KAPITEL 33

Luc's Augen weiteten sich und er hielt sein Atem an. Als würde mich die Hölle verspotten, verschwimmt es in ein dunkles grau. Es wird still- er atmet aus. Ein Lichtblitz, der den weg erhellt. Er springt ab und Regen fällt.

,,Wie meinst du das mit...deinem Kind ?",stotterte Luc und mir tat es in mein Herzen weh, ihn so sehen zu müssen. Mir stiegen die Tränen auf, bevor sie leise ausrollen und in die winzigen Hände meiner Aprodithe landeten.

,,Sie ist mein Kind",wiederholte ich.

Nun schien Luc nichts durch zu blicken. Er sah mir tief in die Augen und runzelte sein Stirn. Er sah aus wie ein wandelndes Fragezeichen. Nur das sanfte und melodische tropfen der Regen war zu hören. Wieder rissen sich die Wolken auseinander und ein scharfer Lichtblitz durchzuckte die Hölle und ließ uns in ein Weißen licht eintauchen. Es donnerte.

,,D-du warst wieder von mir schwanger und hast es mir nie gesagt ?",fragte er empört und dolchte mich mit sein blicken.

,,L-Luc....Du bist nicht der Vater",Flüsterte ich kleinlaut und ich konnte regelrecht sehen, wie ein Licht in sein Augen erhellte.

,,Einer dieser Wächter ! Hab ich recht. Das ist sein Kind ?",rief er wütend und brodelte vor Wut. Er lief rot an und seine Augen verfärbten sich pechschwarz. Seine schwarzen Flügeln windeten sich unter seiner Haut, bevor sie empor stießen und in voller Pracht vor mir hin flatterten. Sie waren bodenlang und berührten beim Gehen den Boden. Ein fauchen entkam seinen Lippen und ich zuckte erschrocken zusammen. Ich hatte schon erwartet das er ausflippen würde, aber diese Reaktion war mir eindeutig zu viel und ging schon in ausrasten über.

,,Luc, meine Tochter und ich können nichts dafür",versuchte ich ihn zu beschwichtigen. Er sollte sich abregen ! Ich wurde....missbraucht und dafür konnten wir wirklich nichts. Wieder grölte es hinter mir und die Regentropften hämmerten gegen das Fenster. Aprodithe zitterte und versteckte sich hinter meinen schwarzen, dichten locken und beobachtete mit schreck geweiteten Augen das weiße Licht, das wieder durch die Hölle blitzte.

,,Er hat dich angefasst ! Er hat das angefasst, was mein ist !",zischte er und schlug wutentbrannt auf die wand ein. Es gab mit ein lauten knall nach und zerbröckelte in kleinen Teile und regnete auf den Boden. Kleine splitter ragten aus Luc's Hand und er fing an zu Bluten. Mit besorgter Miene betrachtete ich sein Fingerknöchel, der aufgeplatzt war und das rotfarbige Substanz aus ihn lief.

,,Beruhig dich",bat ich ihn nervös und wiegte Aprodithe in mein Armen, da sie anfing zu zappeln und kurz davor war zu weinen.

,,Wie soll ich mich beruhigen ? Er hat dir weh getan. Er hat dich benutzt und dann noch dieses...Ding mit der erzeugt". Das war genug für Aprodithe, denn sie fing an zu weinen. Natürlich hat sie das verstanden, was Luc ihr entgegen geworfen hatte und ich sah ihn mit ein gewaltigen Zorn an.

,,BIST DU NUN ZUFRIEDEN ? APRODITHE UND ICH KÖNNEN AUCH NICHTS DAFÜR ! VERSETZT DICH MAL IN UNSERE LAGE, LUC. NICHT ALLES DREHT SICH UM DICH. DU BIST NICHT DAS MITTELPUNKT DER ERDE, OKAY ?",schrie ich ihn an und sah, wie sich sein Blick erweichte. Er seufzte und kam mit zögerlichen Schritten auf mich zu. Zärtlich packte er mein Gesicht und lehnte sein Stirn gegen meine. Ich atmete schwer und spürte wie mein Herz schwoll.

,,Es tut mir leid. Ich bin ausgerastet, als ich mir vorgestellt hat, wie er.....",er unterbrach sich und sah nieder auf das baby in mein Armen, die lautstark weinte. ,,Darf ich dir halten ?",fragte Luc und ich war hin und her gerissen. Bedacht und mit warnender Blick, übergab ich ihm meine Tochter.

Luc fing an zu lächeln und wiegte geschickt Aprodithe, die nicht glücklich, gar beleidigt aussah. Doch nach ein paar Minuten, fing das wippen ihr Spaß zu machen, denn sie fing an zu grinsen. Sie zappelte fröhlich mit ihren Beinen und zerrte an Luc's T-Shirt. Er beachtete das ziehen von ihr gar nicht und wischte ihr die übrig gebliebenen Tränen weg.

,,Es tut mir leid, kleine Aprodithe. Du kannst natürlich nichts dafür. Genauso wenig wie deine wunderhübsche Mutter",entschuldigte er sich und schlagartig wurde Aprodithe wieder Ernst. Sie Streckte ihre kleinen zierlichen Hand nach ihm aus und legte es an seine Wange ab. Luc hielt abrupt sein Atem an und ich wurde nun aufmerksam und betrachte die beiden neugierig.

Plötzlich fing Luca an leise zu lachen und Aprodithe nahm ihren Hand wieder weg. Sie schob ihr Unterlippe vor und es sah so aus, als ob sie schmollen würde. Erstaunt klappte mein Mund auf. Nie hatte Aprodithe mit mir Grimassen gemacht, geschweige mit Logan. Sie musste Luc echt gern haben.

,,Was hast du gesehen ?",fragte ich neugierig und sah zu Luc, der mich glücklich angrinste.

,,Sie hat die gleiche Gabe".

,,Welche Gabe ?".

,,Sie kann somit mit dir kommunizieren, ihre Gedanken mit dir teilen und in die Zukunft sehen. Die gleiche Gabe hat auch Morpheus",erklärte er und mein Herz zog sich ungewollt zusammen.

,,Wie geht es Morpheus ?",fragte ich erstickt und hatte plötzlich diesen wahnsinnigen Sehnsucht nach mein anderen baby.

,,Ihm geht es gut. Doch er vermisst sich. Jede Sekunde fragt er nach dir und erhofft eine Nachricht von uns. Morpheus weint sich jeden Abend in den Schlaf",hauchte Luc und sah mir dabei tief in die Augen. Seine Augen waren wieder braun und ich verlor mich in ihnen.

,,Was hat Aprodithe zu dir gesagt ?",wollte ich wissen und trat näher zu ihnen. Luc fing an geheimnisvoll zu grinsen, genauso wie Aprodithe und er schüttelte sein Kopf.

,,Darf ich dir nicht sagen".

Er beugte sich über mein Baby und flüsterte etwas in sein Ohr. Es hörte sich an wie " Du bist viel Hübscher als deine Mummy" und als ich Aprodithes Augen glänzen sah, fing ich an amüsiert zu schmunzeln.

,,Ihr verbündet euch gegen mich ?",spielte ich traurig, hatte aber ein lächeln auf mein roten Lippen.

,,So sieht es aus",sagte Luc, zog Aprodithe näher an sich und sie krallte sich an sein Arm.

,,Jetzt bin ich beleidigt",schmollte ich und senkte mein Blick. Ich hörte wie Luc zu mir rüber kam und jemand zog unerwartet an mein Haaren. Es war ein sanftes, aber bestimmtes ziehen. Als ich rauf sah, blickte ich ihn pechschwarze Augen. Aprodithe streckte ihre dünnen , schmalen Arme zu mir und ich ergriff sie. Luc ließ sie widerwillig los und übergab sie mir.

,,Jetzt kommst du zu Mama",spottete ich liebevoll und drückte ihr ein Kuss auf die Wange. Sie quieckte erfreut, wobei ihre Augen Luc folgten. Dieser stellte sich hinter mich, schlang seine muskulösen arme um mich und legte sein Kinn an mein Schulter ab. Seine Flügeln wickelten sich um mein Körper und mir wurde es augenblicklich warm. Seine Flügeln bestanden aus Milliarden von winzigen Federn, die ordentlich und schwungvoll in Reihe standen. Auf meiner nackten haut kitzelten sie, waren jedoch erstaunlich weich und zärtlich. Ich erzitterte. Und als seine Lippen mein Hals liebkosten, war es um mich geschehen.

,,L-Luc hör auf",stammelte ich und meine Arme fingen an zu zucken. Aprodithe sah uns wissend an und hob neugierig ihre Augenbrauen.

,,Kommst du mit mir ?".

,,W-was ist mit Aprodithe ?",erwiderte ich.

,,Sie liebt mich und ich sie genauso. Auch wenn sie von ein anderen Mann stammt, ist sie ein Teil von dir. Ich liebe euch beide",hauchte er gegen mein Hals und hinterließ ein Spur Gänsehaut. Mein Hirn ratterte und ich fiel letztendlich meine Entscheidung. Ich wusste ich würde sie bereuen, aber ich konnte nicht anders.

,,Nein, Luc. Ich bleibe hier !".

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