surprise surprise

Zitternd und bibbernd stand Y/N draußen auf dem Gehweg. Es war kurz vor 5 in der Früh und stockdunkel. Lediglich die Laternen spendeten etwas Licht und warfen Y/Ns Schatten an die Hauswand. Wo blieb Peter?
Y/N fror wirklich schrecklich. Er zog seine Jacke bis ganz nach oben, aber viel half es nicht.

Er sah hoch zum Fenster. Hoffentlich hatte Lucy nichts bemerkt. Y/N hätte wenig Lust gehabt, ihr alles erklären zu müssen, vor allem weil er ja selbst nicht mal wusste was passieren würde. Bestimmt hätte Lucy sich Sorgen gemacht und was zurecht gesponnen. Darauf hatte er wenig Lust.

Y/N zog zitternd sein Handy hervor und machte es an. 05.04 Uhr. Es blieb ein paar Sekunden an und wurde dann wieder schwarz. Y/N steckte es zurück. Dann sah er auf. Er hörte ein Auto langsam die Straße hinunterfahren.

Ein dunkler Wagen. Er wurde langsamer und blieb bei Y/N stehen. Die Scheiben waren beschlagen. Sofort bekam Y/N ein mulmiges Gefühl. Er hatte wenig Interesse nachts um 5 von einem Fremden angequatscht zu werden. Gerade als er zum Haus flüchten wollte, gingen die Scheiben runter. „Guten Morgen, Y/N." „Peter?", sofort öffnete Y/N die Tür. „Du hast ein Auto?" „Nein. Nur ein Führerschein. Der Wagen ist geliehen." „Achsoo", überrascht stieg Y/N ein und wurde von der Wärme im Wagen umhüllt. Er erzitterte und zog die Tür zu. Sofort fuhr Peter los. „Es ist so früh", murmelte Y/N leise und kuschelte sich tiefer in den Sitz. „Ich weiß. Aber es musste so früh sein", entschuldigte Peter sich und machte leise das Radio an. Eine beruhigende Melodie düdelte im Hintergrund und ließ Y/N einnicken.

Die Wärme und das gleichmäßige Rollen des Fahrens machten ihn so schläfrig. Peter lächelte verliebt und sah immer wieder zum Beifahrersitz. Wie konnte man nur so bezaubernd aussehen beim Schlafen?
Er fuhr auf die Autobahn und wurde schneller. Auf den Straßen war kaum was los, lediglich ein paar Autos, die sich in den Morgenverkehr einbrachten. Leise summte Peter mit und trommelte mit den Fingern auf dem Lenkrad rum. Y/Ns tiefes Atem entspannte ihn so so sehr. Hoffentlich gefiel ihm, was sie vor hatten.
Lange blieben sie nicht auf der Autobahn. Nach circa 15 Minuten bog Peter wieder ab und fuhr runter auf die Landstraße. Sie fuhren und fuhren. Links und rechts Wald. Kein Auto, keine Menschenseele. Es könnte so beängstigend sein.

Peter wurde langsamer und setzte den Blinker. Er fuhr auf einen Waldtrampelpfad. Durch den unregelmäßigen Boden über den das Auto nun fuhr, wurde Y/N wach. Erschrocken sah er auf. „Was machen wir hier?" „Hast du Angst?", fragte Peter ruhig und ließ die Augen nicht von der Straße. Er musste sich konzentrieren. Die Morgendämmerung hatte gerade erst eingesetzt. Es war noch so gut wie dunkel. „Ich mags nicht im Dunkeln im Wald zu sein", gestand Y/N. „Keine Angst, Liebling. Du bist nicht allein. Und glaub mir, es lohnt sich", Peter schaltete das Auto hoch und fuhr den Berg hoch, bis auf eine Lichtung. Sie waren auf der Spitze des Waldes. Peter fuhr rückwärts bis an den steilen Abstieg hinunter ins Tal ran.

„Was wird das?", hauchte Y/N. „Na komm", Peter stieg aus, lief ums Auto und öffnete den Kofferraum. Da es ein Kombi war, war hier viel Platz. Y/N folgte. Erst jetzt sah er, dass hier alles mögliche an Getränken und Essen, sowie vielen Decken rumlagen. Eine von diesen legte Peter ihm um die Schulter. In eine andere kuschelte er sich. Zusammen setzten sie sich in den offenen Kofferraum. „Ein Picknick?", stellte Y/N fest. Ihm war immer noch kalt, er nahm eine zweite Decke. Es wurde wärmer. „Ja, aber das ist noch nicht alles", erklärte Peter und schenkte sich und ihm Kakao aus einer Thermosflasche ein. Y/N nahm die dampfende Tasse und nippte dran.

„Nicht?" „Oh nein Liebling", auch Peter trank und sah in die Ferne. Dort war das Tal und hinter dem Tal türmten sich weitere Berge auf. Und hinter diesen kämpfte sich die Sonne nach oben. „Oh-...", mit großen Augen betrachtete Y/N die Sonne, welche den Nebel im Tal in ein orangenes Licht tauchte.

Es war wunderschön. Peter lächelte und robbte zu Y/N. Vorsichtig nahm er ihn in den Arm. „Ich hab mir gedacht, dass du vielleicht sowas magst." „Es ist...wunderschön", murmelte Y/N. Sowas hatte noch nie jemand für ihn getan. Er bekam eine Gänsehaut. Peter rutschte noch näher und Wärme ihn noch mehr als ohnehin schon. Völlig überwältig schaute Y/N dem Naturschauspiel zu. Langsam wanderte die Sonne immer höher und alles erstrahlte in warmen Farben. Peter streichelte Y/N und folgte seinem Blick. Es war wirklich ansehnlich. Er angelte sich ein paar Croissants und aß sie mit Y/N der noch immer gebannt in Richtung Osten sah.

Er hatte Tränen in den Augen, was Peter anfangs gar nicht so bemerkte. Erst als er erstickt einatmete, erschrak der ältere ein wenig. „Liebling? Was ist denn?" „Ich... ich weiß nicht. Ich bin einfach so überwältig. Das ist so schön. Und du hast Dir die Mühe gemacht mich hier hin zu bringen. Ich hab schon so oft Sonnenaufgänge und Untergänge gesehen. Aber es hat mich noch nie so mitgenommen. Danke, Peter." „Für dich doch alles, Liebling", murmelte Peter mit klopfenden Herzen.

Er liebte Y/N so sehr... so so sehr. Er wollte nie wieder ohne ihn sein. Y/N kuschelte sich an. So etwas hatte noch nie jemand für ihn gemacht. Auch sein Herz schlug ganz schnell. Er fühlte sich so sicher und geborgen in Peters Armen. Er hätte für immer hier bleiben können. Doch bald waren die Vorräte alle und die Bäuche voll. Bald stand die Sonne hoch oben am Himmel und alles sah wie immer aus. Y/N war unter Peters Decke geklettert und kuschelte sich an. Peter streichelte ihn und drückte ihn fest an sich und lächelte. Schon lange war er nicht mehr so glücklich gewesen. Y/N hatte echt die Leere in ihm gefüllt.

Plötzlich tauchte Y/Ns Kopf im Deckenwirrwarr auf. Sein Gesicht berührte fast Peters und er lächelte breit. „Danke. Es war wirklich wunderschön." Ehe der ältere etwas erwidern konnte, küsste Y/N ihn sanft. Ohne zu zögern ging Peter darauf ein und legte seine großen und warmen Hände auf Y/Ns heiße Wangen. Er ließ Y/N die Führung und gab sich dem Kuss völlig hin. Beide hatten die Augen geschlossen und genossen den Moment, bis Y/N leise hechelnd den Kuss löste und Peter mit großen Augen ansah. Dieser lächelte verliebt.

Wie konnte man nur so perfekt sein?

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Im not gonna lie, das ist bis jetzt mein Lieblingskapitel.

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