04.09.2021 - Gezähmt

Ich schaffte es nie, dich zu zähmen
Darum ließ ich dich gehen
Denn wir dachten, du würdest mich nur lähmen
Und ich glaubte, ich würde dich nie wieder sehen.

Du warst zu wild und ich zu stur
Wir taten uns andauernd weh
Darum dachte ich, es wäre das Beste
Wenn ich von dir fort geh

Letztendlich wünschte ich mir dich herbei
Das Feuer in deinem Blick
Ein Teil von mir war durch dich frei
Doch du kehrtest lange Zeit nicht zurück.

Wir hatten zu viel Angst, wieder gefesselt zu werden
Gefangen, hätten wir nur wieder gekämpft.
Solange bis wir beide daran sterben. 

Andere wollten, dass ich dich einfach zu mir zerr
Während du verwundet vor mir liegst
Schon damals fiel mir das so schrecklich schwer
Da du deine Freiheit doch so liebst.

Jahre später, du warst zum Monster geworden
Mit roten Augen, ein Schatten voller Hass
Deine gute Seite war durch meine Hand verstorben
Mein Gesicht, von Tränen nass.

Von außen merkte keiner, was mit uns geschah
Man verlangte einfach immer mehr
Doch jedes Mal, wenn ich vor ihnen stand
Setztest du dich zur Wehr.

Du bist kein Werkzeug, mehr wie Wolf oder Pferd
Unfreiwillig machst du nichts mit
Dich zähmt nicht mal ein scharfes Schwert
Du überstehst jeden Schnitt.

Andere, die konnten mit dir spielen
Sie ketteten dich nie an
Ich sah, dass sie nur selten von deinem Rücken fielen
Und ich fragte mich, warum ich das nicht kann.

Irgendwann gab ich es auf
Und schenkte dir freien Lauf.
Wir beide kamen einfach nicht miteinander klar
Ich weiß nicht mehr, wer der Schuldige war.

Trotzdem fehlte plötzlich etwas ohne dich
Ich schrieb es sogar auf ein Blatt Papier,
Doch offenbar vermisstest du auch mich
Sonst wärst du jetzt nicht hier.

Bis heute hast du mich nicht so wirklich gern
Aber du bleibst inzwischen gar nicht mehr so fern
Ich geb dir deine Freiheit, zwing dich zu nichts mehr
Denn ohne dich wäre es wieder so leer.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top