Kapitel 64


Völlig überraschend klingelte Shotas Handy, als er eine Nachricht von Yagi erhielt. Scheinbar war Sakushi bereits auf dem Gelände der UA, was den ehemaligen Helden auf die Idee brachte, sie zum Frühstück in die Cafeteria einzuladen, und nachzufragen, ob Aizawa bereit dazu war, ihnen beizuwohnen. Natürlich hätte der Dunkelhaarige am liebsten abgesagt, und sich versteckt, doch nachdem sich Shinsou dazu bereit erklärt hatte, mitzukommen, um ihre gemeinsame Tante ebenso kennen zu lernen und auch Eri nicht vorhatte, Shota alleine zu lassen, verabschiedeten sie sich von Hizashi und brachen auf.

Auf dem Weg nach draußen kamen sie an den anderen Jugendlichen vorbei. Momo hatte für Aizawa eine Augenklappe erschaffen, die mit einem Kühlpack auf der Innenseite ausgestattet war. Dankend nahm der Junge das Geschenk an, und machte sie auch sogleich um, damit er sich über sein Aussehen keine Gedanken mehr machen musste. Immerhin fand er, dass er furchtbar aussah. Doch Hitoshi hatte Recht damit, dass er nicht zu viel darüber nachdenken sollte. Sakushi hatte ihn schließlich gestern bereits gesehen und es war eindeutig gewesen, dass ihm ein riesengroßes Veilchen blühen würde. Er musste sich einfach auf andere Dinge konzentrieren.

Doch er war viel zu nervös, um an irgendetwas anderes zu denken, und es wurde immer schlimmer je näher sie der Cafeteria kamen. Als sie schließlich vor dem Eingang ankamen, blieben Hitoshi und Shota beide stehen, und starrten durch die Glasscheibe, die sich in der Tür befand. Sowohl Yagi, als auch Seki waren längst anwesend und unterhielten sich gerade miteinander. Nichts hielt die beiden Jungen davon ab, einfach einzutreten und sich zu ihnen zu gesellen. Nichts, bis auf ihre Nervosität und innere Unruhe. Nur zu gerne hätten die beiden kehrt gemacht, und wären davon gelaufen. Wie ähnlich sie sich doch im Augenblick wieder einmal waren.

Verwirrt darüber, wieso sie nun einfach vor der Tür standen anstatt weiter zugehen, sah Eri abwechselnd zu den beiden hoch. Die Gesichter der Jungen waren bleich, was ihr ein wenig Sorge bereitete. Waren die beiden nun krank geworden? Doch als sie bemerkte, dass der dunkelhaarige Junge ein wenig zitterte, fiel es dem Mädchen wie Schuppen von den Augen. Die beiden Jugendlichen hatten wohl Angst davor weiterzugehen! Mit Angst hatte die Kleine ebenso Erfahrungen gemacht, doch sie erinnerte sich daran, was Aizawa-Sensei ihr beigebracht hatte. Also atmete sie tief ein und hob beide Arme, um nach den Händen der beiden Jungen zu greifen. „Wir nehmen jetzt alle unseren Mut zusammen und gehen gemeinsam rein! Wenn wir zusammenhalten, dann kann uns nichts etwas anhaben!", wiederholte sie die Worte, die der dunkelhaarige Lehrer ihr einst beigebracht hatte, während sie die Hände der beiden fest drückte und versuchte sie damit aufzumuntern und zu bestärken, ehe sie sich unsicher wurde, als die verwunderten Blicke der beiden sie trafen, „oder nicht?" Leise kamen die Worte über ihre Lippen, während sie den Kopf leicht sinken ließ. Vielleicht hatte sie ja doch unrecht.

„Doch, du hast Recht!", pflichtete Hitoshi ihr rasch bei, bevor Eris Stimmung weiter absinken konnte, „wir schaffen das schon!" Bei diesen Worten sah er zu Shota, der unsicher zwischen den langen Strähnen seiner dunklen Haare hindurch blickte, und nachdenklich die Stirn runzelte.

Nur zu gerne hätte Aizawa kehrt gemacht und wäre davon gelaufen, um sich zu verstecken. Diese Situation war ihm furchtbar unangenehm, und bisher hatte er kaum gute Erfahrungen mit Erwachsenen gemacht, vor allem nicht mit jenen, die er zu seiner Familie zählte. Doch er würde wohl nie erfahren, wie seine leibliche Familie so war, wenn er nun kniff. Außerdem war es doch sehr peinlich, wenn eine Siebenjährige mutiger war als er selbst. Also gab er sich einen Ruck und nickte schließlich. „Lasst uns reingehen", meinte er und streckte den Arm aus, um die Tür aufzustoßen.

Die Nervosität war keinesfalls verschwunden, doch die aufmunternden Worte halfen den beiden Jungen, ihren Mut zusammen zu nehmen, um durch die Tür, auf Yagi und Seki zuzutreten. Dabei hatte Shota das Gefühl, sein Herz so laut pochen zu hören, dass er sich kurz umsehen musste, ob die andere es auch hörten. Doch da ihm niemand einen schiefen Blick zu warf, war es wohl doch nicht so schlimm.

„Ah, da sind die beiden ja, und auch Eri!", grüßte Yagi sie bereits laut von weitem und winkte ihnen freudig zu. Es war jedoch unschwer zu erkennen, dass ihm seine Gesichtszüge kurz entglitten und das Lächeln zu einer Grimasse wurde, als er die Augenklappe in Shotas Gesicht sah. Schnell versuchte der hochgewachsene Blondschopf wieder ein Lächeln aufzusetzen, in der Hoffnung, dass Sakushi seinen Blick nicht bemerkt hatte, doch es war zu spät. Die Violetthaarige wandte sich um, um die Ankömmlinge zu mustern. Im Gegensatz zu Toshinori verzog sie jedoch keine Miene, sondern musterte das Gesicht des Jugendlichen so genau, dass Aizawa beschämt den Kopf leicht sinken ließ. „Wie geht's euch? Konntet ihr euch ein wenig ausruhen nach gestern?", wollte der große Blondschopf wissen, während er sich erhob, um Platz zu machen, damit sich die Kinder hinsetzen konnten.

„Shotas Auge sah zum Fürchten aus, aber Yaomomo hat ihm eine Augenklappe gebastelt!", begann Eri sofort vor sich hin zu plappern, und bekam zum Glück nicht mit, dass der dunkelhaarige Junge ihr einen kurzen Blick zu warf, weil sie Toshinori ansah, „wir haben gestern eine Pyjamaparty gemacht! Zashi und Hitoshi haben auf Matratzen am Boden geschlafen und ich bei Shota im Bett. Ich hab aufgepasst, das nichts passiert! Zashi hat nämlich gesagt, dass Bettwanzen Shota in den Po beißen könnten!" Obwohl der junge Voicehero dies eigentlich nur zum Spaß gesagt hatte, berichtete Eri nun so ernst dreinblickend davon, dass Hitoshi belustigt schnaubte. Auch Yagi begann zu schmunzeln, während Aizawa das Ganze furchtbar peinlich war. Am liebsten hätte er sich hinüber zu Eri gebeugt, um ihr den Mund zuzuhalten. Auch wenn er bisher Einzelkind gewesen war, stellte er sich ungefähr so das Zusammenleben mit jüngeren Geschwistern vor.

Verständnislos, wieso alle Eris Heldentat so amüsant fanden, sah das Mädchen den Lehrer und Hitoshi an, ehe ein weiteres Geräusch ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Die Frau mit violetten Haaren, die das Kind zum ersten Mal zu bemerken schien, lachte leise. „Du musst Eri sein, All Might hat mir gerade von dir erzählt", stellte Sakushi fest und streckte ihre Hand aus, ehe sie sich selbst vorstellte, „mein Name ist Sakushi Seki, mein Heldenname ist Illusion."

Verwundert dreinblickend griff das Mädchen nach der Hand und schüttelte sie leicht. Da die Frau bereits wusste, wer sie war, hatte sie keine Ahnung, was sie ihr nun sagen sollte. Instinktiv sah sie sich nach Shota um, der ihr früher normalerweise immer erklärt hatte, was sie zu tun hatte, oder sie ermutigte etwas zu tun. Die jüngere Version ihres Mentors sah jedoch nur verlegen drein, weswegen ihre roten Augen hilfesuchend zu Yagi glitten, der ein sanftes Lächeln auf den Lippen trug. „Sakushi ist Shotas und Hitoshis Tante, Eri. Sie ist hier zu Besuch, damit sie sich kennenlernen können", begann Toshinori zu erklären, „die beiden sind Cousins!"

„Oh", entwich es Eri überrascht, während ihr Blick zu den beiden Jungen glitt. Sie wusste, dass ein Mitschüler von Deku oft darüber gesprochen hatte, dass Hitoshi und Aizawa verwandt sein mussten, weil sie sich ähnlich sahen. Doch bisher hatten die beiden es immer verneint. Hatten sie etwa gelogen?

„Das ist richtig. Ich bin hier, um die beiden kennen zu lernen. Man erfährt schließlich nicht alle Tage, dass man zwei Neffen hat", bestätigte Seki indes und sah zu den Jugendlichen, „obwohl ich wusste, dass Junichiro eine Familie gegründet hat. Aber er war damals recht eindeutig, als er seiner Familie den Rücken gekehrt hat." Wehmütig wandte sie ihre violetten Augen von den beiden ab und sah auf die Tischplatte.

„Heißt das, dass Hitoshi und Shota nicht wussten, dass sie verwandt sind?", wollte Eri sofort wissen, um den Gedanken daran, dass die beiden gelogen hatten, auszuschließen. Als Yagi nickte, atmete sie erleichtert aus. Aizawa hatte ihr immerhin beigebracht, dass man nicht log. Es wäre furchtbar, wenn er gegen seine eigenen Regeln verstieß. Doch da war noch etwas, was sie quälte. „Wer ist Junichiro und wieso hat er sowas gemacht?" Neugierig sah sie zu der Violetthaarigen, deren Mundwinkel kurz zuckten.

Kurz tauschten Shinsou und Shota einen Blick aus. Scheinbar musste keiner von ihnen beiden Fragen stellen, solange Eri neugierig und sich sicher genug fühlte, um zu sprechen. Für gewöhnlich war sie doch ein recht schüchternes Kind, doch anscheinend war ihr Beschützerinstinkt mittlerweile so ausgeprägt, dass sie nicht davor zurückschreckte, mit Seki zu sprechen. Immerhin hatte sie zuvor gesehen, wie nervös die beiden Jungen waren.

Sakushi schien kurz darüber nachzudenken, wie sie die Frage des Mädchens beantworten sollte, ohne es mit gruseligen Details zu verstören. Schließlich wusste sie auch nicht, wie viel das Kind bereits wusste. Aber wozu etwas schön reden? Die Welt war grausam und nachdem, was Yagi ihr zuvor über Eri erzählt hatte, wusste das Mädchen darüber bestens Bescheid. „Nun ... nachdem meine Schwester verschwunden ist, haben wir nach ihr gesucht. Die Polizei und Helden haben jedoch schnell das Interesse an dem Fall verloren, weil damals häufig Menschen als vermisst gemeldet wurden. Niemand wusste, ob all diese Fälle zusammenhingen, weswegen Yasuko rasch nur noch eine Nummer für sie war. Ich habe weitergesucht, ebenso wie unsere Eltern. Aber Junichiro, mein Bruder hat mir die Schuld gegeben für ihr Verschwinden und alle Helden verteufelt, weil niemand Yasuko finden konnte ... Deswegen hat er uns verlassen, weil er es nicht ertragen konnte, seine Schwester verloren zu haben. Zwillinge haben oft einen guten Draht zueinander und er hat es nicht verkraftet, sie verloren zu haben. Unser Vater hat versucht, ihn zurückzuholen und wollte nicht aufgeben, aber letzten Endes hat ihn die Suche nach Yasuko krank gemacht und in den Tod getrieben", seufzte Seki und fuhr sich durchs Haar, „Junichiro hat den Namen seiner Frau angenommen und jeglichen Kontakt zu uns abgebrochen. Meine Mutter ist deswegen immer noch zutiefst verletzt." Wer wäre das nicht? Sie hatte nicht nur ihre Tochter, sondern ebenso ihren Sohn und später ihren Mann verloren. Für die Familie Seki war es keine einfache Zeit gewesen.

Aus Erfahrung wusste Yagi, dass dies ein häufig vorkommendes Schicksal einer Familie war, die einen Vermisstenfall aufzuweisen hatten. Meist zerbrach die Ehe, oder jemand brach den Kontakt komplett ab. Am schlimmsten traf es die Eltern, die ihre Kinder verloren. Nur selten schafften Familie es, zusammen zu halten und es gemeinsam durchzustehen. Dennoch stimmte es den ehemaligen Helden traurig, so etwas zu hören, obwohl er es schon so oft mitbekommen hatte.

„Mein Vater blockt jedes Mal ab, wenn ich nach seiner Familie und Verwandten frage ... oder warum er nicht will, dass ich ein Held werde", murmelte Shinsou, „aber jetzt weiß ich, weswegen. Aber deswegen finde ich seinen Hass auf alle Helden dennoch unbegründet. Als ob Sie etwas dafür konnten, dass ihre Schwester entführt wurde." Wütend ballte er eine Hand zur Faust. „Es ist dämlich deswegen zu versuchen, mir das alles auszureden."

„Aber es scheint dich nicht aufzuhalten", stellte Sakushi fest und zog eine Augenbraue nach oben. Hitoshi schien standhaft für seine Überzeugung einzustehen, auch wenn sein Vater gegenteiliger Meinung war. In dieser Hinsicht war er Junichiro ziemlich ähnlich.

„Dank Eraserheads Hilfe ... außerdem weiß mein Dad noch nichts davon ...", gab Hitoshi leise zu und schauderte kaum merklich, „er wird so sauer sein." Er hatte bereits Angst davor, wenn er seinen Eltern davon erzählen musste, dass er ab nächstem Jahr in die Heldenklasse gehen würde. Bereits nach dem Sportfest hatte sein Vater sehr klar gezeigt, was er von den Plänen seines Sohnes hielt. Hausarrest war noch die mildeste Strafe dafür gewesen.

Shota blieb das leichte Schaudern nicht verborgen. Außerdem wusste er den Gesichtsausdruck des anderen Jungen sehr gut zu deuten. Er kannte diese Angst schließlich von sich selbst. Daher legte er eine Hand tröstend auf Hitoshis Schulter. „Wir werden dafür sorgen, dass du vor ihm sicher bist. Ich versprechs dir!" Schließlich mussten sie zusammenhalten. Jetzt mehr den je, da sie nicht nur Freunde waren, sondern auch Familie. Shota würde seinen Cousin vor dessen Vater beschützen und nicht zulassen, dass ihm dasselbe passierte, wie er durchmachen musste. Deswegen wollte er schließlich ein Held werden.

Sakushi blieb die Gestik der beiden nicht verborgen und auch dee Wortwahl machte sie im ersten Moment etwas stutzig. Als Undergroundhero hatte sie genug Erfahrungen gesammelt mit Kindern, die aus schwierigen Familien kamen. Ungläubig starrte Seki ihre beiden Neffen an. „Willst du damit sagen, dass Junichiro dich schlägt?" Obwohl sich die Violetthaarige darum bemühte, nicht allzu fassungslos zu klingen, konnte sie nicht sehr gut verbergen, dass sie entsetzt darüber war, so etwas über ihren kleinen Bruder zu hören. Das Hitoshi ihrem Blick auswich und auf seine Oberschenkel blickte, war ihr Bestätigung genug. Sie seufzte. Ihre Mutter wäre enttäuscht, wenn sie davon hören würde.

„Ähm ... wie wäre es, wenn ihr drei euch einen Kakao holt, und dann können wir über euer Praktikum sprechen", versuchte Yagi die Stimmung etwas zu retten und Hitoshi aus dieser unangenehmen Situation zu befreien. Schon vor dem Eintreffen der Kinder hatte er Sakushi davon erzählt, dass Shota es nicht sonderlich einfach hatte bei seinem Adoptivvater. Diese Information war der Heldin nicht gut bekommen. Sie schien sich selbst noch immer Vorwürfe zu machen, dass sie ihre Schwester niemals hatte ausfindig machen können. Shota hätte ein vollkommen anderes Leben führen können. Doch es ließ sich nicht mehr ändern. Nun auch noch davon zu hören, dass Hitoshi es nicht einfach hatte zu Hause, gab der Violetthaarigen sichtbar den Rest. Daher wollte er die Kinder etwas ablenken und auch Seki ein paar Minuten zum Verschnaufen geben.

Natürlich sprang Eri sofort auf, doch die beiden Jungen sahen eher verwirrt drein. „Praktikum?", fragten die beiden unisono. Soweit der Dunkelhaarige in Erinnerung hatte, durften sie das Schulgelände gar nicht erst verlassen. Wie kam es dann dazu, dass sie nun über ein Praktikum sprechen sollten? Vor allem hatte Shota schon immer ein Problem damit gehabt, einen Platz bei einer Agentur zu finden, weil ihn niemand aufnehmen wollte. Ohne Kayama wäre er beim letzten Mal leer ausgegangen, aber wer sollte ihm nun helfen? Allein der Gedanke daran, diesen Stress erneut durchleben zu müssen, machte ihn nervös.

„Die Heldenkommission hat beschlossen, dass es notwendig ist, diese außerschulische Aktivität wieder aufzunehmen. Ich bin zwar nicht begeistert davon, weil die Liga noch immer irgendwo lauern kann, aber da ihr beide das Angebot habt, bei Illusion euer Praktikum zu absolvieren, bin ich guter Dinge", erklärte Toshinori. Nur für Yamada musste er sich noch etwas überlegen. Vermutlich würde er dem Blondschopf jedoch anbieten, bei ihm im Might-Tower auszuhelfen, oder in seiner eigenen Agentur, allerdings wäre es wohl mehr als seltsam.

Tatsächlich war die Aussicht, bei seiner Tante ein Praktikum zu absolvieren, eine Erleichterung für Shota. Doch es machte ihn ebenso nervös. Er wollte sie nicht enttäuschen, aber bei einer echten Undergroundheldin zu arbeiten und von ihr zu lernen, war eine tolle Aussicht. So würden sie sich auch etwas besser kennen lernen und er war sich sicher, dass sie nicht so wie Purple Highness darauf bestand, dass er sein Lächeln übte.

Während Aizawas Mundwinkel kaum merklich ein wenig nach oben wanderten, sah Hitoshi eher verwundert drein und legte den Kopf schief. „Ich auch? Warum das?" Soweit er bisher mitbekommen hatte, würde er doch erst das nächste Schuljahr den gesamten Heldenkram mitmachen können. Oder wollte die Schulleitung, dass er bereits jetzt schon zum Teil damit loslegte, um nicht noch weiter zurückzufallen? Auf jeden Fall bedeutete das alles eine Menge Stress!

„Oooh", entfuhr es Yagi, ehe er seine Handfläche gegen die Stirn klatschte, „stimmt ja, wir haben euch noch gar nicht von den neusten Entwicklungen erzählt." Kurz wandte er sich an Seki, während er ein breites Lächeln aufsetzte. „Das Lehrerkollegium hat gestern beschlossen, dass Shinsou ab sofort in der 1A den freien Platz bekommt. Außerdem wird die 1C für ihr Verhalten bestraft werden ... oh und nachdem Mister Blaster nun weg ist, wird Sakushi eure neue Lehrerin", verkündete der Blondschopf fröhlich.

Mit weit aufgerissenen Augen starrten die beiden Jugendlichen die Erwachsenen an. Etwas verlegen wegen der mangelnden Reaktion der beiden, kratzte Seki sich im Nacken und suchte kurz mit ihrem Blick die Umgebung ab, ehe sie sich den beiden zuwandte. „Ich weiß, es ist ein bisschen viel für den Anfang, mit dem Praktikum und dem Unterricht. Allerdings möchte ich euch kennenlernen und da ich gerade erst aus einer langen Undergroundmission zurückgekehrt bin, ist mir so ein Ausgleich sehr willkommen. Vor allem wird es auch meine Mutter freuen, dass ich es in nächster Zeit etwas ruhiger angehen lasse", gab Sakushi leicht lächelnd von sich.

Natürlich konnte Shota irgendwie verstehen, dass sich die Mutter seiner Tante – seine OMA! – Sorgen gemacht haben musste. Vor allem weil sie bereits ein Kind für immer verloren und eines die Familie verlassen hatte. Es war gewiss nicht einfach, dann auch noch ein Kind zu haben, das als Held laufend sein Leben aufs Spiel setzte. Andererseits konnte er es kaum nachvollziehen, wie es sich anfühlen mochte, wenn ein Elternteil sich um einen Sorgen machte.

„Falls ihr euch nun fragt, ob ich ihr bereits von euch erzählt habe, dann muss ich diese Frage leider verneinen. Ich suche noch nach einer Möglichkeit, es ihr möglichst schonend beizubringen", fügte die Violetthaarige an. Aus diesem Grund wollte sie auch so viele Informationen wie nur möglich über ihre Neffen sammeln, bevor sie ihrer Mutter von ihnen erzählte. „Wolltet ihr nicht Kakao holen?", fragte sie kurz darauf, als sie merkte, dass die beiden noch immer wie angewurzelt waren.

Erst auf ihre Worte hin, kam wieder leben in Shota und Hitoshi, die sofort Eri nacheilten, die längst vorausgelaufen war, weil sie viel lieber eine heiße Schokolade hatte, als weiter rumzustehen und über Dinge zu sprechen, von denen sie keine Ahnung hatte. Im Augenblick war es ein bisschen viel für beide, das sie zu verarbeiten hatten. Dennoch schrieb Aizawa kurz eine Nachricht an Hizashi, um ihn auf dem laufenden zu halten, so wie der Blondschopf es sich gewünscht hatte. Schließlich betrafen diese Neuigkeiten auch zum Teil ihn.

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