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tw: selfharm


Renjun wird in unserem Gruppenchat so mit Geburtstagsnachrichten und Bildern zugeballert, dass er die Gruppe verlässt.

Wir wollten eigentlich alle direkt nach der Schule mit zu ihm, aber da Eomma das nicht will und Jeno mit mir hin- und zurückkommt, hat er die anderen auch ausgeladen. Dementsprechend ist es nur Harvey, der den ganzen Tag an Renjuns Seite klebt. Er war auch derjenige, der ihn dazu überreden konnte, die von Chenle mitgebrachte Geburtstagskrone aufzusetzen. Nicht dauerhaft, aber wenigstens für die Zeit, in der wir ihm auf die Nerven gehen. Und ehrlich gesagt bin ich extrem froh, Renjuns Geburtstag mitzuerleben.

Nach der Schule bleibt Jeno direkt bei mir, und auch wenn ich es nicht will und extra einen Kaffee trinke, werde ich müde. Zu müde für irgendwas.

"Eomma hat gesagt", ich gähne, "wenn ich morgen fit bin, dürfen wir."

"Okay. Dann gehst du jetzt schlafen."

"So müde bin ich gar nicht", protestiere ich, gähne aber gleich darauf wieder, was die Aussage ziemlich unglaubwürdig macht.

"Und ich bin hetero. Los, ab ins Bett mit dir, ich komm gleich nach."

Ich schmolle ihn an. "Lass mich dir wenigstens–"

"Nein", unterbricht er mich, "du gehst schlafen."

Beleidigt, aber zu müde für Proteste stehe ich auf und gehe nach oben, während Jeno aufräumt. Ich weigere mich aber, einzuschlafen, bevor er nicht aufgekreuzt ist, also ziehe ich mir nur eine andere Hose an und setze mich auf mein Bett.

Jeno schüttelt lächelnd den Kopf, als er durch die Tür tritt, und schließt sie hinter sich. "Du bist wirklich stur."

"Und ich bin stolz drauf." Ich lasse mich nach hinten fallen und klopfe neben mich auf die Matratze, woraufhin er sich zu mir setzt. "Wie geht's dir?", frage ich leise.

Er zuckt mit den Schultern. "Wie immer."

"Von eins bis zehn, zehn ist 'Ich könnte zu Glückskonfetti zerplatzen'."

"... Drei?"

Ich setze mich wieder auf und mustere ihn. "Kein schöner Dauerzustand."

Wieder zuckt er mit den Schultern. "Bin dran gewöhnt."

"Wann warst du das letzte Mal im Glückskonfetti-Bereich?"

"Februar."

Ich seufze, lege meinen Kopf auf seiner Schulter ab. "Tut mir leid."

"Sieben oder so hab ich danach schon wieder erreicht, keine Sorge."

"Hm." Ich sehe ihn an, er sieht weg und spielt mit meinen Fingern. Eine Weile sind wir still, und ich gähne in seine Schulter.

"Ich bin ja durchaus glücklich", sagt Jeno irgendwann, "aber eben nicht dauerhaft. Und wenn es einmal hell war, ist es im Dunklen eben noch schlimmer."

"Das klingt so harmlos", murmle ich. Als hieße das nicht, dass er sich die Arme aufschneidet. Als hieße das nicht, dass er sich das Leben nehmen wollte.

"Anders kann ich es dir nicht erklären."

"Ich weiß. Schon okay." Ich drücke seine Hand an mein Herz. "Promise", flüstere ich.

Er antwortet nicht, legt nur seinen Kopf auf meinen, streicht über mein Bein. Ich schließe meine Augen und bevor ich es weiß, bin ich eingeschlafen.

***

"Jaemin-ah, Renjun nervt mich schon." Ich drehe mich grummelnd auf die andere Seite. Ich will nicht aufstehen.

Jeno pikst mir in die Wange. "Komm schon, sonst kannst du nachher nicht schlafen."

Langsam setze ich mich auf, und ich glaube, ich sehe genau so verschlafen und zerstört aus, wie ich mich fühle. Was dadurch bestätigt wird, dass Jeno gluckst und durch meine Haare streicht. Wäre ich nicht so müde, hätte ich jetzt irgendetwas gesagt, aber stattdessen schließe ich meine Augen und quietsche auf, als er mir daraufhin in die Seite pikst. Auf mein Schmollen reagiert er gar nicht, kneift mir nur in die Wange.

"Na los."

"Nö", murre ich.

"Doch."

"Aber", jammere ich, und er sagt nichts, und mir fällt auch nicht mehr dazu ein. Also stehe ich auf und frage Eomma, ob sie uns demnächst fahren kann.

Tut sie fast sofort, und dementsprechend sind wir sogar kurz vor den anderen da, sodass wir zu sechst an Renjuns Tür klingeln. Es ist ein schönes Gefühl, immer noch dazuzugehören.

Es ist wenig überraschend, dass Harvey neben Renjun steht, als dieser die Tür öffnet, seine Hand haltend.

"Alles Gute!", quietscht Chenle vor mir und rennt den Kleinsten von uns fast um mit seiner Umarmung.

"Das hatten wir doch schon, Lele." Renjun umarmt ihn mit seinem nicht von Harvey beanspruchten Arm, und ich schmunzle über die beiden. Soll Renjun noch einmal sagen, dass er die Liebe hasst. Dabei macht sie ihn doch auch so glücklich.

Jeno deutet an, dass ich vorgehen soll, und ich will ihn eigentlich mit mir ziehen, aber traue mich nicht. Und dann nimmt er mir auch noch meine Jacke ab, als wir drin stehen.

"Ist dir kalt?", fragt er leise, vermutlich, weil meine Finger kalt sind.

Ich schüttle den Kopf. "War nicht lange."

"Dann ist gut."

Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie Veyren sich küssen, und auf dem Weg ins Wohnzimmer quietsche ich mit Haechan darüber, während der Rest uns nicht versteht.

Dann verteilen wir uns auf Sofa und Fußboden und es ist fast wie früher.

Fast. Denn Jenos Schulter berührt meine nicht und er hält auch nicht meine Hand und ich kann mich nicht an ihn kuscheln und meine Beine nicht auf seinen Schoß legen und ihn nicht umarmen, weil er mir deutlich zeigt, dass er das gerade nicht will. Also knibble ich nur an meiner Handyhülle herum und versuche, die Übelkeit zu ignorieren, die langsam in mir aufsteigt.

Jeno ist still, und ich kann es zeitweise ignorieren, aber eben nicht dauerhaft. Ich meine, es ist okay, wenn er nicht reden will, und er war noch nie so aufgedreht wie Chenle oder Haechan, aber es wird irgendwie immer schlimmer und er kratzt sich ständig am Arm und mir wird immer schlechter. Der Höhepunkt ist erreicht, als Renjun die Nase voll hat und meinen Sitznachbarn hochzieht und mit sich nach draußen zieht. Ich muss mir ein Glas Wasser besorgen, sonst kotze ich noch.

"Jaemin-hyung?", höre ich Jisung fragen, Besorgnis in der Stimme.

Ich drehe mich zu ihm um. "Ich will nur kurz Wasser trinken." Damit gehe ich in die Küche, und als der Wasserhahn ausgeschaltet ist, ich trinken will, aber sofort wieder aufhöre, als mein Magen sich dreht, höre ich Renjuns Stimme.

Du darfst nicht zuhören. Nicht zuhören. Geh zurück.

Ich kann mich nicht vom Fleck rühren.

"Du willst nicht, dass Jaemin darunter leidet, aber dein Verhalten macht es noch schlimmer! Rede mit ihm. Sag ihm, was du brauchst, und wenn es nur für diesen einen kurzen Moment ist. Rede mit mir, wenn du nicht mit ihm reden willst, mit Mark-hyung, Himmel, mit Soya, deinen Hyungs, du kannst uns alle fragen, warum tust du es nicht?"

"Kann mir irgendeiner von euch meinen Jaemin zurückgeben? Meine Schwester? Meine Familie? All das, von dem ich nicht einmal weiß, was es ist? Ich weiß nicht, warum es mir so geht, Renjun, ich weiß nicht, warum ich höher angesetzt und tiefer geschnitten habe. Wenn ich es wüsste, könnte ich ja auch etwas tun." Meine Hand lässt das Glas los, ich kann froh sein, dass es bereits steht. Ich muss mich auf der Arbeitsplatte abstützen.

"Dann denk darüber nach, was es schlimmer macht, und tu etwas dagegen. Du stirbst nicht. Sonst brichst du Jaemin das Herz und nimmst Chenle seinen Lieblingshyung. Wenn du es nicht aushältst, okay, gut, gib auf. Wenn du dann im Himmel glücklich wirst, alles klar. Aber du hast hier einen Wert. Auch wenn du ihn selbst nicht siehst. Du hast ihn, Jeno, und wenn's sein muss, schreibe ich dir das alles auf, damit du es endlich einsiehst. Wach endlich auf. Es ist nicht leicht, und verdammt, das weiß ich, das sehe ich. Aber um Jaemin geht es hier doch, oder? Jaemin ist doch der, der das alles ausgelöst hat. Lüg mich nicht an."

Jeno. Nein, Jeno. Nein. Lüg mich nicht an.

"Ist er." Mein Herz zerbricht. "Aber–" Ich sinke zu Boden.

"Ich weiß, dass du nicht willst, dass er sich schlecht fühlt, und ich weiß, dass das nur die letzte Schneeflocke vor der Lawine war. Aber Jeno, er ist noch hier. Und er wird bleiben. Und wenn du gehst, geht er kaputt. Das weißt du. Er tut dir weh, wenn er nur bei dir ist, ich weiß. Aber wenigstens für ihn musst du doch bleiben können."

"Ich versuch's, Renjun. Ehrlich."

Hör auf. Geh zurück. Jaemin, verdammt, reiß dich zusammen.

"Ich weiß. Das reicht mir. Du darfst das nicht vergessen."

"Ja. Okay."

"Gut. Und jetzt lässt du ihn seine Beine auf deinen Schoß legen, damit ihr aufhört, auszusehen wie getretene Hunde."

Ich quäle mich wieder hoch, schwanke. Meine Gedanken sind ein einziger Wirbelsturm.

"Wo ist Jaemin?", höre ich Renjun gedämpft, während ich meine Schuhe und Jenos Mantel anziehe, ich bemerke kaum, was ich tue. Ich muss hier raus, ich will hier weg, ich kann nicht mehr atmen, ich brauche frische Luft. Alles, woran ich denken kann, ist Jeno.

Die zuscheppernde Haustür und der kalte Luftzug, als ich anfange zu rennen, lassen mich zu mir zurückkehren, und ich weiß nicht einmal, wohin ich laufe. Einfach nur weg, weg weg weg. Hinein ins Dunkel und weg von der Person, die ich am meisten liebe und der ich trotzdem das Herz gebrochen habe.

Erst als ich fast auf dem Boden zusammenbreche, bleibe ich stehen, komme zu Atem.

"Warum?", schreie ich dann, und noch einmal, "Warum?!", weil es guttut.

Dann hocke ich mich auf die Straße und fange an zu weinen.

Ewig bin ich allein mit meinen Gedanken und Gefühlen und den Geräuschen der Nacht um mich herum, der weit entfernten Autobahn, die ich trotzdem noch hören kann. Es ist stockfinster und immer noch zu hell. Ich frage mich, ob Jeno sich so gefühlt hat, als ich mich nicht mehr erinnern konnte.

Es tut mir leid. Es tut mir leid. Jeno, es tut mir so unendlich leid.

Als ich Schritte höre, will ich aufstehen und weglaufen, aber ich kann mich nicht vom Fleck rühren.

Und es ist Jeno, der sich zu mir hockt, über meine Haare streicht.

"Du hättest mich anrufen können, Jaem", sagt er leise, "mein Handy ist in der Manteltasche."

"Das wusste ich doch nicht", schluchze ich auf, breche gegen ihn zusammen.

"Oh Engel", seine Stimme ist so sanft, "du zitterst."

"Ich will nach Hause", wimmere ich, "bring mich nach Hause."

"Ich ruf erst Renjun an, damit sie alle zurückgehen, und wir gehen auch zurück. Ich ruf deine Mutter an, okay? Dann holt sie uns ab."

"Es tut mir so leid", weine ich, "es tut mir alles so leid."

"Ich weiß, Nana, ich weiß. Alles wird gut." Ein Reißverschluss erklingt, er setzt mir eine Mütze auf. Sie bringt kaum etwas.

"Es ist meine Schuld. Es ist alles meine Schuld."

"Ist es nicht. Schon okay."

"Warum bin ich nicht einfach gestorben?"

"Hör auf damit. Sonst küss ich dich." Das soll eine Drohung sein?

"Bitte", ich schluchze mehrmals, "bitte, irgendwas, damit das aufhört."

"Jaemin-ah..." Jeno streicht über meine Haare. "Wenn du das willst, ..."

Ich antworte nicht. Hebe nur meinen Kopf, schließe die Augen, als könnte ich alles so wegignorieren, und lege meine Lippen auf seine.

"Jaemin." Jenos Hände sind an meinen Wangen, ich schluchze auf. Ich fühle mich erbärmlich. "Jaemin, wir müssen zurück."

"Nein", dabei zittere ich am ganzen Körper.

"Ich rufe Renjun an und dann gehen wir los, okay?" Ich nicke nur und falle wieder gegen ihn, schlinge meine Arme um ihn. Es tut mir leid. Es tut mir leid. Es tut mir so unendlich leid.

"Renjun? Ich hab ihn." Ich kann nicht aufhören zu schluchzen. Es tut mir leid, Jeno. Bitte verzeih mir. Bitte, bitte verzeih mir.

"Okay. Danke, Jun. Wir sehen uns bei dir. Ich ruf gleich schon Nayeon an, Nana will nach Hause. Du kannst die anderen auch beruhigen, okay? Er ist in Ordnung. Durchgefroren und aufgelöst, aber es geht ihm gut." Ich wimmere. Tut es nicht. "Alles gut, Engel. Ich bring dich zurück."

"Bitte", ich klinge verzweifelt, "ich will nach Hause."

"Mach ich. Bis gleich, Renjun. Danke." Er legt auf und schlingt seine Arme um mich. "Wir gehen jetzt zurück. Dann wirst du etwas wärmer. Ich mache dir Tee und ein Wärmekissen und du bekommst eine Decke. Wir warten auf deine Mutter, okay?"

"Eomma", ich schluchze, "ich will nach Hause."

"Du bist bald zu Hause, Nana. Versprochen. Dafür musst du nur aufstehen. Ich stütze dich. Okay?"

Er hilft mir dabei, vom Asphalt hochzukommen, und hält seinen Arm um mich gelegt, während wir zurückgehen, er scheint zu wissen, wohin.

"Hallo, Nayeon." Ich dämpfe mein Schluchzen in seiner Schulter. Eomma. "Ich scheine ein Talent dafür zu haben, deinen Sohn zum Weinen zu bringen, und das tut mir aufrichtig leid. Kannst du uns abholen? Er ist völlig durchgefroren und will einfach nur nach Hause."

"Eomma." Ich brauche Luft. "Eomma."

"Willst du mit ihr reden?", fragt Jeno mich sanft und ich nicke, er hält mir das Handy ans kalte Ohr. Ich versuche, leiser zu schluchzen.

"Hallo, aegi." Ich gebe es auf. "Ich fahr gleich los, ja? Das dauert eine Weile, aber ich bin bald da. Renjun hat doch einen Kamin, den kann er vielleicht anmachen. Setz dich davor und wickel dich in ganz viele Decken. Trink Tee und mach dir eine Wärmflasche."

"Ich will nach Hause."

"Ich bin gleich los, mein Schatz. Alles wird gut, Jaeminnie. Hörst du? Es ist alles okay."

Ich kralle mich an Jeno und lasse meinen Tränen freien Lauf, während er weiter mit ihr telefoniert.

"Wir sind gleich da, Jaem", höre ich ihn flüstern, "guck, da sind Jisung und Mark-hyung auch."

"Hyung!", höre ich mein Küken rufen, und wenige Sekunden später schlingen sich seine Arme um mich.

"Aegi", flüstere ich in seine Schulter, umarme ihn so fest ich kann.

"Du darfst doch nicht weglaufen, hyung." Seine Stimme zittert. "Du musst doch bleiben."

"Tut mir leid. Tut mir leid."

"Jwi", höre ich Mark, "du kannst ihn gleich weiter umarmen. Ihr müsst jetzt aber alle rein, bevor ihr euch noch etwas einfangt."

Ich klammere mich also wieder an Jeno, lasse mich von ihm reinbringen, und liege einfach irgendwann auf Renjuns Sofa, in Jenos Hoodie statt meinem Sweater, unter zwei Decken, mit einem Kirschkernkissen, und friere und weine immer noch.

"Jaeminnie." Jeno. "Trink etwas, okay? Komm, ich helf dir." Er stützt mich beim Aufrichten und hält mir das Glas an die Lippen, drückt mir einen Kuss auf die Stirn. Nachdem er es weggestellt hat, gibt er mir ein Taschentuch, und für einen Moment ist mein Gesicht trocken, aber lange hält es nicht. Ich sinke zurück ins Kissen. Ich will nach Hause.

"Bleib", sage ich, als Jeno nach dem Glas greift, also bleibt er sitzen, streicht über mein Bein.

"Ich schlaf bei dir, okay? Und morgen reden wir. Ganz in Ruhe. Vorher machst du dir keine Gedanken."

"Wo sind die anderen?"

"In der Küche vor dem Ofen. Wärmen sich auf. Sie verabschieden sich noch von uns." Er lehnt sich etwas über mich, richtet die Decken, und ich lege meine Arme um seine Schultern, ziehe ihn näher zu mir. Als er sich nicht wegbewegt, bringe ich ihn mir noch näher und letztendlich liegen unsere Lippen aufeinander.

"Es tut mir leid."

"Mach dir vor morgen keine Gedanken", wiederholt er, lächelt sanft. "Alles okay."

Da ich ihn nicht loslasse, bleibt er über mir, wärmt mich, bis es klingelt. Eomma.

Jeno löst meinen Griff vorsichtig, während höchstwahrscheinlich Renjun zur Tür geht. "Na komm, Kleiner. Du wolltest nach Hause, jetzt geht es nach Hause. Willst du noch austrinken?" Ich nicke, weshalb er mir das Glas hält, bis es leer ist, und mir hochhilft, in den Flur hilft, als ich beides nicht alleine schaffe.

Eomma zu sehen macht meinen Tränendrüsen schon wieder ordentlich zu schaffen, und nicht wenige tropfen auf ihre Schulter, als sie mich umarmt. Aber sie schiebt mich wieder von sich, Jeno hilft mir in seinen Mantel, zieht mir die Handschuhe über.

"Jisungie", sage ich in die Stille hinein.

"Hyung", erwidert er leise.

"Komm her."

Ich umarme ihn und er umarmt mich und die anderen machen mit.

"Mark, fighting."

"Renjun, fighting."

"Jeno, fighting."

"Haechan, fighting."

Ich reiße mich zusammen. "Jaemin, fighting."

"Chenle, fighting."

"Jisung, fighting."

"Dream, fighting." Was sonst so energetisch klingt, flüstern wir diesmal fast, und unsere Umarmung löst sich erst langsam. Ich mache Harvey bei Renjun aus, gehe auf ihn zu.

"Harvey-ssi." Er sieht mich überrascht an, und ich traue mich nicht, ihm in die Augen zu sehen. "Danke, dass du geholfen hast."

"Ich mag dich. Ich mag euch. Natürlich helfe ich."

Ich schlafe auf der Rückfahrt auf Jenos Schulter ein.

***

"Jaemin-ah." Ich schieße in die Höhe. "Na komm, wir sind da."

Ich blinzle, orientiere mich – und das Auto steht vor der Garage, ich sehe Licht brennen, Eomma ist ausgestiegen und wartet und Jeno lächelt mich an.

"Wann..."

"So ungefähr sofort nachdem wir eingestiegen sind."

Ich reibe mir die Augen. Er steigt aus und kommt auf meine Seite, hält mich fest und bringt mich ins Haus.

"Appa hat dir eine Wärmflasche gemacht", sagt Eomma, während ich mich aus Jenos Mantel zwinge, "und du nimmst noch eine Decke mehr mit hoch. Kein T-Shirt heute Nacht, und dein Fenster bleibt zu." Ich nicke alles ab und greife nach Jenos Hand, klammere mich an sie.

Mit Wärmflasche und Decke beladen schafft er es immer noch, mich festzuhalten und in mein Zimmer zu bringen.

"Wir gehen gleich Zähne putzen", ordnet er an, und setzt mich auf meiner Fensterbank ab, schiebt die Wärmflasche unter meine Decke und breitet die zweite darüber aus, bevor er mit mir ins Badezimmer geht. Wir putzen gemeinsam Zähne, und während ich auf Toilette bin, zieht er sich um und andersherum. In meinen Klamotten könnte man ihn von hinten für mich halten, wenn unsere Frisuren nicht so unterschiedlich wären.

"Du musst bleiben", flüstere ich, als er mich unter die Deckenlagen verfrachtet.

"Das tu ich auch."

Meine Augen füllen sich mit Tränen. "Lass mich nicht los."

Mit einem sanften Lächeln klettert er hinter mich. "Hab ich nicht vor, Jaem. Ist es okay, wenn ich hinter dir bleibe? Sonst wir mir zu warm."

Ich nicke und drehe mich trotzdem zu ihm um, die Wärmflasche lasse ich aber liegen, sodass sie an meinem Rücken bleibt.

"Jeno", beginne ich, aber vergesse, was ich sagen wollte. Also hebe ich meine Hand und ziehe seinen Kopf zu meinem hinunter.

Es ist der dritte und letzte Kuss, und danach schlafe ich ein.

20-11-30 ihr könnt euch nicht vorstellen wie mein herz gerade weint
so,, what do u think? 👉👈

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