1. Miau
Die Referendarin beendete die Präsentation. Erleichtert seufzte Lisa neben mir auf.
"Endlich. Junge junge, ich dachte schon die redet noch ewig weiter!"
Ich grinste und erhob mich von dem gepolsterten Stuhl, auf dem ich die letzten Stunden verbracht hatte. Um uns herum packten auch die anderen Praktikumsuchenden zusammen.
"Nie wieder. Ich suche mir ohne solche Hilfe einen Platz.", murmelte Lisa.
Victoria warf meiner Freundin einen strengen Blick zu.
"Sowas kann sehr nützlich sein. Du solltest besser aufpassen. Gerade du hast jede Hilfe nötig."
"Ja ja.", murmelte Lisa und quetschte sich an uns vorbei zur Tür hinaus. Wir folgten ihr nach draußen, die Treppe hinunter und zur Tür hinaus. Draußen wartete Jasmina.
"Hey, da seid ihr ja!" Sie hatte als erste von uns einen Praktikumsplatz gefunden. "Hey."
Wir nickten ihr zu und machten uns gemeinsam auf den Weg zu einer nahegelegenen Fressbude, von denen es in der Innstadt nur so wimmelte. "Ich hab so Hunger!" Lisa stürmte zur nächsten Frittenbude und stellte sich an. "Schwups, weg war sie.", flüsterte ich Victoria zu. Grinsend folgten wir ihr und stellten uns hinter Jasmina an.
Ich pfefferte meine Tasche in die Ecke, kaum das ich durch die Tür war. "Sophie?", brüllte ich in die Wohnung. Keine Antwort. Ich seufzte leise und schnappte mir den Laptop um mich damit in mein Zimmer zu verziehen.
Eine Nachricht blinkte auf meinem Handydisplay auf. Miau! Ich verdrehte die Augen. "Nein nicht Miau." Sie wollten schon wieder wissen, wie es meinem Säbelzahnproblem ging, aber im Moment ließ es mich in Ruhe.
Ich stand auf und ging in die Küche um mir ein Glas Wasser zu holen, doch kaum hatte ich die Schranktür geöffnet, fiel mir ein Glas entgegen das wohl zu nah an der Kante gestanden hatte und zersprang auf dem Fußboden. Fluchend begann ich die Scherben aufzuheben.
Es kam wie es bei einem Trottel wie mir kommen musste. Ich schnitt mich.
"Au!", stöhnte ich, inzwischen nur noch genervter und betrachtete den langen Schnitt. Langsam quoll dunkelrotes Blut hervor.
Ich erstarrte.
Tief in mir regte sich etwas und ich spürte das altbekannte Ziehen im ganzen Körper. Die Tigerin wachte auf. Von wegen mein Problem ließ mich in Ruhe.
So ein friedlicher Tag konnte doch nicht gut enden...
Denn Friede kannte Deathcrawl nicht.
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