Zwischen uns liegt so viel Zeit,
so viel ungesagt.
„Willst du nicht noch bleiben?",
hätte ich so gern gefragt.

Zwischen uns liegen Momente,
Tränen, nie versiegt.
Ich sehe deutlich, auch wenn es schmerzt,
wie ein alter Freund vor mir flieht.

Zwischen uns liegt eine Kindheit,
deren Tod ich nicht kommen sah.
Unsere größte Angst,
sie wird nun leider wahr.

Zwischen uns liegt ein Abgrund,
du bist verhüllt in Nebelschein.
Ich knie bei der Schwärze,
ohne dich, so ganz allein.

Zwischen uns liegen Spiegel,
gebrochenes Bild, allesamt.
Scherben stehen still,
sie sind ewig dorthin verbannt.

Zwischen uns liegt eine Sanduhr,
drehe sie doch noch einmal um.
Doch sie ist viel zu weit weg,
zu riskant für einen Sprung.

Zwischen uns liegen Fehler,
doch ich gebe dir nicht die Schuld.
Du wolltest uns nur retten,
ich hatte leider keine Geduld.

Zwischen uns liegt dein Schmerz,
ich vermag ihn nicht zu heilen.
Kein Weg, der zu die führt,
ich kann dein Leid nicht teilen.

Zwischen uns liegt meine Blindheit,
doch nun sehe ich ganz klar.
Mein Herz bricht, als ich sehe,
du bist längst nicht mehr da.