Kapitel 66

Hallo ihr Lieben!

Heute geht es weiter mit Hitoshis Umzug! Das Kapitel ist ein bisschen länger geworden :D

Viel Spaß beim Lesen!

Lg Tina ^__^

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Bevor sie sich allerdings daran machen konnte, die Utensilien für die Podcastaufnahme aufzutreiben, die Hizashi für den Podcast benötigte, betraten sie das Wohnheim der 1-C. Yagi und Seki voran, dicht gefolgt von Shota, Eri und Hizashi, während Hitoshi am Eingang zögerlich innehielt. Als Denki dies bemerkte, blieb auch er stehen und sah den violetthaarigen Jungen besorgt an. „Hey, denk dran: Das ist das letzte Mal, dass du hier rein musst. Von nun an werden wir dich vor ihnen beschützen, okay?", versicherte Kaminari ihm, „ich versprechs dir!" Um ihm zu zeigen, dass er es ernst meinte, streckte der Blondschopf seine Hand aus.

Tief luftholend dachte Shinsou über die Worte seines Gegenübers nach, ehe er nach seiner Hand griff und leicht rot dabei anlief. Auch Denkis Wangen färbten sich leicht rosarot, doch da er ebenso von einem Ohr zum andren zu strahlen begann, fiel es weniger auf. „Komm schon. Je schneller wir in deinem Zimmer sind und zusammenpacken, umso eher können wir hier raus." Diese Worte schienen Hitoshi zu helfen, sich wieder in Bewegung zu setzen und sich über die Türschwelle ziehen zu lassen.

Ohne sich umzusehen, folgten die beiden Jugendlichen den anderen. Noch immer hielt der Violetthaarige die Hand des anderen, doch als sie sein Zimmer betraten, ließ er sofort los. Er hoffte sehr, dass es niemand gesehen hatte, allerdings hing die Aufmerksamkeit seiner Begleiter ohnehin auf etwas anderem. Wie konnte Shinsou nur auf diese winzige Kleinigkeit vergessen? Nun war sein Gesicht nicht nur leicht rosa, sondern knallrot.

„Wow, gibt's von Sho echt Poster?", platzte es aus Yamada heraus, der das große A3-Bild, das an der Wand hing, anstarrte. Es zeigte ein leicht verschwommenes Bild von Eraserhead, der zum Sprung ansetzte, seine Brille im Gesicht, und scheinbar seine Macke aktiviert hatte, da seine Haare, ebenso wie das Fangtuch in der Luft schwebten. Darunter war der Schriftzug seines Heldennamens zu sehen. Sehr professionell wirkte es allerdings nicht, was jedoch nicht hieß, dass er es nicht ebenfalls besitzen wollte.

„Das ist selbst gemacht", gab Hitoshi leise murmelnd von sich, zwängte sich zwischen den anderen hindurch, um das Bild von der Wand zu nehmen. Vorsichtig, da es für ihn sehr wertvoll war, nahm er es ab und rollte es zusammen, damit dem Poster nichts passieren konnte, ehe er es sicher in einer Posterrolle verstaute. Eigentlich hatte er nicht vorgehabt, dass jemand von diesem Geheimnis wusste. Gerade Aizawa sollte nicht wissen, dass er ein großer Fan von ihm war. Das war ihm furchtbar peinlich.

„Von uns Undergroundheros gibt es zum Glück kein Merchandise. Das ist zwar Pech für die Menschen, die zu unsren Fans werden, aber ... wie oft kommt das schon vor?", meinte Sakushi schulterzuckend. Doch sie fand es irgendwie süß, dass der Sohn ihres Bruders zu dem Sohn ihrer Schwester aufzusehen schien. Wenn die beiden davon nur wüssten. Wehmütig stieß sie einen Seufzer aus. „Aber Eraserhead hätte wirklich ein paar Poster oder Actionfiguren verdient", fügte sie an, um sich selbst auf andere Gedanken zu bringen, „er ist eine ganz große Nummer in der Szene. Einer der besten!" Schelmisch zwinkerte sie Shota zu.

Das Lob führte dazu, dass nun auch Aizawa tiefrot anlief. Er mochte es nicht, mit diesem Mann verglichen zu werden und wollte am liebsten erst gar nichts über ihn hören. Das alles setzte ihn unter Druck. Er fühlte sich unwohl und wäre am liebsten davon gelaufen, wenn nicht plötzlich Sakushis Arm auf seiner Schulter liegen würde. „Es ist zwar bestimmt noch zu früh, sowas zu sagen, aber es macht mich doch ein wenig stolz, dass du so ein großartiger Held bist." So etwas sagte man doch als Tante zu seinem Neffen, oder nicht? Tatsächlich hatten sich ihre und Erasers Wege bereits ein oder zweimal gekreuzt. Sie kannte seine Arbeit und wusste, wie gut er in seinem Job war. Bisher hatte auch noch nie jemand ein böses Wort über ihn verloren. Doch ihr wäre nie in den Sinn gekommen, dass die beiden eine tiefere Verbindung hätten, auch wenn ihr sein Aussehen schon immer ein wenig bekannt vorgekommen waren. Midnight hatte schließlich recht: Shota sah seiner Mutter verdammt ähnlich.

Vollkommen überfordert mit so viel lobenden Worten, wandte Shota sich etwas ab. Der Drang, einfach davon zu laufen, wurde immer größer. Glücklicherweise bemerkte Hizashi sein Unbehagen und trat an ihn heran. „Unser Sho ist ein bisschen schüchtern. Es ist im unangenehm mit dem Typen da verglichen zu werden", erklärte der Blondschopf der Frau, die verwirrt dreinsah, während er kurz auf das zusammengerollte Bild zeigte.

Verwundert legte Seki den Kopf schief. „Das ist albern", bemerkte sie. Diese Worte ließen Shota zusammenzucken und den Kopf beschämt sinken. „Du solltest dazu stehen, was du geleistet hast. Auch wenn du dich im Moment nicht daran erinnerst, aber das heißt nicht, dass diese Dinge nicht passiert sind. Du bist dieser Held, der auf diesem Poster zu sehen ist. Ich kann verstehen, dass dich das in deinem momentanen Zustand unter Druck setzt, weil Jugendliche ständig dieses Gefühl haben nicht gut genug zu sein, aber du darfst nicht vergessen, dass du nur, weil du jetzt wieder jung bist, nicht alles vergessen hast, was du bisher gelernt hast. Es befindet noch immer da drin!" Vorsichtig tippte sie ihm auf die Stirn. „Vielleicht ändert sich durch dieses Erlebnis etwas an deinem Charakter und Verhalten, aber dein Können und Talent wird nicht gemindert, sondern höchstens verstärkt. Auch wenn andere versuchen euch einzureden, dass wir Yearthief niemals schnappen werden, solltet ihr die Hoffnung dennoch nicht verlieren!" Dabei sah sie auch zu Hizashi, der leicht bedrückt dreinsah. „Habt einfach Vertrauen! Und bis ihr wieder Erwachsen seid, genießt eure Zeit als Jugendliche einfach. Nicht jeder hat dieses Vergnügen!"

Natürlich wusste Seki selbst, dass sich das so einfach sagte. Gerade wenn man bedachte, was einer ihrer Neffen in den letzten Tagen hatte durchmachen müssen. Doch jetzt, wo Mister Blaster ihn nicht weiterquälen konnte, würde Sakushi höchst Persönlich dafür sorgen, dass niemand mehr Hand an ihre Verwandten legte. Sie war selbst überrascht über diesen Gedanken, da sie nur selten jemanden schnell vertraute. Doch sie spürte eine Verbindung zu den beiden. Und da sie ihrer beiden Geschwister beraubt wurde, wollte sie es bei den beiden besser machen. Sie würde auf Shota aufpassen und Hitoshi helfen seinen Traum zu verwirklichen.

„Miss Seki hat Recht, Leute!", bestätigte Denki und streckte beide Daumen hoch, während er breit grinste, „genießt den Spaß! Immerhin gibt's heut noch ne Party!" Natürlich dachte der Blondschopf wieder einmal nur an das einfachste. Doch kaum hatte er die letzten Worte gesprochen, klatschte er sich auch schon die Handflächen vor die Lippen.

„Denks, das hätte eine Überraschungsparty werden sollen", seufzte Hizashi kopfschüttelnd, was Eri zum Lachen brachte, ehe er jedoch ein Grinsen aufsetzte, „immerhin müssen wir Hitoshis Klassenwechsel ja gebührend feiern!" Dann war es eben keine Überraschung mehr, aber das würde den Sinn der Sache ja nicht trüben. Schließlich wollten sie ihn richtig Willkommen heißen, nach dem ganzen Scheiß von gestern. Shinsou sollte sich von Anfang an Zuhause bei ihnen fühlen und nicht glauben, dass sie ihn ebenso mobben würden, wie seine ehemaligen Klassenkollegen. „Sie beide sind natürlich auch eingeladen!", fügte der junge Voicehero schnell an die beiden Lehrer gerichtet an, „Nemuri ist schließlich auch dabei!" Irgendjemand musste die Dunkelhaarige ja davon abhalten, mit peinlichen Geschichten über Shota und Hizashi um sich zu werfen, nun da sie wusste, dass sie Hitoshi zur Familie gehörte. Sie wollte ihm vermutlich alle Peinlichkeiten, die Aizawa erlebt hatte, persönlich erzählen.

„Danke für die Einladung", meinte Seki freundlich. „Dann lasst uns lieber nicht trödeln!", meinte Yagi und begann damit ein paar Bücher aus dem Regal zu nehmen, ehe er innehielt und sich umsah, „vielleicht sollten wir ein paar Kisten oder Kartons auftreiben, damit wir die Sachen leichter transportieren können." Der Vorschlag stieß auf Zustimmung, weswegen die beiden Erwachsenen die Jugendlichen kurz alleine ließen. Auch Eri folgte ihnen, weil sie ihnen beim Tragen helfen wollte.

Während Hizashi sein Handy aus der Tasche zog, um für ein bisschen musikalische Untermalung zu sorgen und Denki ihm dabei half, eine gute Playlist zu finden, machten sich Shota und Hitoshi schon einmal daran den Schrank des ehemaligen Schülers der allgemeinen Abteilung auszuräumen und auf seine Bettdecke zu legen. Sie wollten so schnell wie möglich vorankommen, bevor Shinsous ehemaligen Mitschülern ihre Anwesenheit überhaupt auffiel. Doch dafür war es wohl zu spät. „Wen haben wir denn da? Die gesamte Verräterbande! Habt ihr vor, weitere Kameras anzubringen?", fragte eine gehässig klingende Stimme und zog die Aufmerksamkeit der vier auf sich. Drei Schüler der C-Klasse standen im Türrahmen und warfen ihnen abwertende Blicke zu.

„Ihr traut euch ja was. Einfach hierher zu kommen. Haben sie den Schurken da endlich von der Schule geworfen?", kommentierte einer. Scheinbar dachten sie, dass Hitoshi sein Zimmer nur leerräumte, weil er das Gelände verlassen musste. Nach dem Abgang von Mineta war es für die Schüler sehr naheliegend, dass die Schule endlich härter durchgriff.

„Hey, jetzt seid mal ein bisschen netter, okay?", bat Kaminari und trat zwischen Shota, Hitoshi und die drei anderen Jungen, um notfalls als Schutzschild herzuhalten. Hizashi tat es ihm zum Glück gleich. Schließlich hatte er immer noch ein schlechtes Gewissen, weil er seinen Freund gestern alleine gelassen hatte, und ihn nicht beschützen konnte. „Hitoshi wohnt von nun an bei uns im Wohnheim. Wir helfen ihm beim Umzug!"

Die drei Jungen schnaubten nur. „Bist du nicht der beste Kumpel von Mineta? Suchst dir wohl nun einen neuen Kopf für eure bösen Machenschaften. Allein bist du immerhin zu dämlich, um was auf die Beine zu stellen!" Die drei Schüler lachten, während Kaminari die Schultern hängen ließ. Autsch. Dieser Kommentar hatte eindeutig gesessen.

Das bemerkte auch Yamada. Ein wütendes Grollen entkam seiner Kehle, dass den Boden kurz zum Zittern brachte. „Ihr seid das Letzte, wisst ihr das? Ihr solltet euch lieber fragen, wieso ihr es nötigt habt, andere fertig zu machen, um besser dazustehen. Habt wohl sonst nichts vorzuweisen", stellte der Blondschopf fest, womit er wohl ebenso einen wunden Nerv traf. Die Mienen der anderen verfinsterten sich. So gern er ihnen ein lautes Solo um die Ohren geschlagen hätte, wusste Hizashi jedoch ebenso, dass er als Held ein besseres Benehmen an den Tag legen musste, als die Personen vor ihm.

„Was weißt du schon, du Kanarienvogel", motzte einer der drei drauf los und wollte auf den jungen Voicehero losgehen. Doch soweit kam es nicht.

Jemand räusperte sich hinter ihnen. Sofort hielt der Schüler inne und erstarrte ebenso wie seine beiden Kollegen. „Wenn ihr schon einmal hier seid, dann macht euch nützlich und holt eure Klassenkameraden zusammen. Wir werden eine Besprechung in eurem Gemeinschaftsraum abhalten!", erklärte eine tiefe Stimme, die ein bisschen bedrohlich wirkte. Erst nach einem kurzen Augenblick bemerkte Shota, dass es Yagis All Might Stimme war, die er normalerweise bei Schurken benutzte. Aus diesem Grund konnte der Dunkelhaarige ein Grinsen nur schwer unterdrücken, als die drei C-Klässler zusammenzuckten, sich kurz verneigten und schnell davonliefen.

„Das war ein bisschen gruselig", kommentierte Hizashi, grinste jedoch breit, als Yagi und Seki zurück in den Raum kamen.

Dem ehemaligen Nummer-Eins-Helden stand kurz ins Gesicht geschrieben, wie sehr ihn das Benehmen dieser Jugendlichen doch ärgerte, doch seine Gesichtszüge weichten rasch auf und wurde zu einem leichten Lächeln. „Das freut mich, wenn du das so siehst", gab er belustigt zu, „bisher musste ich noch nie der Strenge sein, das hat Aizawa immer übernommen. Aber langsam habe ich ein bisschen Übung darin!" Als er zum ersten Mal mit der A-Klasse schimpfen musste, weil sie den fünfjährigen Shota im Einkaufszentrum verloren hatte, war es ihm noch furchtbar ungewohnt vorgekommen. Mittlerweile konnte er Eraserhead sogar verstehen, wieso er so gerne den strengen Lehrer spielte. Es gab ihm das Gefühl von Autorität zurück, dass er nach seinem Rücktritt vermisst hatte.

Schnellen Schrittes kam Eri auf Shota zu, um ihre Arme um ihn zu schlingen. „Wieso sind die so gemein?", fragte sie mit kindlicher Neugierde und verzog ihr Gesucht zu einer Schnute, „haben die dir gestern weggetan?" Ihre Frage war zwar an den Dunkelhaarigen gerichtet, doch ihre roten Augen glitten ebenso zu Hitoshi. Nun, da sie wusste, das die beiden eine Familie waren, wollte sie ebenso auf den Violetthaarigen aufpassen.

„Schon in Ordnung, Eri. Diese Jugendlichen werden in nächster Zeit hoffentlich weniger gemein sein", erklärte Yagi ihr freundlich.

Hizashi zog eine Augenbraue nach oben. „Woraus genau wird ihre Strafe denn bestehen?" Irgendwie war es ungewohnt für ihn, sich All Might als strengen Lehrer vorzustellen, der Schüler bestrafte.

„Ich werde das tun, was Shota normalerweise gern mit Schülern macht, die ihr Potential nicht richtig ausschöpfen: Sie werden alle suspendiert, bis sie bewiesen haben, dass sie einer Heldenschule wie der UA würdig sind!", verkündete der große Blondschopf.

Shota legte seinen Kopf schief und schnaubte belustigt. Dass er selbst solche Methoden anwenden sollte, kam ihm seltsam vor. Immerhin war er selbst doch ein Kandidat, der von der Schule fliegen würde, weil er unfähig war. Doch als Strafe kam es ihm gerecht vor. Seltsam fand er nur, dass Yagi so wirkte, als ob er Spaß daran hatte, den Schülern der C-Klasse diese Nachricht überbringen zu dürfen. Aber der Mann hatte bisher auch kein Geheimnis daraus gemacht, was er von Menschen hielt, die so ein Verhalten an den Tag legten, oder gemein zu Shota waren. Auch wenn der Gedanke ihm doch recht eigensinnig und selbstbedacht vorkam, hatte er das Gefühl, dass Yagi sich aus diesem Grund wohl darüber freute, diese Strafe verkünden zu dürfen.

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