damals wie heute

Ich legte mir das leicht feuchte Handtuch über die Schultern und fühlte mich wieder wie das kleine Kind auf dessen blonden Kopf die Sonne schien, im nie enden wollenden Urlaub. Nur das unser Bad dunkel war.
Die frühe Morgensonne schien durch die Ritzen des Rollos in den kleinen Raum.
Ich war so klein. Damals war ich so klein und fühlte mich so groß. Kein Turm war hoch genug. Kein Urlaub zu lang, kein Weg zu weit. In einer Zeit in der die Welt noch nicht so schrecklich war und alle Nachrichten weit weg.
Die Zeit mit den aufgeschürften Knien und laufenden Nasen. Mit Kratzern im Gesich und nicht auf den Armen.
Wo man noch nicht wusste wie süß Schmerz sein konnte und man ins kalte Wasser sprang mit der Hoffnung man könnte fliegen. Als man noch redete und auf Bäume kletterte. In einer Zeit in der man Träume hatte und trotzdem planlos war. Das Erwachsen sein war noch Jahre entfernt.

Ich wurde zu schnell erwachsen. Fühlte mich nicht mehr klein, weil ich es war, sondern weil die Welt zu groß wurde. Weil die Träume zu groß wurden.

Und wir erinnern uns zurück an eine Zeit mit Monstern in der Dunkelheit, obwohl wir heute selbst das Licht scheuen. Die Zukunft war einmal strahlend und ohne Angst, wenn wir doch erst lernen würden gegen die Monster zu kämpfen. Wir haben es nie gelernt. Nur hat uns die Zeit gezeigt keine Angst vor ihnen zu haben. Es gibt weit aus schlimmeres als diese Monster.
Heute fühle ich mich wie das kleine Kind, daa ich nicht mehr bin. Mit den blonden Haaren, die ich nicht mehr habe.
Mit den Freunden, die ich nicht mehr habe.
Mit den Träumen, die so anders aussahen als die jetzigen.
Goldenes Herz, Goldene Zukunft.
Es gibt Momente an die ich mich erinnere. Unwichtige, kleine Szenen, die mein Leben verändert haben. Auf den ersten Blick sind sie unwichtig. Die Ludt im Bad ist warm und feucht vom heißen Duschen. Die Spiegel beschlagen und zeigen nur Umrisse. Körper, Seelen, Leben, die wir selbst kreieren könnten.
Die blauen Augen suchen meinen Blick. Wenn es etwas gibt das ich an mir liebe, dann sind es meine Augen. Vielleicht weil sie sich nicht verändern werden.

Meine Welt drehte sich. Sie drehte sich um meine Zukunft, Theater, Schule. Um die im Augenblick unwichtigsten Dinge, aber sie drehte sich weiter.
Ich möchte abspringen. Mich fallen lassen, aber das kann ich nicht ohne meine Pläne los zu lassen.
Was wäre ich ohne meine Pläne?
Meine verrückten, dummen und arroganten Tagträume zwischen den Sternen und der Finsternis.
So oft wünsche ich mir diese Finsternis. Ich setze mir in den Kopf, dass ich Einzelgänger sein kann, dass ich ohne Freunde kauskomme um nicht verletzt zu werden.
Ich möchte so vielen Menschen so viel sagen. Lasse so viel unausgesprochen. So viele ungekontert. Satzanfänge, dich ich nur zuende denke. Gleichzeitig möchte ich schweigen.
Zu oft habe ich schon auf die mentale Fresse bekommen.

Ich bekomme keine Luft. Ringe nach Atem. Mein Blut pulsiert unangenehm in meinem Hals , rauscht in meinen Ohren. Ich brauche Luft. Platz zum Atmen, aber ich halte die Luft an bis die Monster im Schatten wieder das schlimmsre im Leben werden.

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