Day 25.
Pov.Veni:
Rückblick:
Ich betrat ihr Zimmer. Es roch alles steril und die Sonne strahlte in mein Gesicht als ich dem Bett näher kam. Ich konnte mich nicht an vieles aus dem Raum erinnern, aber ich weiß noch genau wie es roch, wie die Sonne durch die halb geschlossenen Gardinen schien und das die Bettwäsche sowie alles andere in dem Raum zum größten Teil weiß war. Ich schaute zu ihr herunter, ihre Haut war blass, ihr Lächeln schwach und der Rest ihres Körpers schien beinahe leblos. Diesen Anblick vergisst man nicht. Niemals.
„Hey Mama, ich hab dir Blumen mitgebracht! Und Yuki ist auch dabei!". Unsere Collie Dame sprang am Krankenbett meiner Mutter hin und her. Ich weiß noch, wie sie sie streicheln wollte, aber sie nicht genug Kraft aufbringen konnte ihren Arm zu ihr zu heben. Ich beschloss daher Yuki zu ihr aufs Bett zu heben. Im Nachhinein betrachtet war das vielleicht keine gute Idee gewesen, wegen Hygiene und sowas, aber als 14-jähriger denkt man eben noch nicht so weit.
„Danke Rafi, ich hab dich lieb.". Waren die Worte die sie sagte, naja wohl eher flüsterte, wenn nicht sogar hauchte, als ich den Raum verlies. Yuki sprang von ihrer Streicheleinheit auf und folgte mir. „Ich dich auch.". Ich sagte diese Worte viel zu schnell, viel zu unbewusst, viel zu belanglos. Hätte ich gewusst das es eines der letzten Male sein würde, das ich sie sehe, hätte ich diese 3 Worte liebevoller ausgesprochen, aber als 14-jähriger denkt man eben noch nicht so weit.
Ein Jahr nach diesem Besuch verlies sie mich. Mich. Ihren Sohn. Zurückgelassen. Einfach so. Allein in der Welt. Ohne Zufluchtsort oder Liebe. Wenn ich so an diese Sache ranging dann hasste ich sie manchmal. Ich hatte ihr immer gesagt sie solle aufhören mit rauchen. Ich habe auch nie verstanden was es den Leuten auf physischer und mentaler Weise gibt. Aber sei es drum, ich kann es nicht mehr ändern. Uns grundsätzlich hatte meine Mutter nicht die Absicht mich allein zu lassen. Es war nicht ihre Schuld, so wenig wie meine. Auch wenn ich mir oft einredete das ich Schuld war. Mit 15 ist man halt der Meinung die Welt verändern zu können. Und mit 15 war ich eben auch dieser Meinung.
Ich wollte sie retten, ich hätte alles gegeben sie zu retten. Aber ich war ein kleiner 15-jähriger, was hätte ich schon tun sollen? Der Helferkomplex hat bei der Berufswahl auf jeden Fall einiges ausgemacht.
9 Jahre später und ich trauere noch als wäre es gestern erst passiert. Ich habe immer noch das Gefühl ich könnte sie retten, aber das konnte ich nicht. Vielleicht würde ich dafür irgendwann anderen Menschen helfen können.
Gegenwart:
Ich wachte schweißgebadet auf. Ich hasste diese Erinnerung. Einen Moment lang sah ich mich um und realisierte das ich in meinem Krankenhauszimmer war und anscheinend Bereitschaft hatte. Also eine 24 Stunden Schicht in der ich aber nur antanzen musste wenn es etwas zutun gab. Ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit.
Seit ein paar Tagen hatte ich einen neuen Patienten. Ein Kind, gerade einmal 11 Jahre alt und schon an Krebs erkrankt. Er tat mir wirklich leid. Ich versuchte immer ihn mit allem möglichen abzulenken, aber manchmal war er einfach in seiner eigenen Welt. Wie schlimm musste es sein zu wissen das man stirbt? Sterben könnte, jede Sekunde.
Aufgrund dieses seltsamen Gefühls zog ich mir einen Kittel über und ging zu dem Zimmer des jungen Patienten. Nur checken ob alles in Ordnung ist. Am wichtigsten: Keine Panik verbreiten. Immer ruhig bleiben.
Ich drückte langsam die Klinke nach unten und trat in das Zimmer. „Hey, du bist wach.", sagte ich. Er sah mich einmal schockiert an, lächelte dann aber leicht. „Kannst du nicht schlafen?", fragte ich besorgt und setzte mich zu ihm auf das Bett. Er zuckte nur die Schultern und spielte mit seinen Fingern. „Ich will nicht krank sein.". Mein Herz. In solchen Momenten konnte ich fast daran zweifeln das dies hier der richtige Beruf für mich war.
Tut mir leid Mama.
„Ich sehe was, was du nicht siehst und...". „Ich will nicht spielen.", sagte er. Huh? Normalerweise hatte ich ihn immer damit abgelenkt. „Okay... dann.., solltest du schlafen. Es ist mitten in der Nacht.", erklärte ich, aber der 11-jährige zuckte nur die Schultern und für eine ganze Weile wurde es still im Raum.
„Wann werd ich denn gesund? Ich will nicht mehr hier sein.".
Ich schnappte Luft. „Ganz bald, sicherlich.". Dann lächelte ich ihm zu und verlies das Zimmer.
Sollten Ärzte lügen? Eigentlich nicht. Aber ich konnte dem Kind doch jetzt nicht mitten in der Nacht sagen das er nicht mehr gesund werden würde. Das es keine Heilung gab. Keine Chance auf ein unbeschwertes Leben. Und wieder hatte ich so furchtbare Kopfschmerzen als ich in mein Zimmer trat. Manchmal hatte ich das Gefühl ich würde selbst bald elendig an einem Hirntumor draufgehen.
Müde fiel ich zurück in mein Dienstbett und streckte mich einmal, checke mein Handy. Nichts. Nichts von Basti. Er antwortete seit Tagen nicht mehr und ich hatte keine Ahnung was ich falsch gemacht hatte. Like ja, vielleicht war ich ein wenig aufdringlich geworden, aber nach unseren Küssen war immer noch alles gut zwischen uns? Ich seufzte ich schrieb ihm erneut eine Nachricht. ‚Basti, können wir reden? Mir geht's nicht gut.'. Das war nichtmal gelogen. Es ging mir elendig. Erstens wegen ihm und zweitens wegen meinem 11-jährigen Patienten welchem die Zeit davonlief. Und das schlimmste war das ich nichts dagegen machen konnte. Und naja, jemanden zum reden hatte ich auch nicht...
Funfact: Wusstet ihr das selbst Mückenstiche Tumore sind? Tumor heißt nur ‚Umfangsvermehrung' und das ist sozusagen alles was ein Hügel auf der Haut ist, welcher da nicht hingehört. Tumore sind nichts schlimmes, können sich aber zu Krebs oder Abszessen entwickeln und sollten deshalb bei Auffälligkeiten behandelt werden :)
Medizinstunde mit mir xD
Mein Handy pingte. Spinne ich oder hat Basti mir tatsächlich geantwortet? Ein Lächeln zierte mein Gesicht und ich öffnete die Nachricht. ‚Hey Veni. Ja du hast Recht. Wir müssen reden.'. Endlich wollte er mich wieder sehen. ‚Ja klar, wann? Kommst du vorbei?', fragte ich. ‚Nein. Dieses Gespräch wird nicht sonderlich lange dauern. Wir treffen uns im Park vorm Krankenhaus.'. Mein Lächeln verschwand. Was meinte er damit? Ich meine... wir konnten doch danach noch etwas zusammen unternehmen? Hatte er keine Zeit? Vielleicht einen Termin?
Als ich wieder auf mein Handy sah versteifte sich mein Blick. Ich sah nur die Nachricht an, vielleicht hatte ich den Hintergrund dahinter noch gar nicht verstanden. Aber es verletzte mich jetzt schon.
‚Das wird unser letztes Gespräch sein.'
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Ja, es tut mir leid. Das hat 3 Wochen gedauert, ich weiß. Es ist ein Müll Kapitel, ich weiß. Kurz auch, ich weiß. Irgendwie bin ich nicht voran gekommen, hatte viel Stress, zu viele andere Story Ideen und bla bla. Aber die Geschichte neigt sich auch dem Ende zu. Ein geschlossenes Ende, von daher bitte keine Fragen nach einem dritten Teil. (Ich quäle mich) Ich denke es sind noch 3-4 Kapitel und dann schließe ich das Ding hier ab. Wer weiß, vielleicht verwandelt sich der Titel noch in „ZickZack" xD (Wenn Veni euch nicht leid tut habt ihr kein Herz.)
-1046 Wörter (ohne Nachwort + Funfact)
geschrieben: zu lange
veröffentlicht: lass mich in Ruhe
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