6 باب
Mein Vater hatte gewartet, über zwei dutzend Monde lang, bis alle Boten zurückgekehrt waren und uns mitteilten ob die Prinzen auf der Reise waren oder nicht.
Die Meisten waren es, sie seien alle losgeritten, nachdem unser Botschafter sie wieder verlassen hatte.
Das hiess uns blieben noch drei Sonnenaufgänge, bis die ersten Gäste eintrafen.
Und die Vorbereitungen für die Festlichkeiten liefen auf Hochtouren.
Es war ziemlich hart zu wissen, dass dies alles geschah um meinen Ehemann zu finden.
Die ganze Stadt schmiedete und backte, Blumen wurden gebracht und Früchte importiert.
So eine grosse farbige Menge dass mir die Worte fehlten.
Kunstwerke wurden errichtet, manche aus Gold und geschmückt mit den schönsten Edelsteinen die ich jemals gesehen hatte. Bald brach das Licht der Sonne sich in den unendlich vielen Steinen, die überall am Palast angebracht worden waren.
Es war teuer, hatte mein Vater mir gesagt, aber all das Geld würden wir durch die Geschenke wieder einnehmen, welche mir erbracht wurden.
Dass ich sie behielt war natürlich keine Option.
Brauchte ich auch nicht, eigentlich hatte ich den ganzen Trubel um mich sowieso nie gewollt.
Ich wurde tagelang unterrichtet. Und nicht nur das, ich lernte jede freie Minute die Politik dieses Landes und wie ich mich verhalten musste um den Normen einer Prinzessin und Königin zu entsprechen.
mir wurde gesagt dass viele Tage vergehen würden, bis mein Gemahl gefunden worden war.
Ich würde nur an den Festlichkeiten dabei sein und mit ihnen sprechen dürfen, die Sitzungen in denen es um Verhandlungen von Preisen, Mitgiften und Länder ging, erledigte mein Vater alles.
Ich mochte es zwar nicht, dass meine Heirat nur ein Mittel zum Zweck sein würde, aber ich hatte ohnehin nicht vor Jemanden als Mann zu nehmen.
Nur Ash würde mein Geheimnis wahren können.
Und er war unser Feind.
Wie ich jedoch all die Männer abweisen sollte und das auch noch meinem Vater erklären sollte, das wusste ich nicht.
Das liess mich auch Nächtelang wach legen und mich in meinem weichen Bett umher wälzen.
Es duftete Tag und Nacht nach Brot und Süssigkeiten, nach Blumen und Parfum, welches sich alle Frauen im Schloss von adligem Geblüt aufsprühten.
Die Prinzen kamen zwar her um mich zu erobern, aber es kam nicht selten vor dass einer sich auch eine der Frauen mitnahm. Als Gespielin.
Und falls sie ein Kind empfangen würden, wäre ihre Position am Hofe gesichert, solange es ein Junge war.
All die Prinzen kamen wegen den Chancen auf ein grosses Reich, über welches sie herrschen konnten, wenn sie mich zur Frau nahmen.
Sie hatten keine Ahnung wie ich aussah, wer ich war oder was meine Geschichte gewesen war.
Mir war verboten darüber zu sprechen.
Mein Ehemann würde niemals erfahren was ich für ein Mensch war und was ich dachte.
Ich würde sein wie jede Frau.
Da um Kinder zu gebären und schöne Kleider anzuziehen, aber niemals würde meine Meinung zählen.
Das machte mich sauer und mit einer solchen Miene lief ich auch durch die Gegend, wenn gerade niemand ausser meine Zofen da waren.
Sie waren inzwischen einige der Wenigen an diesem Hofe geworden, denen ich vertrauen konnten.
Denn sie verdankten mir viel und das würden sie nicht vergessen.
So wie ich es niemals bei Ash's Mutter tun würde.
Ich vermisste ihre gütigen Hände, vor allem da ich jetzt wusste dass ich meine Mutter niemals kennen lernen würde, wo ich mir das doch mein Leben lang gewünscht hatte.
Die Sklavenhändler waren noch an demselben Tag festgenommen worden und in die dunkelsten Verliesse des Palastes gesperrt worden.
Die Sklaven hatte ich höchst persönlich kennen gelernt und versorgen lassen.
Mein Vater wollte die Händler köpfen, was eine gute Attraktion bei dem Fest machen würde, bei dem mich die Prinzen kennen lernten.
Und das Volk, vor dem ich jetzt so lange versteckt gehalten worden war.
Trotzdem waren einige Gerüchte herum gegangen.
Dass ich die war die Sklaven rettete und Arbeitslosen Geld gab.
Es war gut dass das Volk gutes über mich hörte, hatte mir der Minister erzählt. Er half mir öfters gegen meine Schwestern anzukommen, die viel gewitzter waren als ich.
Aber Ardon kannte sie alle lange genug um mir die besten Tricks zu verraten.
Wenn ich ihn fragte wieso er das tat, antwortete er immer nur damit, dass ich das Beste für das Königreich sei, aber niemals war er länger als notwendig bei mir. Mein geheimer Helfer, aber so wenig greifbar wie ein Schatten.
Mein Vater unterrichtete mich persönlich und ich bekam viel mehr seiner Aufmerksamkeit als alles ausser der Krieg und die Festlichkeiten.
Ich genoss es, denn väterliche Liebe sog ich auf wie ein Schwamm.
Trotzdem wollte ich nicht herrschend, aber doch nur als Hülle neben einem König sitzen der alles bestimmte.
Ich wollte helfen, nicht rum sitzen. Und wenn es sogar Krieg wegen mir gab, wieso gab es dann keine Möglichkeit für mich, etwas zu ändern?
Das war der letzte Gedanke an dem Tag, als alles begann.
Als die Verhandlungen um mich gestartet wurden.
Und je nachdem wie ich auf die Männer wirkte, half das meinem Vater mehr oder weniger.
Ich stand auf meinem Balkon, die Blumen darauf waren wunderschön, rochen toll, doch erinnerten mich immer nur an einen Menschen.
Und an den wollte ich nicht denken.
Also drehte ich mich von den hellrosa Blüten ab, die in der Sonne glitzerten und mir ihre volle Pracht präsentieren wollten.
Ich trug ein wunderschönes Kleid.
Rote Spitze und natürlich mit langen, goldig bestickten Ärmeln und einem ebenso roten Kopftuch, welches aber meinen Haaransatz zeigte.
Das Kleid glitt knapp über den Boden wenn ich mich bewegte und es machte viel mehr aus, als ich einem Stück Stoff zugetraut hätte.
Es war so wertvoll dass ich mich alleine deswegen schon königlich fühlte, obwohl ich doch immer noch dieselbe Person war. Und dann dieser Schmuck, er war wunderbar und prunkvoll, doch so viel dass er mich hätte erdrücken können.
Ich atmete tief ein und fuhr über den glatten Marmor meines Balkons.
In der Stadt wurden die Hörner geblasen, heute Abend würden die Feierlichkeiten beginnen.
Und so lange andauern bis die alle Prinzen zu Gast waren.
In der Entscheidungsphase wusste ich selbst nicht genau, was ich dann zu tun hatte.
So weit hatte ich nicht gedacht.
Ich konnte auf den Hauptstrassen prächtige Kutschen erkennen, alle unterschiedlich wie Tag und Nacht, und Sonne und Sterne.
Ich war nervös und unruhig.
Dieses Fest bedeutete eine Menge für meinen Vater.
Und ich war verpflichtet ihm so gut es ging zu zu dienen.
In meinem Leben hatte ich ja bisher nichts anderes getan. Irgendwie hatte ich meinen Sinn, den Sinn um den es im Leben ging, noch nicht gefunden.
"Daya. Schnell, du musst zu deinem Vater in die Arena!"
Ich drehte mich um und eine meiner ehemaligen Sklavinnen stand vor mir.
Gut gekleidet und mit rosigen, gesunden Wangen. Nicht mehr so abgemagert wie Anfangs.
Sie erinnerte mich ein bisschen an mich selbst.
Eilig nickte ich und lief, so schnell es mir dem erdrückenden Kleid an meinem Leib ging, hinter ihr her.
Die Arena war der Namen den wir dem Ort des Festes gegeben hatten.
Weil es auch Tribünen hatten die beinahe so hoch hinauf ragten wie der Palast.
Und weil es einen Kreis in der Mitte gab, für den man extra Sand aus der Wüste hergebracht hatte, damit es etwas mehr nach Reinheit aussah.
Dort sollten heute Hinrichtungen, Tänze und Kämpfe ausgefochten werden.
Ich freute mich nur auf etwas davon.
Etwas zu grimmig lief ich durch den Gang, sodass die Gäste die untergebracht wurden und sich verbeugten, etwas merkwürdig zu mir hoch linsten.
Schnell stiess mich meine Begleitung unbemerkt an und räusperte sich vielsagend.
Dankend warf ich ihr einen Blick zu und setzte dann ein Lächeln auf, welches nicht zu viel Freude ausdrückte.
Hatte ich perfekt von meinen Schwestern kopiert.
Die liefen ja auch die ganze Zeit damit rum, obwohl sie insgeheim alles und jeden niederstechen wollten.
So kam es mir jedenfalls vor.
Ardon hatte sogar leise in sich hinein gelacht, als ich ihm meinen Verdacht erzählt hatte.
Ich atmete langsam aus und trat aus dem Palast, wo mich sogleich links und rechts einige Wache in Schutz nahmen und mich runter zum Garten geleiteten, wo das riesige Gebäude erbaut worden war.Es hatte viel gekostet und würde auch zukünftig noch als Arena dienen.
Praktisch und oft zu gebrauchen.
Ich reckte den Kopf etwas gerade und lief mit langsamen und königlichen Schritten durch die Menschen, die sich gerade auf die Tribünen drängten.
Ich wurde zu einer langen Fläche, leicht über den
platz gestellt, geführt.
Dort standen prächtige Stühle zur Rechten und in der Mitte zwei grosse Throne, die aus dem Palast hierher geschleppt worden waren.
Die Wachen verbeugten sich und mein Vater, der auf einem davon sass winkte mir mit einer Handbewegung zu.
Ich sollte zu ihm.
Während ich so langsam und gerade wie ich konnte auf den König zuschritt, bemühte ich mich, nicht nach Links oder Rechts zu sehen.
Ich durfte nicht zu viel Interesse zeigen, das hatte ich geübt.
Als ich mich neben meinem Vater nieder liess, küsste ich kurz seine Hand, bevor ich mich gerade aufrichtete und die Beine zusammen presste und etwas nach links neigte.
So sah das Kleid am besten aus, hatte mir der Schneider geraten.
Auf alles hatte ich geachtet.
Kurz erlaubte ich es mir, die Anwesenden zu beobachten.
Auf den Tribünen sassen die Zuschauer, das Volk welches an den Festlichkeiten genauso teilnahm wie der Adel, nur ohne die Verpflegung und den Luxus.
Alle waren sie einfach gekleidet, doch ich sah keinen Einzigen, der abgemagert oder ungepflegt war.
Ich bezweifelte nicht dass es sie auch in diesem Reich gab, doch das Volk war gesünder und voller Lebensfreude, als in dem Königreich, indem ich aufgewachsen war.
Hinter uns waren drei weitere Stühle für meine Schwestern hergerichtet worden, die alle mit steifem Lächeln in Gesicht über meine Schultern zu sehen versuchten.
Dahinter standen Wachen. Auch hier schützten sie unser Leben mit dem Ihren.
Und das obwohl ich die Meisten nicht kannte.
Ich musste an Muhammad denken.
Den Spion, der den Auftrag hatte mich zu suchen.
Und wie es ihm jetzt wohl ging, mit Amora und dem Baby, das vielleicht noch gar nicht auf der Welt war.
Schnell blickte ich nach Rechts.
Dort waren die Tribünen so eben wie mein Platz, und viele Männer sassen da.
Alle trugen sie ihr Wappen und ihre Diener standen mit Geschenken hinter ihnen.
Das waren also die Männer, von denen einer mein Ehemann werden sollten.
Und sie alle starrten mich ausgiebig an und diskutierten mit ihren Ratgebern, die zu ihnen hinunter gebeugt waren.
Gerne hätte ich alle etwas eingehender betrachtet, wenn sie sich das schon bei mir erlaubten, doch mein Vater liess mir dazu keine Gelegenheit.
"Ehrenhafte Gäste, ich und meine Familie sind überaus glücklich, euch in unserem Reich zu wissen. Wir behüten den Boden auf dem ihr gelaufen seid, als wäre er uns heilig."
Begrüsste mein Vater die Edelmänner und Prinzen; indem er aufstand und die Arme ausbreitete, als Zeichen der Freundschaft.
"Und auch für eich, mein treues Volk, sollen diese Festlichkeiten gemacht sein! Amüsiert euch, ich hoffe es werden eine Menge Freundschaften geknüpft, zum Wohle dieses Reiches!"
Er neigte den Kopf und die Menge, die bisher geschwiegen hatte, pfiff und Klatschte laut Beifall.
Mein Vater war ein beliebter König, das war gut.
Und die Prinzen sahen das, alles nur Strategie.
Berechnend, und das alles hatte ich gelernt. Doch anwenden tat ich es nur wegen meines Vaters Wohl und wegen meiner Pflicht als älteste Prinzessin.
Ich war noch nicht lange hier, doch Ardon sagte ich würde schnell lernen und eines Tages eine gute Königin werden, egal was meine Schwestern sagten. Und sie lästerten eine Menge.
"Die Tänzer mögen beginnen!"
Mein Vater klatschte zweimal in die Hände und sofort öffnete sich eine Türe zu der Arena.
Frauen betraten sie.
Allesamt in lange rote Tücher gewickelt, die kunstvoll im Winde wehten.
Ihre Köpfe und Hüften, genauso wie ihre Brüste und ihre Fussgelenke waren mit Glocken geschmückt, die klangen im Wind bei jeder Bewegung.
Sie tanzten elegant und anmutig zur Musik, die ertönte und das Volk klatschte laut.
Rufe waren zu hören, als die schönen Tänzerinnen ihre Tücher kunstvoll um sich schlangen und synchron durch die Arena wirbelten.
Sie sahen aua als würde der Wind sie gleich davon tragen, so leicht und freu.
Wie gerne wäre ich zwischen ihnen gestanden und hätte die Magie gespürt, die sie mit jeder Bewegung in die Zuschauer zauberten.
Alle Menschen staunten über ihre katzenhaften Sprünge und ich sehnte mich danach, nicht meh hier sitzen zu müssen. Und das obwohl mich wahrscheinlich jede Frau dieses Reiches beneidete.
Man wünschte sich immer was man nicht haben konnte...dabei sollte ich glücklich sein. Überglücklich.
Ich schluckte und entsinnt mich, dass ich die ganze Zeit über beobachtet wurde.
Deshalb lächelte ich sanft und hob die Hönde zu einem feinen Klatschen, als die schnell atmenden Tänzerinnen sich tief vor den Adeligen verbeugten und die Arena dann verliessen.
"Sie sind in guter Stimmung."
Raunte mein Vater mir zu und ich lächelte weiter, als wäre mir das Lächeln im Gesicht eingefroren.
Die Steine auf meiner Stirn klimperten leise im starken Wind, der die Dächer aus Stoffen über uns zum Aufblähen brachte.
Doch das schwere Gold hielt sie fest und liess nicht zu, dass sie uns von Wind gestohlen wurden.
"Und nun, hat meine Kronprinzessin und älteste Tochter Daya etwas zu verkünden."
Mein Herz schlug schneller, als sich die Gespräche legten und mich das Volk und auch die Prinzen ansahen.
Zwar war ich durch Gerüchte bereits bei den Menschen meines Reiches bekannt geworden, doch erst heute erlebten sie mich in Wirklichkeit. Mit ihren eigenen Augen.
Ich wusste dass viele Adlige noch die Sklaverei befürworteten. Doch ich hatte etwas zu tun, und da war mir egal, was sie dazu sagten.
Langsam erhob ich mich und glättete kurz den schweren Stoff meiner Schleppe, bevor ich die Hände faltete und auf der Höhe meines Bauches hielt.
"Heute Abend ist ein Grund zu feiern und zu lachen."
Tosender Applaus, von beiden Seiten.
Noch.
Ich atmete tief ein und hoffte dass meine Stimme so stark klang, wie beabsichtigt.
Jetzt einfach nicht schwach werden.
"Doch eine Festlichkeit wird für einen Mann nicht gut enden."
Für welchen Mann? Ich bin gespannt und hoffe ihr seid gespannt wie der zweite Band verläuft! Und ich kann euch versprechen, ihr werdet noch eine Menge mit Daya erleben! ★
Love you ♡
Tala ☽
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