts«, erklärte ich knapp, während Cahir sie weiterhin musterte. »Lass die Finger davon. Das Bier ist tabu für dich und-«.

»Du bist dieses Model, oder? Linnea Matei.«

Ich sah Cahir an, der meine neue Mitbewohnerin inspizierte wie einen Feind. Dann grinste er und ließ seinen Blick an ihr herab wandern. »Heiß.«

Nun sah ich sie mir doch auch genauer an. Ah, daher kam mir ihr Gesicht bekannt vor.

Ich nahm einen Schluck ›Bier‹ und achtete dabei sehr genau darauf, dass nicht von dem verräterischen Rot an meinen Zähnen oder der Lippe hing.

Sie musterte mich misstrauisch und sah dann zu Cahir. »Bist du etwa auch einer dieser Perverslinge?«, fragte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. Dann sah sie wieder mich an. »Da fällt mir ein, ich soll dir schöne Grüße von Kira ausrichten.«

Ihr Blick wurde vielsagend, so auch meiner.
»Grüß sie zurück und sag ihr, wenn sie ihren Freund leid ist, kann sie sich gerne melden. Meine Nummer hat sie ja.« Ich grinste schief.

Cahir lachte. »Also pervers ist ja immer Ansichtssache. Der eine mag das der andere das.«

Nun lachte ich. »Und du magst alles.«

Cahir zwinkerte mit zu. »Alles und jeden.«

Ich sah Linnea genauer an. Model also? Ja, die Maße passten. Sie war schlank, dennoch kurvig. Sie hatte etwas kleine Brüste und war gute dreißig Zentimeter kleiner als ich mit meinen 1,99 cm, doch es passte alles in allem zum Gesamtbild.

Mein Blick traf ihren und ich witterte automatisch ihren Duft. Mischlinge hatten diese spezielle Süße in ihrem Blut, die sich von dem, einfacher Menschen abhob. Mal war es durchdringender, mal weniger intensiv. Wenn ich es erraten müsste, anhand ihres Geruchs, dann würde ich sagen das der Dämon, ihr Vater oder Großvater sein musste.

»Pack deinen Scheiß aus dem Bad in dein Zimmer«, erklärte ich plötzlich und legte den Kopf wieder schief. Wie ihr Blut wohl schmeckte? Wie es sich auf meine Zunge legen würde und wie es meine Geschmacksnerven reizte?

»Das tue ich garantiert nicht. Weder Kira diese Nachricht überbringen, noch meinen Scheiß aus dem Bad nehmen. Immerhin muss ich wohl auch akzeptieren, dass du den Kühlschrank nur mit Bier fühlst, statt mit ausgewogenem Essen«, sagte sie und sah dann Cahir an. »Wer bist du überhaupt?«

Linnea kam näher und stemmte eine Hand in die Hüfte, während sie meinen Freund genauer ansah.

Cahir, ob, um sie etwas zu verwirren oder zu flirten, stand auf und stellte sich vor sie. Er griff ihre Hand, beugte sich leicht vor und küsste dann ihren Handrücken, als er ihren Arm hob und seine Lippen auf ihre Haut drückte.
»Ich heiße Cahir McConner«, er sah sie schmeichelnd an. »Freut mich sehr, dich kennenzulernen und nicht nur auf Postern oder in Zeitschriften zu sehen, Linnea Matei.«

Er sah ihr in die Augen und mir war klar, dass auch er den dezenten Rotschimmer betrachtetet und ebenso, dass er sie witterte. Das dezente Zucken seiner Nasenflügel verriet ihn.
»Du vergleichst Äpfel mit Birnen, Liebes«, setzte ich zeitgleich mit Cahirs Musterung an. »DU stellst das verdammte Bad mit deinem Müll voll. ICH lasse dir mehr Platz im Kühlschrank, wenn ich auswärts Essen. Ich beschwere mich, weil ich keinen Platz habe und DU, weil du zu viel hast.«

Ich nippte an dem Blut und zeugte dann mit dem Finger auf sie. »Und selbst wenn ich ›ausgewogenes Essen‹ im Kühlschranke hätte, würdest du die Finger davon lassen. So-«, setzte ich noch an, »wie du deine Finger von all meinem Scheiß lässt.«

Cahir legte wie ich den Kopf schief. Leider eine Geste, die unter Dämonen recht üblich war, wenn wir etwas verarbeiteten. »Hast du einen Freund, Lin? Oder darf ich mir die Mühe machen, dich zum Essen einzuladen?«

Ich verdrehte die Augen, weil dieser wieder direkt anfing, sich ranzumachen. Ich schnaubte, doch er sah zu mir und ich las das ›wenn du dir die Kleine nicht klarmachst, nutze ich die Chance‹ in seinen haselnussbraunen Augen.

Sie hob eine Braue und beobachtete Cahir.
»Freut mich, Cahir«, sagte sie und sah ihn direkt an, bevor sie zu mir schaute und antwortete: »Meine Karriere hängt von meinem Aussehen ab, also benötige ich diese Produkte. Und von was soll ich die Finger lassen? Vom Bier? Ich trinke keinen Alkohol. Von deiner Zahnbürste? Ich habe eine eigene. Von deinem Duschgel, dass Körper, Gesicht und Haare reinigt? Ich habe mein eigenes Waschzeug« Linnea sah zurück zu meinem Kumpel.

»Und jetzt zu dir, nein, du brauchst dir nicht die Mühe machen. Ich habe keinen Freund und das beabsichtigt, denn die meisten Männer mögen es nicht, dass ich mich so freizügig vor die Kamera stelle. Bist du denn anders?«

Cahir lachte schmeichelnd, setzte sich aber wieder neben mich und ich nahm ihm die Kippe ab und drückte seine wie meine aus. »Ich könnte der Mann hinter der Kamera sein, Herzblatt. Wenn du es zulässt.«

Sehr subtil, dachte ich. Aber so war Cahir nun mal, wenn er Menschen für sich gewinnen wollte. Er nahm kein Blatt vor den Mund.

Ich verengte die Augen. »Sehe ich aus, als würde mich deine Karriere kümmern? Sieh zu, dass du Platz im Bad schaffst. Es sieht aus, als hätte fucking Barbie ein fucking Beautysalon geöffnet. Das ganze Rosa und Pastell tut in den Augen weh.«

Cahir lachte und wandte sich ab. Ich ahnte Böses, als ich seine Magie knisternd auf der Haut wahrnahm. Dann hörte ich schon, wie dir Tür meines Zimmers aufging.

»Az, Honey. Wann kommst du denn zurück ins Bett?«

Ich verdrehte die Augen und rieb mit den Nasenrücken, bevor ich die Illusion einer Frau anstarrte, die nackt aus meinem Zimmer lief. Schwarze Haare, mehr als vollbusig, im generellen etwas properer was die Figur anging und mit einem breiten Lächeln auf den vollen Lippen. »Babe, ich warte schon auf dich«, schmollte das Trugbild und lief dann ins Bad.

»Ich mach' mich schnell frisch und dann kommst du zurück, ja? Runde zwei und so.«

Die Illusion lief ins Bad und schloss die Tür.
Ich wandte mich an Cahir. »Echt jetzt?«

Ich nahm gerade noch so wahr, dass seine Augen wieder braun statt rot wurden und die ebenso purpurfarben Äderchen auf der Haut sich zurückzogen.

»Ist deine Süße.«

Einen tiefen Atemzug nehmend, schüttelte ich den Kopf und sah zurück zu Linnea. »Wir wohnen offensichtlich jetzt zusammen, da ist Kooperation angesagt. Menschliches Entgegenkommen. Also noch mal: Mach Platz im Bad. Ansonsten schmeiß' ich den Mist weg.«

Sie starrte zu der Badezimmertür. »Ich ... werde etwas aufräumen, aber solltest du nur einmal meine Sachen berühren, schmeiß ich dein Bier weg«, drohte sie mir, als sie sich zu mir drehte. Dann Schute sie zu Cahir und antwortete auch ihm: »Und nein, ich bin sehr zufrieden mit meinen Fotografen.«

Er zuckte mit der Schulter. »Überleg es dir. Ich bin offen für alles.«

Ich trank mein Bier leer und stand auf, nachdem ich auf die Wanduhr gesehen hatte. Ich spülte die Falsche aus und stellte sie in den Kasten, indem schon leere, saubere Flaschen standen.

Ich sah zu Cahir. »Mach schon, Mann, wir müssen los.« Mich streckend, angelte ich mir die Lederjacke. Ich zog sie über das schlichte dunkelblaue Shirt und lief dann an Linnea vorbei an zur Haustür.

Auf ihrer Höhe blieb ich stehen und sah auf sie hinab. »Wenn ich heute Nacht nach Hause komme und duschen will, und auch nur eine Sache mehr als nötig im Bad ist ...« Den Satz unvollendet, lief ich raus, wartete darauf, dass Cahir seinem Bier dieselbe Behandlung gab, und verschwand dann mit meinem Dämonenfreund und einem lächerlich tonlosen ›Bye‹, bevor ich mich ab meiner mattschwarzen Dodge Challenger wieder, die ich vor dem Mehrfamilienhochhaus gepackt hatte.

Cahir hinter mir lachte. »Du wohnst mit einem Mischlingssupermodel in einer Wohnung, Az, wie lange wird es wohl dauern, bis du sie flachlegst.«
»Ich fick' sie nicht. Sie benutzt rosa Shampoo und hat ein wahnsinnig hässliches Stofftier in ihrem Bett.«

Er hob eine Braue und stieg ein. »Du hast geschnüffelt.«

Diese dumme Frage beantwortete ich gar nicht. Sondern setzte mich neben ihn auf den Fahrersitz. »Wir erledigen den Job, gehen zur Viper und erklären ihr den Scheiß mit dem Halbblut. Entweder sie stirbt heute Abend auch noch oder eben nicht. Aber ich behalte meinen Schwanz bei mir. Sie ist nicht mein Typ.«

Cahir grinste. »Aber meiner.«

»Ja«, bestätigte ich und startete den Motor. »So wie alles, was zwei Beine hat. Mensch oder Dämon. Mann oder Frau.«

Nickend lenzte er sich in den Sitz, als ich losfuhr. »Wie erklärst du ihr, dass keine Frau im Bad ist und dein Zimmer plötzlich abgeschlossen ist?«

Seufzend lenkte ich den Wagen. »Tja, ich sage ihr wohl, dass ein stumpfsinniger Dämon sich einen unlustigen Scherz erlaubt hat. Wie wäre es damit?«

»Sie roch verdammt gut.«

»Kann schon sein.«

Ich spürte seinen Blick. »Du bist mehr als 2000 Jahre älter als ich. Du hast sie deutlich besser gewittert als ich. Du weißt, wie köstlich sie riecht.«

»Du hörst dich an wie einer dieser fiktiven Vampire, auf die die Menschen so stehen.«

Wieder schmunzelte er leise. »Gegen einen Biss und eine Blutspende hätte ich nichts.«

»Natürlich nicht«, gab ich genervt zurück. »Tu dir keinen Zwang an, nur stell es bitte so an, dass wenn du sie anscheißt, es sich nicht auf dieses Mitbewohner Dasein zurückfällt. Ich will so wenig wie möglich mit ihr zu schaffen haben.«

»Das sagtest du auch bei Kira und dann warst du der Mann, mit dem sie ihren Kerl beschissen hat.«

Nun, da hatte er einen Punkt getroffen, den ich geflissentlich ignorierte. Stattdessen sagte ich nur: »Mach dich bereit, Cahir. Laut dem Lagebericht werden wir heute was Größeres in die Hölle zurückschicken.«

Nur gut, dass ich nicht nur unzählige Waffen in meinem Zimmer hatte, sondern auch in eine gute Auswahl versteckten Fach im Kofferraum. Meist brauchten wir sie nicht, weil wir mit Magie oder bloßen Händen kämpften.

Dennoch, es war eine Sache der Moderne, die ich nach 9620 Jahren auf dieser Welt, schätzen gelernt hatte.

Als wir dann ausstiegen und uns für die Jagd fertigmachten, grinsten wir beide und vergessen war die neue Mitbewohnerin.

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