16.12.2023 - SV steht für Selbstversicherung
Ich sitz im Bus,
ich steh vorm Spiegel,
weiß, es läuft doch grad gut.
Doch dann denk ich diese Dinge,
kleine Dinge voll Blut.
Mein Spiegelbild,
gelangweilt,
stützt das Kinn auf eine Hand.
Frag mich,
was hat es jetzt schon wieder,
das Mädchen an dieser Wand.
„Das Verlangen ist noch da,
kannst du es nicht fühlen?"
„Ich sollte es mitsamt dir
die Toilette runterspülen."
„Es ist längst nicht mehr so stark,
aber dennoch existent.
Das Pochen in den Armen,
Feuer, das durch deine Adern rennt."
„Du bist nicht mehr ganz dicht,
sag mal, hast du nen Schaden?"
„Mir ist doch nur langweilig,
schöner wäre es mit ein paar Narben."
„Du kannst sowas nicht sagen,
ich kann es nicht fassen."
„Ich bedauere zutiefst,
du hast mich mein Blut nie sehen lassen."
„Lass dieses Gerede,
wir sind so super drauf.
Du weißt, hätten wir jemals angefangen,
kämen wir nie wieder raus."
„Warum wäre das denn schlimm.
hier und da ein bisschen rot.
Es muss ja auch nicht tief sein,
ich lechze nicht nach dem Tod."
„Halt die Klappe,
mir reicht es hier,
du bist doch gestört.
Solche Gedanken sind grausam,
haben unseren Geist zerstört."
„Es geht ja nicht um Reue,
ich will nur bisschen Spaß.
Bin eifersüchtig auf die anderen,
mit den Rissen in ihrem Glas."
„Ich weiß, da ist die Neugierde,
wir werden das nie wieder los.
Doch ich gebe drei Jahre Kampf nicht auf,
das Risiko ist viel zu groß."
„Also darf ich mich langweilen,
schreibst du noch ein Gedicht?"
„Im Inneren ist dir völlig klar,
so wunderbar ist das nicht."
„Es ist so ungewohnt,
nicht depressiv zu sein.
Ohne Angststörung und Suizid,
ohne jede Nacht zu wein'."
„Frieden im Geist,
damit kannst du nichts anfang'.
Doch das was wir jetzt haben,
verstehe, dass ich das nicht aufgeben kann."
Ich sitz im Bus,
ich steh vorm Spiegel,
und ich nehme die Gedanken an.
es ist okay, das noch zu fühlen,
diesen verführerischen Bann.
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