4. Untergang

Ich träumte. Schlimme Träume, voller Tod und Blut. Wie aus einem richtigen Horrorfilm. Nur, dass ich normalerweise keine solche Filme schaute.
Meine Freundinnen wußten nichts davon, sie wussten nur, dass es mir zunehmend schlechter ging. Ich hatte tiefe Augenringe und war blass, übergab mich mindestens zwei Mal in der Woche und wurde dünner und dünner. Da ich von Natur aus schon sehr schlank war, sah ich jetzt fast abgemagert aus.
Im Gegensatz zu Deathcrawl. Sie wurde immer wilder, größer und kräftiger. Hüfthöhe hatte sie schon längst überschritten.
Es war grauenvoll, vor allem da ich zu keinem Arzt gehen konnte. Sophie sorgte und kümmerte sich um mich wie eine Mutter, nur Dank ihr aß und schlief ich noch.
Doch auch sie hatte ein Privatleben und einen Beruf, an dem sie festhalten musste.
Auf einen Praktikumsplatz konnte ich zur Zeit pfeifen.
Mittwoch Morgens bewegte ich mich dazu mir einen Tee zu machen und Nachrichten zu schauen. Gegen Mittag schlief ich ein und begann zu träumen.

Menschen schrieen. Gebäude stürzten krachend ein. Über mir hingen dicke, schwarze Wolken. Ich roch das Blut und den Staub. Knurrend wand ich mich von der Leiche unter mir ab. Eine rothaarige Frau in einem schwarzen Kampfanzug. Plötzlich hörte ich etwas. Da war jemand! 100 Meter rechts von mir taumelte ein seltsam gekleideter Mann durch den Schutt. Er trug einen blauen Kampfanzug und einen Schild mit einem Stern darauf. Als ob er auch nur hoffen konnte mich zu besiegen. Knurrend sprintete ich auf ihn zu. Er sah mir entgegen. In seinen Augen lag Verzweiflung, aber auch der Wille zu kämpfen. Er drehte sich mir zu und hob den Schild.
Was war nur los mit mir? Ich hatte so einen schrecklichen Hass und eine tiefe Blutdurstigkeit. Egal. Mein Wille war egal. Ich wusste nur, dass ich ihn töten musste. Ihn und alle anderen.
Ich setzte zum Sprung an.
Kaum berührte meine Pfote den Schild änderte sich der Traum.
Für einen kurzen Moment blickte ich in das Gesicht der Scarlet Witch, Wanda Maximoff, von den Avengers...und dabei kannte ich sie nur aus dem Fernsehen.

"Fieber, fast 40 Grad.", stellte Sophie fest. Ich stöhnte. Um meine Beine waren kalte Wadenwickel, ich war zugedeckt und spürte die angenehme Kühle eines Kühlpacks auf meiner Stirn. Meine Freundin schüttelte den Kopf. "Ich ruf schnell Lisa, Jasmina und Victoria an. Rühr dich nicht vom Fleck!" Sie verschwand. "Witzig!", rief ich ihr mit einer vor Sarkasmus triefenden Stimme hinter her.
Ich drehte meinen Kopf und sah auf die Uhr. *15:30* stand da.
Ich hatte das dringende Bedürfniss unbedingt duschen zu müssen. Mir war so heiß, der Schweiß rann mir von Armen und Beinen.
Ich seufzte leise und die Erschöpfung ließ mich wieder in einen unruhigen Fiebertraum sinken.

***
Ich wusste nicht ob es ein Traum war oder die Realität. Der grüngekleidete Mann beugte sich über mich und befestigte etwas an meinem Kopf und Hals. Danach steckte er mir eine Spritze in den Arm und pumpte eine helle Flüssigkeit in meinen Körper. Ich beobachtete ihn bei all dem. Hätte ich gewusst das es die Realität war, hatte ich vielleicht etwas getan. So aber, vom Fieber benebelt weckten mich weder die Spritze, noch der Elektroschlag der mir an Kopf und Hals verpasst wurde. Drei mal, danach sank ich wieder in den Tiefschlaf. Das Letzte, was ich meinte zu sehen, war eine grüne Armbinde mit einem Totenkopf und 6 Oktupusarmen am Arm des Fremden.

Das war der Anfang des Unterganges.

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