KAPITEL 13
Ein lang gezogenes piepen ertönte in mein Ohren, dennoch hörte ich nicht auf zu schreien. Der schmerz in mein Herzen übertönte alles und jenes. Mein Sicht verschwamm langsam und ich keuchte angeschrengt. Ich fiel auf meine Arme und stütze mich an ihnen. Meine Arme zitterten. Mein verzweifeltes schluchzen zerriss die unheimliche stille. Plötzlich gaben meine Arme nach. Ich kniff meine Augen zu und wartete auf den Aufprall, doch es geschah nicht. Zögerlich und mit tränen überströmt öffnete ich meine Augen und versuchte mein schluchzen zu unterdrücken.
Besorgte schwarze Augen musterten mich und ich wurde fester an Scott gezogen. Ich sah wie sein Lippen sich bewegten und er mit mir redete, aber ich hörte immer noch nur das nervtötendes piepen. Mein Körper wurde schlaff und ich sackte wie ein Sack nasser Kartoffel in seine Arme. Mein Sicht wurde immer unschärfer. Ich erhob mein Hand und klammerte mich an Scott's Arm. Ich bohrte meine Fingernägel in sein haut, aber es schien ihn nicht zu kümmern.
,,Scott..hilf mir. Es tut weh..Es tut so schrecklich weh",wimmerte ich leise. Das piepen wurde leiser, bis es ganz verschwand.
,,Pschtt. Alles ist gut. Ich bin bei dir. Beruhig dich",er streichelte mir behutsam über mein Haar und hielt mich ganz fest an sich. Sein Kopf war zu mir gebeugt und sein Atem strich zärtlich über mein Gesicht. Meine Nackenhaare stellten sich auf. Scott fing an mich hin und her zu wiegen.
,,Es tut weh. Mach das es aufhört..bitte. Ich kann nicht mehr !",hauchte ich schwach und versuchte nicht wieder in tränen auszubrechen. Mein Unterlippe zitterte und ich sah bettelnd in die Augen von Scott. Seine Augen blitzen selbstsicher auf und beugte sich näher an mich. Seine Lippen waren nur ein paar Millimeter von meinen entfernt. Ich hielt mein Atem an und sah verzweifelt weg.
,,Warum ?", flüsterte er und strich somit sanft und federleicht gegen meine Lippen. Ich wendete mein Blick auf ihn und hob fragend eine meiner Augenbrauen.
,,Was warum?". Ein kribbeln durchfuhr mich, als mein Lippen erneut auf seinen strich.
,,Warum liebst du ihn so sehr ?". Die Frage versetzte mir ein Stich in mein Herz. Ich schüttelte nur mein Kopf und schluckte schwer.
,,Warum kannst du mich nicht so lieben ?", fragte er mich weiter und es fühlte sich so an als würde jeder seiner Worte in mein Magen treten.
,,Wie willst du jemanden vergessen, der dir lehrte die Schönheit der Welt zu zeigen. Der dir lehrte zu leben ?",stellte ich erschöpft die Gegenfrage. Meine Hände lagen immer noch an sein Oberarm und ich befestigte mein griff. Ich sah auf ein Punkt hinter ihm. Unerwartet legten sich seine Finger sanft unter mein Kiefer und er drückte mein Gesicht sanft zu ihn. Ich fixierte mein Blick wieder auf ihn und musterte sein Gesicht. Hohe Wangenknochen, schwungvolle Lippen, pechschwarze Augen und braune Haare, die ihm über die Stirn fielen. Er hatte ein drei Tage Bart und ein intensiven Blick.
,,Sieh mich an. Nur mich ! Wieso..sag mir Alice wieso ? Wieso kannst du mich nicht so ansehen wie du diesen Bastard ansiehst ?-",seine Stimme brach ab. ,,Wieso kannst du mich nicht so lieben wie ihn ?". Geschockt klappte mein Mund auf und meine Augen wurden größer. Mein Atem wurde unkontrolliert.
Konnte es sein das er.....?
Nein ! Doch nicht Scott. Aber als ich in seine Augen blickte wusste ich es. Sie strahlten Liebe, Reue, Gier und Verzweiflung mit ein Hauch Eifersucht aus. Wie sagte man so schön : Liebe ist ein Schloss ohne Ausgang !
Er räusperte sich und stand langsam auf. Überrascht konnte ich ihn nicht mal davon hindern. Ich beobachtete jeder seiner Bewegung. Ich rutschten von ihm ab und landete auf den boden. Sein Blick war auf dem boden gerichtet und er presste fest sein Kiefer aufeinander. Ich könnte schwören wie seine Zähne aufeinander schliffen. Er wendete sich von mir ab und lief davon.
,,Scott..bitte geh nicht !",bettelte ich hoffnungslos und setzte mich auf. Scott stoppte in seiner Bewegung und ich konnte sehen wie er mit sich ringte. Sein Herz wollte mich nicht alleine lassen doch sein Kopf wollte wegrennen.
,,Scott...lass du mich wenigstens nicht im Stich",fing ich an zu weinen und versuchte aufzustehen. Ich hievte mich auf und stand auf wackeligen Beinen. Immer noch war sein rücken zu mir gedreht und blickte starr gerade aus.
,,Bitte. Sei du wenigstens nicht wie Luc. Nicht wie meine Familie. Lass mich nicht los. Ich flehe dich an halt mich fest. Heile mein Herz und setzte die Puzzeln zusammen. Fülle die Leere in mein Herzen",schniefte ich und ließ mein Schultern hängen. Mein Blick war auf den Boden gesenkt und ich sah auf meine High-Heels.
Seit wann war ich wieder so zerbrechlich ? Wo war der Teufel in mir drin ? Wieso fühlte ich mich zu Scott verpflichtet ? Warum wollte ich ihn ? Warum konnte ich nicht ohne ihn ?
Urplötzlich brüllte Scott auf und ich zuckte zusammen. Erschrocken hörte ich wie er etwas zu Schrott trat und auf mich zu rannte. Jemand packte mich an mein Armen und schüttelte mich. Ich wimmerte auf und schluchzte weiter. Es legten sich finger an mein Unterkiefer und zwang mich die Person anzusehen. Wut und Verzweiflung spiegelten sich in den wässrigen Augen. Schuldbewusst Lehnte ich mich leicht weg.
,,DU MACHST MICH VERRÜCKT ! ICH WILL DICH VERLASSEN. MICH VON DIR FERNHALTEN, ABER ES GEHT NICHT ! MEIN HERZ WILL NICHT WEG VON DIR. DAS IST SO SCHWACHSINN ALICE. DU BRINGST MICH ZU WEIßGLUT !",schrie er mich an und ich ließ es stumm über mich ergehen.
,,Verlass mich nicht",flüsterte ich wieder.
,,Es ist so blöd von mir zu denken das du diesen Hund vergisst und mich liebst. Es ist ein Tagtraum. Du bist wie ein Stern. Man sieht dich funkeln. Du faszinierst jeden der dich anblickt. Jeder wird in dein Bann gezogen. Aber keiner bekommt dich. Du bist so nah aber auch so fern. Ein Traum".
,,Wer sagt das ich nur ein Traum bin ?". Seine Augen weiteten sich ein wenig, doch er fasste sich wieder.
,,Spiel nicht mit mir Alice !",knurrte er zornig und zerquetschte mein Arm.
,,Ich spiele nicht ! Ich brauche dich Soctt. Du bist wie Sauerstoff den ich zum atmen brauche. Den ich zum Leben brauche. Wenn mich Luc lehrte das Leben zu lieben, bist du derjenige der es überhaupt zum Leben geschaffen ist",rief ich verzweifelt.
,,I-ich weiß nicht was das ist, Okay ? Ich kann nicht ohne dich. Ich brauche dich verdammt ! Aber ich kann Luc auch nicht vergessen. Kennst du das wenn du zwei Menschen gleichzeitig liebst ?",fragte ich leise und blickte abwechselnd in seine Augen. Ein leuchten legte sich auf ihnen und sein Lippen verzogen sich zu ein warmes lächeln.
,,Wenn man zwei Menschen liebt, sollte man den zweiten lieben. Denn wenn du den ersten wirklich lieben würdest, gäbe es den zweiten gar nicht!".
Luc war der erste.....Scott der zweite.
Ich schüttelte mein Kopf. Nie und nimmer könnte ich Luc vergessen. Aber ich konnte Scott auch nicht gehen lassen. Er war mir ans Herz gewachsen. Langsam aber sicher heilte er mein Herz.
,,Ich kann den ersten nie vergessen. Das sag ich dir direkt. Aber den zweiten will ich ! Es ist nur ein Erinnerung an den ersten, den ich liebe. Mehr nicht. Ich will-",Ich wurde unterbrochen als Scott schroff seine Lippen auf meine legte. Erstaunt keuchte ich auf. Er legte seine ganze Gefühle in den Kuss.
Liebe, Verzweiflung und Zorn.
Seine Lippen bewegten sich grob gegen meine und ich erwiderte den Kuss hart. All die verstauten Gefühle brachen aus. Scott legte seine Hände um mein Taille und zog mich fester An sich. Ich musste mich leicht strecken, da er viel größer war als ich. Ich warf meine Arme um sein Nacken und zog ihn näher an mich. Nach einer langer Weile unterbrach er den Kuss und lehnte sein Stirn an meinen. Wir atmeten schwer und ich musste lächeln. Unser Atem vermischte sich und unsere Lippen waren geschwollen. Scott fing an leise aber glücklich zu lachen.
,,Ich liebe dich Alice !".
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