8
Ich hatte den nächsten Morgen genauso unproduktiv krank im Bett rumgelegen, bis ich irgendwann beschloss nach unten zu gehen.
Nach einer Zeit klingelte es plötzlich. Es war gerade mal 11:30 Uhr, also wer konnte das sein? Ich ging zur Tür und schaute durch eine der kleinen Scheiben. Niemand anderes als David stand dort. Warte.. hatte der jetzt nicht eigentlich Physik? Ich schob den Gedanken beiseite und öffnete grinsend die Tür. Bevor ich etwas sagen konnte meinte er schon : ,,Hey."
Ich antwortete lächelnd aber zugleich verwirrt : ,,Hi? Müsstest du jetzt nicht in Physik sitzen?"
Er sagte dann ,,Jep", und ließ das P ploppen. David spazierte einfach in mein Wohnzimmer hinein, ohne das ich ihn herein bat, und schmiss sich direkt auf das Sofa.
,,Und das tust du nicht weil? Ach und äh fühl dich wie zuhause", sagte ich lachend.
,,Erstens hatte ich kein Bock drauf und zweitens muss ich meiner Vivienne ja einen Krankenbesuch abstatten. Das ist Entschuldigung genug ", sagte er und hatte das fetteste Grinsen im Gesicht das überhaupt möglich war.
,,Aww", meinte ich daraufhin und schmiss mich neben ihm auf das Sofa. Auch wenn ich fast runtergefallen wäre. Ich war selber verwundert, dass ich mich plötzlich traute solche Sachen zu sagen.
,,Also, wie geht's dir mittlerweile? Und kommst du morgen wieder? Es ist langweilig ohne dich ", fragte er. Ich überlegte kurz und sagte : ,,Ja ich denke schon. Was habt ihr überhaupt im Unterricht gemacht?"
,,Uhm nichts interessantes, wie immer. Aber warte ich hab noch 2 Arbeitsblätter ", beantwortete er meine Frage und kramte in seiner Schultasche rum.
,,Hier."
,,Danke", grinste ich. Ja, ich weiß ich grinste gerade oft.
Plötzlich stand er auf und ging in Richtung Küche. Ich folgte ihm und wir blieben vor dem Kühlschrank stehen.
,,Schöner Kühlschrank, was ist denn so da drin?", fragte er und drehte sich grinsend zu mir um. Ich musste irgendwie total lachen und meinte nur nach Luft schnappend : ,,Ehm keine Ahnung. schau doch rein. Oder was hältst du davon, wenn wir Pizza machen?"
,,Bleibt auch unter uns, dass du gebacken hast" , fügte ich noch hinzu.
,,Klingt gut, aber ich bin für Pizza bestellen. Meinem Kumpel ist schonmal fast die Bude abgefackelt" , sagte er und setzte einen ganz unschuldigen Blick auf. Ich fragte mich zwar wie man das schaffen konnte, stellte aber keine Fragen dazu, sondern griff nach dem Telefon.
,,Was willst du für eine?"
,,Salami."
Als die Pizzen bestellt waren und der Pizzabote meinte, dass es ungefähr eine halbe Stunde dauern würde, wollte er unbedingt mein Zimmer sehen. Also lief ich die Treppen hoch und er folgte mir. Ich zeigte ihm noch schnell das Bad und dann waren wir bei meinem Zimmer angelangt.
- David's P.o.V. -
Als wir ihr Zimmer betraten, sah ich mich erst einmal um. Es war ziemlich groß und war an drei Wänden weiß gestrichen, an der 4. Wand Lila. Wenn man hereinkam, war rechts direkt ein schwarzes Klavier und daneben ein Kleiderschrank. An der Wand, die dann folgte, stand ihr Bett relativ mittig. An der Wand gegenüber der Tür war ihre Heizung und ihr Fenster. Und an der letzten stand ein Schreibtisch mit einem Regal. Über ihrem Bett war eine Lichterkette und links vom Bett klebten Fotos.
,,Dein Zimmer ist schön", sagte ich zu ihr.
Sie antwortete lächelnd: ,,Danke."
Ich sah mir ihre Fotos an. Es waren viele Sonnenuntergänge, aber auch ein paar Bilder wo sie zu sehen war. Auf dem Ersten war sie mit einem anderen gleichaltrigen Jungen am Meer zu sehen.
,,Wer ist der Junge?", fragte ich sie
,,Ehm der Sohn von Freunden meiner Eltern. In Italien", antwortete sie rasch. Ich schaute mir weiter die Bilder an und viele waren im Urlaub gemacht worden. Auf einem Foto war sie zu sehen mit .. ich denke mal ihren Eltern? Aber ich fragte nicht nach, sondern setzte mich neben sie auf das Bett. Mir kam plötzlich eine Idee.
,,Sag mal, bist du kitzelig?", fragte ich mit meinem breitesten Grinsen. Sie stand sofort auf und sagte schnell: ,,Hä was? Ehh nein ich doch nicht", und konnte sich ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen. Ich zog sie aber an ihrer Taille zurück und sie saß halb auf meinem Schoß und halb auf ihrem Bett.
,,Ach ja?", raunte ich ihr in's Ohr und piekste ihr leicht in die Seite. Sie quietschte auf und bevor sie wieder flüchten konnte, hob ich sie hoch und warf sie auf ihr Bett. Ich kitzelte sie die ganze Zeit, bis ich ihren Arm genauer ansah. Ihr Lächeln verschwand wieder und ich rückte sie etwas zur Seite, damit ich neben ihr liegen konnte.
,,Wann hast du es das letzte mal getan?" , fragte ich.
,,Vor zwei Wochen. Im Moment habe ich aber nicht den Drang danach", meinte sie leise, fast flüsternd. Ich sah das ihre Augen glasig wurden und zog sie näher an mich ran. Ich hielt ihren Arm noch immer fest und zählte die Narben. Es waren 14. Ich merkte mir die Zahl, damit ich das nächste mal schauen konnte, ob es mehr geworden waren. Wir lagen einfach eine ganze Weile so dort und niemand sagte etwas. Ich hatte meinen Arm um ihre Schulter und sie lag mit dem Kopf ein wenig auf meiner Brust.
Als es klingelte schreckten wir beide hoch, bis uns klar wurde, dass es wahrscheinlich der Pizzabote sein wird.
,,Yay, der Pizzatyp ist da", sagte Vivienne begeisert, als wir runter gingen.
,,Pizzatyp?", sagte ich und grinste schief.
,,Jep", lachte sie. Sie hielt ihr Portmonee griffbereit in der Hand und öffnete die Tür. Ich nahm dem "Pizzatypen" die Pizzen aus der Hand, stellte sie auf die Kommode und drückte ihm einen Geldschein in die Hand, bevor Vivienne es tun konnte. Sie sah mich verwirrt an und ich sagte nur : ,,Ich bezahle."
,,Nein ich", meinte sie trotzig. ,,Wenigstens meine bezahle ich selbst", fügte sie noch hinzu.
,,Nope. Geht auf mich", sagte ich und wuschelte durch ihr Haar. ,,Pff okay. Aber danke", gab sie auf.
,,Kein Problem." Wir gingen in die Küche, um die Pizzen zu schneiden und aßen im Wohnzimmer. Es war nach dem Essen fast 13:00 Uhr und Vivienne meinte, dass ihre Mutter in etwa einer Stunde nach Hause kommen würde.
Als wir wieder oben waren, fragte ich sie ob sie etwas auf dem Klavier spielen könnte. Sie setzte sich zögernd auf den Klavierstuhl und fragte mich, was ich denn hören wollte. ,
,,Egal, such du etwas aus", sagte ich lächelnd zu ihr. Sie spielte "Demons" von Imagine Dragons und "Hall of Fame" von The Script. Als sie fertig war applaudierte ich halb lächelnd, halb grinsend. ,,Das war schön", sagte ich zu ihr.
Wir hörten, dass die Haustür aufgeschlossen wurde und gingen nach unten. Vivienne begrüßte ihre Mutter schnell und stellte mich vor. Ich gab ihrer Mutter die Hand und sagte : ,,Freut mich Sie kennenzulernen."
,,Ganz meinerseits", sagte sie lächelnd und sah Vivienne kurz darauf mit einem vielsagendem Blick an. Ich blickte nur verwirrt drein bis ihre Mutter uns fragte, ob wir etwas essen wollen. ,,Nein danke, Mom. Wir haben schon gegessen."
Gegen 15:00 Uhr verabschiedete ich mich von Vivienne und ihrer Mutter, da ich noch Basketball Training hatte. Sie begleitete mich noch bis zur Tür und sagte : ,,Schön, dass du da warst."
***
Ihr seid wundervoll, nicht vergessen <3
Song im Anhang : High School Musical - Breaking Free
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top