Nebelstadt
Der Nebel schweigt in der Dunkelheit.
Dünne Fetzen auf der Haut.
Kalt und nass.
Die Luft nicht mehr verstaubt.
Der Regen wusch den letzten Schmutz.
Und in mir steigt die Lust
Barfuß zu tanzen durch die Straßen.
Ich kenne sie mein Leben lang.
Kenne keinen Ort so gut wie ihn.
Hab den Sinn mit dem letzten Regen verloren.
Verwaschen wie die alten Jeans.
Verschleiert wie der Schein der Laternen vor meinem Fenster.
Unendlich weit weg.
Die Sterne da draußen.
Es dampft im ersten Morgenschein.
Ich will noch nicht Heim.
Gib mir noch ein Zug.
Halt mich noch etwas fest.
Verlier den Halt nicht.
Es ist rutschig.
Kennst du die kleine Treppe?
Kennst die rote Eiche oder ist es eine Buche?
Kennst du die Steine am Fluss auf denen wir als Kinder spielten?
Kennst du den Pub in den wir nie durften,
Und die Wiesen hinterm Bolzplatz?
Meine Stadt, die ich so gut kenne.
Mein Zuhause ohne Heimat zu sein.
Das Graffi, das meinen Namen trug in dem Haus, das mittlerweile angerissen wurde.
Man denk es ändert sich nichts, doch wenn ich das Haus verlasse sehe ich uns beiden nicht mehr.
Seh dich im Laden.
Starr dich von weitem an. Du erkennst mich nicht.
Bin nur ein Fremder in der altbekannten Stadt.
Bin nur ein Träumer, der schon lange die Heimat verloren hat.
Sie zwischen Seiten fand.
Sie hinein geschrieben hat.
Der Nebel schweigt die Dunkelheit zu Tode.
Wenn es sich rosa färbt.
Wenn die Sonne über dem Bahnhof aufgeht.
Wenn ich ihr entgegen gehe.
Jeden Tag folge ich den altbekannten Straßen in der altbekannten Stadt.
Bin bin doch nur ein Fremder, der hier nichts mehr verloren hat.
Spüre die Blicke.
Trotzdem tanze ich. Zu der Musik aus meinen Kopfhörern, die niemand zu hören vermag. Unsichtbare Melodien im Nebel.
Barfuß durch die Stadt.
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