Mum

Dear Dad;

Ich weiß, das ich immer ein papakind war. Ich weiß jedoch bis heute nicht, wieso.

Hat meine kindliche Naivität dafür sorgen wollen, dass ich dir bei deiner Krankheit helfen kann? Das ich dich befreien kann?

Ich wollte immer alles mit dir machen. Mit dir Fußball spielen, mit dir am Computer sitzen, mit dir Fernsehen schauen, mit dir durch die Gegend spazieren. Alles mit dir. Wollte ich die Zeit genießen, in der du nicht betrunken warst?

Im Nachhinein tut es mir leid, weil es Mama bestimmt ganz schön verletzt hat. Sie hat mit so viel kämpfen müssen, war trotz Ehemann im Haus eigentlich alleinerziehend. Und trotzdem hat sie von deiner Familie immer nur Tritte in den Magen bekommen. Sie sei schuld.

Ich hasse mich für die Momente, wo ich sauer auf sie war, weil sie ihre Wut auf dich an mir ausgelassen hat, aber jetzt kann ich es verstehen. Jetzt, wo ich die Wut auf dich an mir ausgelassen habe.

Sie hat alles für uns getan und hat alles für dich getan. Sie saß bei den anonymen Alkoholikern um herauszufinden, wie sie Dir helfen kann. Wie wir wieder eine Familie werden können und dich hat es einen Scheiß interessiert.

Wir haben dich einen scheiß interessiert und jetzt ist es wieder so weit. Nichtmal jetzt zur Weihnachtszeit meldest du dich bei mir, dabei sitze ich am anderen Ende der Welt.

Natürlich könnte ich dir schreiben, aber du ignorierst die wirklich wichtigen Sachen, wenn ich es tue. Und das du mich lieb hast, klingt wie die größte Lüge die du jemals erzählt hast. Ich will aber eigentlich nicht anzweifeln müssen, ob mein Vater mich lieb hat. Aber wieso solltest du all das tun, wenn wir Dir etwas bedeuten würden?

Ich vermisse dich.

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