Ich bin mir sicher, dass du mich hasst,
wer weiß, vielleicht ganz zurecht.
Wir beide kommen einfach nicht klar,
wissen wir nicht, dass uns das massiv schwächt?

Du siehst dem Tod quasi schon ins Gesicht,
glaubst, dass du ersetzbar bist.
Ich kann all deine Ängste fühlen,
die Panik, die dich langsam frisst.

Rechnest damit, dass ich dich aufgebe,
so wie es dir geht, auch schon bald.
Dass ich einfach deine Haut abstreif
und dich ewig gefangen halt.

Noch ein Name auf der Liste,
ein weiteres Mädchen, das fällt.
Was macht das schon aus,
Hauptsache ist, dass die Mauer hält.

Du erwartest, bald zu splittern,
wie jene, die vor dir gesplittert sind.
Denkst, mir wäre das egal,
als wäre ich für dein Leiden blind.

Doch du sollst nicht die Nächste sein,
das Glas gesprungen, zerfetzt von Krallen.
Ich kann dir keinen Namen geben,
es darf nicht noch ein Mädchen fallen.

Wenn du mich hasst und mich verfluchst,
ich gebe dich jetzt nicht auf.
Je öfter ich den Schatten wechsle,
desto mehr Schmerz nehm ich in Kauf.

Lass mich dir helfen, nimm meine Hand,
bevor du in Scherben aufgehst.
So wie all die Mädchen vor dir,
sie zu retten, dafür ist es zu spät.

Wir laufen über ihre Leichen,
über gebrochenes Spiegelbild.
Das letzte Mädchen, das zersprang,
reißt das nächste langsam mit.

Es tut mir leid, was ich dir angetan habe,
doch ich lass dich jetzt nicht gehen.
Das hält unsere Seele nicht ab,
kann mich nicht nochmal sterben sehen.

Auch wenn ich alles verliere, was ich liebe,
ich werde dein Leben verschon.
Dein Spiegelbild wird heilen,
denn es ist meine Reflexion.