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[2447 Wörter]

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Ich war aufgeregt und nervös, während ich mich auf den Weg zu Big Hit Entertainment machte. Die letzten Vertragsverhandlungen stehen heute an und es soll unter anderem um meine Anstellung als Stylistin von BTS gehen. Diese Chance bedeutete mir einfach alles, da ich schon immer von der Modebranche fasziniert war und es liebe, kreative Outfits zu entwerfen. Deswegen habe ich auch die kleine Firma gegründet. Gemeinsam mit Ryu, die aktuell Chefin war und es könnte aktuell nicht besser laufen. Ich war froh, dass meine Cousine mich so in meinem Vorhaben unterstützt und es mir nicht übel nimmt, wenn ich ihr die Firma komplett überlassen sollte. Ich habe viele Ideen und Visionen für all die Styling-Konzepte der Band und hoffe sehr, dass ich meine Kreativität und mein Talent unter Beweis stellen kann. Ich bin mir mehr als bewusst, dass ich hart arbeiten muss, um den hohen Erwartungen gerecht zu werden, aber ich bin mehr als bereit, alles für diese Chance zu geben. Ein weiterer wichtiger Punkt der Verhandlungen ist die Schmuckkollektion, die unter meiner alleinigen Aufsicht stehen soll. Meine Leidenschaft für Schmuck hat sich schon sehr früh bei mir gezeigt und ich möchte meine eigene Linie kreieren, die die Persönlichkeit und den Stil von BTS widerspiegelt. Ich habe bereits einige Entwürfe gezeichnet und auch Visualisiert und trage diese in der schwarzen Mappe mit mir durch das Gebäude. Während ich mich dem Besprechungsraum näherte, versuchte ich, meine Nervosität zu kontrollieren. Ich erinnerte mich daran, dass ich hart für diese Chance gearbeitet habe und dass ich mehr Vertrauen in meine Fähigkeiten haben sollte. Ich bin bereit, meine Träume zu verfolgen und hoffe, dass diese Vertragsverhandlungen der erste Schritt zu einer aufregenden und erfolgreichen Karriere als Stylistin und Designerin sind.

Vor der gläsernen Tür zum Besprechungsraum blieb ich stehen und atmete einmal tief durch, ehe ich zaghaft anklopfte und auf das leise 'Herein' wartete, ehe ich die Tür öffnete.

Sofort sahen mir acht Augenpaare entgegen und auf der Stelle verbeugte ich mich tief, ehe ich die Tür hinter mir schloss.

>Ahri. Da bist du ja. Wir warten schon auf dich.<, wurde ich vom CEO von Big Hit begrüßt. Er und die anderen waren ebenfalls aufgestanden und haben ihren Oberkörper kurz vor mir verneigt, ehe mir ein Stuhl direkt neben Sejin angeboten wurde.

>Tut mir Leid. Der Verkehr..<, seufzte ich ruhig und verdrehte kurz die Augen, ehe ich mich auf dem gemütlichen Stuhl niederließ und meine Mappe gerade vor mir auf den Tisch legte.

Die Anwesenden konnten nur bestätigend nicken und jeder wandte sich dem CEO, Bang Si-Hyuk, zu.

>Ahri, lass mich dir kurz die Runde vorstellen. Den Manager von BTS kennst du ja bereits. Sejin.<, ich nickte leicht und warf meinem Sitznachbarn einen lächelnden und auch dankbaren Blick zu. Wenn er hier war, konnte es nur gut laufen.

>Das hier ist Lee Minji. Sie ist aktuell die Stylistin von BTS, wird aber bald, wie du siehst, in Mutterschaftsurlaub gehen.<, ich neigte meinen Kopf etwas der Frau zu, die sich den kugelrunden Bauch hielt.

>Meinen Glückwunsch.<, lächelte ich sie lieb an und sie dankte es mir mit einem strahlenden Lächeln.

>Chun Kyungwoo ist aktuell der Konzeptplaner für das anstehende Konzept.<, auch vor dem älteren Herren am Tisch verneigte ich mein Haupt ein weiteres Mal.

>Sehr erfreut.<, sagte ich ruhig und blickte zurück zu Bang PD.

>Wir wissen alle worum es geht, also werde ich das nicht weiter erläutern. Wir haben auch nicht alle Zeit der Welt. Mein Terminkalender heute ist noch ziemlich voll, deswegen sollten wir das ganze schnell besprechen.<, er zwinkerte mir sachte zu und brachte mich leicht zum Grinsen.

>Dann fangen wir mal an.<, sofort schlug jeder von ihnen die Mappen vor sich auf und zum Vorschein kam eine lange Liste, die wohl abgearbeitet werden sollte.

Das alles sollte schnell über die Runden gehen?

Bezweifelte ich..

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>Danke für eure Zeit.<, verbeugte ich mich ein letztes Mal vor dem CEO, der Stylistin und dem Konzeptplaner, ehe sie den Besprechungsraum verließen und mich gemeinsam mit Sejin zurückließen. Ich atmete schwer aus, während ich mich umdrehte und zu dem Manager sah.

>Das lief doch super. Findest du nicht?<, grinste er mir entgegen und schlug die Mappe vor sich zu, in der er sich etliche Notizen gemacht hatte.
>Super?<, ich riss meine Augen weit auf und deutete auf die verstreuten Blätter auf dem Tisch.
>Das lief fantastisch. Hast du nicht zugehört?<, grinste ich aufgeregt und fing an die vorbereiteten Schmuckstücke, die ich auf Papier verewigt habe, wieder einzusammeln.

>Die Jungs werden sich freuen.<, er erhob sich aus seinem Stuhl und reichte mir die letzten Papiere.

>Ich bin immer noch von dieser riesigen Zahl geflasht.<, sagte ich ruhig und sortierte wieder alles fein säuberlich in meine Mappe ein.

>Du würdest das Doppelte verdienen, als das du jetzt verdienst. Oder?<, er sah mich fragend an und hielt mir die Tür auf.

>Fast das Vierfache.<, sagte ich überwältigt und folgte dem älteren durch die langen Flure, durch die ich wohl auch schon bald stolzieren würde.

>Eine ziemliche Veränderung. Kommt dir nur zu gute.<, er deutete auf eine Tür, die, wie ich wusste, in sein Büro führte. Auch diese hielt er mir auf und ließ mir den Vortritt.

>Sagen Sie bitte meinen fünf Uhr Termin für heute ab.<, sagte er noch zu seiner Sekretärin, die nur nickte, ehe er zu mir in den Raum kam.

>Es wird sehr viel Arbeit auf dich zukommen. Ich hoffe du bist bereit alles zu geben?<, er zog eine Augenbraue nach oben, als er vor mir halt machte und sich gemütlich die Hände in die Hosentasche steckte. Ich nickte überschwänglich.

>Ich bin sowas von bereit. Bereiter als Spongebob, wenn du so willst.<, wir beide verfielen in ein fröhliches Lachen.

>Das freut mich zu hören.<, er stolzierte auf seinen Schreibtisch zu und ließ sich erschöpft hinter diesem nieder.

>Du hast PD-nim ja vorhin gehört. Es kann bis zu zwei Wochen dauern, bis der Vertrag neu aufgesetzt wurde. Wenn dir also noch irgendetwas einfallen sollte, markiere es in deinem Vordruck und ergänze es. Lass es uns dann so schnell wie möglich zukommen.<, ich nickte nur und ließ mich in einem der Stühle vor seinem Tisch nieder, lehnte mich ebenso erschöpft zurück, begann aus dem Fenster zu starren.

>Ich glaube, das kann ganz gut werden.<, fing ich nach etlichen Atemzügen an zu reden.

>Was meinst du?<, Sejin lehnte sich nach vorne und sah mich direkt an.

>Dieser Neuanfang.<, sagte ich ruhig und blickte zum Manager. >Ich glaube, ich habe die letzten Wochen so gut wie es mir aktuell möglich ist hinter mir gelassen. Ich bin bereit für diesen Reset.<, ich begann leicht zu lächeln.

>Und ich freue mich. Auf die Zusammenarbeit mit dir, mit den Jungs und all den anderen. An das viele Reisen werde ich mich gewöhnen müssen aber ich glaube auch das wird gut gehen.<, ich nickte bestätigend und bemerkte, dass sich etwas in Sejin's Stimmung verändert hat.

>Ahri, du wirst viel mit den Jungs unterwegs sein. Dir muss auch klar sein, dass es Gerüchte geben wird.<, sofort lief mir ein kalter Schauer über den Rücken.

>Si-Hyuk hat da vorhin sowas erwähnt. Ja.<, erläuterte ich ruhig und wartete gespannt darauf, was er noch zu sagen hat.

>Ich weiß, deine Freundschaft zu den Jungs ist dir sehr wichtig. Die Jungs halten viel von dir und reden oft von dir. Sie lieben dich. Jeder von ihnen auf ihre ganz eigene Art und Weise. Ich möchte einfach nicht, dass jemand von euch verletzt wird.<, ich sah ihn einige Momente stumm an.

>Deine Sorgen rühren mich sehr, Sejin. Aber mach dir deswegen bitte keine Gedanken.<, ich senkte meinen Blick für einen Moment.

>Ich meine, es ist schon möglich, dass Gerüchte wie diese irgendwo veröffentlicht werden. Aber ich bin mir auch sicher, das ARMY viele dieser abweisen wird.<

>Es wird aber immer Fans geben, die jemandem schaden möchten, die ihren Idolen zu nahe kommen. Du bist da keine Ausnahme, Ahri.<, er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und fuhr sich kurz durch die Haare.

>Ich meine, du wurdest schon öfter mit ihnen gesehen und auch schon offiziell durch die Jungs vorgestellt.<, er warf mir einen grinsenden Blick zu, den ich nur erwidern konnte.

>Ja, ich erinnere mich. Ich habe immernoch blaue Flecken von den beiden Securitys die mich wortwörtlich auf die Bühne getragen haben.<

>Es gibt auch sehr viele Fanmade Videos aus dem Backstage Bereich. Die Bangtan Bomb.<, er begann gemein zu lachen und brachte mich nur zum Schmunzeln.

>Viele der ARMY lieben dich und akzeptieren dich als ihre beste Freundin und Muse, um Yoongi zu zitieren. Aber habe trotzdem immer im Hinterkopf, dass dein Job erledigt werden muss. Dass du, wenn ihr gemeinsam unterwegs seid, nicht nur beste Freunde seid, sondern Arbeitskollegen.<, ich nickte leicht.

Sejin hat recht mit dem, was er sagte. Es gab bereits ein Dating Gerücht über mich und einen der Jungs, das jedoch ziemlich schnell durch das Label abgewiesen werden konnte.

>Ich werde professionell sein.<, damit schien das Gesprächsthema abgehakt zu sein und erneut begann der Manager zu grinsen.

>Willst du ihnen die frohe Nachricht selbst erzählen, oder wartest du bist es soweit ist?<

>Ich weiß nicht. Sind sie denn gerade im Training?<, ich blickte leicht zu Sejin hoch, der sich von seinem Stuhl erhoben hat, um sein Jackett auszuziehen und es sauber auf einen Garderobenständer zu hängen.

>Soweit ich weiß, geht jeder gerade sein eigenes Ding machen. Yoongi müsste in seinem Studio sein. Jungkook und Namjoon sind wohl trainieren, und die andern sind irgendwo verstreut.<, er zuckte leicht mit den Schultern und brachte mich dazu, einen Flunsch zu ziehen.

>Es sind deine Schützlinge. Müsstest du nicht wissen, wo sich jeder von ihnen aufhält?<, ich erhob mich ebenfalls vom Stuhl und erschreckte mich leicht, als er eines der kleinen Kissen von seinem Sofa nach mir warf.

>Das sind erwachsene, junge Männer. Ich muss sie nicht 24/7 beobachten. Sie haben auch noch außerhalb dieses Gebäudes ein Leben.<, er deutete vielsagend auf mich und brachte mir dazu, die Augen zu verdrehen.

>Gut. Dann gehe ich mal und besuche Yoongi. Bring ihm vielleicht noch etwas zu Essen mit. Wir wissen ja..<, an der Tür drehte ich mich ein letztes Mal zu ihm um und grinste ihn breit an.

>Er vergisst oft zu Essen.<, sagten wir unisono und grinsten uns beide an. Ich neigte kurz mein Haupt vor ihm, ehe ich sein kleines Büro verließ und den Manager in diesem zurückließ.

Nach einem kurzen Abstecher in der firmeneigenen Kantine, in der ich einige Snacks und etwas zu Trinken organisiert habe, stieg ich in den Aufzug, um drei Stockwerke nach oben zu fahren. Die Stille in diesem Flur war schon immer gruselig. Wenn nicht gerade eine der Bands probte, war der lange Flur mehr als unheimlich. Von der Stille ließ ich mich jedoch nicht beeindrucken und lief direkt auf die vierte Tür im Flur zu.

'Genius Lab', stand in großen, schwarzen Buchstaben auf der Tür und vor dieser lag eine Fußmatte, die ich ihm irgendwann einfach so mitgebracht habe.

Ich zog meine Schuhe aus, ehe ich den Code für die Tür eintippte, den Yoongi mir irgendwann mal gesagt hatte, damit er sich nicht wieder vier Tage aus seinem eigenen Studio aussperrte und öffnete leise die Tür.

Er saß konzentriert an seinem Schreibtisch und hatte die Kopfhörer auf seinen Ohren sitzen. Ich seufzte stumm und platzierte das mitgebrachte Essen auf dem kleinen Couchtisch, direkt neben der Tür.

Ich warf einen kurzen Blick über seine Schulter auf die Monitore und sah ihm eine kurze Weile dabei zu, wie er einen Regler nach dem anderen in seinem Programm verstellte und schließlich laute Musik durch seine Kopfhörer zu mir durchdrang.

>Irgendwann wirst du schwerhörig, wenn du die Musik weiter so laut drehst.<, murmelte ich vor mir hin und legte vorsichtig meine Hand auf seine linke Schulter. Er zuckte leicht zusammen und drehte sich zu mir um, nahm sofort die Kopfhörer von den Ohren, als er mich erkannte.

>Kitten.<, begrüßte er mich und brachte mich damit breit zum Lächeln. Ich mag den Spitznamen, den er mich gegeben hat.

>Hey.<, sagte ich ruhig, zog mir einen Hocker heran und ließ mich neben ihm auf diesem nieder.

>Wie lange bist du schon hier?<, fragte ich, als ich die vielen leeren Dosen auf seinem Schreibtisch entdeckte.

>Gar nicht so lange.<, sagte er müde und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.

>Mhm. Und das soll ich dir jetzt glauben?<, ich sah ihn mit hochgezogenen Brauen an und erkannte das ertappte Schmunzeln auf seinen Lippen.

>Ich hab dir was zu Essen mitgebracht.<, ich deutete hinter mich auf den Tisch, auf dem die drei Pakete Essen und die beiden Wasserflaschen standen.

>Was würde ich ohne dich nur tun?<, gab er sarkastisch von sich, worauf ich nur stolz grinste.

>Offensichtlich verhungern.<, ich hörte seinen Magen laut knurren und sah die leichte Röte, die sich auf seine Wangen schlich.

>Komm schon. Bevor es kalt wird.<, ich erhob mich vom Hocker und öffnete die Pakete, reichte ihm zwei der vier mitgebrachten Stäbchen und ließ mich auf dem kleinen Sofa direkt neben ihm nieder.

>Warum bist du eigentlich hier?<, fragte er, nachdem er sich mehrere Bissen des leckeren Essens in den Mund gesteckt hatte. Ich kaute fix zu Ende und schluckte, ehe ich zu sprechen begann.

>Ich hatte vorhin die letzten Vertrages Besprechungen mit PD.<, er stoppte in seiner Bewegung und sah mich mit offen stehendem Mund an.

>Ach, da war ja was. Sejin hat sowas erwähnt. Wie lief's denn?<, er sah ziemlich müde aus und ich konnte verstehen, wie erschöpft er und die anderen sein mussten. Das Comeback verlangte wirklich jede Kraftreserven von ihnen.

>Ziemlich gut. PD setzt den Vertrag in zwei Wochen oder so noch einmal auf und dann ist das Ding wohl geritzt.<, ich begann zu grinsen und griff nach einer Teigtasche, die Yoongi mir hingeschoben hat.

>Das heißt dann, du arbeitest für uns?<, er grinste mich breit an und bekam einen sanften Schlag auf die Schulter.

>Wenn dann arbeite ich mit euch, nicht für euch. Das ist ein großer Unterschied.<, er lachte ruhig und sah mich wieder direkt an.

>Ich freue mich für dich.<, ich warf ihm ein dankbares Lächeln zu, während ich die Stäbchen aus meiner Hand auf den Tisch legte und mich auf dem Sofa zurücklehnte.

>Ich glaube, das wird super.<, Yoongi nickte mir nur zu und machte es sich neben mir gemütlich.

Wir verbrachten noch etwa eine Stunde in seinem Studio und sprachen über vieles. Da wäre das Comeback, unsere baldige Zusammenarbeit und vieles anderes.

Unterbrochen wurde unsere Unterhaltung durch mein Handy, das vier mal hintereinander ein Geräusch von sich gab.

Während Yoongi damit beschäftigt war, die leeren Pakete weg zu räumen, sah ich mir die Nachrichten an, die von einer unbekannten Nummer kamen.

Was ich sah, hätte meinen Tag nicht schlechter werden lassen können.

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