Sie war das seltsame Kind,
sie war die letzte von vieren.
Sie konnte auf den Sternen tanzen,
sie konnte Traumwesen kreieren.

Sie war die Außenseiterin,
sie wurde liebend gern gemieden.
Während andre auf dem Boden krochen,
wollte sie durch Wolken fliegen.

Die kurzen Haare standen mir,
das gebe ich durchaus zu.
Doch ließe ich sie nicht mehr wachsen,
käme ich nicht mehr zur Ruh.

Sie war nur vierzehn Jahre alt
und sie schenkte mir ein Leben.
Einen narbenlosen Körper,
sie hätte mir alles gegeben.

Sie hat sich an mich geklammert,
wollte ein Schutzschild für mich sein.
Vier Jahre hat sie mich begleitet,
unser Bund blieb stets geheim.

Sie hat alles hingenommen,
auch, dass sie sich selbst verliert.
Diese Zeit in meinen Schmerzen,
sie wurde völlig deformiert.

Jetzt lass ich meine Haare wachsen,
denn ich ehre ihr Grab.
Ich schulde ihr das Universum
und alles, was sie mir gab.

Sie hatte strahlend blaue Augen,
sie hatte langes, braunes Haar.
Ein Wolf mit rabenschwarzem Fell,
der immer an ihrer Seite war.

Von Ebenholz war sie gezeichnet,
sie hat sich elendig verbrannt.
Wieso konnte nur niemand sehen,
wie sie langsam verschwand.

Ich werde nie wieder sie sein,
doch ich werde ihren Tod rächen.
Ich werde die Wölfe das Morden lehren,
sie werden eure Knochen brechen.

Ich hab gesehen, wie sie zerbricht,
begann, sich selbst zu hassen.
Und alles, was ich jetzt noch tun kann,
ist mein Haar wachsen zu lassen.

Doch eins bindet mich an dieses Leben,
ein Versprechen, das noch ewig hält.
Ihre Geschichte schreib ich nieder,
bis die letzte Feder fällt.