Dienstag, 30. März

Hallo.
Lange nicht mehr gelesen.

Ich möchte nicht lange um den Brei herumrühren und erstmal hundert Wörter darüber verlieren, warum mich der erdboden für die letzten 25 Tage verschluckt hat, sondern gleich auf das kommen, was ich dir heute erzählen möchte.

Es ist wieder die Jahreszeit, in der die schönsten Abende hausen. Eingewickelt in einen Pulli, ohne Schuhe und spitze Steine verfluchend kann man bis spät abends durch die Gassen strauchern und die Abendluft genießen. Während der Geruch von frisch gemähtem Gras und Frühling einen in die Nase huscht, kann man beobachten, wie der Mond der Sonne einen Kuss zum Abschied gibt und ihren Platz einnimmt - am weiten Himmelsfeld.

Die letzten Sonnenstrahlen küssten mein Gesicht und zwangen mich, meine Augenlider zu schließen. Sie schubsten mich nahezu blind in die Arme der Nacht.

Die Zeit der Dämmerung, ist meine liebste Zeit.

Doch sie hat mich an dich erinnert.

Man sagt, dass die Dämmerung zwei Welten für einige Augenblicke miteinander verbindet, wie vereint und das hell und dunkle, das tote und lebende, ganz kurz verschmelzen. Dann langsam nehmen sie Abschied voneinander und gehen die Wege, die man ihnen zugetragen hat. Doch sie verabschieden sich langsam. Friedlich. Umgeben von den schönsten Farben.

Du wolltest unsere Dämmerung nicht. Du hast die Vorhänge zugezogen und die Dunkelheit - das Ende - erzwungen. Doch man kann es nicht erzwingen, früher oder später holt sich alles das seine zurück.

Deshalb hoffe ich, dass unsere Dämmerung noch kommen wird. Dass wir ein letztes Mal auseinander gehen, jedoch nicht voller Hass und Schmerz, sondern eher voller Frieden und Vollkommenheit.

Ich bitte dich darum, lass die Zeit der Dämmerung eintreffen.

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