20. Freunde und Raubkatzen

Meine Freundinnen waren von meiner Erzählung nicht sehr begeistert. Gemeinsam schlenderten wir durch die Avenger Basis und unterhielten uns.
"Das klingt nicht schön für die Avengers.", meinte Victoria.
"Ja, du scheinst eine ernsthafte Bedrohung darzustellen.", stimme Lisa ihr zu.
"Das haben sie auch gesagt.", gestand ich. Jasmina schwieg, die Hände in den Hosentaschen vergraben.
"Habt ihr schon darüber nachgedacht, dass du eine Art...Mutantin bist?", mutmaßte Victoria.
Ich seufzte. "Ausgeschlossen."
Die anderen warfen mir mitleidig Blicke zu. Ich war ihnen dankbar, dass sie für mich da waren. Obwohl sie keine Ahnung hatten wie es war, nicht zu wissen, was man ist und zu was man im Stande ist.
Das fand ich das Schlimmste daran.
"Ich könnte alles tun ohne mich aufzuhalten und würde erst am Ende aufwachen. Aufwachen und feststellen, dass ich in einem Albtraum bin." Victoria umarmte mich. Ich fühlte mich leer, fast schon einsam.
Gefangen in meinem eigenen Körper.
Zwei weitere Arme legten sich um mich. Dann noch zwei. So standen wir alle eng beieinander und trösteten uns.

***
"Sagt Sophie liebe Grüße von mir, ich würde mich freuen, wenn sie auch mal vorbei kommt."
Lisa nickte. "Wir sagen ihr Bescheid." Ich umarmte sie nochmal.
Da trat Jasmina zu mir, sie sah verlegen aus.
"Nur falls...falls du ihn siehst..."
Ich grinste.
"Du bekommst dein Autogramm von Black Panther." Sie lächelte erleichtert. "Danke!"
Ich sah ihnen hinterher, als sie das Gebäude verließen.
Da drehte sich Lisa nochmal um.
"Machs gut Bro. Wir glauben an dich. Und wenn wir die Einzigen sind!"
Ich lächelte und spürte wie mein Herz warm wurde. Diese Menschen waren mir immer zur Seite gestanden, egal in welcher Situation.
Und ich war ihnen so dankbar dafür.
"Bis dann Bro.", murmelte ich leise.

***
Ich blickte in den Sonnenuntergang. Für mich hatte es immer ausgesehen, als würde der Horizont in Flammen stehen. Rot, gelb, orange.
Als würde die Sonne versuchen, sich mit ihren Strahlen am Horizont festzuhalten.
Und dann ging sie doch unter.
Jemand setzte sich neben mich.
Ich musste den Kopf nicht drehen um zu wissen, wer es war. Der Geruch, die Wärme.
"Wunderschön." , sagte Steve leise.
Ich senkte leicht den Kopf.
Er betrachtete mich von der Seite.
"Deathcrawl ist wunderschön." Ich legte erstaunt den Kopf schief und musterte ihn.

*Steve*

Ihr cremefarbenes Fell glänzte in der Sonne, es sah seidig und glatt aus. Die langen Fänge waren weiß und spitz. Als sie mich ansah, bestaunte ich die leuchtenden braunen Augen...wie Teddyaugen.
Man musste den Säbelzahn bewundern. Schlank, kräftig und elegant. Runde, kleine Öhrchen, große Pranken.
Den letzten Säbelzahn hatte man vor Millionen Jahren gesehen. Und heute saß ich neben einem. Einem eigentlich uralten Wesen. Ich sehnte mich zurück zu der Zeit, in der ich noch das älteste und erstaunlichste Wunder war...

*Felicia*
(Später)

Warum war ich so verdammt nervös? Vorhin noch die Ruhe in Person, jetzt ein aufgedrehtes Nervenbündel. Und ich wusste nicht mal wieso.
Nicht mal das Boxen hatte mich gelockert.

Beim zu Bett gehen war es nicht besser. Erst als ich unter meiner warmen Decke lag, beruhigte ich mich. Ermüdet schlief ich ein.

Ich preschte über den zertrümmerten Boden, meine Pfoten trugen mich sanft über jedes Hinderniss. Er rannte mir entgegen. Fast so elegant wie ich.
Dann prallten wir auf einander. Ein Chaos aus Funken, Krallen und Körpern. Immer wieder schnappte ich nach ihm, er wich mir aus und meine langen Reißzähne griffen in die Luft. Es schien eine Ewigkeit so zu gehen. Dann endlich hatte ich es geschafft. Eines seiner Beine war in der Trümmern verkeilt. Der eine Arm ebenfalls. Knurrend machte ich mich über ihn her. Sein Anzug war zu stark, also konnte ich nicht an seine Haut. Es blieben nur zwei Möglichkeiten. Immer wieder drosch ich auf ihn ein. Dann lag er keuchend am Boden.
Mit einem Satz war ich bei ihm. Er fauchte und bäumte sich gegen den Stein auf. Ich fletschte noch einmal die Zähne, dann trat ich zu, im selben Moment in dem sich seine Hand um meinen Hals schloss. Ein knirschendes Geräusch ertönte, sein Kopf krachte zur Seite und sofort wurde sein Griff um meinen Hals schwach. Sein ganzer Körper ließ locker und mit gebrochenem Genick ließ ich den metallenen Panther tot zurück. Black Panther. Ich schnaubte. Es gab nur eine wahre Raubkatze.
Triumphierend hob ich den Kopf in die Höhe, zu den Helikoptern und stieß ein donnerndes Brüllen aus, welches über das ganze Schlachtfeld hallte.

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