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[1772 Wörter]

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Ich konnte nicht anders als erschöpft zu seufzen, als ich die Tür zum Dorm der Jungs aufschloss und die vielen Tüten in meinen Händen mitsamt meiner Handtasche durch den engen Flur schleppte.

Jae und Ryu haben nach meiner kleinen Geschichte beschlossen, mich einfach so für den Rest der Woche in einen unfreiwilligen Urlaub zu schicken. Obwohl ich die Chefin dieser kleinen Schmuckfirma war und es gerade mal Dienstag war.

>Super, was soll ich denn jetzt den Rest der Woche unternehmen?<, seufzte ich schwer, nachdem ich mich auf der Couch niedergelassen habe und dachte angestrengt nach.

Die Lebensmittel, die Jin mich bat einzukaufen, falls ich Zeit habe, waren schnell aufgeräumt und ich schnell in gemütlichere Klamotten geschlüpft, die ich mir von Hoseok und Jin geliehen hatte.

Jin sagte ja noch, ich durfte mich bedienen und ich mochte es wirklich, in den teilweise viel zu großen Klamotten der Jungs rum zu laufen.

Ich hatte zwar meinen Koffer hier, jedoch stand der ungeöffnet in einer Ecke des Wohnzimmers und wartete darauf, wieder geöffnet zu werden.

Ich zog mein Handy, das zwischen die Sofakissen gerutscht war, hervor und öffnete den Gruppenchat, den ich mit den Jungs hatte und tippte schnell ein bisschen darauf herum.

Es war gerade mal kurz nach zwölf Uhr und ich hatte den ganzen Tag noch vor mir. Es war ein herrlicher, wunderschöner Tag und doch hatte ich keine große Lust, heute noch einmal diese Wohnung zu verlassen. Ich dachte ein paar Minuten angestrengt darüber nach, was ich heute noch machen könnte, bis das Klingeln meines Handys mich aus meinen Gedanken riss.


BANGTAN ROOM

Ahri; Hey Jungs! Ich wurde von Jae und Ryu quasi zwangsbeurlaubt und weiß nichts mit meinem restlichen Tag anzufangen. 😐

Ahri; Also dachte ich, ich könnte heute kochen. Habt ihr irgendwelche Wünsche? 😁

Kookie; Hm, klingt fast verdächtig.


Kookie; Aber ich wäre für Ramyun. 🤤

Eomma Jin; Du isst jeden Tag Ramyun! Wie wäre es mit Kimbap?

Mochi; Bei Kimbap wäre ich sofort dabei! Ahri macht einfach das Beste, das es gibt. Nichts kommt an ihre Rollen dran. 😆

Ahri; Das klingt so falsch.. 😵‍💫

Taelien; Ich liebe Bibimbap! Mit meinem schönen Spiegelei oben drauf. 🍳

Ahri; Du meinst aber nicht deine Eier.. oder? 😰

Taelien; Uh... Upsi. 😅 Nein.. oder doch? 😬

Ahri; 😳

Hobi-Wan Kenobi; Ich bin für Tteokbokki! Etwas scharfes wäre heute genau das Richtige.

Lil Meow Meow; Du verträgst doch kein scharfes Essen. Wie wäre es mit Samgyeopsal?

Ahri; Samgyeopsal klingt super!

President Kim; Da bin ich dabei. Japchae hatten wir aber auch schon lange nicht mehr. Hast du nicht immer diese extra Sauce dafür gemacht?

Ahri; Yaah, aber die hätte ich gestern schon machen müssen.

Ahri; Was haltet ihr denn von Jjajangmyeon?

President Kim; Aber nur wenn du extra Fleisch mit rein machst!

Kookie; Und extra viele Zwiebeln!

Mochi; Kannst du trotzdem etwas Kimbap machen?

Eomma Jin; Es steht noch eine Dose mit frischem Kimchi im Kühlschrank und eingelegter Rettich ist auch noch da.

Ahri; Soll ich das auch noch machen?

Lil Meow Meow; Bevor es verdirbt.

Taelien; Bekomm ich trotzdem ein Spiegelei?

Ahri; Ihr überfordert mich..

Hobi-Wan Kenobi; Bevor wir hier noch in einen Streit ausbrechen.. ich bin dafür, dass My Lady Ahri entscheidet, was sie kocht. Schließlich haben wir selten die Gelegenheit, das sie für uns kocht.

Eomma Jin; Auch wieder wahr.

Kookie; Noona?

Ahri; Kookie?

Kookie; Jjajangmyeon mit extra Fleisch und Zwiebeln, dazu bitte das Kimchi von Jin-hyung und den Rettich kannst du ins Kimbap machen.

Kookie; Und vergiss das Spiegelei von Tae nicht.

Kookie; 😚

Ahri; ...unmöglich, der Junge.. Na gut, ausnahmsweise.. ich hab ja sonst nichts zu tun.. 🥴


Seufzend erhob ich mich vom Sofa, nachdem die Frage mit dem Essen geklärt war.

Bevor ich damit anfing, die benötigten Zutaten aus den Schränken zu suchen, verband ich mein Handy mit der großen Stereoanlage im Wohnzimmer und beschallte meine Ohren mit meiner Playlist, die ich mühsam zusammengestellt habe.

Ich verbrachte den Rest des Tages in der Küche und bereitete das Essen für die Jungs und mich selbst zu. Ich war wirklich mit Leidenschaft und Hingabe bei der Arbeit, um sicherzustellen, dass jeder von ihnen das Essen nach diesem langen Tag genießen konnte.

Ich schnitt, während ich ein volles Cover von Ariana Grande's Break Free trällerte, das frische Gemüse, marinierte das Fleisch und bereitete alles andere vor. Der Duft von Gewürzen und Kräutern erfüllte die kleine Wohnung, während ich geschickt zwischen den Töpfen und Pfannen jonglierte.

Ich achtete perfide darauf, jedes der Gerichte perfekt zuzubereiten und berücksichtigte die individuellen Vorlieben der Jungs. Ich wusste, dass ich mit meinem Essen nicht nur meine Liebe zur Kochkunst ausdrückte, sondern auch eine gewisse Zuneigung und Dankbarkeit für die Jungs.

Während ich mit Kochen beschäftigt war, schrieb ich noch kurz mit Jimin, um ihn über meinen Plan aufzuklären.


Als das Essen fertig war, war es bereits kurz vor achtzehn Uhr. Heißt also, dass die Jungs bald wieder zurückkommen würden, wie Jimin mir versichert hat.

Gerade als ich Zara Larsson's 'Never forget you' coverte, hörte ich die Jungs in die Wohnung laufen, ignorierte das jedoch für einen Moment und brachte die fertigen Speisen zum Tisch, den ich mit aller Mühe gedeckt habe und grinste sie breit an als sie mich mit großen Augen anstarren.
>Was? Hab ich krum gesungen? Ich hör auf damit.<, grinste ich schief und lief gerade zurück in die Küche, um die Topflappen wieder an ihren vorgesehenen Platz zu hängen.

>Das war alles andere als krum.<, fing Taehyung mit weiterhin großen Augen an und ließ sich bereits am Tisch nieder, wartete jedoch, bis wir alle Platz gefunden haben.

>Ich wusste ja, dass du singen kannst. Aber so?<, Yoongi deutete mit seinen Stäbchen auf mich, ehe er sich das erste Stück Kimbap in den Mund steckte und erleichtert seufzte. Ich zuckte nur mit den Schultern und mischte die Nudeln mit der schwarzen Bohnensauce.

>Das ist jetzt nichts besonderes.<

>Nicht so bescheiden, Jagi. Das klang besser als der Gesang von manch anderen von uns.<, Jin sah Namjoon direkt an der das ganze grinsend abtat und das Essen in vollen Zügen genoss.

Ich räusperte mich kurz, ehe ich mir die erste Ladung Nudeln in den Mund schob und genüsslich begann darauf herum zu kauen, während noch immer im Hintergrund leise Musik lief.

>Das schmeckt echt super.<, schmatzte Jungkook mit vollem Mund und vorgehaltener Hand und streckte sich einmal über den Tisch, um sich gleich zwei Kimbap Stücke in seine Schüssel zu legen.

>Ich habe mir echt Mühe gegeben. Und es ist genügend da.<, ich deutete kurz auf den Topf, der noch auf dem Herd stand, und bekam dankbares Nicken zurück. Ich beobachtete die Jungs kurz einen Moment, als sie sich glücklich über das Essen hermachten.

Während sie sich alle die Bäuche vollschlagen, quatschten wir natürlich über alles mögliche. Sie versuchten mir das Konzept ihres Comebacks, gerade des Titeltracks, zu erklären und ich hatte mir fest vorgenommen, mir Hermann Hesse's 'Demian' zu kaufen und aufmerksam zu lesen.

Bereits nach einer halben Stunde saßen wir alle schweigsam und pappsatt am Tisch und vegetierten so vor uns hin.

>Wie sieht euer Plan für morgen aus?<, fragte ich neutral in die Runde, gerade als Jin sich erhoben hat und anfing den Tisch langsam abräumen. Taehyung stand schnell auf und half ihm dabei.

>Morgen haben wir tatsächlich fast nichts auf der Agenda. Wir müssen die Choreografie noch ein paar Mal durchgehen beziehungsweise noch vollkommen fertigstellen. Dann hat die Vocal Line morgen noch einmal Gesangstraining und wir müssen den letzten Song auf dem Album fertig stellen.<, zählte der Leader auf und ich konnte darauf nur nicken, während ich weiterhin den Rand meines Glases nachfuhr. Ich überlegte einige Momente und blickte zu Jimin mir direkt gegenüber, der mir ebenfalls einen Blick zuwarf. Ich lehnte mich etwas nach vorne und sah die Jungs kurz einmal nacheinander an.

>Ich möchte dann noch zur Polizeistation gehen. Ich möchte Jonghyun anzeigen. Und ich möchte, dass Jimin mit mir mitgeht.<, sagte ich ernst und blinzelte einige Male. Es wurde für einige Momente ruhig in dem kleinen Dorm und jeder sah zwischen Jimin und mir hin und her.

>Das wird die richtige Entscheidung sein.<, sagte Yoongi ruhig, der neben mir saß und verschwand kurz darauf im kleinen Badezimmer des Dorms.

Namjoon nickte nur zustimmend.

>Jonghyun darf auf keinen Fall ungestraft davonkommen.<

Taehyung, der gerade dabei war, das letzte Geschirr vom Tisch zu nehmen, runzelte die Stirn.

>Bist du sicher, Ahri? Das könnte gefährlich werden. Wir wissen immer noch nicht, wozu er wirklich fähig ist.<, er hatte nicht ganz unrecht damit und ich konnte seine Sorge absolut nachvollziehen.

Jonghyun war geistig nicht ganz auf der Höhe. Jedoch konnte ich nicht einfach nur so weitermachen wie bisher.

>Ich weiß, dass es riskant sein kann, aber ich kann nicht einfach tatenlos hier sitzen und nichts tun. Er hat mir mehr als einmal geschadet und muss dafür.. naja, zur Rechenschaft gezogen werden.<, Jungkook, der auf meiner anderen Seite saß, legte mir eine Hand auf die Schulter und sah mich mit ernster Miene an.
>Egal was er noch machen wird, wir werden da sein und dich beschützen. Du weißt, dass du da nicht alleine durch musst.<, auch wenn er der jüngste von uns allen war, war sein Zuspruch mir wichtiger als jeder andere. Ich lächelte ihn dankbar an und blinzelte erschrocken, als Jin sich plötzlich auf den Stuhl neben mich fallen ließ und mich fest an seine Brust drückte.

>Ich bin so stolz auf dich, Jagiya. Dafür kann man dich einfach nur bewundern. Dass du so schnell diese Entscheidung triffst, würde nicht jeder machen.<, er lächelte mir fast schon stolz entgegen und hauchte mir schließlich einen Kuss auf die Schläfe, ehe er zurück zu Taehyung in die Küche ging.

>Dann solltet ihr vielleicht nicht länger warten. Es ist bereits spät und es wird bereits ziemlich dunkel. Ihr solltet euch am besten sofort auf den Weg machen.<, sagte Namjoon noch ruhig und sah Jimin und mich mit ernstem Ausdruck an.

Ich nickte leicht und sah zu Jimin, der sich bereits erhoben hat und kurz in seinem Zimmer verschwand.

Ich schenkte Namjoon und Jungkook noch ein dankbares Lächeln, ehe ich mich ebenfalls vom Tisch erhob und mir bereits meine Jacke anzog.

>Mach dir keine Sorgen.<, gerade als ich meine dünne Jacke geschlossen habe, tauchte Hoseok vor mir auf und lehnte sich etwas näher zu mir.
>Es wird alles gut.<, hauchte er weiter, ehe er mir einen sanften Kuss auf die Wange drückte und, ich muss mich versehen haben, mit knallroten Wangen von dannen zog. Jungkook hat das beobachtet und brach in schallendes Gelächter aus. Ich konnte über den Jüngsten nur den Kopf schütteln und wurde schließlich von Jimin an der Hand aus dem Gebäude gezogen.

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