~Chapter Three~

Ich presste meinen Kiefer aufeinander und drehte mich mit dem Messer in der Hand um. Ich musste meinen Kopf schon fast in den Nacken legen, um in das Gesicht meines Konkurrenten blicken zu können. Spöttisch funkelten mich seine dunklen Augen an. ,,Nichts da. Ist schon verkauft. Also Tom, wie viel?" ich drehte mich wieder zu Tom, der fragend die buschigen Augenbrauen nach oben gezogen hatte. ,,Naja, zehntausend wäre..." ,,Okay, alles klar." Ich zog meine Brieftasche aus meiner Jacke und zählte die Scheine. Klar war es leichtsinnig, so viel Geld in bar mit sich herumzuführen, aber man konnte ja nie wissen, wen man alles bestechen musste.

Als ich mit der passenden Summe zu Tom wandte, hielt er einen fetten Bündel Scheine in der Hand. ,,Zwanzig Tausend. Gutes Geschäft, was?" grinste der Typ, mit der erschreckend tiefen Stimme. ,,Dreißig Tausend..." ,,Parker, ich habe es für dich gekauft, also bekommst du es auch. Für Zehntausend." schmunzelte Tom und gab dem Mann das Geld zurück, was meine Mundwinkel nach oben schnellen ließ. ,,Gut. Hier." Ich gab ihm das Päckchen Scheine und betrachtete das Messer noch einmal eingehend. ,,Wenn sie nochmal so etwas sehen, dann nehmen sie es bitte, egal für welchen Preis, okay?" ,,Junger Mann, ich glaube nicht, dass es sowas noch einmal gibt. Es ist wahrscheinlich eine Spezialanfertigung, es war das erste Mal in meiner vierzig jährigen Laufbahn, dass ich etwas wie das gesehen habe." lachte er. ,,Aber ich kann Ihnen selbstverständlich etwas Anderes anbieten, die Auswahl an guten Messern ist groß." er machte eine ausholende Geste durch den Laden.

Der Mann fuhr sich durch die kurzen, braunen Haaren und kniff die Augen zusammen. ,,Vielen Dank, ich schaue mich selbst noch ein bisschen um." er warf einen sehnsüchtigen Blick auf mein Messer, was mich umfassbar stolz machte. Ich lehnte mich an den Tresen und fuhr über die schwarzen Steine am Griff. Durch Zufall strich mein Blick die Tageszeitung, dessen Titelblatt mein Interesse weckte. Baulöwe Williams gestorben. Ich zog die Anzeige zu mir rüber und steckte das Messer in meinen Hosenbund. In der Nacht wurde Williams tot in einem Motel Zimmer aufgefunden, Tod offenbar durch Erstickung. Polizei ermittelt weiter. Darunter war ein langer Artikel gedruckt, Williams hatte also doch eine große Rolle für die Öffentlichkeit gespielt.

Aus den Augenwinkel beobachtete ich den Typen, wie er die Messer begutachtete, Tom sortierte verschiedene Munition in die kleinen Schachteln ein. Der Fremde sah ungewöhnlich gut aus, schwarze Jeans, abgewetzte, braune Lederjacke, die aber vermutlich trotzdem ein Vermögen gekostet hatte. Seine Augen zogen aber die ganze Aufmerksamkeit auf sich, da sie schon fast schwarz wirkten. Da konnten auch der leichte Dreitage Bart und sein durchtrainierter Körper nicht von ablenken. Ich seuftzte und sah auf meine Armband Uhr. ,,Man sieht sich." rief ich und es wirkte viel zu laut in der bedrückenden Stille. ,,Mach's gut, Parker." Tom hob einmal kurz die Hand, als ich den Laden verließ. Ich zog das Messer aus meinem Hosenbund und legte es in das Beifahrerfach, als ich beim Auto angekommen war. Der Motor sprang an und ich fädelte mich geschickt in den sich nicht beruhigen wollenden Verkehr New Yorks ein.

Die relativ kurze Fahrt wurde zu einer nicht ganz so schlimmen Nervenzereiß- Probe und somit stellte ich mein Auto einfach am Straßenrand ab, der eigentlich für die vielen Taxis gedacht war, die hier die Leute zum Times Square kutschierten. Den Rückspiegel stellte ich so ein, dass ich mich darin sehen konnte und steckte die immernoch frisch aussehende Rose in meine Haare. Lass das Spiel beginnen. Ich sprang aus dem Wagen und stellte mich vor den Eingang einer gut besuchten Bar, dann wartete ich und beobachtete die hektischen Menschen. Als die Anzeige einer riesigen Werbetafel exact 18.00 Uhr anzeigte, sprach mich ein dunkel gekleideter Mann an. ,,June Parker?" fragte er und zog die Kapuze vom Kopf. ,,So ist es." ,,Auf einen Drink?" ,,Wenn es sein muss..." ich machte eine wegwerfende Geste. ,,Ich bestehe drauf." er hielt mir die Tür zu der Bar auf und setzte sich an einen Tisch, der gerade frei wurde. ,,Also?" fing ich an und ließ mich auf dem Stuhl gegenüber nieder. ,,Daniel Gray. Zweiundzwanzig Jahre, geht heute ins Gloria feiern. Ich denke, Hintergründe müssen ihnen nicht bekannt sein." Ich sammelte die Informationen, während der Typ zwei Sekt bestellte.

,,Irgendwelche Informationen über ihn selbst?" wollte ich wissen und mein Gegenüber dachte kurz nach. ,,Single, so wie ich ihn kenne, aber auf der Suche nach Abenteuern." er lachte einmal humorlos auf. ,,Aber nicht an den Hals werfen, sowas kann er eher nicht ab." ,,Sind Sie 'nen ehemaliger Kumpel?" grinste ich und nahm den Sekt des Kellners entgegen. ,,Sowas in der Art, ist aber auch nicht wichtig. Hauptsache, er wird mit der Erde gleichgemacht." er nahm einen Schluck. ,,Garantiert." ,,Hoffe ich, ich habe von diversen Vertrauensleuten gehört, dass sie gut in ihrem Job sind..." ,,Freut mich immer, das zu hören. Sagen Sie, irgendetwas Besonders an Daniel? Trinkt er gerne viel, ist er sportlich, hat er Kampfskills, oder ähnliches..." ,,Ich denke, er wird schon was trinken, aber er würde sich nie die Kante geben. Ja, er hat ne professionelle Ausbildung in Zweikampf und ich bezweifle nicht, dass er sich wehren wird. Ganz schön harter Brocken, aber dementsprechend hoch ist ja auch die Gage." sagte er und lehnte sich zurück. ,,Jep. Mein Konto, auf das sie überweisen:" ich schob ihm einen Zettel rüber. ,,Tut mir leid, wenn ich das sagen muss, aber wenn sie nicht zahlen, werden sie wohl auch dem Boden gleich gemacht, wenn ich sie wieder finde. Und glauben Sie mir; Ich werde sie finden!" ,,Okay, okay," lachte er, ,,Keine Sorge, das Geld ist spätestens morgend Abend bei Ihnen."

,,Gut. Freut mich, mit Ihnen Geschäfte gemacht zu haben." ich schüttelte seine Hand, nahm die weiße Rose aus den Haaren und legte sie auf den Tisch, meinen Sekt ließ ich stehen. Jetzt hieß es nur noch; Stylen und auf in's Vergnügen!

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