13. Wiedersehen & Final Boss Battle Part 2

Hi, Leute! :D
Hier geht's weiter mit Part zwei.
Tut mir leid für die seeeehr lange Wartezeit! Ich hoffe, es gefällt euch trotzdem <3
~Viel Spaß beim lesen~
Ps: Vielen Dank für 2000 reads!

Ninas Sicht:
Plötzlich lachte Delton leise.
"Ist etwas lustig?", fragte ich so ernst ich konnte, versuchte Ruhe zu bewahren.
"Nun, ja. Ich dachte, du wärst einer von den vielen die hier gestanden haben und nie den Weg nach Hause gefunden haben. Aber du bist anders. Das erfreut mich. Vielleicht hältst du den Kampf einige Minuten länger aus."
"Das fürchte ich für dich."
"Dann gib mir einen anständigen Kampf. Gib dein Bestes."
"Du sagst es." Mit eine herausfordernde Geste zückte ich mein Pokéball und wartete auf seins. So unauffällig, dass ich es erst nicht bemerkte, hielt er plötzlich ein Pokéball in der Hand. Ich wartete auf seinen ersten Schritt, obwohl er 'Ladies first' mit einem schiefen Grinsen sagte. Ich lehnte ab.
Ruhig, aber selbstsicher schickte er sein Pokémon und ich erstarrte. Garados. Super, ein Wasser-Flug Pokémon.
Weiß er, dass ich eine Feuer-Spezialistin bin? Zum Glück hab ich grade nicht mehr als eineinziges Feuer-Pokémon dabei...
Ich wollte Lohgock, mein stärkstes Pokémon schicken, überlegte es mir aber anders. Das war die Chance für Luxtra. Mit sein Elektrotyp konnte er sowohl Flug-als auch Wasser-Pokémon außer Gefecht setzen. Das würde dann sein erster Kampf sowohl als auch sein erster Sieg sein, den er sich mühelos holen konnte.
Also wechselte ich den Pokéball mit der Flamme gegen den mit dem Blitz aus.
"Luxtra, du bist dran!", rief ich und schickte Luxtra in die Freie.
"Luxtra, das ist die Gelegenheit zum ersten Mal zu gewinnen. Nutze sie", gab ich ihm Bescheid, worauf er kämpferisch nickte und sein Gegenüber musterte. Er schien nach Schwächen Ausschau zu halten.
Schlaues Pokémon.
"Garados, Eiszahn", befahl Delton fast gelangweilt. Sein Pokémon gehorchte und flog zu Luxtra um ihn mit Eiszähne zu beißen, wie die Attacke selbst schon sagt.
"So schnell kriegst du meinen blitzschnellen Luxtra nicht. Luxtra ausweichen, dann Ladungsstoß", kommandierte ich lautstark und weise ihn hin und her. Mit seine Elektro-Attacken richtete er sehr viel Schaden an Garados aus, doch dieser hatte ziemlich Ausdauerkraft. Aber irgendwann verlor er seinen Schutz und fiel bewusstlos zu Boden. Vor sein Aufprall wurde er von einer lächelnden Person zurückgeschickt.
"Du gefällst mir. Immer ernst und zielstrebig. Genau mein Geschmack."
Ich erschauderte.
Was meinte er mit diesen Wörtern? Dass er auf mich steht? Dass er nach einem Mädchen Ausschau hält? Ich habe keine Ahnung. Doch ich bezweifle es.
"Dann erwarte ich dich genauso kämpfen zu sehen. Ich weiß, du hast nicht ernst gekämpft hast und wolltest mich nur austesten", wehten meine Worte zu ihm, in dem viel zu frischen Wind. Meine Lederjacke über mein Tanktop reichte wohl nicht aus, um die Kälte fernzuhalten.
"Gut. Ich muss also vorsichtiger mit dir sein. Du bemerkst, dass ich jedes deiner Bewegungen analysiere, Pläne schmiede, deine Pokémon-Typen mir merke und deine Strategien."
Als ich blass wurde, lachte er kurz.
Das er mich prüfen wollte, dass war mir klar. Aber dass er jede meiner Bewegungen analysierte? Das geht doch wohl zu weit. Ich konzentrierte mich nur auf das Kämpfen und Strategieren, während er alles analysierte? Stalker.
Nein, er will mich nur austesten. Und ich bin drauf reingefallen.

Meine Leichenfarbe war anscheinend so lustig, dass Selena, Adrian, die Rüpeln und sogar Jake mitlachten. Nur Marc -und natürlich meine Familie und die Pokémon - enthielt sich dabei. Er mied meinen Blick. Und Reue sowohl als Bedauern standen ihm ins Gesicht geschrieben. Wir waren gute Freunde geworden, nachdem er Team Magma aufgab. Denn ich hatte ihn verändert, mit wahre und überzeugende Worte konnte ich ihn dazu bringen, bei Verstand zu kommen. Dieser unbekannte Kalem hat es wohl auch mit Adrian getan, ist aber später verschwunden, nein, er ist geflüchtet, als Team Delta Kyogre von ihm entnahm. Er flüchtete nach Kalos, wo er ursprünglich lebte. Adrian zeigte keine Reue, ihm ging es wohlauf, er schien seiner Entscheidung sicher zu sein. Marc dagegen schämte sich, nach seinem Verrat, mir in die Augen zu blicken. Hätte er mir nur geholfen, hätte ich es ihm verziehen, aber er stand reglos da, von seine Gefühle hin und her gerissen und viel zu sehr in Gedanken versunken.

Deltons Stimme ließ mich zusammenzucken, auch ich war viel zu viel in meine Gedanken versunken. Das gefiel ihm überhaupt nicht, die erste Fader der Enttäuschung und Frust spiegelten seinem Gesicht. Als hätte er seine Traumfigur gefunden und er ist ihm nicht niveauvoll genug.
Tz... Ich bin nicht seine Puppe.
Wir sind Feinde.
Ich merkte, wie ich ständig in seine Augen aus Versehen blickte.
Reiß dich zusammen, Nina.
Aber ich konnte nicht anders. Seine Augen waren wie Dolche. Sie suchten nach ein Opfer, sie suchten nach Beute. Und wenn sie ihr Ziel gefunden haben, stachen sie zu. Seine Augen waren genauso. Sie suchten meine und wenn ich in die Falle tappte, schlugen sie sofort zu und bohrten sich ein Weg zu mein Gehirn. Man konnte nicht anders, man musste sehen wo die Dolche waren, um sie ausweichen zu können. Aber man konnte dabei erwischt werden, welches mir ständig passierte.

"Brutalanda." Wie vorhin warf er ohne große Mühe oder Geste ein Pokéball, woraufhin sein Pokémon erschien.
Zum wievielten Mal in diesen paar Tagen kommt mir dieses verfluchte Pokémon in Sicht?
"Luxtra, gut gemacht. Komm zurück", rief ich ihn zurück. Ich konnte von Typen Vor-und Nachteil mit Latios oder Luxtra viel Schaden anrichten, aber ich holte den Pokéball mit dem Wassertropfen heraus.
"Palkia, ich zähle auf dich!"
Mein Partner erschien vor mir und nickte kühl in meine Richtung. Brutalanda war eine Beute für ihn, nein, es war für ihn ein Spiel. Ich hatte Palkia so lange trainiert, vorbereitet, mit so einen Pokémon geradezu zu spielen. Palkia sah dies nicht als eine Herausforderung sondern als ein simples Spiel an.
Deltons Reaktion war amüsant. Er zog beeindruckt und grinsend eine Augenbraue hoch.
"Was für eine Ehre. Palkia? Na dann, lass mich sehen, wie er kämpft", trug der Wind seine Worte herbei.
"Palkia, lass ihn sehen wie du kämpfst. Mach ihn fertig", sagte ich ruhig aber gefährlich wirkend. Er nickte einmal heftig und wartete auf mein Befehl.
"Raumschlag!", kommandierte ich laut und meinte damit seine stärkste Attacke. Die Drachen Attacke, die nur er kannte, weil er der Herr über Raum war. Team Galaktik hat es früher ziemlich angezogen. Aber auch Dialga, Herr über Zeit wurde von ihnen gejagt. Doch zwei Trainer retteten sie; genau wie ich und Kalem bei Grouden und Kyogre. Irgendwie hatte ich das Gefühl, das Ganze wiederholte sich: Immer zwei auserwählte Trainer die dazu bestimmt sind, zwei Legendäre Pokémon zu retten und auch die Gelegenheit bekommen, sie zu fangen. Und natürlich gab es auch diese böse Organisationen, die es auf die zwei Legendäre Pokémon abgesehen hatten. Déjà vu.

Wie auch immer, Palkia setzte Raumschlag ein. Ein Dimensions-Portal erschien vor ihm. Er verschwand in es und kehrte hinter sein Opfer zurück und verletzte es auf irgendeine Weise, die ich nicht genau deuten konnte. Dieser war erst in Schockstarre, doch dann bemerkte er den Schmerz, den man ihn zugefügt hatte, und kauerte sich brüllend zusammen. Aber genug war es keineswegs; er flog noch aufrecht in der frischen Luft. Obwohl es eigentlich sehr effektiv war.
"Brutalanda, Draco Meteor", wies Delton sein Pokémon hin.
Oh-oh. Draco Meteor ist eine sehr starke Drachen Attacke, auch noch effektiv. Du musst schnell handeln, Nina. Jetzt oder jetzt.
"Palkia, pass auf! Weich aus, ausweichen", rief ich etwas panisch, kriegte mich aber schnell zusammen. Vor Delton wollte ich mich nicht so schwach, entsetzt zeigen.
Brutalanda beschwor riesige, gewaltige Meteoren und ließ sie auf Palkia niederschmettern. Palkia wich geschickt den ersten drei aus, den vierten hatte er aber nicht gesehen und der traf ihn ziemlich hart. Ich schrie nach Palkia voller Sorge und Angst. Totenstille breitete sich aus, selbst der Wind hatte sich beruhigt. Nur mein Herz. Nur mein Herz war am Rasen. Heftig hämmernd schlug es gegen meine Brust. Innerlich war ich den Tränen nahe, aber ich zeigte mich voller Autorität, Stabilität.
Palkia, wo bleibst du nur?
Und endlich. Das Meteorstück wurde von einem wütenden, zornigen Palkia weggeschleudert. Er brüllte und wartete sehr ungeduldig auf mein Befehl.
"Hydropumpe!", hallte mein Befehl zu ihm. Er nickte und konzentrierte sich. Kurz darauf entstand ein riesiger Wasserball den er auf sein Gegner wie ein Strahl mit Hochdruck zu sausen ließ. Das war das Ende für Brutalanda. Blutend und brüllend gaben seine Flügel nach und er fiel zu Boden. Delton rief ihn vor sein Aufprall zurück. Er grinste verspielt.
"Ist echt ein Spaß mit euch zu kämpfen."
"So ist es mit euch. Schade, dass ich meine Familie und die Pokémon retten muss, sonst würde ich definitiv den Kampf richtig genießen", gab ich zu. Er lächelte ehrlich und enthüllte seine strahlend blanke Zähne.
Urplötzlich kippte Palkia um. Er ächzte und fiel hin. Bestimmt weil er zu viele starke Attacken durchgeführt hatte. Das hieß, er war nicht K.O. sondern einfach nur erschöpft, er brauchte eine verdiente Pause.
Trotzdem war ich fiel zu in eine Schockstarre gefangen, um sinnvoll reagieren zu können. Schließlich riss ich mich zusammen und wir wurden beide wieder ernst. Auf sein Gesicht jedoch funkelte ein hübsches Grinsen, dass jede Frau zu Umfallen zwang. Ich aber blieb aufrecht und breitbeinig stehen, als würde ich selbst kämpfen.
"Fiaro, du bist dran." Mit eine ungeschmeidige Handbewegung schickte er sein nächstes Pokémon raus.
So so. Fiaro, Feuer und Flug. Palkia und Luxtra würden gegen ihn großen Schaden zufügen können, doch ich will einen richtigen Boss Kampf. Nicht immer die Vor- und Nachteile beachten und alles. Ich will Viridium spielen lassen.
Ich rief den umgekippten Palkia zurück und hielt nachdenklich den Pokéball mit dem grünen Blatt, das Pflanzezeichen, in der Hand.
Viridium, ich hoffe, du schaffst das. Obwohl... Natürlich kriegst du diesen Fiaro down!
"Viridium, ich wähle dich aus. Komm raus", mit eine gespielt elegante Drehung schickte ich es ins Freie. Voller Stolz und Selbstbewusstsein stand er mit dem Rücken zu mir vor mich. Seine Typen waren Pflanze und Kampf. Ein sehr starkes Legendäres Pokémon war er auch. Doch seine Typen sanken deutlich im Gegensatz zu Feuer und Flug. Schrecklich, die Vorstellung ihm kämpfen zu lassen, aber hab ich mich nicht ohne Zweifel dafür entschieden? Dafür muss ich doch wohl einen guten Grund haben, oder?
Ok, langsam kommen die Zweifel...
Ich erinnerte mich selbst daran, dass ich keine Zeit für solche unnötige Gedanken hatte. Ich musste Delton besiegen.

"Bist du deiner Entscheidung wirklich sicher?", fragte er mit ein Hauch Überraschung und Spott.
"Und ob", bestätigte ich selbstsicher.
"Dann klär mich in dem Kampf auf, warum du dir so sicher bist", forderte er auf.
"Wie du willst", gab ich zurück und er fing dieses Mal mit Attackieren an.
"Fiaro, setz Feuersturm ein", befahl er, seine Ruhe verließ ihn nicht. Nein, viel eher verfolgte es ihm.
Wie kann er selbst in solche Situationen, wo seine Chancen nicht so gut stehen, so ruhig bleiben?
Ehe sein Fiaro sich auf sein Feuerelement konzentrierte, alarmierte ich Viridium. Er nickte nur amüsiert, denn er ist total schnell, er könnte so einen Feuersturm mühelos ausweichen, ohne ein Kratzer abzubekommen. Und trotzdem machte ich mir Sorgen, da Feuer sehr stark gegen Pflanze ist. Er könnte ja Feuer fangen und am lebendigem Leibe verbrennen.
Mein Gott, Nina, was sind das für unnötige Gedanken? Das bringt keinem weiter, also hör auf.
Fiaro hatte mittlerweile genug Feuer und Flammen beschworen, um einen ganzen Wald abzuholzen oder besser gesagt zur Asche verbrennen lassen. Er attackierte Viridium mit diese, welches er geschickt auswich. Am Anfang hatte ich vor Anspannung und Sorge Schweißtropfen an der Stirn, weil ich dachte, er könnte doch getroffen werden. Wie sich jedoch herausstellte, war es ein Spielchen für Viridium. Er sprang mit große Schritte hin und her und wich alle Flammen, Feuerbälle oder ähnliches aus.
"Gut gemacht, Viridium. Greiff mit Nahkampf an", rief ich Viridium zu. Er gehorchte, näherte sich dem Gegner zu und attackierte Fiaro. Da Nahkampf Typ Kampf war und somit schwach gegen Flug, war es nichts sehr effektivvoll, doch es hat die Stärke hundertzwanzig, deswegen war Fiaro schon ziemlich verletzt.
"Fiaro, attackiere mit Sturzflug", erhob sich Deltons Stimme. Die Ruhe hatte ihm wie vor gefolgt, doch dieses Mal mischte sich Ungeduld in sein Ton mit.
Meine Augen weiteten sich. Sturzflug war einer der stärksten Flug-Attacken überhaupt und nicht sonderlich ausweichbar.
"Viridium, Schutzschild", rief ich schnell.
Viridium ließ aus höchste Konzentration ein unsichtbares Schild vor sich erscheinen und blieb deswegen in Sicherheit. Er war vor Sturzflug gerettet.
"Setz Flammenwurf ein, Fiaro."
Ich knirschte die Zähne. Während Delton die ganze Zeit nur angriff, befahl ich Viridium sich zu verteidigen und auszuweichen. Wohin sollte das führen? Viridium muss auch attackieren, sonst  besiegen wir niemals Fiaro.
"Viridium, konter mit Sanctoklinge", rief ich unerwartet, doch Viridium freute sich eindeutig, auch mal ans Werk gehen zu dürfen. Mit sein erstandenes hornähnliches Ding auf sein Kopf griff er Fiaro an, als wäre es eine Klinge. Während Fiaro Feuer spuckte, rannte Viridium auf ihn zu, sein Kopf zeigte wie ein Hirsch mit dein Geweih beim Kämpfen nach unten.
Die Szene, dass wir zu bestaunen aufgetischt bekamen, war atemberaubend und ließ das Herz stillstehen. Feuer, welches auf ein Pflanzen-Pokémon hinzu flammte, und er, wie er statt flüchten auf ihn zu rannte.
Viridium wurde immer schneller, bis eine grün-rötliche Aura sich um ihn bildete, was seine Schnelligkeit betonte. Dafür wurde Fiaros Feuerball größer und gefährlich wirkender. Als der Höhepunkt kam, Viridium kurz vor dem Feuerball, sprang er sehr unerwartet zur Seite, lief weiter und als der Feuerball bereits außer Sicht war, sprang er wieder zu seine ursprüngliche Laufbahn. Fiaro war hingerissen, er bewegte nur seine Flügel um in der Luft zu bleiben und ignorierte Deltons Befehle.
Viridium sprang mit aller Kraft auf ihn in der Luft zu und attackierte Fiaro mit seine Klinge. Fiaro schrie, hielt den Schmerz aber aus. Viridium tauchte vor mich wieder auf, seine Klinge war verschwunden.
"Ich bin beeindruckt. Deswegen warst du dir so sicher. Dein Pokémon scheint sich gut aus zu kennen."
Ich grinste siegessicher.
"Aber leider hast du nicht an alles gedacht."
Leider?
Er gab Fiaro einen Top-Trank, was ihn ziemlich aufheiterte. Mein Grinsen erstarb und ich fühlte die normale Farbe aus mein Gesicht zu weichen, ich wurde kreideweiß.
Fiaro brüllte und sah relativ rachsüchtig und hasserfüllt aus. Ich schluckte laut.
"Na und? Ich hab immer noch die Oberhand", entschlossen und fest klang meine Stimme, wie ich mich ganz und gar nicht fühlte.
Wir haben schon zwei seiner Pokémon besiegt, ich weiß, dass Viridium seine ganze Kraft für seine letzte Attacke gegeben hat. Es war etwas vorauszusehen, dass Fiaro es aushalten konnte, aber er ist jetzt auch noch geheilt. Armer Viridium.
"Viridium, Sanctoklinge."
Viridium sah etwas skeptisch aus, gehorchte jedoch. Er führte die Attacke erneut durch und auch dieses Mal hielt es sein Gegner durch. Und auch dieses Mal wurde er sofort aber ruhig geheilt. Mir fiel natürlich seine Strategie auf, aber es war fiel zu simpel für so einen Team Boss. Oder Team Delta war einfach ein Haufen Loser und Idioten, die Pokémon klauten und eine falsche Maske der Stärke trugen.

Viridium schaute mich ungeduldig an, erwartete einen Befehl. Ich schüttelte sehr leicht, fast unbemerkbar, den Kopf, hoffte, er könnte mich irgendwie verstehen. Erst verengte er die Augen, nickte jedoch frustriert. Er stand nur still vor mir und wartete schweigsam auf sein Gegner.
Delton registrierte jedes unserer Bewegungen und befahl auch seinem Pokémon nichts. Und keiner rührte sich. Nur Fiaro bewegte sich, immerhin muss er sich in der Luft halten können. Sonst aber niemand. Von irgendwo hörte ich ein Gähnen, bestimmt die aufreizende Selena oder eines der Mitglieder.
Der Wind regte sich auch wieder auf; meine Haare wehten mir ins Gesicht, ich strich sie aber nicht zurück hinters Ohr, mein Blick galt Delton (auch seine hüftlange Haare machten sich bemerkbar indem sie öfters hin und her wehten) und seine Augen, doch weil ich über nichts nachdachte, hatte ich auch keine Angst. Er begrüßte dies mit ein erfreutes Lächeln. Mein Magen zog sich zusammen.
Was für ein Lächeln. So bezaubernd, wunderschön und... umwerfend.
Das gelangweilte Gemurmel oder gekünsteltes Gelächter der Zuschauer verstummten nur um in ein Bruchteil der Sekunde in Getuschel oder Geläster umzuwechseln.
Haben die das nicht früher bemerkt? Oder waren die zu sehr in ihre Gespräche vertieft? Wie dumm sind diese Rüpel eigentlich?
Da ich viel zu in Gedanken versunken war, bemerkte ich nicht, wie Deltons Gesichtsausdruck von erfreut zu geschockt wechselte.
"D-du... bist...nein du siehst so aus, wi-...", er unterbrach sein Geflüster, welches nur wir zwei hören konnten, selbst mit ein hingerissenes Kopfschütteln. Ich dachte, er wäre fasziniert oder so, aber als er mir endlich in die Augen blickte, sah ich Trauer, Schmerz und Sehnsucht. Er zuckte zusammen, durch... ja, durch was? Das würde ich gerne wissen. Es machte mich ehrlich gesagt neugierig. So ein ernster, ruhiger und schlauer Boss stottert, zuckt zusammen, ist traurig und... verletzt? Wird das ganze Ich-Muss-Meine-Familie-Und-Die-Pokémon-Retten-Und-Abhauen-Aktion zu so ein typisch kitschiges Drama-Film aus den Achtzigern?

"Hey, ist alles in Ordnung?" Das war natürlich sehr unpassend und zu nett, aber es tat nicht gut ihn so verletzt zu sehen.
Er schüttelte sich, es sah aus als würde er gegen starke Kopfschmerzen kämpfen oder schlimme Gedanken verbannen wollen. Und endlich fand er sich wieder, stellte sich aufrecht hin und... blickte mir kein einziges Mal in die Augen?!
Was geht hier vor? Ich müsste doch Angst haben, ihn nicht in die Augen zusehen, vorsichtig sein. Aber warum zur Hölle ist es jetzt andersherum?
Ich räusperte mich. Eigentlich konnte ich den Moment ausnutzen, Viridium befehlen er soll Fiaro angreifen und damit punkten, doch ich war kein unfairer Feigling.
"Bereit?", fragte ich sogar. Er nickte nur langsam, den Blick zu Boden gerichtet.
"Viridium, noch einmal Sanctoklinge", kommandierte ich. Delton kämpfte wieder normal, er rief 'Ausweichen!' oder griff an, doch er mied meinen Blick. Während wir zwei ab und zu Befehle gaben, sprach ich ihn an.
"Ist etwas? Warum guckst du deinen Gegner nicht an?"
"Hab meine Gründe dafür", kam es nur murmelnd zurück.
Na gut. Dann ist er eben einer von dieser verschlossenen Sorte. Ich breche das Eis.
"Willst du nicht meine Gedanken lesen, meine Pläne zunichte machen, mich besiegen?" Prüfend blickte ich in seine Augen. Er blickte auf, jedoch nicht in meine Augen. Und er grinste.
Warum grinst er so umwerfend?
"Warum sollte ich? Ich bin doch kein unfairer Feigling."
Das erklärt also sein Grinsen.
Ich musste lachen, obwohl ich eher erschrocken sein sollte. Doch dann überging mich ein erschaudernder Gedanke.
Aber als ich das gedacht hatte, hatte ich ihn überhaupt nicht in die Augen geblickt und er auch nicht in meine, also war das jetzt ein Zufall oder...?
Ich schüttelte die Gedanken ab, stattdessen rief ich Viridium zu:"Nahkampf!" Es war etwas gemein, wie mir aufging, denn Delton war unvorbereitet. Doch er reagierte schnell:"Fiaro, weich aus."
Fiaro schaffte dies nicht und das war auch sein Stichwort, sich aus dem Kampf zu halten. Mit ein Schrei fiel er zu Boden und Delton schickte ihn seelenruhig zurück. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. Wie konnte er in so einer Situation so ruhig bleiben?
Ich blendete ihn aus und lobte Viridium. Er daraufhin ließ ein arrogantes "Hmpf" von sich und ich musste kichern.

"Absol", Delton schickte sein Pokémon ins Freie. Ich schmunzelte. Mein Blick zuckt zu meiner Schwester, die doch ihrer jämmerlichen Situation weit grinste. Ihr Seelen-Pokémon war Absol und immer wenn sie Trainer mit einem Absol begegnet, wächst automatisch ihre Interesse an diese Person. Sie blickte mich an und zwinkerte mich aufmunternd zu, welches ich mit einem lächlenden Nicken begrüßte.

Ich konzentriere mich wieder auf Delton.
Entschlossen rief ich:"Viridium, gute Leistung, komm zurück. Vivilion, du bist dran."
Mit Vivilion erzielte ich gute Treffer. Käfer ist stark gegen Unlicht. Und Spaß ist jetzt vorbei, meine Familie ist gefesselt, ich muss mich beeilen.
Um nicht ganz in Details zu übergehen: Schließlich wurde auch Absol besiegt.
"Befrei sie", befahl ich. Ein schauspielerisch verwirrter Ausdruck lag in Deltons Blick. Obwohl er doch genau wusste, von was ich sprach, tat er auf unwissend.
"Meine Familie. Entfessle sie."
"Was wenn nicht?", er verschränkte verspielt die Arme vor der Brust und grinste.
"Es kommt jetzt nur noch auf einpaar Minuten mehr oder weniger an", widersprach ich fest, grinste auch leicht.
"Na na, du unterschätzt mich."
Was?!
"Noch ist der Kampf nicht beendet."
"Ganz schön optimistisch", meinte ich daraufhin etwas perplex.
Er grinste, schloss die Augen und zückte ein Pokéball. Nein, kein Pokéball, sondern ein Meisterball.
"Lugia."
Meine Augen weiteten sich. Nicht aus Angst, eher Überraschung. Okay, zugegeben war ich auch beängstigt.
Ob er noch ein Legendäres Pokémon hat? Meine Zweifel hab ich nicht...
Dann bemerkte ich, dass sein Team auf Typ Flug spezialisiert war: Fiaro, Brutalanda und Garados. Absol und Lugia waren eine Ausnahme und wer wusste, was sein nächstes Pokémon war?

"Latios, ich wähle dich", ich schmiss ein Hyberball in die Luft um Latios rauszuschicken.
Drache-Psycho gegen Drache-Psycho. Ein wahrer Drachen Kampf.
"Lugia, setz Drachenstoß ein."
"Latios, weich aus und attackiere mit Drachenpuls", rief ich und Latios gehorchte. Er feuerte ein violett-lila Strahl auf Lugia ab und der konnte es knapp ausweichen.
"Lugia, Seher", donnerte Delton, plante wohl eine Attacke für die nächste dritte Runde.
"Latios, nochmal Drachenpuls", schallte meine Stimme zu ihm. Während Latios die Attacke vollbrachte, schaute ich zu Mewtu. Er kämpfte gegen Selena, Jake, Adrian und Marc gleichzeitig. Mühelos. Vollkommen mühelos.
Ich blicke wieder zu Latios, der diesmal Lugia getroffen hatte, beim zweiten Blick erkannte ich sogar einen Volltreffer, da Delton seine Ruhe verloren hatte. Schnell heilte er Lugia.
Verdammt.
Ich war echt zerknirscht und befahl meinem Partner erneut Drachenpuls einzusetzen. Und wieder heilte Delton seinen Legendären Pokémon.
Verdammte noch ma-...! Nina, beruhige dich. Du hast doch die Oberhand.
...
Aber wenn er so weiter macht, wird Latios vor Erschöpfung noch kampfunfähig. Ich muss doch irgendetwas unternehmen.
Dann realisierte ich, dass alle auf mich warteten: Delton, Latios, Lugia, die Mitglieder Team Delta, Aqua, Magma und... meine Familie und die gestohlenen Pokémon. Ich hab sie schon lange genug warten lassen.
Jetzt wird's mal Zeit, Delton ohne Rücksicht zu besiegen.
"Latios, lies meine Gedanken."
Latios, setzte jetzt noch einmal Drachenpuls ein. Dann, wenn er attackiert oder geheilt wird, weiche aus, teleportiere dich hinter ihm und setzt Drachenklaue an, okay?
Er nickte nur und griff zum x-ten mal mit Drachenpuls an. Lugia wich aus und attackierte mit Luftstoß, seine Spezialattacke. Ich wusste, dass die Attacke so gut wie unausweichbar war, also kommentierte ich auch nichts. Latios steckte die Attacke ein und hielt ihn auch aus, dann teleportierte er sich hinter Lugia und griff -wie befohlen- mit Drachenklaue an. Und endlich, er war besiegt.
"Super, Latios. Sehr gut", lobte ich ihn und Delton schickte reuevoll und schuldbewusst sein Pokémon zurück.
"Ich bin beeindruckt", gab er aber zu und ich grinste.
"Ihr da", rief er einige Rüpeln zu, einen Mann von seinem Team, ein Mann von Team Aqua und ein Mädchen von Team Magma. "Entfesselt die."
"Wird gemach, Sir", schnell machten sie sich daran, meine Familie zu entfesseln und entknebeln.
"Hast du nicht noch ein Pokémon?", fragte ich verwirrt und enttäuscht.
"Doch, aber wenn du nicht wills-...", ich unterbrach ihn schnell:"Doch, doch, dann ist es ja gut, dass du noch ein Pokémon hast." Er lächelte nur wissend.
"Glurak, komm raus."
"Lohgock, komm raus."
Das wird spaßig. Feuer und Flug gegen Feuer und Kampf. Er hat Vorteil, aber was solls's. Mein Lohgock ist trotzdem stärker.

"Glurak, führe die Mega-Entwicklung durch und attackiere mit Luftschnitt."
"Lohgock, führe die Mega-Entwicklung durch und kontere mit Feuerfeger."
Beide gehorchten und gespannt warteten Delton und ich ab. Sie beide litten an große Schaden, jedoch Lohgock mehr als Glurak.
Zerknirscht befahl ich Lohgock, er sollte mit Hitzekoller angreifen, Delton reagierte nicht, weil er wusste, wie unausweichlich diese Attacke war.

Doch es machte nichts aus, wie stark diese Attacke war, sie richtete kaum Schaden an und Glurak besiegte schließlich Lohgock. Immerhin musste Lohgock auch Lugias Seher einstecken, der schon vorausgeplant und unausweichbar war. Zornig und doch ruhig rief ich ihn zurück und ließ Luxtra in die Freie. Geistig war ich verzweifelt und am Schreien, doch zwang mich vor diesem geheimnissvollen Mann zur Ruhe...
Delton schmunzelte.
"Weiter geht's."

~Zeitsprung~

Schwer atmend und den Tränen nahe vor Wut rief ich Vivilion zurück. Deltons verfluchter Glurak hat jetzt schon Lohgock, Luxtra und Viridium besiegt. Obwohl Viridium sehr viel Schaden anrichten konnte, wurde Glurak immer wieder von Herrn Gut-Aussehender-Team-Delta-Boss-Mit-Seinem-Rätselhaften-Umwerfenden-Lächeln-Was-Zur-Hölle-Labere-Ich-Eigentlich-Hier? geheilt, sodass nach Viridium auch Vivilion vor Erschöpfung die Lider schloss. Palkia war zu ermüdet für diesen Kampf, also blieb mir zur Auswahl nur noch Latios. An meiner Seite hatte er nicht einen einzigen Kampf verloren, mal abgesehen von Rins, wo einzig allein ich Schuld hatte. Ich hoffte, er würde mich auch hier nicht enttäuschen und zählte auf seine unglaubliche Stärke.

"Latios, Drachenklaue!", befahl ich, nachdem er Gluraks Flammen entwichen war. Seine Krallen wurden schärfer und dunkler, als er sich auf seinen Gegner stürzte. Er rammte sie in seine Brust und Glurak brüllte vor Schmerz, doch mehr brachte nicht seine Attacke. Während all dies geschah, gab Delton Lugia einen Top-Beleber, sodass dieser wieder in der Lage war, zu kämpfen. Zerknirscht stellte ich in knappe Sätze meinen Plan in meine eigene Gedanken für Latios dar. Er gab mir einen etwas zweifelnden Seitenblick, doch mein entschlossener Ausdruck ließ ihn nicken.
Sehr rücksichtslos, aber wenn es klappt...
Die Erde und der Himmelsturm zittern stark, als Latios helikoptergroße Meteoren heraufbeschwor. Er bombardierte sie auf Glurak und alle sieben Meteore fanden ihr Ziel. Glurak blieb nicht einmal die Zeit, vor Schmerz zu schreien, er war bereits am Boden. Ausdruckslos wird er von seinem Besitzer zurückgerufen und mit Lugia ausgestauscht.
"Latios, Drachenpuls!"
"Weich aus, setz Windstoß ein!"
Latios verfehlte seinen Ziel nicht, sondern wird Lugia, nachdem er seine Attacke eingezetzt hat, geheilt, sodass Latios vor Wut fauchte.

Latios, ruhig. Wir haben noch immer die Oberhand. Einfach ruhig bleiben, nicht die ganze Kraft für eine Attacke verwenden, denn wenn du nicht triffst-...

Das alles ist mir schon klar. Ich bin nur etwas... unamüsiert, weil dieser unwürdiger Schwächling fast all meine Kameraden besiegt hat. Nicht irgendwelche, sondern starke und Legendäre! Wenn du jetzt nicht rücksichtsvoll handelst-...

Das alles ist mir auch schon klar, Latios. Und glaub mir, ich bin ziemlich frustriert, dass er die ganze Zeit seine Pokémon heilt. Aber wir müssen einen kühlen Kopf behalten, keine Schwäche zeigen und keine Gnade!
Latios gab mir ein Seitenblick und nickte einmal fest und entschlossen. Und abwartend.
Latios, wenn ich es sage, setze Drachenpuls ein. Aber nicht vollkommen, wenn du den Strahl abschießen willst, teleportiere dich unerwartet hinter Lugia und attackiere dann.
Ich atme einmal tief ein, bevor meine Stimme sich erhob.
"Latios, Drachenpuls!", meine Stimme hallte und ein starker Wind peitschte meine Wörter zu Latios. Er schloss die Augen, konzentrierte sich und eine starke, dunkle, violette Aura umgab ihn und ein lilaner Kugel bildete sich vor seine ausgestreckte Hände. Er öffnete die Augen und Delton herrschte Lugia an, er sollte ausweichen. Als es so aussah, als würde Latios die Kugel abfeuern, die dann in ein tödlicher Strahl verwandelt wurde, verschwand Latios, nur um in ein Bruchteil der Sekunde hinter seinem Gegner aufzutauchen. Und siehe da... Lugia war dem Strahl entkommen. Er flog so schnell zur Seite, dass meine Augen nicht folgen konnten.
Meine Augen weiteten sich und huschten zu Delons. Seine Augen funkelten und ein Grinsen schlich sich zu seine Lippen.
"Lugia war es zu auffällig. Erst ist es so still, dann guckt dein Pokémon dich an und nickt... Etwas unfehlerfrei. Etwas zu unperfekt, nicht?", erklärte er. "Und mal abgesehen davon, was du und dein Pokémon heimlich könnt, können wir schon lange." Meine Augen wurden zu Schlitzen.
"Du denkst, dass mir das nicht bewusst ist? Psycho, Psycho erklärt alles. Obwohl ich sagen muss, dass nicht alle dies beherschen", gab ich zurück, worauf er immer noch grinste.

"Lugia, Windstoß!"
"Latios, weich aus und attackier mit Psychokniese!"
"Weich aus und setz Drachenstoß ein!"
"Konter mit Drachenpuls, Latios!"
"Lugia, Luftschnitt!"
"Konter mit Draco Meteor!"
"Weich aus, Lugia und greif wieder an mit Drachenstoß!"

Gebrüll. Befehle. Kampfgeräusche. Geschrei. Schmerz. Stille.
Rauch und Qualm verdeckten das Kampffeld. Mein Herz pochte, hämmerte wild und ließ mich besorgt zittern.
Latios hatte mich noch niemals enttäuscht. Unsere Niederlage gegen Rin war allein meine Schuld. Deswegen sollte ich doch nicht so unsicher sein. Reiß dich zusammen, Nina.
Erneut wehte der Wind und zog Rauch und Qualm mit sich, tischte für uns einen Ausblick auf unsere tapfere Kämpfer auf. Meine Augen weiteten sich, mein Körper wurde steif und ich sank zu meine Knie. Latios, blutverschmiert und besiegt, lag auf dem Boden, rührte sich nicht, öffnete nicht die Augen und grinste nicht so arrogant wie er es sonst immer tat. Seine Mundwinkel zeigten nach unten, vor Schmerz leicht geöffnet.
"Latios", versuchte ich nach ihm zu schreien, doch nur ein trockenes Geflüster kam nur aus meiner Kehle.
Mein Blick richtete sich auf die Gestalt auf dem Boden, nur einige Schritte von Latios entfernt. Deltons Partner, Lugia, schien wohl es nicht besonders besser als Latios zu gehen, doch verblüffte uns doch alle, als er sich langsam, aber mit eisernem Willen aufrichtete. Er brüllte seinen Siegesruf und flog zu Deltons Seite. Dieser grinste selbstsicher und seine mysteriöse Augen schienen zu funkeln.
Nein. Nein. Nein.
Wie konnte das passieren? Latios verliert nie! Es ist nicht seine Schuld. Ich. Ich war wieder so rücksichtslos. Verdammt noch mal, Nina, wie willst du deine Familie retten? Wie kannst du je wieder in Latios' Augen schauen, ohne Selbstschuld zu verspüren? Warum bist du so naiv, dumm und arrogant?!
Selbstschuld. Ein schreckliches Gefühl, dass dich langsam von innen auffrisst. Doch schlimmer als Schuld war es diese Enttäuschung in den Augen meiner Familienmitglieder. Voller Trauer und Frust. Alle Hoffnung in ihnen wurde mit meine erneute Niederlage weggefegt.
Nina, verdammt noch mal. Du blamierst dich vor deine Familie, Delton, Mark, Adrian und ganz Team Delta! Wie willst du je wieder mit deine Pokémon kämpfen wollen? Zum ersten Mal seht deine Familie dich beim Kämpfen und du verlierst, versagst...
Ich hatte Mühe, meine Tränen die ganze Zeit zurückzudrängen, doch als meine zittrige Finger nach Latios' Pokéball schnappten, flossen sie. Stumme Tränen der Trauer.
Latios es tut mir so leid. Es ist alles meine Schuld, ich weiß. So viele Jahre hast du an meine Seite gekämpft und nie versagt. Und jetzt? Zwei mal in so eine kurze Zeit allein wegen mir. Warum folgst du mir überhaupt noch? Ich schäme mich, dir noch einen Befehl zu geben. Sobald es dir hoffentlich wieder besser geht, lass ich dich gehen. Ich gebe dir deine beraubte Freiheit. Du musst mir nicht verzeihen, du kannst mich dein Leben lang hassen, denn das verdiene ich.

Als er rührlos in seinem Ball zurückkehrte, stand ich langsam zittrig auf, Tränen der Wut bildeten sich in meine Augen, ich sah Delton verhasst und mörderisch an.

Wenn wir zwei gekämpft hätten, wäre er jetzt schon im Krankenhaus oder in sein Grab.

Er lachte plötzlich laut und lächelte warm, ehrlich belustigt.
"Ich sollte wohl vorsichtiger sein", sagte er dann.
Ich seufzte frustriert.
"Kannst du freundlicherweise bitte aufhören, meine Gedanken zu lesen?"
Er hob grinsend die Arme und widersprach daraufhin:"Ich kann es nie kontrollieren, es ist nicht meine Schuld."
Ich rollte die Augen. Nach eine ungewohnte Niederlage war ich alles andere als humorvoll.
"Und jetzt? Ich hab verloren, versagt. Bin ich jetzt eine weitere Geisel? Für was denn? Ein Legendäres Pokémon, dass in Kanto oder Kalos lebt? Wo bleibt euer Sinn?", fragte ich offensiv, verstellte mich dumm.
Er zuckte die Schultern, sein Lächeln verschwand und Ernst kehrte in ihm zurück.
"Du bist nicht dumm, schauspielern kannst du auch nicht besonders gut, Nina. Du weißt genauso sehr wie ich, dass er in den Händen des Champs, dein Verliebter, ist", sagte er mit seine männliche, ernste Stimme.
"Tch, er ist nicht mein Verliebter", widersprach ich, obwohl mir die Szene in Team Deltas Schlafgemach einfiel und eine auffällig rote Farbe meine Wangen schmückte.
"Natürlich", erwiderte er grinsend, Sarkasmus in seine Stimme.
Eine angenehme Stille breitete sich aus, wo wir uns gedankenverloren anstarrten.
"Und jetzt?", fragte ich, brach die Stille und das Pfeifen des Windes.
"Wir warten bis er kommt."
"Genau, wo er doch gefesselt in einem dunklen Raum wahrscheinlich liegt. Können wir auch direkt erstmal ins Kino gehen", sagte ich, fand meine Ironie doch wieder.
"Nein, er ist auf dem Weg", damit bekam er doch meine ganze Aufmerksamkeit und meine Miene hellte auf. Der Gedanke, dass es Troy einigermaßen wohl gut geht und das er frei ist, weckte erneut Hoffnung in mir.

"Aber, Sir, dass ist doch langweilig. Sollten wir nicht sie zumindest etwas bei Laune halten?", fragte Selena, höchstwahrscheinlich brutale Folter und Tortur im Absicht.
Delton kniff seine Augen leicht zusammen, betrachtete mich unter halb verschlossenen Lider mit verspielt überlegender Miene an. Nach eine halbe Ewigkeit zuckte er nur die Schultern; nicht wie sonst andere Menschen gelassen und müde, sondern tat selbst in diese so unwichtige Bewegung Ernst und Lebendigkeit.

Wäre ich nur nicht in diese Situation, wäre er nur nicht böse, dann wäre er einfach perfekt. Nicht nur in seinem Aussehen, nein, sein Benehmen allein ist hinreißend. Und ich glaube ehrlich, dass etwas Helles, Gutes, tief in seinem Herzen leuchtet und lebt. Die Umständen seines Lebens hatten vielleicht Hass in ihm ausgelöst?
Ich bin mir sicher, er ist nicht böse.

Obwohl ich die Augen geschlossen hielt vor Frust, fand ich Delton erschrocken mit weit geöffneten Augen, als ich sie dann wieder öffnete.
Wie konnte er meine Gedanken lesen, wo meine Augen doch geschlossen waren?!
"Wie gesagt, ich kann es nie kontrollieren", sagte er genau in diesem Moment.
"Merkt man", gab ich genervt zurück, spürte einen allzu bekannten, brennenden Schmerz an meiner Hand. Ein Blick brachte mich zum Seufzen. Die Wunde blutete wieder.
Da mir kein Verband oder ähnliches zur Verfügung stand, presste ich meine andere Hand auf die Wunde, versuchte die Blutung zu stoppen. Danach wendete ich mich wieder an Delton und Selena.
"Und? Komm schon, halte mich bei Laune", zischte ich verhasst.
"So eifrig", neckte sie mich daraufhin, lachte herzhaft und die einige andere stimmten sie an. Delton dagegen sah sie angeekelt an, verzog leicht sein Gesicht.
Selena schritt auf mich zu, ihre rotgefärbte Lippen formten ein hämisches Lächeln, als würde sie auf ihre Beute zu gehen. Ihre hohe Absätze knallten gegen den marmorharten Boden, einzig ihre Schritte durchbrachen die unangenehme Stille. Ihre Kameraden grinsten entweder breit oder beobachteten das Geschehen mit leicht erschrockene Miene, die ich als Neulinge einstufte. Unerfahrene Leute, die ohne Widersprüche oder genügende Informationen das Team beigetreten sind, unwissend von den Drecksarbeiten, die Team Delta täglich ausführt. Nun, dumme Menschen halt.

Selena's Hand verschwand auf dem Weg zu mir in die Seitentasche ihres kleinen Beutels und als ihre Hand wieder sich zeigte, sah ich etwas Blitzendes zwischen ihre Finger funkeln. Mein Atem stockte.
Ein Messer?!
Langsam, fast unauffällig nahm ich kleine Schritte nach hinten.
Ich hatte nich mit so etwas gerechnet. Ich kann kämpfen. Ich will kämpfen. Aber nicht mit diese Umständen.
Angst erstickte mich fast, frass mich von innen aus und betäubte mich.
Nein, Nina. Du bleibst verdammt noch mal stark. Du weist jetzt diese hochnäsige Zicke in die Schranken. Guck sie dir mal an! Wir müssen ihr eine Lektion ertei-...
Nega-Nina, verschwinde. Ich gebe dir recht, aber du lenkst mich ab. Geh.
Endlich blieb meine dunkle Seite still, ließ mir Raum zum Denken.
Sie hat recht. Ich muss kämpfen.

Schließlich erreichte das blonde Mädchen mich, hob ihre spitze Waffe zu einem aggressiven Schlag.
Um sie überraschen zu können, muss ich ängstlich spielen.
Ich weitete gespielt die Augen und hob meine unverletzte Hand vor mein Gesicht, doch als das Messer auf mich zu ran, benutzte ich sie, um ihr Handgelenk fest zu nehmen. Darauf bedacht, die Klinge von meine Kehle fernzuhalten, tritt ich sie heftig in die Rippen, ließ sie einige Meter zurückfliegen. Grinsend stellte ich fest, dass das Messer ihren Arm bei ihrer Landung geschnitten hatte. Fauchend stand sie wieder auf, kümmerte sich nicht um die Wunde und hielt nur eine Hand auf ihre wahrscheinlich gebrochene Rippe. Verhasst funkelte sie mich an, verzog ihr Gesicht und zog langsam das Messer aus ihrem Arm.
Jake wollte in diesem Moment sich einmischen, wurde aber von seinem Boss befohlen, kein Schritt weiter zu gehen.

Erneut lief sie auf mich zu und gab dabei ein wütendes Geschrei von sich. Alle anderen beobachteten die Szene, die sich vor ihnen bot, mit weit aufgerissenen Augen. Einige hielten scharf die Luft ein, andere konnten kaum ruhig bleiben vor Spannung und da gab es noch einen gewissen Delton, der so aussah, als würde er seine ernste Maske verlieren und Sorge stand verwirrender Weise in seine Miene geschrieben. Ich hätte schwören können, dass er Selena zurückrufen wollte, doch dazu kam es nicht mehr, denn jemand kam bereits vor mir, breitete beschützend die Arme aus und stoppte Selena. Von seine Gestalt, die Art, allein ein Vorahnungsgefühl sagte mir, dass es Troy war. Er drehte langsam nur seinen Kopf zu mir, ein Seitenblick und lächelte mich leicht an. Dann drehte er sich zu Delton um, funkelte ihn sehr böse an und sagte:"Du wirst jetzt für jede Wunde die sie erlitten hat büßen."

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Wundert euch nicht, dass alte Kapiteln wieder "veröffentlicht" wurden, denn ich verbessere die Fehlern und versuche stets alles zu verbessern. <3
LG
-Firestorm-

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