Day 07.
Pov.Veni:
Wieder wachte ich auf, wieder bei Basti. Mit dem Unterschied das Basti diesesmal direkt neben mir lag. Also wirklich so richtig nah. Unsere Köpfe waren nur Zentimeter voneinander entfernt und Basti musste im Schlaf eine Hand auf meine Hüfte gelegt haben. Am liebsten würde ich für immer in dieser Situation bleiben.
Ich griff nach meinem Handy, checkte die Urzeit, 8:37, sozial Media und meine privaten Nachrichten. Wie zum Beispiel die von Dr. Fink, das ich doch heute zuhause bleiben sollte und er alles im Griff hatte. ‚Mir gehts besser, ich komm heute.', schrieb ich zurück. Das war nichtmal gelogen. Zumindest tat mir der Kopf nicht mehr so weh wie gestern. Einen Tee auf Arbeit und immer kleine Pausen würden es auch tun. So ein Fehler wie gestern passiert mir sicher nicht nochmal. Einfach weil ich keine Fehler mache.
Basti bewegte sich langsam und begann nach einer Zeit sich zu strecken. Dann sah er mich an und lächelte zufrieden. „Guten Morgen.". „Guten Morgen.", gab ich zurück. Mein Lächeln war bestimmt noch tausendmal größer als seines. „Wie geht's dir?", fragte er. „Wieder besser, ich nehme mir einen Tee mit auf Arbeit.". Er verdrehte die Augen. „Wooowww, Tee, was für ein Wunderheilmittel!". Ich boxte ihm beleidigt gegen die Schulter. „Ich bleib halt nicht wegen ein bisschen Halsschmerzen zuhause.".
Basti stöhnte. „Du sollst ja auch bei mir bleiben, Trottel.". Na wenn es so war... „Na dann überleg ich's mir nochmal.", grinste ich. Ein Fortschritt, nicht? Er wollte das ich bei ihm blieb. Obwohl heute Montag war und er rein theoretisch wieder zu seinem Freund ins Krankenhaus fahren konnte. Aber vielleicht hatte er auch genug von Krankenhausgeruch.
„Oder wir fahren dann zusammen hin und zusammen zurück.". Ich lachte. Er gab ja wirklich alles. „Das geht nicht, ich hab Nachtschicht.". Er seufzte. „Schon wieder? Naja dann bleib ich halt bei dir!". Schlechte Idee. „Das geht noch weniger. Wenn das jemand mitbekommt kann ich mir meinen Anschiss aber richtig abholen.". Basti grinste wieder so. „Naja dann bekommt es keiner mit.". Wie überzeugt er war, schon niedlich. Aber da konnte ich leider nicht nachgeben, dafür war mir mein Studium zu wichtig, sorry Basti.
Dann seufzte ich. Ich musste aufhören mich von ihm überreden zu lassen. „Ich kann fragen ob mir jemand die Schicht abnimmt.". Er nickte. Na super. Jetzt kam ich mir so vor als wenn ich Arbeit schwänzen würde. Aber wie sollte ich bei ihm schon nein sagen? Er wollte Zeit mit mir verbringen. Das musste ich solange nutzen bis er das eben nicht mehr wollte. Denn diese Zeit wird kommen. Mit Sicherheit. Was sollte ich schon gegen die Liebe tun?
Kevin den Stecker ziehen und Basti bis ins unermessliche traurig machen? Auf keinen Fall. So war ich nicht. Wenn schon, verdiente ich ihn mir gerecht. Dafür war es eben nur praktisch das Kevin noch etwas schlief. Außerdem könnte ich dann mein Studium hinschmeißen... und Basti auch. Deswegen ging es nicht. Und auch wegen meinem gesunden Menschenverstand. Ich wurde Arzt um Leute zu heilen und nicht um sie umzubringen.
„An was denkst du?". Daran wie ich dich von deinem Freund trenne? Schlechte Idee. „Nichts besonderes.". Basti schaute beleidigt, beließ es aber dabei.
Noch immer lagen wir so nebeneinander und sahen uns an. Er konnte sich auch einfach in mich verlieben und das Problem wäre geklärt. So schwer ist es nicht Basti. Ich wusste das da etwas war, man sah es ihm an, aber es reichte anscheinend einfach nicht.
Pov.Basti:
Da war etwas. Gefühle. Für Veni. Gefühle die jedoch nicht den selben Stellenwert hatten wie die für Kevin. Es reichte nicht, es war zu wenig. Zu wenig miteinander verbrachte Zeit, zu wenig ‚den anderen gut kennen' und zu wenig... einfach von allem.
Außerdem fühlte ich mich hundeelend Kevin gegenüber. Es kam so rüber als würde ich es ausnutzen das er einen Unfall hatte und mich einfach an seinen Arzt ranschmeißen. Das war doch absurd.
„Und an was denkst du jetzt?", fragte Veni und spielte mit einer meiner Haarsträhnen. Er wickelte diese um seine Finger und fuhr dann einmal mit seinen Fingerspitzen durch meine Haare. Ich hätte glatt wieder einschlafen können, denn das was er da tat fühlte sich ganz und gar nicht schlecht an. Wenn ich ganz ehrlich war würde ich mich am liebsten an ihn kuscheln und ewig lange festhalten. Aber das ging nicht. Ich hatte Kevin und Kevin reichte mir. Veni war einfach nur ein guter Freund geworden. Nicht mehr, aber auch auf keinen Fall weniger. Vielleicht nur ein kleines bisschen mehr. Aber solange ich ihn nicht küsste war es kein Betrug, oder? Ich würde nicht... Ich könnte niemals-". Veni unterbrach mich. „An was denkst du denn nun?".
„An dich.", antwortete ich nach einer Weile. Veni lächelte über alle Berge und seufzte zufrieden. Ich könnte ihn haben wenn ich wollen würde, nicht wahr? „Du bist so hübsch Basti.". Ja, garantiert. Ich spürte wie ich rot wurde und versuchte schnell aus der Situation raus zu kommen. Das wurde zu viel. „Lass uns langsam los machen.", sagte ich und stand dann auf. Veni wälzte sich noch einmal auf der Couch und tat es mir dann gleich.
———
Veni machte sich im Auto dann in dem kleinen Spiegel noch die Haare. Er achtete immer sehr darauf wie er vor seine Patienten trat und sah auch ehrlich super hot aus in seinem Outfit dazu.
Aber ich sollte mich lieber darauf konzentrieren nichts umzubrettern. „Diese eine dreck Strähne! Schau doch mal!", meckerte er und drehte sich schwungvoll zu mir. „Dann schneiden wir sie ab.", sagte ich ironisch, wand meinen Blick aber nicht von der Straße. „Spinnst du?! Dann sehe ich aus als wäre ich misshandelt worden!". Ich lachte. „Veni das war ein Scherz. Was soll ich denn jetzt machen?". „Helfen!", jammerte er. „Ich weiß ja nicht wo Sie gerade sind Herr Eisler, aber ich muss gerade ein Auto steuern. Wenn Sie sich noch 5 Minuten gedulden, werde ich wohl noch Zeit finden um Ihnen die Haare zu richten.". Veni lachte nur. „Du Spinner.".
Angekommen, stiegen wir aus und ich fuchtelte kurz in Venis Haaren herum, bevor wir rein gingen. Unsere Wege trennten sich als ich weiter zu Kevins Zimmer ging und Veni irgendwo abbog um sich noch umzuziehen. „Ich komme so in einer halben Stunde zu dir.", sagte er noch.
Ich ging weiter zu Kevins Zimmer und setzte mich wie immer neben seinem Bett auf den Stuhl. Ich lächelte ihn an und nahm zaghaft seine Hand in meine. Endlich konnte ich ihn wieder berühren. Seine Hand halten, über seine Wange streicheln. „Hey Schatz.", flüsterte ich. „Ich vermisse dich. Hoffentlich können wir bald zusammen nach Hause.". Noch 2 Tage. Veni hatte gesagt am Mittwoch. Mittwoch konnte er endlich wieder mit mir reden. Komischerweise freute ich mich gar nicht so sehr darüber wie erwartet.
Ich lies meinen Kopf auf das Bett sinken und hielt nebenbei immer noch seine Hand in meiner. Was machte ich hier? Ich liebte Kevin. Über alles, so sehr. Sogar den Leak hatte ich ihm verziehen. Aber Veni... er tat mir einfach so unglaublich gut. Wie Balsam für die Seele.
———
„Hey Basti.". Jemand rüttelte leicht an meiner Schulter. Ich brummte nur und hob meinen Kopf an. Draußen war es bereits dunkel geworden. Wie lange hatte ich wohl geschlafen? „Komm wir fahren Heim Basti.". Veni hielt mir seine Hand hin und ich ergriff sie schwach. Ich war so müde.
Rafi war bereits umgezogen und leitete mich am Arm durchs Krankenhaus. Immer wieder fielen mir die Augen zu und ich kippte im laufen an Veni heran. „So müde?", lachte er. Ich stieß nur laut Luft aus und lies mich weiter von ihm zum Auto ziehen. Immer mal wieder gähnte ich vor mich hin.
„Gib mir deine Schlüssel, ich fahre.". Ohne darüber nachzudenken ob Veni überhaupt fahren konnte, drückte ich ihm meinen Auto- und Wohnungsschlüssel in die Hand und schlief auf dem Beifahrersitz sofort wieder ein.
Nur ganz leise höre ich den tröpfelnden Regen.
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Was sagt ihr? Wie findet ihr die Storyline? Und naja, vielleicht sollte ich zum Titel noch Zickzack hinzu schreiben :D Wichtigere Frage: Freut ihr euch auf Weihnachten? Gibt's bei wem ein Basti Weihnachtsplushie?
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-1312 Wörter (ohne Nachwort)
-geschrieben: 22.11.2024
-veröffentlicht: 22.11.2024
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