>>12. Ink<<
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Ich ertrank. Ich schnappte verzweifelt nach Luft, doch meine Lungen füllten sich nur immer mehr mit der giftigen Schwarzen Flüssigkeit, die mich von innen zerätzte. Wie lange wird diese Folter noch dauern? Werde ich sterben? In meinem Kopf hörte ich ein Lachen. Ich gab den Kampf auf und verlor das Bewusstsein.
...
"Hazel?" Ein stechender Schmerz fuhr durch meine Wange und ich schreckte aus meiner Bewusstlosigkeit. "ALTER, WIE OFT WILLST DU MIR NOCH EINE KLATSCHEN?" Sie seufzte. "Schön, dass du wieder wach bist. Und was deine Frage betrifft, das gerade war eine Ausnahme. Ich meine, was erwartest du von mir wenn du plötzlich bewusstlos wirst?" Ich richtete mich auf. Man, die geht einem echt auf die Nerven. Kann die mich nicht einfach in Ruhe lassen? Werde die doch auch noch los! Schlug Arschloch vor. Vergiss es. Okay schade, es ist lange her, dass ich gescheite Unterhaltung hatte. Du hältst nicht mal mehr lange durch... Ach halts Maul, dachte ich genervt.
"Suchst du die zufällig?" Sie hielt mir meine Brille hin. "Neee weißt du, ich brauche die eigentlich gar nicht und trage die nur um wie ein Streber auszusehen und mich bei den Lehrern einzuschleimen... NATÜRLICH SUCHE ICH DIE!" genervt riss ich ihr meine Brille aus der Hand und setzte sie wieder auf, nur um ihre heulende Fresse zu sehen. Uff, warum sind Menschen so kompliziert? Ungeduldig wartete ich darauf, dass sie endlich aufhören würde. "Meine Ohren tun weh. Heul leiser." befahl ich ihr nach einer Weile genervt.
Das hätte ich lieber nicht sagen sollen, denn schon bekam ich die nächste Backpfeife. Ich rieb meine nun erneut schmerzende Wange. Man, und der Schmerz von vorhin war gerade erst verschwunden. Naja, vielleicht sollte ich mal n bisschen netter sein, Alice ist bestimmt immer noch traurig. Schließlich haben wir den Verräter schon ewig nicht mehr gesehen. Uff, Clover und deren Möchtegern Heldengetue. Reden sollte ich aber lieber nicht darüber, sonst findet Asmodeus noch war raus. Dey mag zwar ein Verräter sein, aber zumindest für eine kurze Zeit habe ich den Idioten als eine Art von... Freund? angesehen. Meine Hand fing an zu zittern. Verwirrt starrte ich auf diese... Kann es sein, dass ich... Angst habe? Aber vor was? Oder bin ich traurig? Aber warum sollte ich? Ich habe meine Emotionen doch mittlerweile unter Kontrolle?
"Entschuldige bitte, ich hätte dich nicht schon wieder schlagen dürfen. Ich weiß echt nicht, was los mit mir ist. Bitte sei mir nicht mehr böse." holte mich Alice mit Unsicherheit in ihrer Stimme aus meinen Gedanken zurück. "Hm, schon okay. Hät' vielleicht nich so unhöflich sein sollen. Ich denke, wir sind beide gerade nich besonders gut drauf." murmelte ich nur. "Ich vermisse Clover!" schluchzte sie und zog mich in eine Umarmung. Ich verzog das Gesicht und musste dem Drang widerstehen sie von mir zu stoßen. "Hm. Ich auch, irgendwie. Denke ich jedenfalls."
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"Woohooo! Ihr macht echt n guten Job! Das sollte jetzt uhhh... Die fünfte Stadt sein?" meinte Asmodeus fragend. "Es ist Nummer sechs." seufzte Hazel. Der Dämon hustete. "Wusste ich natürlich!" Der Braunhaarige rollte mit den Augen. "Du bist wirklich gut Hazel! Dein Gestaltwandeln ist mehr als praktisch. Ich hätte dich, ehrlich gesagt, auch nicht für einen so guten Schauspieler gehalten." lobte Alice vergnügt. "Hm, danke." murmelte er nur. Auch wenn er es vor ihr nie zugegeben hätte, er hatte sich doch sehr über das Kompliment gefreut und lächelte kurz.
Seine Gestalt veränderte sich erneut und vor den anderen Beiden stand nun ein Mann in seinen 30-ern, der einen dunkelgrauen Anzug trug. "Also, wie ist dieser Politiker drauf?" fragte er. "Soweit ich weiß ist er sehr gemütlich und eine leidenschaftliche Person, was seltene Köstlichkeiten angeht. Er scheut Konflikte und ist unter den anderen Politikern wegen seiner Großzügigkeit sehr beliebt." erklärte Alice. Sie hatte ein umfangreiches Wissen über Politik, allein schon weil sie den ein oder anderen Politiker bereits kennengelernt hatte. Dies war nun besonders von Vorteil, da Hazel nur über Basiswissen verfügte und Asmodeus keinen Plan von irgendwas hatte. Das Original hatten sie vor ungefähr zehn Minuten ausgeschaltet, da er ihnen mehr oder weniger über den Weg gelaufen war und sich dadurch eine günstige Gelegenheit ergeben hatte. Und nun waren sie auf dem Weg zu einer Versammlung, wo die Politiker in Kürze mitunter über Clovers Nachricht diskutieren wollten.
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"Könnten Sie bitte die Übertragung stoppen?" fragte ich unschuldig lächelnd und der Typ drückte schon fast robotisch die Knöpfe an seinem Computer. Er kann einem schon fast leid tun. Hoffentlich wird er nachher nur gefeuert. Menschen sind wirklich leicht zu kontrollieren. Mein Blick schweifte auf den Computer, wo ich noch kurz den verwandelten Hazel und den anderen Haufen Lügner sah, bevor der Bildschirm schwarz wurde. Hazel wird es bestimmt schaffen sie vom Vertrag zu überzeugen, Asmodeus ist ja auch noch da.
Wie von selbst griff meine Hand in die Tasche meines schwarzen Kleides und zog einen Gegenstand heraus. Ich seufzte. Dieses Kleeblatt weckt Erinnerungen... Damals als Clover noch bei uns war...
"Guckt mal Leute!" Clover flitzte uns auf deren Rollschuhen entgegen und hielt stolz ein vierblättriges Kleeblatt in die Luft. "... Wo zur Hölle hast du das denn her? Ich dachte hier wächst nix?" fragte Hazel verwirrt. "Ich hatte wohl einfach Glück!" antwortete dey verlegen und hielt es mir zögerlich hin. "Hier, für dich! Damit du auch ganz viel Glück hast!" Ich lächelte und nahm es dankend an. "Schön, das auch an mich gedacht wurde." grummelte der Braunhaarige beleidigt. "Ich finde bestimmt noch eines!" rief dey zuversichtlich. "Nee lass mal. Ich brauche dein Unkraut sowieso nicht." Er verschränkte die Arme und drehte sich von uns weg. "Hör auf so ne beleidigte Leberwurst zu sein!" forderte Asmodeus genervt. "Misch dich nicht ein, nerviger Ferkelhaufen." erwiderte er missmutig. "WAS HAB ICH BITTE MIT FERKELN ZU TUN?"
... Dieser Teil ist eh nicht relevant. Nichts von alledem. Ich sollte einfach alles vergessen und weiter funktionieren. Sonst bekomme ich nur Ärger mit Asmodeus. Mit zitternden Händen drückte ich das Kleeblatt fester. Aber ist es wirklich richtig, Clover zu vergessen? Dey war schließlich mein erster richtiger Freund. Unschlüssig drehte ich das Kleeblatt in meinen Händen.
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