XIX.
XIX
Leise seufzte Ardy und hält einfach mitten auf dem Highway an. Er holte die Zeltverpackung aus dem Kofferraum und begann Einzelteile heraus zukramen. „Weißt du wie man so was aufbaut? Immer wenn ich draußen geschlafen habe, hab' ich lieber unter freiem Himmel geschlafen.", fragte er etwas ratlos Taddl. Dieser nickte und begann ohne Umschweife mit dem Aufbau. „Ich hab oft gezeltet, weißt du?" Der Schwarzhaarige schüttelte den Kopf. „Nee, da hab ich lieber bei Freunden gepennt."
Taddl musste schmunzeln. „Bin eher Einzelgänger, deshalb war ich auch oft lieber allein irgendwo unterwegs.", gab er zu und legte die Plane über das Gestell. Der Aufbau hatte keine fünf Minuten gedauert.
„Naja, Freunde war übertrieben. Es waren Menschen mit denen ich in meiner Schulzeit den Alltag verbracht habe. Ich wollte einfach nur dazu gehören und das tun, was genau gegen die Regeln ist."
Taddl klopfte sich den Staub von den Händen und schaut wieder zu ihm. „Die hatte jeder doch mal... Schließlich waren wir noch jung und unwissend."
Ardy hatte sich auf der Ladefläche des Autos niedergelassen und sah in die Ferne. „Solange ich Lu da immer raus halten konnte war es gar nicht mal so schlimm. Ich hab zwar das ein oder andere mal mehr Erfahrung gesammelt als nötig, aber vielleicht war es gut so." Ardy hob seinen Blick gen Himmel an welchem bereits die Sterne Einzug gehalten hatten.
„Wäre ich nicht so faul würde ich die Szenenbildner auswendig lernen..."
„Sternbilder..? Dafür hast du ja jetzt alle zeit der Welt.", bemerkte Taddl und ließ sich neben den Schwarzhaarigen nieder.
„Naja, ohne medizinisches Wissen werden wir auch nicht unbedingt Stein alt."
Man sah Taddl an das er kurz mit sich rang, doch schließlich schien er seinen inneren Kampf beendet zu haben indem er sprach. „...willst du das ärztliche Zeug schon mal üben?" Aber Ardy verstand nicht sofort.
„Ich werde mir wohl oder übel die Zeit dafür nehmen müssen."
Statt Worten nickte Taddl lediglich, zog sein linkes Hosenbein hoch und entblößt so eine großflächige Schnittwunde welche schon mehr als einen Tag alt zu sein schien.
Entsetzt zuckte Ardy zusammen. „Was hast du angestellt? Das sieht nicht sehr nicü aus!"
Der Blauhaarige zuckt mit den Schultern. „Beim Ladegerät basteln bin ich mit dem Werkzeug ausgerutscht. Ich dachte, das wäre nichts Ernstes."
[Doch Ardy ließ sich davon keineswegs beruhigen, sofort sprang er auf und suchte auf der Ladefläche nach Verbandsmaterial. „Das ist eindeutig was ernstes. Hast du es desinfiziert?"
Betreten schüttelte Taddl den Kopf. „Andere Dinge hatten Priorität in dem Moment."
Er kehrte mit Desinfektionsmitteln und weißen Bandagen zurück. Seine Mine war ernst und streng in Falten gelegt als er Taddl wortlos eine Taschenlampe in die Hand drückte um ordentlich arbeiten zu können. „Du weißt, dass durch große Schnittwunden, welche weder desinfiziert noch verbunden werden, schnell Blutvergiftungen hervorgerufen werden können?"
Doch der Größere wendete beschämt das Gesicht ab und nickte leicht, während er die Taschenlampe auf seine Verletzung richtete. Es sah wirklich nicht schön aus.
„Sorry, wenn das jetzt wehtut..." Ardys Stimme klang plötzlich um einiges sanfter weshalb sich Taddl auf die Lippe bis und seine unbedachtheit bereute. Er gab keinen Muks von sich als Ardy mit dem Behandeln der Wunde begann, verzog aber doch etwas das Gesicht.
Als der weiße Verband unter dem Licht der Taschenlampe leuchtete, sah Ardy zu ihm auf. „Sonst noch irgendwelche ‚nicht präsenten' Wunden, die ich versorgen muss, bevor du mir hier Hops gehst?"
Taddl schüttelt den Kopf. „...Es tut mir leid, ich hätte das nicht so leichtfärtig ignorieren sollen..."
Leise seufzte Ardy und gab sich geschlagen. „Jaja, jetzt ist eh egal." *Er stand auf und begann seine Sachen aufzuräumen. Taddl gähnte einmal und als ob Ardy seine Gedanken gelesen hatte, kehrte dieser mit Isomatten zurück. „Da ist aber einer Müde."
Beide machten sich ihr Nachtlager fertig und als alles ruhig war, beschloss Ardy nochmal rauszugehen da er noch nicht müde war. Taddl griff nochmal nach seiner Hand bevor er das Zelt richtig verlassen hatte. Dem Größeren fielen fast die Augen zu. „Du bist echt...", nuschelte er im Halbschlaf. Ardy lächelte. „Echt sein ist reine Definitionssache, Süßer..." Dann ging Ardy raus.
Written by -Notizbuch-
and Moonlightkidd_28
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