~Chapter One~

Über das dünne, sehr knappe, schwarze Paillettenkleid zog ich einen Blazer, band meine dunklen Haare zu einem hohen, strengen Zopf und legte mir eine dünne Silberkette und große Ohrringe an. In die Clutch stopfte ich zuerst die Tabletten, die Williams die Sauerstoffzufuhr ins Gehirn unterdrücken wird. Er wird praktisch innerlich ersticken. Aber immerhin besser, als ein Blutbad zu veranstalten, so wie als ich meine ersten Aufträge hatte.

Im Rückspiegel des schwarzen Porsche checkte ich mein Make Up, dann brauste ich so schnell es eben ging durch die Straßen von New York. Aufgeregt war ich mittlerweile nicht mehr, wäre ja auch schwachsinnig, vor seinem Job Angst zu haben.

Die Party stieg in einem dieser neueröffneten In-Läden, in denen ein Cocktail zwanzig Dollar kostete. Davor hatten sich schon zwei Schlangen gebildet, einmal für die, die auf der Gästeliste standen und einmal die, die unbedingt mitfeiern wollten, allerdings wurde so gut wie jeder von dem massigen Türsteher abgewiesen.

Ich sah im verführerisch lächelnd ins Gesicht und er machte mir mit einem breiten Grinsen den Weg frei. Der Bass wummerte mir entgegen und vergleichsweise viele Leute bewegten sich auf der Tanzfläche, offenbar war das Komitee schon ein bisschen länger hier. Umso mehr die Leute und somit auch der Gastgeber betrunken waren, desto leichter wird es fallen, ihn mit auf ein Hinterzimmer zu nehmen.

Ich scannte die Gesichter der Leute ab, ehe ich Williams entdeckte, wie er sich angeregt mit zwei Frauen unterhielt, die aber aussahen wie billige Flittchen. Ich tantzte mich durch die Menge und bewegte mich leicht in dem Takt der Musik, als ich etwa zwei Meter von ihm entfernt stand. Langsam zählte ich den Countdown. ...Vier, drei, zwei... ,,Sagen Sie bloß nicht, sie sind alleine hier." lallte der Williams mich an. Zugegeben, er war ein attraktiver Mann, wenn er keine Fahne hätte und keine Schweißperlen auf seiner Stirn glänzen würden, die von dem Akohol einen dunklen Rotton angenommen hatte.

,,Leider ja." grinste ich unschuldig und trat einen Schritt näher zu ihm. ,,Na dann ist es ja schon fast meine Pflicht, sie auf einen Drink einzuladen." rief er und torkelte zur Bar. In windes Eile drückte er mir einen Hugo in die Hand. ,,Auf Sie." sagte ich und hob das Glas. ,,Ach was, auf ihre Anwesendheit." er zog die Augenbrauen hoch und beoachtete mich, während ich einen Schluck aus dem Glas nahm. Bereits jetzt konnte man schon merken, dass er es wollte.

Der DJ spielte einen langsamen Track und Williams hielt mir die Hand hin. ,,Einen Tanz gefällig?" fragte er und ich tat verlegen, ergriff dann aber seine Hand. Sofort drückte er mich an sich, und schaute mir in die Augen. Die ganze Zeit habe ich es erfolgreich verdrängt, aber jetzt sickerten seine Gedanken zu mir durch, was aber vielleicht gar nicht so schlecht war. Eigentlich konnte man sich das Gedankenlesen wie einen Raum vorstellen. Ich war die einzige Person in dem Raum und hielt die Tür zu, damit keiner herein kam. Außer wenn willkommender Besuch davor stand, dann öffnete ich sie einen Spaltbreit.

Sowasvon heiß. Wie stelle ich es jetzt am Besten an?... Da war sich aber jemand unsicher. Ich musste mir ein gemeines Grinsen unterdrücken, stattdessen sah ich ihm zurück in die Augen und setzte ein zweideutiges Grinsen auf und legte eine Hand auf seine Brust. Seine Mundwinkel zuckten und er beugte sich runter, um mich in den Nacken zu küssen. Das ging echt schnell, diesen Auftrag werde ich in nichtmal einer Stunde erledigt haben. Ich wandte den Kopf und drehte mit dem Zeigefinger seinen Kopf zu mir. ,,Gibt's hier auch Nebenzimmer?" hauchte ich und biss mir auf die Unterlippe. Er nickte eifrig und zog mich am Handgelenk durch die Menge und stieß eine Tür hinter der Bar auf. Auf dem Gang dahinter drückte er mich gegen die Wand und fing an, mein Dekolltee zu küssen, meinen Hals, während er die Träger des Kleides zur Seite zog. ,,Zimmer?" flüsterte ich nocheinmal und er hielt mit belegtem Blick inne, und zog mich weiter, zur einer Schiebetür, hinter der sich ein kleiner Raum befand.

Er konnte kaum die Finger von mir lassen und streifte den Blazer ab, ich jedoch schubste ihn auf das Bett. Das einzige Licht ging von einem kleinen Fenster aus, sodass es ein Klacks war, die Tablette aus meiner Tasche zu fischen.

Ich öffnete seinen Gürtel und langte mit der Hand in die Hose, wobei ihm ein lautes Stöhnen entwich. Meine Lippen pressten sich auf seine, die sich sofort öffneten. Ich fuhr mit der Hand, in der sich die Tablette befand durch die Haare, am Kiefer entlang und berührte mit den Fingerspitzen seine Mundwinkel. Die andere Hand ließ ich tiefer in die Hose gleiten, was ihn erneut zum Aufstöhnen  und das war der Moment, in dem ich die kleine Pille in seinen Mund fallen  ließ.

Seine Augen weiteten sich und er hustete einmal kurz. ,,Was- was war das?" keuchte er. ,,Was war was?" wollte ich wissen und küsste ihn noch einmal innig, was er nach kurzer Zeit doch erwiederte. ,,Ach, nichts." hauchte er, dann brach er in einen heftigen Hustenanfall aus. ,,Ich... keine Luft!" versuchte er panisch zu schreien, doch seine Stimme versagte. Er legte eine Hand an seinen Hals und schnappe verzweifelt nach Luft. Ich beobachtete ihn starr und mit einem gewissen Abstand. Wie sooft wollte ich wissen, was ich in diesem Moment fühlte, aber da war kein Gefühl, was man so beschreiben konnte.

Sein Kopf fiel zur Seite und die Atemzüge wurden immer flacher, ehe sie ganz verebbten. Zur Sicherheit maß ich den Puls, aber da war kein Herzschlag. Zu guter Letzt hob ich meinen Blazer auf und nahm die Pumps in die Hand, ehe ich das Fenster öffnete und die anderthalb Meter runter auf den Bürgersteig sprang, nachdem ich mich vergewissert hatte, dass sich keine Person auf diesem Hinterhof aufhielt. Im Schatten des Gebäudes huschte ich bis zu der Straße, dann stieg ich wieder in die Schuhe und stöckelte rüber zu meinem Wagen.

Adrenalin überschwemmte mich und gab mir ein Hoch- Gefühl, sodass ich fast die ganze Autofahrt über, zufrieden grinsen musste. Wenn die Menschen nur nicht so leichtgläubig, naiv und sexistisch wären... Wer weiß, was dann aus mir geworden wäre...

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