Brief 5

Liebes Universum, ich hasse dich. Dafür, dass du mich mit solchen Leuten zusammen in eine Klasse gesteckt hast. 

Auf jeden Fall war heute einer meiner schlimmsten Schultage. Wir sollten nämlich die Sitzordnung verändern, und Fynn, mein bisheriger Sitzpartner wollte neben Ben sitzen. Damit hatte ich kein Problem, ich meine, er saß ein komplettes Halbjahr neben mir und das rechne ich ihm hoch an. Die meisten hatten sich bereits umgesetzt und die Lehrerin bat diejenigen, die noch übrig waren, nach vorne zu treten. Übrig blieben Jane, Salem und Tom. Jane und Salem nickten sich kurz zu und es stand fest, dass die beiden zusammensitzen würden. Tom sah mich mit einem Blick an, den ich nicht beschreiben will. Ich wusste nicht, dass ein Mensch zu so einem Blick fähig ist. Dann wendete er sich an Robert und meinte: „Können wir tauschen?"

- „Hab dich nicht so. Die ist doch gar nicht so schlimm."

- „Wenn das so ist, warum setzt du dich nicht neben sie? "

Robert schwieg. Dieses Schweigen zerbrach mich. Denn ich stellte mir die schlimmsten Sachen vor, die er in dem Moment denken könnte. „Neben der will ich nicht sitzen, bitte.", teilte Tom der Lehrerin mit. Diese schaute mich, und dann die Klasse an: „Möchte irgendjemand freiwillig neben (mein Name, den schreib ich jetzt hier natürlich nicht) sitzen?" Alle schauten betreten zu Boden. Ich wünschte, ich könnte sagen, dass mir das egal wäre. Ist es aber nicht. Es fühlt sich so an, als ob jemand ein Messer bei meiner Geburt in mein Herz gerammt hätte, und es in solchen Momenten hin und herdreht. Also stand ich mit meinem Schulranzen vor der Klasse und fragte mich, was ich falsch gemacht hatte.

Und diese eine Frage bekomme ich nicht aus meinem Kopf.

P. S. Ich hasse dich.


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