~Chapter Eleven~
Kaum traf meine Faust Bens Kiefer, wurde ich brutal nach hinten gerissen, von zwei Männern, in ihren dämlichen Anzügen. Der eine legte seine Hände um meinen Hals und drückte gerade soviel zu, dass die Luftzufur so gedämpft war, dass ich mich nicht wehren konnte.
Also musste ich tatenlos zusehen, wie Daniel auf Ben losging und ihn vermutlich zu Brei geschlagen hätte, wenn nicht weitere dieser Anzugsfuzzis dazwischen gegangen wären. Daniel jedoch kämpfte erfolgreicher als ich dagegen an, sich ruhig stellen lassen und schaffte es den weißen Hemdkragen des Einen rot zu färben, indem er ihm die Nase brach.
Ich versuchte mich aus dem Würgegriff zu entwenden, was jedoch dazu führte, dass der Kerl noch ein Stück fester zudrückte,bis meine Knie nachgaben.
Mittlerweile drückte einer der Männer Daniels Arme auf den Rücken, der Andere hielt seinen Kopf zwischen der Achsel eingequetscht. ,,Bringt Parker ins Auto. Der Junge kann hierbleiben, aber stellt sicher, dass er erstmal ein paar Stündchen schläft, nachdem wir losgefahren sind." rief Ben wieder ganz gefasst und bemühte sich, seinen Anzug glatt zu streichen.
,,Nein, wartet! Nehmt mich bitte mit!" stieß Daniel hervor und hörte auf, sich gegen den Griff zu wehren. Ben stieß ein hässliches Lachen hervor und schüttelte theatralisch den Kopf. ,,Ich- Ich werde nichts tun. Ich schwöre, dass ich niemanden etwas tun werde." ,,Wieso sollten wir dich mitnehmen? Du hast in der Organsisation nichts mehr zu suchen."
,,Das stimmt schon, aber ich will sie nicht alleine gehen lassen, wer weiß, was ihr mit ihr macht." Er schaffte es, seinen Kopf unter dem Arm so zu drehen, dass sich unsere Blicke trafen, wobei meine Sicht etwas verschwommen war, weil die Hälfte meiner Kehle immernoch zugedrückt wurde.
,,Romantisch, wirklich. Liebe ist schon was Tolles." meinte Ben ironisch und gab dem Kerl hinter mir mit einem Nicken zu verstehen, mich zu dem Auto zu manövrieren. Auf keinen Fall würde ich mich da freiwillig reinsetzen, aber genauso wenig gefiel mir die Vorstellung, gleich erwürgt zu werden...
Kurzerhand ließ ich mich leicht nach hinten kippen und den Kopf zur Seite wegnicken, augenblicklich lockerte sich der Griff um meine Kehle, doch ich ließ mich weiter nach unten sinken, bis ich auf der Erde lag. ,,Was zur Hölle hast du getan!" keifte Ben drauf los und ich schloß meine Augen, als er meinen Puls am Handgelenk fühlte. Der Schuss und das Geräusch eines umfallenden Körpers, ließ mich leicht zusammenzucken, doch anscheinend hatte es keiner bemerkt.
,,Hey!" Daniels Stimme hörte sich unglaublich weit entfernt an, als mich ein paar Arme hochhoben und ich ihn durch meine halbgeschlossene Augenlider sehen konnte. Er hatte seinen Arm um den Hals eines Anzugsträgers gelegt und hielt ihm eine Automatische an den Kopf, gleichzeitig stand einer von Bens Männern hinter ihm und hielt Gray eine viel größere Pistole an die Schläfe. Das Daniel unsterblich war, beruhigte mich ganz und gar nicht, trotzdem musste ich meine Atmung immernoch flach halten, damit der Kerl, auf dessen Armen ich hing, weiterhin dachte, dass ich ohnmächtig wäre.
,,Ist er nicht dein Cousin, Ben?" fragte Daniel herausvordernd. ,,Drück ab, Fynn." sagte Ben nur und drehte ihm den Rücken zu, woraufhin ein weiterer Schuss wiederhallte, doch nicht Daniel fiel zu Boden, sondern der Kerl vor ihm, der offenbar wirklich Bens Cousin war. ,,Ich habe kein Problem damit, Leute zu töten." rief Daniel und Ben zu, der gerade wieder in den Wagen steigen wollte, wirbelte herum und holte eine Waffe heraus, die er dann selbst an Daniels Stirn legte. ,,Ich auch nicht." flüsterte er und eine eisige Stille legte sich wie eine Decke erneut über das Parkhaus.
Verwirrung verbreitete sich in mir immer schneller. Also war aus der Organisation doch nicht jeder unsterblich? Jedenfalls sah der Mann am Boden so ziemlich tot aus, außerdem floß das zähflüssige Blut wie ein Bach aus seiner Schläfe, was mich jedoch ziemlich kalt ließ.
Mit zwei Schritten stand Ben wieder so nah an Daniel, dass soeben eine Briefmarke zwischen sie passen würde. Ben war zwar circa drei Centimeter kleiner, aber bestimmt genauso respekteinflößend. Er nahm seinem Handlanger hinter Daniel die riesige Pistole aus der Hand und mit einem fast freudigem Lächeln drückte er sie gegen Daniels Kiefer.
,,Letzte Worte?" Bens Stimme hallte tausendmal durch das ganze Parkhaus, zumindest kam es mir so vor. ,,Tu' nichts, was du später bereuen wirst." Daniel verzog seine Lippen zu einem breiten Grinsen und seine dunklen Augen blizten auf.
Langsam spannte ich mich komplett an, denn ich hatte es satt einfach zuzusehen, wie sich die Beiden ein Kräftemessen der Blicke lieferten. Und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es um Daniels Wohlbefinden nicht gut stand.
Ich verpasste meinem 'Betreuer' einen ordentlichen Haken, sodass er mich vor Schock und Schmerz fallen ließ, doch ich landete geschickt auf den Füßen und schlug ihm mit der Faust in den Magen, was ihn in sich zusammenkrümmen ließ.
Praktischerweise landete seine Pistole auch auf dem Boden, die ich mir sofort schnappte. Dies lief alles so schnell ab, dass Ben und Daniel erst dann realisierten, was passiert war.
Ich richtete die Pistole auf Ben, sodass wieder im schlimmsten Fall eine Kettenreaktion ablaufen könnte, wenn ich etwas Unbedachtes tun würde. ,,Du willst mich, warum soll er sterben?" fasste ich in einer Frage zusammen und machte kleine Schritte auf Ben zu.
,,Erstmal bleibst du schön da stehen, wo du bist, Schätzchen. Und zweitens hat dein Lover es schon hunderte Male verdient so grausam zu sterben wie nur möglich." ,,Knallst du ihn ab, bist du auch dran. Und an alle anderen: Fasst ihr mich an, hat Ben schneller eine Kugel im Kopf, als ihr 'Lover' sagen könnt." wieß ich die Anzugsträger an, die sich aus ihrer Schockstarre lösten, dann aber wieder stehen blieben.
,,Zu dumm, dass mich keine Kugel umbringt, June. Dafür aber ihn." er drückte die Waffe noch fester an Daniels Knochen, der mir trotz allem nochmal zuzwinkerte, das Grinsen war immer noch nicht gewichen.
Selbst dann nicht, als die Kugel durch seinen Kiefer schoss.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top