~Chapter Seven~

Ich weiß nicht, wie lange wir uns gegenüber saßen, ich auf dem flauschigen Teppich und er auf dem kalten Pakett. Immerhin hielt er sich aus meinem Kopf und ich hatte Zeit darüber nachzudenken, was ich jetzt machen könnte. An ihm würde ich eh nicht vorbei kommen, so sehr es auch meinen Stolz kränkte.

Daniel beobachtete mich nachdenklich und ab und zu warf ich ihm abwertende Blicke zu. Wo war ich da nur hineingeraten? Ich streckte meine Beine aus und stand langsam auf, natürlich unter Mr Grays Augen, er jedoch blieb sitzen.

Ich machte mich auf den Weg in die offene Küche und nahm mir ein Glas von der Theke, welches ich mit kaltem Leitungswasser füllte. Wenn ich jetzt an einen Weg denke, wie ich flüchten könnte, dann wird Daniel hier rein gestürmt kommen, da er sich eh gerade in meinem Kopf aufhält, auch wenn er leise ist.

Trotzdem wagte ich probeartig einen Blick aus dem großen Panorama Fenster, wenn ich die Scheibe druchbrechen könnte, würde ich vielleicht zwei einhalb Meter springen müssen... ,,Denk nichtmal dran. Durch das Fenster kommst du eh nicht, Panzerglas." sagte Daniel hinter mir und ich sah sein Spiegelbild im Fenster. Er öffnete eine Schranktür und zog den gläsernen Korken aus der Whisky Flasche, ehe er einen großen Schluck davon nahm. ,,Na toll und was soll das jetzt? Wenn du besoffen bist, ist es doch viel zu einfach, von hier abzuhauen." murmelte ich und lehne mich mit dem Rücken ans Fenster. ,,So schnell werde ich nicht 'besoffen':" meinte er und setzte das besoffen mit seinen Fingern in Anführungszeichen.

,,Natürlich nicht." Erwiderte ich sarkastisch und fügte hinzu: ,,Lass mich einfach gehen, okay? Ich kann dir auch nicht dabei helfen, den zu finden, der dich tot sehen will." Ich ging von der Küche ins Wohnzimmer, wo ich einer knappen Stunde noch in einem Kampf verwickelt war. Daniel folgte mir und redete dabei.

,,Nein, anscheinend nicht. Aber du kannst mir helfen, ihn ausfindig zu machen. Und außerdem möchte ich mir nochmal das Messer ansehen, das du gekauft hast." ich sagte darauf nichts, sondern zog mir meine Jeans an und schaffte es irgendwie, meinen BH in die kleine Tasche zu stopfen.

,,Wirst du ganz bestimmt nicht, genauso wenig, wie ich dir helfen werde." ,,Wenn du jetzt gehst, werde ich die Organisation benachrichtigen müssen. Und dann werden sie dich garantiert kriegen." meinte er und grinste fies.

,,Mir ist es egal, ob sie mich kriegen, ich habe schließlich nichts Schlimmes gemacht, von unserer Rechtslage aus."

,,Muss dich leider schon wieder enttäuschen, aber das hast du." Ich warf ihm einen fragenden Blick zu und band meine Haare zusammen. ,,Versuchten Mordes an dem zukünftigen Präsidenten. Natürlich unsererseits." er nahm einen weiteren Schluck aus der Flasche, während ich ihn berechnend anstarrte. Der Typ war ein Schrank. Ein Schrank mit mega Bauchmusklen. Oh ja.

Ich riss mich zusammen und sah ihm wieder in die Augen. ,,Fällt dir nichts Besseres ein? Also ich bitte dich. Als ob du der Sohn von Matthew Brians bist." ,,Er hat mir das Fahrrad fahren beigebracht, er war mit mir Angeln, er hat meine Mutter, Madeleine, geküsst. Ich denke, das sind alles Sachen, die ein Vater macht." ,,Oder alles Sachen, die du dir eben ausgedacht hast." meinte ich trocken und rempelte ihn stark an, als ich an ihm vorbei ging, um meine Schuhe anzuziehen. Er packte mich am Unterarm und zog mich hoch. ,,Ich habe dir gesagt, dass du nicht gehen wirst." rief er. ,,Verstehst du es nicht? Wenn jemand den Sohn des Präsidenten tot sehen will, dann ist das 'ne Bedrohung!"

,,Erstens hätte ich dich eh nicht umbringen können und zweitens weiß mein Auftraggeber ja reichlich wenig über dich, ansonsten hätte er mir ja stecken können, dass ich dich mit der Tablette nicht um die Ecke bringen kann." entgegnete ich und schüttelte seine Hand von meinem Arm. In meine Pumps zu schlüpfen hätte eh kein Sinn, denn so könnte ich keinen Sprint hinlegen, wenn es nötig wäre. ,,So Daniel Gray, ich werde dann gehen." Ich nahm meine Schuhe in die Hand und ging so schnell wie es nur ging in Richtung Tür, die er mir versperrte. Ich holte aus und rammte ihm die Absätze meiner Schuhe so fest ich konnte in dir Brust, sodass sie zwei Wunden zurück ließen. ,,Bist du wahnsinnig!?" schrie er und schmiss um, sodass ich auf den Rücken knallte und mir die Luft wegblieb. Meine Handkante traf seinen Kiefer und als er meine Schlag noch irgendwie abschwächen wollte, was aber nicht wirklich gelang, haute er mir seinen Ellenbogen auf den Wangenknochen. Meine Fingenägel bohrten sich tief in seinen Rücken, doch der Schmerz hielt nur kurz an, dann wehrte ich mich mit aller Kraft und brachte ihn mit einem halb gelungenen Angriff mit meinem Knie auf seine Schläfe dazu, dass er sich vor Schmerz von mir runter rollte.

Irgendwie schaffte ich es mir aufzurappeln und die Klinke runterzudrücken, klar, dass die Tür abgesperrt war. Ich trat einen Schritt zurück und trat sie mit aller Kraft ein. So schnell ich konnte rannte ich raus auf die Straße und ich wusste, das Daniel mir folgte, trotzdem wagte ich einen Blick zurück, wie er gerade ungeschickt einem Pärchen auswich. Nur in Boxershorts.

Doch ich hatte keine Zeit mich darüber lustig zu machen, denn ich musste selbst aufpassen, dass ich keine Leute umrannte, die sich selbst gegen vier Uhr morgens noch durch die Straßen schoben. Irgendwie schaffte Daniel es, immer weiter aufzuholen und somit trennte uns nur noch vier Meter, als ich um die Ecke bog, auf der der Club lag, vordem ich mein Motorrad geparkt hatte.

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