Kapitel 20... Eröffnungstag...Ein kleines Geheimnis wird gelüftet

Der Eröffnungstag des neuen Geschäfts war ein voller Erfolg. Kundschaft über Kundschaft stürmte in die drei Geschäfte.  Die drei Frauen und die anderen Kollegen und Kolleginnen hatten jede Menge zu tun. Die Leute kauften und bestellten, fuhren die Rolltreppen mit leeren Händen hinauf und mit vollen Händen wieder hinunter. Viele zufriedene Kunden gingen beseelt und zufrieden und mit vollen Taschen nach Hause.

Serena ließ sich unter dem neu aufgebauten Carport auf der grauen Samt - Couch nieder, die mitten im Zentrum des Geschäfts im Erdgeschoß stand und links und rechts Sessel und ein Tisch in der Mitte. Es sah fast so aus wie ein Wohnzimmer mit drei Wänden aus rotem Backstein in Beckenhöhe drum herum gebaut. Auf der Mauer standen Blumenkästen aneinander gereiht mit echten Blumen bepflanzt.

"Meine Güte! Tun mir die Füße weh!", stöhnte sie und zog sich die Schuhe aus und legte ihre Beine auf der Couch lang.

Nicole beobachtete zufrieden die Kundschaft im Erdgeschoß und in der ersten Etage. Es war ein glücklicher Moment für sie und die gesamten Angestellten und es war eine Freude allen zuzusehen, wie sie die Rolltreppen hinauf und wieder hinunter fuhren und die Geschäfte betraten und wieder verließen. Shannon beobachtete sie dabei, wie ihr hin und wieder ein seichtes, leichtes, zufriedenes Lächeln über ihre Lippen glitt.

Jemand näherte sich der Couch und dem elegant eingerichteten Wohnzimmers hinter Mahonis Rücken und beugte sich kopfüber über sie und ihren Kopf hinweg und gab ihr einen Kuss auf ihre Lippen. "Hallo schöne Frau! Wie läuft das neue Geschäft?", wurde sie überraschend gefragt.

Es war Leon. Sie sprang auf und fuhr erschrocken zusammen. Serena und Shannon sahen die Beiden überrascht an.

Serena versuchte die Überraschung in Worte zu fassen, doch sie nahm dafür drei Anläufe und nichts kam über ihre Lippen, als ein freudiges Lächeln.

Nicole wollte etwas zu ihnen sagen, es ihnen erklären, doch sie wusste nicht, wo sie anfangen sollte. Ihr fehlten gerade die passenden Worte, um den beiden Frauen, die sie mit einem großen Fragezeichen über ihren Köpfen aufleuchtend und mit einem neugierigen Grinsen im Gesicht ansahen, eine Antwort zu geben, auf die gewartet wurde. In ihrem Kopf schlich sich der Satz "Sei professionell Mahoni!" ein.

Nicole drehte sich stumm zu Leon um und sie legte ihre rechte Handinnenfläche auf ihre Lippen. Sie sah ihn an und er zog sie an sich heran. "Komm her!", flüsterte er ihr zu und sie legte ihre Arme um ihn. Doch sie war froh, dass die Heimlichtuerei ein jegliches Ende gefunden hatte. Zwar nicht so,  aber es war nun gelüftet. 

Leon sah sich in diesem großen Geschäft um und war stolz auf die drei Frauen. "Es floriert wie ich sehe. Es war eine gute Idee es dafür zu kaufen, Mahoni!", und er küsste sie.

"Du hast es für uns alle gekauft, Leon! Und dafür danken wir dir!", und sie küsste ihn auf seine linke Wange.

Serena und Shannon räusperten sich und sahen sich lachend an. "Na schön ihr zwei Turteltäubchen. Ich werde jetzt meinen Mann anrufen, dass er für uns alle heute Abend chinesisch kocht. Der Laden schließt in einer halben Stunde. Und morgen ist zum Glück Sonntag. Ich lade euch alle zum Essen bei uns zu Hause ein.", verkündete Shannon und behielt dabei ihren Stiefbruder und ihre Tochter im Auge.

Serena hob an zu sprechen und wollte mit Einwänden kommen. 

"Keine Widerrede Serena! Es ist besser, wenn du deinen Mann anrufst. Wir haben etwas zu feiern!", wiederholte Shannon betonend und scharf. "Nicht wahr?", fragte sie Leon spitz.

"Na gut!", rappelte Serena sich auf. "Du hast gewonnen...für heute aber nur! Na dann woll'n wir mal!" Dann widmete sie sich Leon und Nicole zu, als sie sich von der Couch erhoben hatte. "Könntet ihr bitte eure Klammer lösen und mich hier durchlassen? Ihr steht mir leider im Weg....Tschuldigung!...Wir müssen mal langsam den Feierabend einläuten! Wir essen heute Abend alle chinesisch, falls ihr Beide die Einladung gerade von Shannon für voll genommen habt."

Leon sah die drei Frauen an. "Ich helfe euch! Um so schneller können wir schließen und zum Essen zu den Custers fahren. Viele Hände bescheren ein schnelles Ende. Also meine Damen? Vorwärts! Der Feierabend steht ins Haus!", spornte er die drei Frauen eilig an.

•••

Todmüde kam Nicole nach dem leckeren Essen im Apartment an. Sie hatte ihre Schuhe während der Autofahrt ausgezogen und trottete nun, barfuß mit ihren Schuhen in ihrer rechten Hand, baumelnd am Schnürsenkel gehalten, zum Haupteingang des Apartment - Wohnkomplexes. Leon brachte seinen Wagen derweil  noch in die Tiefgarage.

Cello kam ihr entgegen, als sie das Foyer durch die große Glas - Dreh -Tür betrat. "Geht es Ihnen nicht gut?", fragte er sie besorgt.

Er warf einen Blick über ihre linke Schulter und fragte: "Wo ist Mister Leon abgeblieben? Haben Sie ihn heute etwa verkauft?", mache er einen Scherz, um sie etwas aufzumuntern.

"Nein! Er fährt seinen BMW in die Tiefgarage."

"Sie sehen geschafft aus, Miss Mahoni."

"Ich bin nur müde. Es war ein langer, aufregender Tag, Cello. Aber Danke für deine Fürsorge, antwortete sie gähnend.

"Wie lief die Eröffnung heute?", fragte er sie neugierig.

"Es lief gut...Ja!...Sogar sehr gut!...", antwortete sie mit krächzend heißer, müder Stimme. "Ich hätte nie gedacht, dass wir so viel Kundschaft erfreuen könnten....Cello! Ich würde gern weiter mit dir reden, aber lieber ein anderes Mal, ja? Ich möchte einfach nur noch nach oben."

Und Nicole blieb vor dem Fahrstuhl stehen und drückte auf den Knopf. Sie lehnte sich mit dem Rücken an die kühle Wand und schloss für einen Moment ihre Augen. Sie merkte nicht wirklich, wie ihr die Schuhe aus ihrer Hand entglitten und zu Boden fielen. Sie war wohl etwas eingenickt an der Wand stehend.

Jemand fing sie auf, als sie langsam in die Knie rutschte. Und noch bevor sie auf dem Hintern unten angekommen war, wurde sie festgehalten und nach oben gezogen. "Dein Bett steht in der Neunundzwanzigsten Etage, Mahoni. Ich glaube nicht, dass es sich lohnt, auf dem kalten gefliesten Boden zu kuscheln. Na komm! Ich trage dich nach oben. Der Fahrstuhl ist da."

Sie legte ihren linken Arm um Leons Nacken und er schob seine Arme unter ihre Kniekehlen und hob sie hoch. Sie schmiegte sich an ihn und fing an gleichmäßig zu atmen. Noch bevor er mit einem Bein im Fahrstuhl stand, war Mahoni auf seinen Armen tief und fest an seinem Oberkörper eingeschlafen.

Er konnte ihre gleichmäßigen Atemzüge im Fahrstuhl hören. Die Wärme ihres Atems berührte sein weißes Hemd und ging hindurch. Er lehnte an der Fahrstuhlwand gegenüber vom Eingang. Sie war federleicht in  seinen Armen. Er beobachtete sie gern im Schlaf, wenn sie gemeinsam die Nacht zusammen verbrachten...in seinem Schlafzimmer oder in ihrem.

Für heute hatte sie genug Aufregung. Fand er. Denn er hatte ihr ja noch etwas Wichtiges mitzuteilen. Doch das konnte wohl noch ein klein wenig warten. Jetzt wollte er Mahoni erstmal ins Bett bringen. Zum Glück war morgen Sonntag und sie würde sich endlich von den letzten stressigen Wochen erholen und mal so richtig ausschlafen.

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