2. Chaos Katze
Keuchend rappelte ich mich auf. Ich wusste sofort was passiert war. Ein drohendes Knurren entfuhr mir. Vorsichtig schritt ich über die Scherben hinweg. Dann schnupperte ich. Der metallische Blutgeruch von meiner Pfote nahm mir fast den Atem. Sorgsam leckte ich mit meiner rauen Zunge darüber. Wie gut das tat! Es brannte kaum noch.
Gut, dass ich trotz der wütenden Katze die Kontrolle behalten hatte...jetzt galt es nur, Hilfe zu holen.
Das Signal war ein roter Knopf auf den ich nur einmal mit der Pfote tippen musste und schon erschien auf den Handys meiner Freundinnen eine Warnnachricht.
Ich glitt lautlos ins Wohnzimmer und betätigte den Knopf. In etwa zehn Minuten würden sie da sein und mir helfen. Ich musste nur ruhig warten. Etwas raschelte. Durch das offene Fenster fuhr ein Windstoß und wirbelte einen Haufen Papier auf den Boden. Keine Katze, oder Raubkatze, konnte dem wiederstehen. Fauchend und mit ausgefahrenen Krallen machte ich mich auf die Jagd. Das ruhige Warten war vergessen.
"Oh. Mein. Gott." Das war alles was Victoria zustande brachte. Ich hatte es geschafft innerhalb von Minuten die ganze Wohnung zu verwüsten. Zufrieden schnurrend zerfetzte ich das letzte Blatt Papier. Irgendein Kontoauszug von Sophie. Egal! Jasmina war auch da, derzeit allerdings irgendwo bei den Nachbarn und erklärte ihnen den Lärm. Lisa räumte die Scherben weg und Victoria regte sich auf.
Zufrieden legte ich mich hin und schnurrte, dass der Parkettboden vibrierte.
"Felicia, du bist unmöglich!" Ich blinzelte träge.
Die warme Sonne machte mich langsam müde, die Erschöpfung des Tobens holte mich ein.
Langsam fielen mir die Augenlieder zu und mein eigenes Schnurren machte mich dösig.
Ich schlief ein.
Sie weckten mich nicht.
Es war Mitternacht, als ich aufwachte. Wieder als Mensch. Zum Glück. Lautlos erhob ich mich und schlich in mein Zimmer. Die Wohnung sah im fahlen Mondlicht so aus, als wäre sie wieder einigermaßen in Ordnung. Wieso konnte ich wegen einem Schnitt die Kontrolle verlieren?! Das war noch nie passiert!
Ich würde morgen mit meinen helfenden Freunden darüber reden. Sie konnten es zwar auch nicht erklären oder verbessern, aber jede Gesellschaft, jede Aufmunterung war nötig.
Ich musste einfach hoffen, dass es sich nicht mehr wiederholen würde.
Ich hatte mich gewaltig geirrt.
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