next day
„Peep Peep Peep"
Müde richtete sich Y/N auf, um den Wecker auszustellen. Er streckte sich einmal kurz und stand dann auf. Der nächtliche Zwischenfall war bereits vergessen und er machte sich fertig für die Arbeit. Heute war er dran mit der Frühschicht und Tk würde etwas später auftauchen. Es war Samstag also würde er alle Hände voll zu tun haben.
Mit diesen Aussichten war seine Motivation eher gedämmt, als er das Haus verlassen wollte. „Uhm Y/N? Wie wär's mal mit nem Tschüss?"
„Oh- ich dachte du schläfst noch", entschuldigend drehte sich Y/N zu Lucy, welche ihm lachend eine Thermoskanne hinhielt. „Passt schon. Hier hast du Kaffee. Bis heute Abend." Dankend nahm Y/N sie und verließ das Gebäude. Draußen roch es noch immer nach Regen, aber es war trocken. Gemütlich lief Y/N zum Bus und fuhr mit diesem dann zum Diner. Heute würde ein anstrengender Tag werden...
(...)
„Und dann noch bitte die Nummer 15, den Vanille Milchshake mit Sahne und Karamell bitte."
Y/N versuchte zu lächeln, er war recht müde, und schrieb die Bestellung auf. Das schlimmste hatte er hinter sich. Bald würde Tk kommen. Mit einem kurzen Blick checkte er die Tische ab und an einem blieb sein Blick hängen. Ein überraschter Laut überkam ihn und er trag langsam näher.
Es war der Typ von gestern. Er studierte gerade die Karte und schien noch nicht lange da zu sein. Zumindest erinnerte sich Y/N, dass er gerade erst diesen Tisch abgeräumt hatte. „Hey... uhm... wollen Sie bestellen?" Langsam hob der Mann seinen Blick und musterte Y/N ausgiebig. Sein Lächeln wirkte warm und echt freundlich. „Tatsächlich noch nicht. Ich hab mich noch nicht entschieden." „Okay... rufen Sie mich dann einfach. Und-...", Y/N zögerte. „Danke nochmal für gestern. Ich hätte mir bestimmt eine Lungenentzündung geholt wenn Sie nicht gewesen wären."
Der Fremde winkte ab. „Dafür musst du mir nicht danken Y/N." Für einen kurzen Moment war Y/N überrascht, woher der Fremde seinen Namen wusste, bis ihr einfiel, dass ihr kleines Plastikschild am Kragen diesen verriet. „Uhm... okay. Also. Ja", vorsichtig ging Y/N rückwärts und flüchtete dann regelrecht in die Küche um einmal tief durch zu atmen. Meine Güte war das peinlich gewesen. Zum Glück lenkte die Ankunft von Tk ihn ab. „Hey Hey. Na, viel zu tun?" „Das schlimmste ist vorbei", brachte Y/N ihn auf den neusten Stand und hängte seine Schürze auf. „Bis später." „Wieso bis später? Hast du nicht frei?", Tk zog seine wiederum an. „Doch", erklärte Y/N „Aber ich hab mit dem Chef abgesprochen, dass ich mir Geld dazu verdienen kann, wenn ich hin und wieder den Laden hier saubermache." „Oh je... na dann. Bis später."
Y/N trat nach draußen und lief zur Tür. Überraschenderweise stand der Mann, welcher nichts bestellt auch auf und wollte anscheinend ebenfalls rausgehen. Y/N kümmerte sich nicht weiter drum und trat ins Freie. Es war kühl. Der Fremde folgte ihr. „Feierabend?" „So ähnlich", Y/N wühlte in seiner Tasche und zog ein Kaugummi Streifen hervor. „Verstehe. Darf ich dich ein Stück begleiten?"
Etwas verwirrt musterte Y/N ihn. „Ich mags eigentlich nicht so wenn Fremde mich solche Dinge fragen." „Oh, entschuldige. Wo sind meine Manieren? Ich heiße Peter. Ich wohn hier in der Nähe und ja." „Verstehe... komisch. Ich hab dich noch nie gesehen. Erst die letzten Tage seh ich dich dauernd." „Ich bin oft unterwegs", hielt Peter es schwammig. Y/N ging nicht weiter drauf ein und lief zur Haltestelle. Peter folgte ihm. „Um ehrlich zu sein bist du mir schon öfter aufgefallen und ich wollte einfach mal vorbei schauen im Diner. Aber genau dann gehst du." „Ich bin Dir aufgefallen?" Y/N wurde etwas argwöhnisch. Aufgefallen war er in seinem alten Umfeld auch. Und das hatte zu massiven Eindringen in die Privatsphäre gesorgt um neue Sachen zu sammeln, mit denen man ihn fertig machen könnte.
„Naja ich bin am Diner vorbei gelaufen und hab dich gesehen. Keine Ahnung. Du hast sympathisch aus", erklärte Peter. „Oh... Danke", Y/N lächelte schief. Er wusste noch nicht so ganz wo er Peter einschätzen sollte. Da bog auch schon der Bus um die Ecke. Peter schien Anzeichen zu machen, mit fahren zu wollen.
„Hast du nicht gesagt du wohnst hier in der Nähe?", fragte Y/N und stieg ein. „Ja, wieso?", fragte Peter hinter ihm. „Wieso fährst du dann mit? Der fährt jetzt komplett in eine andere Richtung. Und das für ein gutes Stück." „Das macht nichts." Peter setzte sich gegenüber von Y/N auf den Sitz. „Ich bin gerne unterwegs." „Okay?"
Schweigen machte sich zwischen den beiden breit. Y/N schloss die Augen und ließ sich vom Rumpeln des Busses hin und her wiegen. Seine Knie berührten immer wieder die von Peter. Für ihn selbst waren es nur zufällige Berührungen, die er kaum zur Notiz nahm, doch für Peter sah das ganz anders aus. Er rutschte etwas nach vorne, um den Abstand zwischen den beiden zwischen den Unterschenkeln zu minimieren, sodass die Berührungen länger weilten. Y/N schien das nicht aufzufallen.
Er saß seelenruhig da, bis seine Haltestelle kam und er aus stieg. Sein Anhängsel folgte ihm auch weiterhin. So langsam wurde Y/N unruhig. Ungern wollte er ihn bis zur Haustür führen und zeigen wo er wohnt. Y/N konnte ja nicht ahnen, dass Peter bereits ganz genau wusste wo er wohnte.
„Also Uhm... Danke fürs heimbringen", Y/N blieb stehen. „Du wohnst hier?", Peter legte den Kopf schief. „Jep", Y/N kramte seinen Schlüssel hervor und versuchte ihn in das Schloss zu stecken. Da es aber nicht seine Eingangstür war, sondern die ein paar Häuser davor, passte er natürlich nicht. Peter hob eine Augenbraue. Y/N bekam einen heißen Kopf. „Uhm..." „Schon gut. Ich versteh schon... ich bin Dir zu unheimlich hab ich Recht-...", etwas verletzt drehte sich Peter um. Er wollte Y/N ein schlechtes Gewissen machen. Dies klappte. „Nein nein nein... es ist nur. Ich bin etwas paranoid. Bitte nimm's nicht persönlich." „Schon okay. Ich hätte dich wirklich nicht so überfallen sollen die ganze Zeit", zog er seine Masche weiter durch. Y/N verhedderte sich hoffnungslos darin. „Also das mit dem Schirm war richtig nett. Ich hab den noch. Ich kann ihn Dir gerne wieder geben." „Behalte ihn ruhig. Aber du könntest mir einen anderen Gefallen tun."
Peter verkniff sich ein grinsen. Er könnte jetzt viel mehr als normalerweise verlangen weil er Y/N sich so gedreht hatte, wie er es wollte. „Natürlich, was den?" „Lass uns irgendwas schönes unternehmen. Mir fällt daheim die Decke auf den Kopf weil ich von zu Hause aus arbeite und ich hätte Lust auf Abwechslung." „Okay. Und was?"
Er hatte ja gesagt! Er hatte tatsächlich ja gesagt!! Peters Herz klopfte wild, aber er räusperte sich um seine ruhige besonnene Maske nicht fallen zu lassen. „Wir könnten etwas Essen gehen in dem Restaurant am Wasser und-..." „Nein. Tut mir leid aber das geht finanziell bei mir nicht." „Ich würde zahlen", sagte Peter sofort. „Das kann ich nicht annehmen." „Hmm", Peter überlegte. „Wir könnten-..." „Ich hab eine Idee. Meine Mitbewohnerin und ich wollen am Wochenende in einen Club gehen. Vielleicht kannst du ja mit", schlug Y/N vor. Zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Y/N könnte sich bestimmt mal heimlich verdrücken wenn's zu viel werden würde, und sie wäre nicht mit Peter alleine. Und wer weiß, vielleicht würden sich die beiden gut verstehen.
„Na gut. Kannst du deine Nummer einspeichern und dann klären wir das in Ruhe?", mit den Worten hielt Peter ihm sein Handy hin. Y/N nahm es und speicherte sich ein. Beinah ehrfürchtig nahm Peter es zurück und drückte es fest gegen seine Handfläche. Y/N schien auch dies nicht zu bemerken. „Also... bis dann", er hob die Hand und flüchtete zu richtigen Haus.
Peter sah ihm noch lange nach.
—————
Ein Treffen zu dritt also 🌚
(Ich weiß ich hab den Verbesserungsvorschlag bekommen, Y/N mehr Gender neutral zu schreiben, aber ich bin zu blöd dazu, sorry :v)
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