23.01.2023 - Atlantis
Jahrelang waren wir zusammen,
bekämpften jeden Sturm.
Ich kannte jeden Raum und jeden Saal,
jede Tür und jeden Turm.
Doch in dir wuchs etwas heran,
Unheil würde geschehen.
Du wurdest todkrank
und ich wollte es nicht sehen.
Stein aus meinen Gedanken,
erschaffen aus meiner Fantasie.
Tief in den Kerkern bahnte es sich an,
ich merkte nicht, was in mir schrie.
Grün wie giftiger Efeu,
flüsterte mir Worte zu.
Ich litt viel zu lang,
kam keine Nacht zur Ruh.
Du brachst entzwei,
verlorst Stein für Stein.
Ich wollte nicht begreifen,
du würdest mein Untergang sein.
Einmal meine Heimat,
nun mein größter Feind.
Niemand wollte sehen,
was in deinen Mauern aufkeimt.
Monster, das ich heraufbeschwor,
lass mich gehen.
Du willst mich nur umbringen,
das darf nicht geschehen.
Wir bauten ein Schiff,
die Insel war verflucht.
Eine Heilung gab es nicht,
wir haben viel zu lang gesucht.
Die Insel trieft vor Gift,
Risse zerstören das Land.
Nichts ist mehr übrig von dem,
was ich hier einst fand.
Der schwarze Abgrund riss auf,
nur Ruinen blieben zurück.
Wir konnten uns kaum retten,
vor dem letzten Akt von diesem Stück.
Jetzt fahren wie hinaus,
ohne zurückzusehen.
Wir müssen eine neue Zuflucht finden,
das ist der Weg, um nicht unterzugehen.
Und dich sehe ich an,
von weitem wie im Traum.
Du hast längst aufgegeben,
gehst unter im schwarzen Meerschaum.
Einst mein stolzer Palast,
nur noch ein Splitter der Vergangenheit.
Nun geht es endgültig vorbei,
ich leb weiter, es ist Zeit.
Setzen die Segel, fliehen von dort,
wo mein altes Ich den Tod gefunden hat.
Du gingst unter im Sturm,
wie Atlantis, die Meeresstadt.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top