Kapitel 65
Hallöchen!
Vielleicht habt ihr es längst bemerkt: Ich habe es dieses Jahr nicht geschafft, einen Adventskalender zu schreiben. Es war einfach zu viel Stress die letzten Tage und Wochen. Es tut mir richtig leid! ;__; Hab auch schon geweint deswegen. Im Augenblick klappt irgendwie nichts, wie es soll.
Im heutigen Kapitel gehts weiter mit "Family bonding"! Es ist leider recht kurz geraten, aber nächste Woche gibts dann auch wieder ein bisschen mehr.
Viel Spaß beim Lesen!
Lg Tina
PS: Hat irgendwer das Kapitel von letzter Woche und die Leaks von heute gesehen? D: Ich bin ein bisschen schockiert, dass meine Theorie zum Verräter zu 80% richtig war ...
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Am Ende verlief das Gespräch ganz gut und war gar nicht so schlimm, wie Shota befürchtet hatte. Als notorischer Schwarzmaler hatte er natürlich ohnehin alles viel pessimistischer gesehen, als es jemals möglich gewesen wäre. Tatsächlich war sein erster Eindruck gar nicht so schlecht von der Undergroundheldin, allerdings kannte er sie erst wenige Stunden. Auch wenn er es nicht zugeben würde, freute er sich langsam irgendwie auf das bevorstehende Praktikum. Sakushi Seki war eine nette Frau, die auf dem erstem Blick sehr streng und kalt wirkte, doch nach ein paar gewechselten Worten änderte sich dieser Eindruck. Außerdem hatte sie spannende Geschichten aus ihrem Heldenalltag zu erzählen. Sie war also ein passendes Vorbild für ihn. Dennoch war der dunkelhaarige Junge ein wenig vorsichtig. Er wollte sich nicht zu schnell auf etwas einlassen. Selbst bei Mr. Yagi kam es ihm ab und zu noch etwas seltsam vor, wenn er so nett zu ihm war. Der junge Aizawa war es einfach nicht gewohnt, dass Erwachsene, sich um ihn kümmerten und ihm helfen wollten.
Natürlich war da seine Mutter gewesen, doch sie war eben seine Mutter. Wie sollte sie sich auch anders verhalten? Vor allem wenn sein Vater ihm gegenüber handgreiflich wurde, hatte er selten erlebt, dass sie für ihn eingestanden hatte. Anders, als Yagi und auch Nemuri gestern. Auch Hitoshi und Neito, ebenso wie die restliche B-Klasse und Vlad King waren alle auf seiner Seite gewesen. Niemand hatte ihm unterstellt, dass er Lügen würde oder selbst an dem Geschehen schuld war. Zum ersten Mal fühlte er sich wirklich geborgen und gemocht, wie sonst nur bei Shirakumo und Hizashi. Es war ein schönes, aber auch seltsames Gefühl und er hatte bereits Angst davor, wie das enden könnte. Schließlich kam es nach jeder positiven Phase in seinem Leben zu einem bitterbösen Absturz.
„So, nun sollten wir aber langsam aufbrechen! Immerhin müssen wir Hitoshis Habseligkeiten noch übersiedeln. Wir werden euch begleiten, damit es nicht wieder zu einem Zwischenfall kommt ... außerdem darf ich ihnen eine Nachricht überbringen", verkündete Toshinori, nachdem die Tassen leergetrunken waren. Anscheinend konnte er es kaum erwarten, diese Neuigkeit zu überbringen, die er ausrichten sollte, da er sich bereits erhob und seinen Anzug zurecht zupfte.
Kurz schauderte Hitoshi bei dem Gedanken daran, seinen, nun ehemaligen, Mitschülern begegnen zu müssen. Auch wenn er wusste, dass er ihnen irgendwann wieder hätte gegenübertreten müssen, hatte er diese Tatsache einfach verdrängt. Nun, die Klasse zu wechseln, hatte seine Angst vor dem nächsten Schultag zwar etwas gemindert, allerdings war ihm nicht in den Sinn gekommen, dass er auch noch seine Sachen holen musste. Der Violetthaarige schluckte, versuchte sich aber von seiner inneren Unruhe nichts anmerken zu lassen. „Das dürfte zum Glück recht schnell gehen, da ich nicht viel Zeug besitze", versicherte Shinsou den Anwesenden.
„Das ist trifft sich gut, dann könnt ihr mir auch bei meinem Einzug ins Lehrerwohnheim zur Hand gehen." Sakushi hatte sich ebenso erhoben und streckte sich etwas. „Natürlich nur, wenn ihr nichts Besseres zu tun habt", fügte sie rasch an, da sie nicht über die beiden bestimmen wollte. Auch wenn durch ihre Adern dasselbe Blut floss, wollte sie die beiden nicht sofort herumkommandieren. Das konnte sie sich schließlich fürs Praktikum aufheben.
Doch sowohl Shota als auch Hitoshi nickten eifrig. „Natürlich!" „Machen wir doch gern!" Beide antworteten artig, was Seki zum Lächeln brachte. Auch wenn die beiden Jungen es bisher wohl nicht einfach hatten, waren sie dennoch freundliche und hilfsbereite Menschen.
~*~
Als sie sich auf den Weg zurück zu den Wohnheimen machten, kamen zwei Personen bereits auf sie zugelaufen. Als ob sie bereits gewusst hatten, dass die fünf sich bereits auf dem Weg befanden. „Heeeey!", rief Hizashi schon von weitem und winkte energisch, „Denks und ich wollen euch helfen!" Auch Kaminari, der neben ihm herlief winkte ihnen zu. Die beiden Blondschöpfe schienen dasselbe breite Grinsen im Gesicht zu tragen.
Yagi gluckste leise vor sich hin, ehe er den Blick zu dem Dunkelhaarigen wandern ließ, der leicht rot anlief, als er den Blick des ehemaligen Profihelden auf sich spürte. „Könnt ihr beiden eigentlich ohne einander existieren?", scherzte Toshinori amüsiert, ehe er Shota sanft auf die Schulter klopfte. Selbst als Jugendliche schienen die beiden Freunde keine fünf Minuten ohne einander auszukommen. Da wunderte es den dürren Mann doch sehr, wie beide ihren Streit nach Hizashis Verwandlung überleben konnten, als Yamada für ein paar Tage kaum ein Wort mit Aizawa gesprochen hatte. Vielleicht war auch aus diesem Grund diese Zeit keine einfache für Shota gewesen.
„Ich hab ihm nur geschrieben, dass wir noch kurz beim Umzug helfen ...", rechtfertigte der Junge sich verlegen und wich dem blauen Augen aus, nur um aus dem Augenwinkel zu sehen, wie seine Tante ihn schief angrinste. Wieso war dieser Augenblick nun plötzlich so peinlich? Auch wenn er und Yamada es bisher nicht bekannt gegeben hatten, schien Yagi wohl seit dem Spiel im Wohnheim anzunehmen, dass die beiden Teenager zusammen waren. Natürlich war All Might auch unglaublich schlau und konnte gewisse Zeichen deuten, ohne unbedingt alles haargenau gesagt zu bekommen. Aber wieso sah Seki so seltsam drein? Sie konnte doch nicht bereits nach wenigen Minuten alles herausgefunden haben.
Ein wenig außer Atem, aber breit grinsend, kamen die beiden Blondschöpfe bei ihnen an. Denki hatte natürlich sofort Hitoshi in Beschlag, und legte einen Arm um den Violetthaarigen. „Es ist echt klasse, dass du jetzt einer von uns bist! Du bekommst zwar das alte Zimmer von Mineta, aber wir helfen dir schon, es bewohnbar zu machen!", versprach der Elektroheld und streckte einen Daumen hoch, „kannst auf mich zählen, Kumpel!"
Kurz beobachtete Sakushi die beiden Jungen, ehe sie sich leise räusperte. „Auch wenn ich es schön finde, dass meine Neffen Freunde haben auf die sie sich verlassen können, würde ich mich freuen, wenn ich auch auf ihre Hilfe zählen könnte." Mehr Hände waren immer von Vorteil, wenn es darum ging, Umzugskisten zu schleppen. Natürlich hatte sie als Undergroundheldin auch nicht unbedingt viele Habseligkeiten. Vor allem nach ihrem letzten Fall, bei dem sie sehr lange Undercover leben musste, hatte sich nicht viel angesammelt. Das geliehene große Auto war dennoch mit ein paar Kisten voll, die ausgeräumt werden wollten. Außerdem lud es dazu ein, die Freunde der beiden kennen zu lernen und somit etwas mehr über sie zu erfahren.
„Yo kein Problem, Miss Seki! Wir gehen ihnen gern zur Hand", meinte Hizashi freundlich und grinste breit. Für ihn war es keine große Sache. Tatsächlich freute es Yamada sogar, wenn er helfen konnte, und dabei auch noch Zeit mit Shota und seiner Familie verbringen konnte. Deswegen waren sie schließlich hierhergekommen!
Währenddessen reagierte der andere Blondschopf allerdings überrascht und hielt abrupt inne, was Shinsou etwas zum Stolpern brachte. „Wow ... wartet mal ... hat sie gerade Neffen gesagt?" Fassungslos starrte er abwechselnd Hitoshi, Sakushi und Shota an. Es war eindeutig, dass er versuchte diese Information zu verarbeiten, doch da sein Gehirn oft genug bei einer elektronischen Überladung verbrutzelt wurde, brauchte er etwas, bis er dieses Wort verstehen konnte. „Wollt ihr sagen, dass ... nein ... ich kapier das nicht!" Vorwurfsvoll wanderten seine Augen schließlich zu Yamada weiter. Der Junge hatte ihnen gestern wohl doch nicht alles erzählt und das Wichtigste überhaupt verschwiegen!
Sofort hob Hizashi abwehrend die Hände, als ihm bewusst wurde, wieso Denki ihn so böse ansah. „Hey, ich wollte nicht, dass ihr die beiden belagert. Sie haben es auch erst gestern rausgefunden, dass sie Cousins sind, okay? Beruhig dich bitte, Bro!", bat Yamada ruhig, ehe er ein Grinsen aufsetzte, „Miss Seki ist die Tante der beiden!" Und von nun an auch ihre Lehrerin. Das würde bestimmt noch schräg werden.
Ein bisschen überfordert von dieser Information nickte Kaminari und setzte sich wieder in Bewegung. Etwas steif wirkend lief er nun neben Shinsou her, nicht mehr wagend ihm einen Arm um die Schulter zu legen. Schließlich war seine Familie anwesend! Da konnte er nicht mehr so locker mit ihm umspringen und musste sich artig benehmen. Immerhin wollte er einen guten Eindruck machen. Auch, wenn der Zug vermutlich längst abgefahren war. Aber soweit dachte der Elektroheld nicht.
Sakushi fand dieses Benehmen furchtbar amüsant und lachte kurz auf. „Du bist dann wohl Kaminari Denki, nehme ich an", schlussfolgerte die Violetthaarige und zwinkerte dem Jungen zu, der steif nickte, „und du bist Yamada Hizashi, auch bekannt als Present Mic! Ich mag deine Radio Show." Kaum hatte sie diese Worte ausgesprochen, schienen Hizashis Augen zu leuchten. „Die Wiederholungen sind im Augenblick zwar ein wenig langweilig, aber nun weiß ich ja, wieso nichts Neues kommt!"
„Ich hatte Nedzu darum gebeten, ins Studio zu dürfen, aber er hat Nein gesagt", begann Hizashi sofort drauf los zu motzen, während er die Arme hinter seinem Kopf verschränkte. „Ist die Show wirklich gut, ja?", hakte er sofort nach und sah gespannt zwischen den anderen hin und her. Er hatte immer davon geträumt, aus seinem kleinen Podcast, den kaum jemand hörte außer Oboro und Aizawa, irgendeinmal eine richtige Radioshow zu machen. Seine Eltern ermutigten ihn immer dazu, diesen Traum weiter zu verfolgen. Irgendwie war es cool, nun zu hören, dass er es wirklich geschafft hatte.
„Deine Musikauswahl ist gut, und die Interviews die du führst sind wirklich informativ", erklärte Sakushi schulterzuckend, „sogar All Might war bereits in deiner Show."
Allein bei der Vorstellung, den Nummer Eins Helden interviewt zu haben, stieß Hizashi ein tonloses „Wow" aus.
„Ihr sprecht über diese Sache im Radio, oder?", fragte Eri unschuldig nach. Nachdem sie Shota nicken sah, setzte sie ein leichtes Lächeln auf. „Onkel Zashi wollte mich auch einmal mitnehmen!"
Auch wenn Yamada kurz zusammenzuckte, als er seinen Namen in Zusammenhang mit dem Wort Onkel hörte, überspielte er es rasch, indem er dem Mädchen schnell zwei Fingerguns zuwarf. „Kann man ja nachholen", versicherte er, ehe ihm eine Idee kam, „du kannst allerdings auch in meinem Podcast auftreten!" Das wäre bestimmt noch witziger, als bei einer Radio Show. Schließlich konnten sie das gleich machen. Dafür brauchte er nur einen Laptop und zwei Micros, die er bestimmt einfach auftreiben konnte. In einem ruhigen Setting ließ es sich auch besser quatschen. Dem Kind schien der Vorschlag zumindest ebenso zu gefallen, da sie sofort freudig auf und ab hüpfte.
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