Brief 4

Liebes Universum, was soll ich sagen. Danke. Danke, dass ich heute mein T-Shirt nicht nur verkehrt herum anhatte, sondern auch noch Flecken darauf zu sehen waren. Tausend Dank. Und ich habe tatsächlich gedacht, wir könnten so etwa wie Freunde werden.

Übrigens habe ich mir etwas überlegt. Ich werde 99 Briefe schreiben. Warum 99? Weil die Zahl so nah an 100 ist. Frag nicht.

In diesen Briefen, möchte ich dir, liebes Universum, meine jetztige Situation erklären und dir zu verstehen geben, dass du mir zwar Leben geschenkt hast, aber mir es verdammt schwer machst.

Fangen wir, oder besser gesagt ich, mit einer Kennenlernrunde an:

Frage 1: Wer bist du?

Wer soll ich sein? Nach welchen Kriterien soll ich das beurteilen? Willst du jetzt meinen Namen, mein Geschlecht, meine Haarfarbe, meine Hobbies zu hören bekommen? So wie man es in der Schule gelernt hat? Macht das einen Menschen aus?

Nicht etwa seine Gedanken, wie er die Welt sieht, wie er mit Gefühlen umgeht,...

Aber lass dir einen Rat geben: Wenn man aufmerksam zuhört, weiß man früh genug, wer man ist.

Frage 2: Was machst du, wenn du die 99 Briefe geschrieben hast?

Ich verbuddele sie. Wenn ich sterbe, dann kann ich sicher sein, dass ich nicht vergessen werde, weil irgendwo auf diesem Planeten 99 kleine Briefe unter der Erde versteckt sind.

Frage 3: Warum lobst du dich selbst so sehr?

Von wem sonst, sollte ich gelobt werden?

Frage 4: Glaubst du an das Schicksal?

Du bist ein hoffnungsloser Fall. Denkst du mir passiert das alles durch Zufall? Dann wäre ich wohl ein ziemlicher Pechvogel.


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