22. Geisteskrank?
*Telefonat*
Felicia: "Geht es dir gut Sophie?"
Sophie: "Klar. Meine beste Freundin ist ja auch nur ein Säbelzahn, der die Avengers umlegen wird. Alles gut."
Feli: "Ich will es auch nicht."
So: "Ich weiß."
Fe:"Gefällt es dir hier?"
So: "Schon ja..."
Fe: "Alles wird gut."
So: "Sag ich mir auch immer vor dem einschlafen. Ich denke oft an dich."
Fe: "Ich auch an dich. Schläfst du gut?"
So: "Manchmal."
Fe: "Sophie es ist meine Schuld. Ich stelle dein ganzes Leben auf den Kopf."
So: "Du bist meine beste Freundin, natürlich tust du das!"
Fe: "Kommst du mich mal besuchen?"
So: "Klar. Hast du gerade Zeit?"
Fe: "In drei Stunden ja..."
So: "Gut, ich bin dann bei dir."
Fe: "Super. Bis dann."
So: "Tschüss Mieze!"
"Sophie kommt nachher." Steve nickte geistesabwesend.
Ich zog eine Grimasse und verschwand wieder in meinem Zimmer.
Zuerst würde ich noch kurz duschen.
Gesagt getan.
Mit der Hand wischte ich den beschlagenen Spiegel ab. Es quietschte. Das hatte ich schon als kleines Kind lustig gefunden.
Kurz darauf waren meine Haare geföhnt und mein schlanker Körper in ein Outfit gesteckt. Ich betrachtete mich im Spiegel. Sah...ganz okay aus.
Dann, zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich ein Déjà-vu.
Ich erinnerte mich, wie ich schon mal vor diesem Spiegel stand, wie in meinem Zimmer etwas umfiel und mein Gesicht einen bestialischen Ausdruck bekam. Das war mit Abstand einer der unheimlichsten Momente im Alltagsleben mit einer Raubkatze.
Und in diesem Moment schien ich es wieder zu erleben. Nur ein bisschen anders. Jemand klopfte laut an meine Zimmertür und als ich zusammenfuhr, konnte ich für einen Moment wieder diesen bösartigen, wilden und kranken Ausdruck eines Jägers auf meinem Gesicht erkennen.
"Ja?", fragte ich und wand mich zögernd vom Spiegel ab.
Als ich in mein Zimmer kam stand Bucky dort. "Sophie konnte früher kommen."
Freudig lief ich auf meine Freundin zu und umarmte sie.
Bucky lächelte und verließ den Raum. Grinsend hielt Sophie eine DVD und eine Tasche voll mit Süßigkeiten hoch.
"Na? Good old times?" Ich lachte und wir ließen uns auf mein Bett fallen um den Fernseher an zu machen. "Welcher Film?", fragte ich.
"Öh...Ice Age. Aber wir schauen auf Deutsch! Man könnte fast meinen ich hätte Englisch satt."
Lachend schob ich die DVD in den Player.
Mein Erlebnis im Bad war vergessen.
Oder zumindest verdrängt.
Für den Moment.
***
Am nächsten Morgen machte ich einen Spaziergang über das Gelände. Ich hatte Kopfschmerzen und hin und wieder wurde mir schwindelig.
Kurz darauf kam ein S.H.I.E.L.D Mitglied auf mich zu.
"Miss Staig? Dürfte ich sie kurz stören?"
Irgendetwas, mir unbekanntes wachte plötzlich in mir auf.
Ein seltsames, krankhaftes Gefühl schien mich zu überwältigen.
Meine Hand sauste vor, ich packte den Mann an der Kehle und warf ihn zu Boden. Schnell kniete ich mich auf seine Brust.
Dann zerrte die Verwandlung an mir.
Bevor der Mann schreien konnte presste ich ihm meine Pfote auf den Hals und drückte zu. Für einen Säbelzahn eine recht menschliche Geste. Egal. Der Kerl schnappte verzweifelt nach Luft und ich drückte noch fester.
Er lief blau an.
Ich knurrte vor Freude.
Dann wurden Rufe laut. Mal wieder. Steve Rogers rannte gefolgt von Sam Wilson auf mich zu. Ich drückte noch einmal zu, dann sprang ich leichtfüßig von ihm herab und verwandelte mich.
Ich grinste. Warum auch immer. Es war so verrückt, so absurd, dass es witzig war. Sam packte mich und rang mich zu Boden, aber ich grinste nur. Ich kam mir vor wie Harley Quinn, Jokers verrückte Braut.
Alle sahen mich an. Ich sah zurück.
"Ganz sicher?"
"Tut mir leid Cap. Ich hab keine Ahnung, was ich getan habe."
Ich seufzte und fuhr mir mit der einen Hand durch die Haare. Die andere hielt ich still damit das Beruhigungsmittel weiter in meinen Körper fließen konnte.
"Ist er schwer verletzt?"
"Er wird überleben.", beruhigte Sam mich.
"Es gibt nur eine Sache." Tony lehnte sich auf mein Bettgestell.
"Und die tut mir wirklich leid."
***
Ich verstand die Avengers ja. Und ich schämte mich über mich selbst. Daher nahm ich die Zelle selbstverständlich an.
Darin war ein Bett und ein Bad. Mehr nicht. Der Rest war hochgesichert. Sie würden mich auch wieder raus lassen, aber erst mussten sie erfahren, warum ich so krank gehandelt hatte.
Ich war richtig froh in der Zelle zu sein. Hier konnte ich niemandem etwas tun.
Leider würden meine Freunde davon erfahren. Und dann hatte Bucky eine Menge zu erzählen.
Alles meine Schuld.
Nein.
Alles Deathcrawls Schuld.
Und irgendwas sagte mir, das jemand an dem Säbelzahn Schuld war.
Nur wer?
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