10.Kapitel

Erschrocken drehten sich die Zwei um. Ein Mann, nicht älter als dreißig starrte sie aus grünen Augen an. Er hatte einen leichten Bartansatz und seine braunen Haare fielen ihm gestylt auf die Stirn.

,,Wir wollten gerade gehen", sagte Mason, dem die Situation sichtlich unangenehm war. Theo hingegen sah an dem Mann runter. Er trug, wie zwei weitere Männer, die hinter ihm getreten waren, eine natürlich weiße Hose, weiße Schuhe und ebenfalls ein weißes Oberteil.
,,Schon wieder nur weiß", flüsterte Mason ihm zu.

,,Hier wird nicht geflüstert, genau wie im Rebelion nicht", sagte der Fremde.

,,Rebelion", fragten Theo und Mase gleichzeitig.

,,Ja, so nennen wir eure Gemeinschaftsfläche! Und Nein, ihr geht nicht nach Hause."

Fragend blickten sich die Jungen an. 

,,Ich gebe euch die Chance, ausnahmsweise! Ihr habt 2 Wahlmöglichkeiten. Keine der Beiden spricht von zu Hause oder sonst so was. Das habt ihr euch aber selbst zu verdanken, Mason Matthew Kenedan und Theo Hansley." Während er das sagte, starrte er jedoch bloß Theo an, der gar nichts mehr sagen wollte.
Mason, der wie schon gesagt, vorallem seinen Zweitnamen hasste, wurde wütend und ging bedrohlich auf dem Fremden zu.

,,Das würde ich an deiner Stelle nicht tun." Der Mann blieb ruhig.
Wie auf Kommando knurrten die Manner hinter ihm und lächelten Mason bedrohlich an. Eingeschüchtert ging er einen Stück zurück.

,,Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Ich heiße Collin! Na ja, eigentlich Doktor Collin Brien, aber egal."

Theo konnte nicht sagen, ob er Angst hatte. Er war eher neugierig, auf das, was ihm erwartete, obwohl er er irgendwie auch nicht wissen wollte. Imgegensatz zu Theo, hasste Mason den Typen, der vor ihm stand. Er hielt sich für was besseres und hielt sie hier fest. Vielleicht wäre es doch schlauer gewesen, früher zu gehen, überlegt er, was ihm jedoch auch nicht viel weiter brachte.

,,Bringt die Jungs auf ihre Zimmer. Morgen früh rede ich mit Theo und ein Anderer kann auch den Anderen übernehmen. Sie sollen sich etwas Anderes anziehen. So können sie hier nicht rumlaufen. Das weckt zu viel Aufmerksamkeit", wandte sich Doktor Collin zu den Männern hinter ihm.

,, Und dann", fragte Mason. Kann der nicht einfach mal die Klappe halten, hätte Theo am Liebsten laut gesagt.

,,Man Junge, dann kannst du schlafen! Es ist noch Nachts. Vielleicht bin ich auch Müde! "

Glücklicherweise hielt Mason endlich den Mund.

,,Schafft sie hier raus, muss noch was erledigen", sagte der Mann.

Anschließend kamen die Männer hinter Collin hervor, packten jeweils einen Oberarm. Theo ließ es über sich geschehen, während Mason den Mann trat und beschimpfte. Theo fragte sich, woher er den Mut dazu hatte.
Er ließ aber seinen Freund hinter sich und ließ sich durch das Gebäude zu seinem Zimmer begleiten.
,,Was ist das hier", wollte er wissen. Der Mann neben ihm antwortete nur leider nicht
Entweder er hat keine Lust zu antworten oder er kann nicht antworten, versuchte sich Theo eine Erklärung zusammen zu Reimen.

Für Theo kam es, wie eine Ewigkeit vor, obwohl es nur Minuten waren, als sie an einer Tür ankamen.
Die Tür war natürlich weiß, besaß jedoch eine hellblaue durchsichtige Scheibe an der oberen Seite der Tür, so dass man von da aus ins Zimmer gucken konnte. Doch Theo hatte gar keine Zeit dazu. Mit einem Drop schloss der Mann die Tür auf und schubste ihn herein.
,,Warte hier", sagte er anschließend mit einer überraschend dunklen Stimme.
Anschließend verschloss er die Tür ind ließ Theo alleine.

Erst jetzt bemerkte er, dass er mir leider durch die Scheibe nicht nach draußen sehen konnte. In dem Zimmer war sie schwarz. Er schätzte, dass solche Glasscheiben auch bei deren Autos angewandt wurden.

Da Theo alleine war, hatte er wenigstens genug Zeit sich seinen neuen Schlafplatz anzusehen. Nichts von allden Dingen hier machten ihn verrückt. Nicht die kahlen, weißen Wände, die weiße Decke oder der weiße Boden. Nicht etwa, dass es keine Fenster gab und es keinen Lichtschalter gab. Ein kleines normales Bett, ganz unscheinbar in der hinteren Ecke, weckten den Anschein auf etwas Wärme. Wärme, wie im Sinne von zu Hause. Auch eine kleine weitere Tür weckten das Interesse. Sie führte jedoch nur in ein kleines Bad mit einer Dusche und einer Toilette. Da es nicht viel gab, was er machen konnte, setzte er sich auf den Boden und genoss die Stille.

Nicht lange musste er warten, bis die Tür aufging. Wie erwartet, spazierte der Mann von vorhin mit der tiefen Stimme auf. Seine dunkle Haut glänzte etwas in dem Licht der LED Lampen. Derselbe absurde weiße Anzug. Sein Gesicht blieb weiterhin ausdruckslos und hielt in den Händen weiße Kleidung. Wenigstens gab er endlich etwas zu hören:,, Zieh deine Sachen aus und zieh die hier an."

Etwas verwirrt blickte Theo auf die ordentlich gefaltete Kleidung. ,,Jetzt mach schon Kleiner! Wenn dir meine Anwesenheit stört, dann beeile dich einfach und geh meinetwegen ins Bad."
Theo ließ es sich lieber nicht mehrfach sagen und verschwand in seinem Badezimmer.
Anschließend trug er eine weiße Hose und ein neutrales kurz ärmliges Oberteil. Es war etwas anders geschnitten als bei den Anderen. An seiner Brust stand in grau ,,Newcomer". Neuling, ließ sich Theo immer wieder durch den Kopf gehen.
Ihm gefiel es überhaupt nicht so zu heißen, sagte aber nichts dazu. Seine Gedanken behielt er für sich.

Der Mann grinste ihn merkwürdig an. Als Theo ihn jedoch wieder anblickte, verstummte sein Lächeln quasi und wurde wieder neutral.

,,Schuhe aus, du darfst deine alten Sachen nicht behalten", sagte er schrill.
Theo seufzte. Ihm war es unangenehm bei der Sache. Still zog er sich seine Schuhe und Socken aus und reichte seine alten Klamotten dem Fremden.
,, Keine Sorge, du bist nicht der Erste", zwinkerte er und konnte nun sein merkwürdiges Grinsen nicht zurückhalten. Mein Chef hat sich schon auf dich gefreut", gab er zu. ,,Viel Spaß und einen schönen Aifenghalt hier, Newcomer. "
Theo kam es so vor, als ob er das Letzte nicht ernst gemeint hatte. Doch der Mann verschwand abermals und ließ Theo zurück.

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