7. Troys Haus

Hallo Leute :D
Joah, ich denke wir fangen direkt an :)
-Viel Spaß beim Lesen-

Nina's Sicht:
Als ich zum ersten mal hier war, hatte ich mich nicht gründlich umgeschaut, da ich nicht Troys Privatsphäre zerstören wollte. Aber jetzt konnte ich mich gründlich umsehen und ich staunte nicht schlecht. Die Küche war mit weißen und schwarzen Tönen umspielt, schwarze, flauschige Teppiche lagen im Wohnzimmer und alles war auf schickeweise modern. Der Fernseher war schwarz und riesig und mit riesig meine ich riesig. Vorhänge waren nicht vorhanden; überall waren Glas, die eine wunderschöne Aussicht umrahmten. Nun ja, normalerweise schön, denn jetzt war außer ein grau bedeckter Wolkenhimmel und ein unberuhigter Meer nichts zuerblicken.
Und wenig helles Licht ließen mich erröten, da es so... romantisch war und die Atmosphäre beruhigend machte. Na ja, allen beruhigte es außer mich natürlich. Ich wurde nervös und dass, obwohl dass doch nicht umbedingt...
"Möchtest du was essen? Ich denke ich hab so einiges an Snacks im Kühlschrank...", sagte Troy und riss mich aus meinen stressigen und gleichzeitig traumhafte Gedanken. Er ging in die Küche und Terribark blieb an meiner Seite, mit dem Schwanz weddelnd und die Zunge ein-und ausstreckend sitzen. Ich tätschelte ihm auf den Kopf, während ich antwortete: "Äh... Nicht wirklich, aber wenn du was essen willst, dann könnte ich auch etwas vertragen. Was gibt es denn so?"
"Nun, mir wärs lieber du würdest herkommen und selbst sehen, mir steht es nicht danach, alles hinter einnander aufzusagen", nuschelte er und stöberte gleichzeitig im Kühlschrank herum. Also schritt ich zu ihm in die Küche und er zeigte mir, was er alles hat. Es gab Milch, Cola, Mineralwasser und -wieso auch immer- Bier. Als Getränk entscheide ich mich für Mineralwasser und Troy nimmt ein Glas Cola. Ans Essen hatte ich die Auswahl an Cheeseburger, ( Die er gestern gekauft hatte, so erzählte er mir dass ) Salat, Spagghetti mit Tomatensoße, Fleisch mit Kartoffeln, Chips und ein Haufen anderes Zeugs. Ich konnte mich nicht entscheiden, daher fragte ich Troy was er essen wollte.
"Na ja, ich hab nicht so viel Hunger, ich denke ich komme mit etwas Chips und Cola aus. Aber wenn du-", ich unterbrach ihn: "Ich esse das Gleiche wie du." Zugegeben hatte auch ich nicht wirklich großen Hunger.
"Nimmst du dann auch Cola, weil es etwas merkwürdig ist, Chips mit Wasser zu-", ein Grollen ertönte und wir zuckten zusammen, als dann auch noch Terribark beänstigend, aber laut aufbellte. Es war stockdunkel draußen und Blitze erhellten den Himmel. Troy und ich tauschten besorgte, unzufriedene Blicke.
"Ich hoffe es hört noch heute Abend auf, sonst-", ich hörte abrupt auf. Heute ging auch wirklich alles daneben. Als wäre es nicht genug, dass es so heftig stürmt und donnert, haben wir auch noch Stromausfall. Stromausfall! Ich habe ja nicht Angßt vor Dunkelheit und Gewitter, aber heute scheint alles schief zu gehen.
"Und jetzt? Was sollen wir jetzt machen? Hast du vielleicht Kerzen oder sowas und wo bist du? ", fragte ich etwas müde wegen all diese negativen Ereignissen heutigen Tages und tastete blind durch die Küche, bis ich seine Wange ungewollt berührte und gleichzeitig seine beruhigende Stimme hörte, die "Hier" sagte. Schnell zog ich meine Hand weg und unterdrückte mit Mühe ein erleichtertes Aufatmen, weil er in der Dunkelheit nicht sehen konnte, wie rot ich war. Leise murmelte ich verlegen: "Tschuldige.."
Er antwortete nicht, ( Ich denke er hat mich nicht gehört ) sondern ging irgendwo hin, ich konne nur seine Schritte hören. Und natürlich Terribarks nervöses Bellen. Ich fühlte sein Kopf an meinem Fuß und streichelte ihn und sprach auf ihn beruhigend ein, bis er aufgab und sich hinsetzte.
Wie gesagt, draußen war es nachtschwarz und meine smaragdgrüne Augen konnten sich nicht an die Dunkelheit gewöhnen, weil eben kein einziges Fünckchen Licht gab. Doch nach kurzer Zeit nahm ich den Geräusch eines Streichholzes wahr, der grade angezündet wurde. Troy war mit drei Kerzenständer und ein Streichholzkasten zurück geeilt und drückte mir langsam und wortlos eine Kerze in die Hand. Sie war eingeschlossen in ein laternförmiges, viereckiges Kästchen aus durchsichtigen, weißen Glas. Ihr Licht erhellte jede zwei oder drei Schritte. Aber das schlechte war, dass Terribark hektisch und etwas aggressiv an mir sprang um an die Kerze zu gelangen. Ich hielt ihn hoch über mein Kopf wo er in Sicherheit blieb. Troy schnipste und zeigte streng auf Terribark, bis er nach kürzester Zeit sich schuldig und entschuldigend auf den Boden legte. Mit einem entschuldigen Blick zu mir bereitete Troy unser Chips vor. Er holte zwei Schüsseln und nahm erst eines, füllte es mit gewürzte Chips. Den legte er beiseite und ehe ich mich versah drehte er den andern mit eine wirbelnde, lässige Bewegung und fütterte es mit Chips. Als ich fassungslos den Mund öffnete, wegen die Geschwindigkeit und die gekonnte Bewegungen, zwinkerte mir Troy geheimnisvoll zu und grinste. Als er mir die Schüssel reichte, nahm ich es dankend an und sagte: "Du kommst zwar allein ganz gut zuercht, keine Frage, aber ich will dir helfen. Wo ist denn die Cola?" Ohne auf die Antwort zu warten steuerte ich zum Kühlschrank, doch Troy blockierte mir den Weg.
"Wenn du schon hier bei mir als Gast bist, erwarte ich auch, dass du dich so benimmst", erklärte der Champ und wies auf dem Sofa. Ich seufzte, gehorchte jedoch. Ich plumste auf den Couch mit der Schüssel sowie die Kerze und betrachtete die Bilder an der Wand. Ziemlich hübsche waren es. Auf einem war eine Berglandschaft zu erblicken, auf eine andere eine hellgrüne Wiese mit Tulpen und Frühlingsblumen. Sie waren kunterbunt und dennoch nicht unnatürlich. Und das prächtigste, bemerkenswerteste Gemälde -Was mein Lieblingskunststück betraf- zeigte einen Fluss in einem Wald. Die Sonne leuchtete und reflexierte die Wasseroberfläche und im Hintergrund erstreckten sich Berge. Eine junge Frau, ich schätze so alt wie ich, saß auf einem einfachen Stuhl aus schimmernden Holz, mit dem Rücken zum Zuschauer. Sie hielt eine Pinsel in der Hand und malte den Wald, Fluss und alles was sie von ihrer Positsion aus sehen konnte. In ihr Schoß war ein Holzbrett und dadrauf waren die benutzten Farben- moosgrün, himmelblau, gelb, ultramarinblau und...
"Gefallen sie dir?", ich zuckte zusammen. Ich war so vertieft in denen, dass ich Troy vollkommen vergessen hatte. Ich nickte begeistert und nahm die Flasche Cola mit einem Strohhalm entgegen und erzählte: "Oh ja. Die sind wirklich Meisterwerke."
Troy lächelte. "Ich fand die auch beim ersten Blick schon interessant. Aber... Ich meine jetzt nicht Liebe auf dem ersten Blick." Ich lachte und verschluckte mich beinahe an die Cola. Er grinste, nahm die Fernbedienung und schaltete den Riesending an. Da erst fiel mir auf, dass wir wieder Strom zur Verfügung hatten. Das Riesending war grade auf ein Kanal gewesen wo Nachrichten lief. Eine schicke Frau in Brit-Chick Klamotten saß vor ein Glastisch und erklärte, wieso es ein Stromausfall gab. Aber Troy verdrehte gelangweilt die Augen und wechselte es. Dann war es eine Kindersendung wo kleine Pokémon wie Blumela, Pikachu, Glumanda, Evoli und andere gezeigt wurden. Und da war noch der berühmte Pokémon Trainer Ash gewesen, doch Troy und ich wollten was cooles, actionhaftes gucken, nicht zuschauen, wie ein so starker Pokémontrainer, der ungeschickte Strategien benutzte und trotzdem in jede Region alle Arenaleitern besiegte, gegen einen eingebildeten Trainer kämpfte.
"Wie wär's wenn ich nachsehe, ob ich oben ein Film finde?", schlagte Troy vor als wir in 15 Minuten schließlich aufgaben. Ich bestätigte und er erwähnte noch, er muss sich auch umziehen. In der Zeit wo Troy nach eine Rettung suchte und sich umzog, spielte ich mit Terribark oder schaute mir die unzähligen Bilder auf der Flur an. Zur Abwechlung von Bodenlandschaften standen im Flur Bilder mit Unterwasserszenen. In einem waren winzige, blaue Fische, in ein anderes einige Clownfische die vor eine giftige Seepflanze hervortauchten. Ein Bild war sogar von der Galaxie; es umrahmte die Milchstraße, Planeten, die ich noch nie gesehen oder von denen gehört hatte und natürlich unzählige Sterne. Ich hielt die Kerze etwas näher ( Obwohl die Flur mit Lichtern erfüllt war, hatte ich die Kerze mitgenommen ) und ging von einem zum anderen, ohne dabei den Blik von ihnen zu lasen. Das war eben mein Fehler. Ich stieß beinahe eine teure, weiß-goldene Vase gefüllt mit rote Rosen und rosa Lilien um, dass auf ein modernes, metallisches Tisch gestellt war. Wie ein Wunder fing ich es noch in der letzten Sekunde auf und stellte es vorsichtig auf die Kommode. Ich seufzte und rieb mir den Schweiß aus der Stirn.
"Lieber du gehst jetzt, Nina. Sonst kippst du noch irgendwas teures um...", murmelte ich und verließ die Flur. Zum Glück stelle ich heraus, dass Troy noch nicht da war. Ich wollte mir schon die Toilette selbst suchen um mir mein höchstwahrscheinlich zerzauste Haare zurecht zu machen, als ich dachte: 'Nein, Nina. Wenn er kommt, frag ihn dann. Zu deinem Glück passiert noch was Schreckliches. Vielleicht gehst du in ein Raum in dem du lieber nicht sein solltest...'
Ich setzte mich neben Terribark auf der Couch und streichelte seinen Kopf, den er mir müde auf dem Schoß legte. Er schloss die Augen, wollte schlafen, doch die Blitze, das Grollen und Heulen des Himmels lies ihm keine Ruhe. Ich tätschelte ihm den Fell und summte leise ein Lied woraufhin er leicht seinen Schwanz hin- und herwirbelte. Nach 2 Minuten schon gelang er in Schlaf, was ich an seinen Schwanz bemerkte, da er ruhig auf mein Bein blieb und ich fast etwas wie ein Schnarchen wahr nahm aus seinem geschlossenen Mund. Ich summte aber weiter und strich sanft über sein Fell. Mit der freien Hand schnappte ich mir Chips und kaute so leise wie möglich. Einmal knirschte das dumme Ding laut auf, aber Terribark schreckte nicht auf. Ich wunderte mich und hörte abrupt auf zu kauen. Und da erst erinnerte ich mich an Troys Worte: Wenn er erst mal schläft, kann ihn sogar eine Bombe nicht aufwecken. Bei den Gedanken lächelte ich.
Als endlich Troy mit einem großen Stapel Filme auftauchte, unterdrückte ich mit Mühe, nicht vor Überraschung mein Mund offen stehen zulassen. Er hatte seinen violetten Anzug mir dem roten Krawattenschal ausgezogen und mit eine schlichte, dunkle Hose und einen langärmigen, weißen T-Shirt ausgetauscht. Ich hatte nie den Champ in so einfache Kleidung erblickt, anderseits... Er ist bei sich Zuhause und da möchte man natürlich in einfache, freibewegliche Klamotten sein.
"Hab so einpaar Dinge gefunden", murmelte er kaum hörbar wegen die Filme die sich zu einem hohen Stapel aufgebäumt und ihm sogar bis zum Gesicht reichten. Ich lachte. Er schaffte es immer wieder mich zum Lachen zu bringen, sogar in solche Situationen. Ich wollte grade zu ihm eilen und helfen, aber mir fiel Terribark ein und ich legte ihn vorsichtig und behutsam auf der Couch.
"Einpaar also", sagte ich ironisch und lächelte, während ich ihn die Hälfte der Stapel abnahm und auf dem ersten ein Blick warf: Mad Zoroark.

Da nun Terribark den Couch blockierte, mussten wir uns auf einen Zweiersofa hinsetzten und breiteten alle Filme sehbar aus. Ich ging erst die Filme durch, die ich getragen hatte: Need for Train, Terminator 1/2/3/4/5, Poké Wars 7, Pokémon World, Marvels The Pokémon Trainer und Die Tribute von Pikachu; Mockingjay Teil 2. Danach tauschten wir unsere Stapel und ich ging die Reihe nach Troys Stapel durch: Wächter der Pokéwelt, X-Ash; Vergangenheit ist Zukunft, Die Pokémon Abenteuerreise; Abenteuer Kalos, Pokémonzähmen leicht gemacht und andere Pokémonfilme/serien.
Letzendlich entschieden wir uns für die Serie Abenteuer Kalos ( Wir wollten nicht alles gucken, bloß einige Folgen ) und danach wollten wir uns Terminator 3 anschauen. Zuerst aber erkundigte ich mich nach der Toilette.
"Am Ende der Flur, links", erwiederte Troy auf meine Frage hin mit vollem Mund. Ich bewunderte ihn erneut, setzte mich jedoch in Bewegnung. Immerhin ist Troy in der Öffentlickeit so charmant, elegant, ernst und ordentlich. Da ist es nun mal schockierend und bewundernswert, ihn so zu erblicken. Im Gehen fiel mir sogar sein Verhalten ein; eine gechillte, unelegante Sitzpose und nun ja... Er antwortete mit vollem Mund, ich meine das ist so gar nicht typisch Troy.
Oder du kennst ihn einfach nicht gut genug. Das wäre ja wohl tadellos schrecklich, oder, Nina? Immerhin liebst du ihn und erst jetzt machst du dir Gedanken über sowas?
Ich blieb abrupt stehen.
'Hab ich Halluzinatzionen oder wieso höre ich meine eigene Stimme, die einen bösen Unterton hat und mich zweifeln lässt?', schoss es mir im selben Moment durch den Kopf.
Weil ich die Wahrheit sage, Nina. Du musst auch die Welt mit andere Augen sehen. Dafür sorge ich.
Dann wurde mir klar: Nega-Nina greiffte mich schon wieder im Kopf an.
Hilfesuchend von Posi-Nina, gehe ich nach links, vollkommen vergessen, wann ich eigentlich nach links abbiegen sollte. Schnell knallte ich die Tür des 'Badezimmers' hinter mir zu und lehne mich mit klopfender Brust an es.
Nina... Dieses mal wird nicht wieder eine optimistische Lügnerin da sein und dich wieder blind machen. Ich hab schon dafür gesorgt, dass sie dieses Mal die Klappe hält und sich zurückhält. Und ich weiß, du hasst mich deshalb, aber glaub mir, ich hab dir einen Gefallen getan.
'Sei still! Lass mich endlich frei denken. Von mir aus; lass mich blind sein, ich brauche nicht deine Augen! Wegen dir und vielleicht auch deine Erzfeindin blamiere ich mich in seiner Gegenwart. Ist das dein Ziel?!', fauchte ich in meine Gedanken.
Wie du willst. Aber bedenke: Ich helfe dir nur und mein Ziel ist gewiss das Gegenteil von dem, was du behauptest.
Dann war es still und ich atmetete ruhiger und mein Herzklopfen lies langsam nach, meine Gedanken allerdings nicht. Was meinte sie damit? Will sie mich mit Troy verkuppeln? Und warum? Verhält sie sich aber nicht genau andersherum, als sie von sich gibt? Viele Fragen ohne findbare Antworten bildeten sich in mein Kopf, wie hunderte verschlossene Türen, deren Schlüssel ich nirgendswo erblicken kann. Aber die schlimmste Frage verdrängte ich immer wieder, doch ich hörte wieder die Stimme, die es gedämpft wisperte: Was hat sie mit Posi-Nina angesteltt?
Um es zu ignorieren, schaue ich mich um: Ein vollkomen grau-silbriges Zimmer, dämmrig beleuchtet. Einige Fressnapfe mit verschiedene Inhalte häuften sich in eine Ecke. Alle waren aus blinkend-polierten Metall und dadrin befanden sich einige Muffins, Poké-Puffles und andere süßlichen Futtereien. In die entgegengesetzte Ecke nahm ich ein Trainingsplatz wahr. Ein Stehaufmann, den man gut boxen konnte, ein Baum ähnliches Gegenstand der Kratzer und Gebrauchsspuren aufwies sowie unzählige Zielscheiben, die perfekt in der Mitte getroffen waren zählte ich auf. Die andere Ecke platzierte ein majestätisches Pokémonbett, die jedoch frei war. In der letzten Ecke, die stockdunkel war, sah ich dunkel-violette Augen, die mich anstarrten. Unwillkürlich setzte ich ein Schritt zurück. Leider setzte er -oder sie?- ein Schritt vor und nach kurzer Zeit spürte ich beim 7. Schritt die Wand an mein Rücken.
'Dieses Pokémon hat was an sich, es sendet so eine starke, sichere Aura aus. Und... Es ist unheimlich. Wieso besitzt Troy so ein Pokémon? Und es ist mir so unvertraut und bekannt zugleich, also ist es wahrscheinlich ein Pokémon, dass ich kenne, es jedoch noch nie an Troys Seite gesehen hab, sodass er es verheimlicht hatte', überlege ich.
Bis jetzt.
Ich drehte genervt und verzweifelt die Augen.
'Ich dachte, du gehst endlich?!', zische ich Nega-Nina im Gedanken zu und beachtete ihre Antwort nicht, weil mein Gegenüber bedrohlich näher gekommen war. Und dann -als es endlich im Licht getreten war- erkannte ich ihn erleichtert.
Es war Mewtu.
Der Mewtu.
Der legendäre Pokémon Mewtu!
Meine Erleichtrung verblasste, immerhin fiel mir auch blitzschnell ein, zu was er fähig war. Im Hintergrund hörte ich ein Grollen und das Aufheulen des Windes, während ich tief in Mewtus Augen blickte. Eine kleine Ewigkeit musterte er mich prüfend an, dann hielt er ein selbstverständliches Abstand und benahm sich ganz normal- wie ein Pokémon eben. Er bemerkte meinen fragenden und verwirrten Blick. Zunächst schloss er die Augen und konzentrierte sich und verbindete seine Gedanken mit meine.
Du warst so plötzlich in mein Zimmer gekommen, dass ich schon dachte, du bist einer von ihnen. Doch so weit ich mich erinnern kann, sahen die anders aus. Und... Du kommst mir verdächtig bekannt vor und dann erinnerte ich mich; ich hatte dich schon mal mit Meister Troy gesehen. Ich fühle, ich kann dir trauen.
'Du kannst auch. Aber bitte erkläre mir, wann hast du mich mit ihm gesehen? Ich bin dir noch nie begegnet', erwiederte ich auf seine Erzählung hin in meine Gedanken.
Nun, ich war auch schwer zu erblicken. Ich konnte dich sehen, du jedoch überhaupt nicht.
Etwas entäuscht fragte ich weiter: 'Und wer ist die? Wirst du von jemand bestimmten gesucht?'
Das ist eine lange Geschichte. Habe Geduld, heute noch wirst du es erfahren. Und die Geschichte ist lang. Ich würde sagen, du gehst schneller. Man braucht doch nicht so lange für aufs Klo gehen, oder?
Ich blinzelte und dann erst kehrte ich zu mich zurück, wie aus ein Traum in die Realität.
"Natürlich, du hast Recht. Dann gehe ich mal, äh, tschüss", verabschiedete ich mich noch während ich zur Tür steuerte. Mewtu nickte kühl und verschwand in seine dunkle Ecke.

Als ich in der Toilette angekommen war, blicke ich zu aller erst in den Spiegel. Meine Haare waren größtenteils in Ordnung, aber hier und da war eine Strähne unpassend gewellt und zerkrümmt. Mit den Fingern kämmte ich mein Haar glatt und verließ auch schon den Badezimmer. Die Flur joggte ich eilig entlang und plumste neben Troy aufs Sofa.
"Hey", sagte ich nur abwesend und blickte auf dem Bildschirm. Es war ganz am Anfang und sogar netterweise gestoppt. Aber auch peinlicherweise, denn ich war höchstwahrscheinlich über 5 Minuten unpässlich.
Troy zog fragend die Augenbraue hoch.
"Ich bin im falschen Raum gegangen. Und... Ich will dir ja nichts verheimlichen, also sage ich dir das direkt..."
Nein, Nina! Mach es nicht! Bloß nicht von deine Erkundigung erzählen!
'Oh mein Gott. Was sol ich machen?! Nega-Nina klingt so drängend, was wenn sie Recht hat?'
Nina! Nein! Erzähl es ihm! Du willst ihn doch nicht anlügen! Was wenn er es später herausfindet? Dann wird er doch wütend sein!
Auch Recht. Erleichterung übernahm mich, als Posi-Nina endlich zurück war.
Sei still, du dreckige Optimistin! Du versaust noch alles. Nina, hör mir zu; sag ihm das nicht jetzt! Nicht an diesem wundervollen Abend!
'Seid beide leise! Ihr verwirrt mich komplett! Lasst mich doch frei nachdenken! Ich brauche eure sinnlose Empfehlungen nicht', fauche ich.
"Also, Troy. Es tut mir leid, wenn ich deine Privatsphähre zerstört und vielleicht sogar dein Geheimniss enthült hab, aber ich hab es gesehen."
"Was gesehen?"
"Mewtu."
"Hat er dich angegriffen?"
War das sein Ernst? Alles was er als erstes wissen wollte, war das? Machte er sich einfach Sorgen über mich oder wollte er dadurch etwas über Mewtu herausfinden? Zufrieden stellte ich fest, dass er sich tatsächlich über mich Gedanken machte, da er suchend nach eine Wunde schaute.
"Ne, er meinte er vertraue mir, weil er mich schon mal bei dir gesehen hatte... Aber weiso hast du mir so lange es verheimlicht? Besser gesagt; immer, denn ich habe es herausgefunden." Ich war wirklich etwas sauer, aber nur, weil es mir einen verletzlichen Stich versetzte, dass Troy mir nicht trauen konnte.
Und er schien nervös und ich entdeckte die Spur, dass er es bereute, mir was vorenthalten zu haben.
"Nun... Nina, es tut mir leid, aber es war wegen Mwetus Schutz. Ich hatte schwere Schweigepflicht", sagte er mit einem flehenden Ton.
"Ist schon okay, aber wer oder was sucht den nach Mewtu?"
"Nun... Das ist eine lange Story und heute Abend habe ich ganz bestimmt keine Lust sie dir zu erzählen. Aber eines musst du wissen... Eine Organisation sucht wie verrückt nach ihm unnd hat böse, unangenehme Pläne mit ihm. Mewtu kommt ja, wie du bestimmt weißt, aus Kalos Region, floh aber mit Hilfe eines Mannes sowie Matrose, um das Meer zu überqueren, nach Hoenn Region, also hier. Und... Traurigerweise wurde das Segelschifff während der Fahrt angegriffen und das..."
"Bestimmt von dieser Organisation", beende ich aufmerksam seinen Satz. Troy nickte und fuhr dramatisch vor: "Dabei wurden unzählige Menschen, die versucht haben zu fliehen, getötet, dadrunter auch der Mann plus Matrose und Mewtu schaffte es knapp, diese verfluchten Rüpel zu entkommen. Er musste den Rest des Weges schwimmen und dann kam er an eine Stadt an, namens..."
"Moosbach City, ist ja klar, und dann ist er zu dir gekommen und so gefühlsam du bist, hast du ihn bei dir aufgenommen und so weiter..."
"Richtig!", erwiederte Troy, als habe ich einen schweren Rätsel gelöst und ich musste lachen.
"Und wie heißt diese Organisation?"
"Äh... Auf jeden Fall nicht Team Delta."
Ich kicherte, boxte ihn jedoch am Arm.
"Du weichst immer die Frage aus! Sag schon, wie heißen die?"
"Och, mann. Ich dachte wir wollen einen Film gucken?"
Ehe ich widersprechen konnte, drückte er auf Play und die Serie fing an. Ich blizte ihn böse an, während er zufrieden grinste.

Nach 3 Folgen gähnte ich und schlug vor, Terminator 3 zu gucken.
"Sonst kotze ich noch, wenn ich noch einmal Ashs Gesicht sehe", jammerte ich, ehe mir dämmerte, was ich da grade vor Troy geplappert hatte.
Der jedoch lachte nur und wechselte die DVDs. Terminator 3 war schon mit großem Abstand aufregender und genau mein Ding, Action eben. Zwischendurch streichelte ich Terribark, plauderte mit Troy und lachte über seine lustigen Bemerkungen über den Film. Und nicht zu vergessen, wir waren immer mehr etwas näher gekommen, sodass wir irgendwann total an einander klebten ( Nicht so wortwörtlich nehmen ) und bei den letzten 15 -Oder doch eher 20?- Minuten legte mir Troy den Arm um die Schulter. Ich widerhandelte nicht, aber errötete leicht. Troy jedoch ignorierte es voll und ganz, als wären wir schon seid langem ein Paar und sowas wäre ja gar nicht neu. Nach einiger Zeit tat ich es ihm gleich und lehne den Kopf an seine Schulter. Aus dem Augenwinkel nahm ich keine Reaktion wahr; er starrte immer noch den Bildschirm an, doch seine Hand strich sanft meinen Arm. Mir war es noch nie passiert, doch aus irgend ein Grund schlief ich beruhigend ein, obwohl ich es noch nie während eines Filmes erlebt hatte. So kriegte ich das Ende nicht mit, doch eins kriegte ich voll und ganz mit: Dass Troy eine überragend beruhigende Aura hat und einen gewissen Charme, dass ich jedes Mal in seiner Gegenwart schläfrig, beruhigt, gut unterhalten und sicher vorkam und gern an seine Seite war. Ich war und werde auch nie so wie Fangirls sein, die nur aufs Aussehen achten, versuchen an einen gutaussehenden Jungen zu kommen, nur, um ihre Konkurenz klarzumachen, zu was man 'so fähig' ist. Sie spüren nie im Leben die wahre Liebe, sie suchen nur solche reiche, handsome Bad-Boys, die auf solche Zicken stehen. Nur weil Troy reich plus handsome war, heißt es noch lamge nicht, dass er naiv ist und sich leicht betrügen lässt. Das möchte ich an ihm.

Nach kurzester Zeit träumte ich friedlich von handsome Bad-Boys, die als Team Delta Rüpel gekleidet waren und von ein Segelschiff, dass in einem Sturm von ihnen angegriffen wurde. Komisch, immerhin meinte Troy, es war nicht Team Delta...
Träume sind Träume.
Hauptsache war, dass ich ein tief verzweifeltes Pokémon sah, welches versuchte, das Schiff und die Menschen zu retten, sowie den dreckigen Überfallmänner zu beseitigen, wurde jedoch von ein Matrose zurückgedrängt und rief ihn hinterher, er solle so schnell wie möglich das Schiff verlassen, wurde jedoch mitten im Satz unterbrochen, indem ein Rüpel ihn mit eine starke Pracht Prügelei stillte. Leblos sackte dieser zusammen und starb mit offene Augen. Blut quillte aus seinen Mundwinkel und tropfte zu Boden. Mewtu ( Natürlich Mewtu, wer auch sonst? ) bewegte sich erst gar nicht, war nur geschockt und weitete fassungslos die Augen, dann funkelte er den dreckig grinsenden Rüpel mörderisch an und aus ihm kamen violette, helle Wellen, so hell dass man ihn selbst nicht erblicken konnte. Nachdem die Wellen urplötzlich erlischten, stand Mewtu in geänderter Form und mir ging ein Licht auf. dass er grade die Mega-Entwicklung Y durchgeführt hatte. Mit der Attacke Psychoschock tötete er seinen Gegner, was er aber nach kürzester Zeit bereute. Er hatte mit diesem falschen Schritt die gesamte Aufmerksamkeit bekommen und alle Rüpeln alarmierten sich, ihn zu ergreiffen. Was mir auch auffiel war, dass alle selbst kämpften, keiner benutzte ein Pokémon. Und plötzlich bemerkte ich, dass ich die ganze Zeit als ein Geist auf dem Schiff schwebte und machen konnte, was ich wollte. ich sah meine Hände, die blass und durchdringlich waren, ich konnte Saltos in der Luft machen, ich verletzte mich überhaupt nicht, konnte durch Personen und Gegenstände rennen, ohne dass sie auch nur was spürten und stellte überrascht fest, dass Mewtu meine unspürbare sowie unsehbare Existenz, mit kriegte. Immer wieder schaute er mich an, während er gegen die unzähligen schrecklich-gut aussehende Männer kämpfte, als wolle er sagen: Geh da weg. Ich will dich nicht verletzen, aber du bist im Weg.
Er schien wohl nicht zu verstehen, dass ich einfach nur ein Geist war. Doch ich tat ihm den Gefallen und machte Platz, während er Psychokniese, Psychoschock, Genesung ( Zum Heilen ) und Psychostoß nacheinander ansetzte und soweit ich mich nicht irrte, schaltete er damit über 20 Rüpeln aus. Er wurde jedoch erschöpft und verließ mit schlechtem Gewissen das Schiff. Ich blickte mir kurz die brutale, blutige Szene an, die fortzetzte, dann flog ich Mewtu nach. Eine Ewigkeit schwebte er über das Meer, doch irgendwann verlierte das getragene Mega-Stein seine Kraft und Mewtu platschte mit seine alte Form ins Wasser. Er schwomm aber mit kräftige, lange Züge weiter, blickte mich zwischendurch an und erreichte nach verstrichene Minuten den Strand von Moosbach City. Zu seinem Glück waren alle Menschen im Umkreis von 50 Meter beschäftigt, weil sie alle 2 Personen umrundeten und wild um ein Autogramm flehten. Vielleicht bildete ich es mir nur ein, aber 1/4 von ihnen waren Reporter mit Kameramänner, was mich aufmerksam machte. Ich schwebte dorthin, Mewtu blieb stehen und blickte mir wissend und geduldig nach, wartete komischerweise auf mich.
Was aber die ganze Getrudel der Menschen anging, musste ich nach einem kurzen Blick, zurückschnellen und kreischte erschrocken auf. Das alles machte mir Angßt. Jetzt war es zu viel für mich. Was sollte das alles bedeuten? Wieso stehen Troy und ich dort unten, geben Autogramme und beantworten genervt und geehrt zugleich Fragen? Doch dann ging mir ein Licht an und ich musste zu Mewtu blicken.
Er. Er war der Schlüssel zum Ganzen. Habe Geduld, heute noch wirst du es erfahren. Natürlich. Jetzt, wo ich, und Troy bestimmt auch, eingeschlafen waren, ist er zu mir geschlichen und hat mir das Ganze im Kopf abgespielt. Er ist immerhin ein Psycho-Pokeḿon. Und deswegen konnte er mich die Ganze Zeit anblicken. Aber warum waren da Männer, die in Team Delta Klamotten gekleidet waren?
Wie selbstverständlich und pflichtbewusst antwortete mir Mewtu im Gedanken.
Das war eine Szene die ich dir heimlich im Traum vorspielen gelassen hab. Und es ist eben ein Traum. Da kommen auch falsche, unpassende oder unrealistische Szenen vor. Ich kann nicht alles perfekt und exakt darstellen.
'In Ordnung, danke für die Erklärung. Aber war es wirklich Team Delta? Weil Troy hatte mir es anders erzählt...'
Mewtu schloss die Augen um mir gedanklich zu antworten, als ich plötzlich eine vollkommen andere aber dennoch bekannte Stimme hörte.
"Hey, willst du nicht aufstehen?"
Mein Blickfeld verschwamm und bedunkelte sich. Ich vermutete, dass ich nun einfach die Augen öffnen musste, meine ältere Schwester Ran erblicken würde, die mich geduldig aber etwas unsanft rütteln würde, um mich wach zu bekommen. Eine viel zu alte Erinnerung, die trotzdem eine Gewohnheit für mich war. Wen ich aber zu meinen Entsetzen entdeckte, verwirrte mich erst und dann schrie ich überrascht auf. Troy hielt sich fest die Ohren zu. Als ich endlich aufhörte und als mir die Erinnerungen des vorherigen Abends im Sinn kamen, musste ich peinlich berührt schlucken.
"Puh... Ich hab dich als ruhig eingeschätzt. Und damit hast du endgültig bewiesen, dass du genauso schrill schreien kannst, wie diese hochnäsige Mädchen, die heutzutage überall rumlaufen."
Ich hasste es, wenn man mich mit diese unausstehende Mädchen verglich und wäre es jeder andere, hätte er eine Schimpftriade aufgetischt bekommen, doch Troy neckte ich nur.
"Tut mir leid, aber wenn man so einen gruseligen, merkwürdigen Traum hatte und urplötzlich geweckt wird und jemand einem auch noch hautnah ist, dann wäre Schreien noch das normalste, ruhigste Reaktion."
"Und was für ein Traum?"
Ups, ich hab mich wieder verplappert. Wieso aber eigentlich immer und nur in seiner Gegenwart?
"Äh... Nun, ja... Warte mal, versuchst du etwa das Thema einfach so zu wechseln?"
"Ne, bin nur neugierig, wenn so jemand wie du etwas gruselig findet und so überragiert."
Da hatte er logisch Recht. Seid den seltsamen, verfluchten Traum war ich ziemlich untypisch. Und ich fand keine Lösung, Troy es zu verheimlichen und erzählte ihm verzweifelt von all dem Traum. Troy hatte mir geduldig und unüberrascht zugehört und ich stoppte mitten bei der Erzählung, dass ich uns selbst gesehen hatte und murmelte mit zusammengefniffenen Augen: "Warte mal... Sag mir bloß nicht er hat es mal bei dir auch gemacht oder so?!"
"Jackpot!"
"Wann denn?", fragte ich kichernd.
"Als ich ihn bei mir freudig angenommen hab."
"Und? Wie fühlt es sich an ein Legendäres Pokémon zubesitzen?"
"Fragt grade die, die 3 Legendäre Pokémon mit sich rumträgt."
"Hey! Grouden, ich hab zwar nichts gegen ihn, aber ich musste ihn fangen, damit Team Magma die Finger von ihm lässt. Und jetzt hat Team Delta ihn... Rayquaza und Palkia habe ich aber natürlich freiwillig gefangen, immerhin finde ich Rayquaza richtig cool und stark. Palkia eben... Hallo! Er sowie Dialga und Geratina wurden von Arceus als erstes erschaffen, sagen die Legenden plus Wissenschaftler, außerdem ist er ein starkes, gebrauchbares Wasser-und Drachen Pokémon. Sie sind mir treu und ich liebe sie. Und all meine Pokémon!", stellte ich klar und deutlich fest.
"Komm runter, ich hab sie ja nicht beleidigt, ich finds halt neidwürdig und... cool", er betonte 'cool' skeptisch und mir fiel auf, dass er das Wort wahrlich wenig benutzte.
"Übrigens... Wie lange habe ich geschlafen?", fragte ich und wechselte besorgt das Thema.
"Äh... Gestern Abend bist du ja eingeschlafen..."
"GESTERN ABEND?! Oh, nein, ich muss weg! Wo ist meine Tasche?", rief ich panikerregend und suchte nach meine Tasche. Troy zog eine Augenbraue hoch und amüsierte sich höchstwahrscheinlich bei dem Anblick, ging aber und reichte mir wortlos, als er zurück erlangt war, meine Tasche und ich eilte zur Haustür.

"Äh, es tut mir leid, dass ich so unangekündigt gestern Abend eingeschlafen bin, weil ich wollte ja eigentlich gar nicht dir Unannehmlichkeiten erschaffen und danke für die plötzliche Gastfreundschaft, aber ich muss wirklich los. Ich hatte schon seid eine Woche die Bittungen meines Mutters verdrängt, mal bei ihr im Wurzelheim vorbeizuschauen, aber irgendwann fest versprochen heute bei ihr zu sein. Sie macht sich schon bestimmt Sorgen, also, äh, würde ich mal mich dankend zurückziehen und hoffen, dass wir uns erneut begegnen. Tschüss!", ich eilte mit eine lange, ausführliche, sehr schnell gesprochene Erzählung davon und winkte hastig Troy zurück, der genervt am Türrahmen lehnte. Ich blieb stehen und setzte einen fragenden Ausdruck an.
"Stimmt was nicht?"
"Nein, alles in Ordnung, aber ich hab mich grade nur gewundert, ob es deiner Mutter nichts ausmacht, wenn du um 5 Uhr in der Früh vor ihr Haus auftauchst."

"ES IST 5 UHR?! Dann... dann..."
"Dann vertreibst du noch die paar Stunden bei mir?", schlug Troy vor.
"Mann, Troy. Mir wird es echt peinlich, dass du alles für mich machst. Du bezahlst im Restaurant für mein Essen, du ladest mich bei dir ein, ich hab bei dir unangekündigt die Nacht verbracht und jetzt soll ich auch noch bei dir bleiben, obwohl du bestimmt am liebsten geschlafen hättest..."
"Unsinn. Ich wäre zwar noch zu diese Uhrzeit am schnarchen, aber für ehrvolle Freunde und nette Gäste würde ich alles machen."
"Ich weiß, dass das nicht deine Freundlichkeit und das hilfsbereitsein auszahlt, aber dafür kommst du mit zu meine Mutter. Du würdest dann sie und meine Schwester kennenlernen und du wirst bei uns noch essen. Meine Mutter ist zwar ganz schön quaselig, aber ihre Kochkünste sind legendär."
"Äh, gut. Aber nicht überaus lange, denn ich hab ja noch zutun. Lange darf ich nicht von ihm wegbleiben, diese Rüpeln schnüffeln überall rum und früher oder später beschuldigen sie den Champ."
Auch wenn er den Namen nicht erwähnte, war es spiegelklar, wen er meinte. Und ich verstand ihn voll und ganz, er musste eben auf Mewtu aufpassen. Also nickte ich wissend und selbstverständlich und gehe wieder ins Haus, weil Troy mich mit eine elegante Geste dazu wies.
Als ich ins Haus trat, kam um die Ecke ( Ich vermute dort Terribarks Pokémon Zimmer ) erschien weddelnd und bellend Terribark. Ich kniete mich hin und ging so in die Hocke um ihn ausschließlich zu streichen, den Bauch zu kraulen. Danach setzte ich mich mit Troy neben mir und Terribark auf mein Schoß auf das majestätische Zweiersofa. Eine Weile lang vertrieben wir die Zeit mit Unterhaltungen über Mewtu, Team Deltas sinnlose Ziele und vermuteten, was sie sonst noch vorhaben könnten. Doch dann stand Troy auf und steuerte zur Küche.
"Mache uns mal Kaffee", rief er von der Küche aus und tippte auf die schwarze Kaffeemaschiene irgendein Knopf. Das Bruzeln und Krachen der Maschiene erfüllte den schicken Haus. Währenddessen ging ich die neuen Ereignisse, die grade passiert waren, im Kopf nach und dann kam mir plötzlich etwas unerklärliches, komisches im Sinn.
"Äh... Troy?", rief ich nach ihn.
Er hebte den Kopf, was so viel wie 'Ja?', 'Was ist?' oder 'Ist was nicht in Ordnung?' heißen sollte.
"Em... Ich hab mich grade so gefragt, wieso du mich eigentlich um 5 Uhr aufgeweckt hast. Ich meine, ich bin zwar plötzlich eingeschlafen und so, aber..."
"Ja, es tut mir leid, aber...", er stockte mitten im Satz.
"Aber?"
"Aber du hattest Albträume. Na ja, genau weiß ich nicht, aber du warst unruhig und verzweifelt. Ich konnte nich länger hinsehen, und deswegen weckte ich dich."
"Echt? Ein Albtraum?"
"Wie gesagt, sicher bin ich nicht..."
"Ist ja auch egal, aber... Es war zwar nicht angenehm, so einen blutigen Kampf mitzuverfolgen, aber ein Albtraum war es nun auch nicht."
"Es ist dennoch normal, dass du körperlich so reagiert hast", widersprach er und kam mit zwei schwarze Becher gefüllt mit eine dunkelbraune Flüssigkeit zurück. Ich nahm dankend ab und starrte nachdenklich den Tisch aus durchsichtigen Glas an.
"Mag sein. Hm... Ich möchte jedoch, wenn es geht, erneut mit Mewtu gedanklich sprechen. Bitte."
"Klar, keine Frage. Möchtest du nicht davor noch deinen Kaffee trinken, darüber nachdenken und dich entspannen? Glaub mir, Mewtu mag es nicht unnötig Zeit im Gesellschaft der Menschen verbringen, lieber ist er allein", warnte mich Troy besorgt.
Ich lächelte und erwiderte: "Du hast Recht und danke für die Warnung."

Eine Ewigkeit dachte ich also nach und stellte mir unser Gespräch im Kopf vor; Alle wichtige Fragen, nützlich Antworten, normale Reaktionen, selbst die geeignete Tonfälle. Nach unzählige Male, indem ich im Kopf das Ganze abgespielt hatte, nahm ich wieder meine Umgebung wahr und redete freundschaftlich und belustigt mit Troy. Ich trank an dem ausgezeichneten Kaffee, streichelte ab und zu Terribarks Fell und unterhielt mich intensiv mit seinem Besitzer über Pokémon-Kämpfe, wann wir mal gegeneinander antreten sollten und Troy erzählte mir genau, wie er Mewtu begegnet war.
"...Und als ich die Tür aufmachte und urpötzlich in dem Gesicht eines Legendären Pokémons blickte, hatte ich fast geschrien und 5 Minuten lang war ich unter Schock. Dann hab ich die Tür geschlossen und mir eingeredet, das habe ich mir jetzt eingebildet. Doch das aggressive Klopfen setzte mich wieder in Schock und ich öffnete wieder die Haustür. Danach streichelte ich ihn, kraulte die kleinen, komischen Ohre und da erst, kapierte ich, dass es echt wahr. Und das versetzte mir zunächst wieder 5 Minuten Schockstarre. Also drängte Mewtu sich einfach im Haus und machte vor mir die Tür zu! Als ich wieder zu mir gekommen war, habe ich 1/4 Stunde gegen meine eigene Haustür geklopft und am Ende gekracht um reinzugelangen. Und-...", ich lachte dermaßen, dass ich ihn somit unterbrach. Er selbst musste auch kichern.
"Und deswegen hab ich wieder eine neue Tür da angeschafft plus so eine elektronische Augen- und Fingerscanner angebracht, falls so was wieder sowas passiert und gestern hat sie sich ja als nützlich bewiesen, wie du gesehen hast." Ich nickte und da erst fiel mir ein, dass ich früher, wo ich hergekommen war und den Brief entdeckt hatte, eine andere Haustür durchschritten hatte.
"Troy, wie lange ist es denn her?"
"Puh... Kein Plan. Vor recht kurzem, weil mir das noch alles so unrealistisch und plötzlich vorkommt."
"Kann ich verstehen", komentierte ich mitfühlend.

Um kurz vor 8 Uhr verabschiede ich mich und bedanke mich erneut bei Troy. Wir haben abgemacht, dass ich schon mal nach Hause ging und meine Mutter sowie Schwester informierte, wen wir zu Besuch erwünschten, während Troy sich umzog und so weiter. Mit Jogging-Schritt lief ich zum Strand und holte die Äon-Flöte aus meine Tasche. Nach einem kurzen Lied tauchte Latios aus den Wolken heraus, landet neben mir und ich schwingte mich geübt und gekonnt auf seinen Rücken.
"Latios, bitte bring mich zu Wurzelheim", klärte ich ihn auf. Er nickte leicht und erhob sich. Nach wenigen Sekunden flogen wir über die Wolken und betrachteten erstaunt und fassziniert die wunderschöne Aussicht. Die Sonne ging grade mit blendend viele Strahlen auf, der riesige Vulkan, der aus den Wolken hervorchaute und die Vogel-Pokémon die, friedlich an uns vorbeiflogen. Von oben hatte die Hoenn-Region einen märchenhaften Glanz. Alles war so ruhig, extrem schön und üppig. Latios drehte sich und ich hielt mich ganz dolle fest. Doch dann ließ ich los, schoss die Hände in die Höhe und genießte die frisch-kühle, einmalige Atmosphäre. Bei der Landung musste ich jedoch mich an Latios schmiegen und fest halten, weil ein Sturzflug folgte. Obwohl 10 Minuten verstrichen, kam es mir viel zu kurz vor.
"Danke, Latios", rief ich ihn nach, als er sich schon erhob.

Zu meine Dankbarkeit hatte mich Latios direkt vor unser Haus abgestellt. Er hat mir also eine Strecke gespart, denn er setzte mich sonst immer vor Prof. Birks Labor ab. Also klingelte ich nur an der Haustür, dass mir so vertraut war und nach einige Sekunden machte mir meine Mutter auf.
"Nina! Wie früh du schon hier bist. Kom rein", sagte sie aufgeregt und tritt einen Schritt zurück.
"Hallo auch, Mum", begrüßte ich sie lächelnd und dann umarmte ich sie kurz aber leidenschaftlich. Als ich einen Schritt ins Haus getreten hatte, sah ich auch schon meine ältere Schwester Ran und ich sprang auf sie.
"Ran!", rief ich und umarmte sie.
"Nina. Wie lange ist es her, als wir uns zuletzt begegnet sind?", fragte sie und erwiederte die Umarmung. Danach hielt sich mich auf Armeshöhe von sich und betrachtete mich.
"Lange", beantworte ich nur die schmerzliche Frage.
Sie nickte.
"Lange."

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