25.06.2023 - Rote Rosenblätter
Ich steh in einer Wüste,
sie ist ganz aus Weiß gemacht.
Wie kam ich hier nur her,
ihr fernzubleiben hat mir keiner beigebracht.
Hat mich der Schmerz hinein geführt,
ich erinnere mich nicht.
Er ist so klar, raubt mir den Atem,
frag mich, wann ein Mensch unter ihm bricht.
Aus dem Schnee, so zart kristallweiß
ich seh Eiszacken emporragen.
Was befindet sich nur unter dem Schnee?
Mir sagte niemand, das darf ich mich nicht fragen.
Ich greife nach dem blauen Glas,
eine Stimme schreit leise: „Nicht!"
Doch ich höre nicht auf sie,
will, dass der Schmerz mich nicht mehr sticht.
Das Eis trifft auf die Schneedecke,
sie ist weich, so erschreckend weich.
Ein erster Riss, ich bin fasziniert
und weiß, dass dieser mir nicht reicht.
Rote Rosenblüten ergießen sich über den Schnee,
wirbeln umher, stieben mich ein.
Tränen gefrieren auf meinen Wangen kalt,
ich wollte doch nur nicht mehr traurig sein.
Immer mehr Rosenblüten, je tiefer das Eis
Schön, wie es rot in die Wüste schreibt.
Ein Teil von mir will, dass es aufhört,
doch der andere will, dass es so bleibt.
Aber nicht lange, dann vergehen sie,
welken schneller als ich glauben will.
Plötzlich ist dort wieder Schnee
und um mich herum ist alles still.
Ich glaubte, Erlösung zu finden,
will heraus aus meinem Unglück.
Denn ich fühle ihn in meinem Inneren,
der Schmerz kehrt flammenheiß zurück.
Doch ich fand die Rosen so wunderschön,
nur noch einmal will ich sie sehen.
Was ist denn schon dabei,
versprochen, danach wird es nie wieder geschehen.
Die Wüste ist ein Muster aus Rissen,
Schwarze und rote Rosenblüten überall.
Ich ahne, das war ein Fehler,
doch noch ein letztes Mal greif ich zum eisigen Kristall.
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