33
Die nächste Woche verlief ohne große Ereignisse. Natürlich gab es die einen oder anderen dummen Sprüche, aber die meiste Zeit verbrachte ich mit meinem Freund und den anderen. Lara und Marvin waren mittlerweile ein Pärchen geworden und ich erfuhr, dass Kim einen Freund hatte, der am anderen Ende des Landes wohnte.
Heute war Dienstag und in drei Wochen würde ich endlich Sommerferien haben. Nur noch ein gottverdammtes Jahr auf dieser Schule.
Aber heute war irgendwas anders. Keine Ahnung ob es daran lag, dass es draußen gewitterte und wie lange Spaghetti regnete oder das Sophie und der Rest es heute besonders auf mich abgesehen hatten. Wir hätten heute eigentlich einen wichtigen Test geschrieben, aber aufgrund des Unwetters und weil mittlerweile der Strom ausfiel, mussten wir alle im Schulgebäude bleiben. David, ich und die anderen aus meinem Kurs waren alle im Klassenraum und wir zwei saßen in einer Ecke an der Wand. Ich hatte zwar keine große Angst bei Gewitter, aber wohl fühlte ich mich dabei auch nicht sonderlich. David legte seinen Arm um mich und ich saß auf seinem Schoß.
Auch wenn wir eine schlechte Internetverbindung am Handy hatten, durften wir ausnahmsweise dran, um irgendwie die Zeit zu vertreiben. Ja, meine Deutschlehrerin war eigentlich ganz cool.
David und ich teilten uns meine Kopfhörer, hörten Musik und schauten uns Fotos auf seinem Handy an. Bei einem Foto verging mein Lächeln aber wie im Flug, denn er war zu sehen mit dieser Lisa und den anderen 2 Freunden.
,,Hast du sie eigentlich mal gefragt, was das solltet?", fragte ich und sah David an. ,,Ich habe ihr zwar gesagt, dass das vollkommen daneben war, aber sie rafft das nicht", meinte er seufzend und ich nickte nur. ,,Okay", sagte ich und kuschelte mich an seine warme Brust.
,,Ihr dürft jetzt nach Hause gehen. Der Test wird morgen nachgeschrieben!", rief meine Deutschlehrerin und alle jubelten. Nach drei elendigen Stunden durften wir endlich nach Hause. David und ich suchten noch die anderen und fanden sie alle beisammen. ,,Wo ist Marvin?", fragte ich an Lara gerichtet und sie sagte schulterzuckend : ,,Er wollte sich noch was bei der Cafeteria holen. Kommt gleich wieder."
Ich nickte und sagte Bescheid, dass ich eben aufs Klo gehen würde. Doch auf dem Weg hörte ich laute Stimmen, die ich definitiv Marvin und Sophie zuordnen konnte. Ich versteckte mich hinter einer Säule und beobachtete das Geschehen.
,,Nein ihr werdet uns alle in Ruhe lassen", sagte er aufgebracht und der Rest um ihn herum lachte nur. ,,Ach ja? Wer wäre dir denn lieber? Vivienne oder doch lieber deine kleine Freundin Lara?", fragte Sophie spöttisch. Was? Worum ging es bitte?!
,,Ihr seid so gestört im Kopf. Lasst uns einfach in Frieden du krankes Miststück. Fahr zu Hölle, Sophie", brüllte er und warte.. hatte er ihr gerade ernsthaft eine geklatscht? Sophie fasste sich empört an ihre Wange und sah langsam mit hochrotem Kopf auf. Bevor sie oder einer der anderen reagieren konnte, stapfte Marvin verärgert in meine Richtung. Ich stellte mich jetzt in die andere Richtung hinter die Säule, damit er mich nicht sah und ging noch rasend schnell aufs Klo, damit die anderen keinen Verdacht schöpften.
,,Wo warst du solange Marvin? Und wo ist dein Essen?", fragte Marc sichtlich verwirrt und Marvin redete sich heraus. ,,Cafeteria hatte schon zu und ich bin durch's halbe Schulgebäude zurückgelaufen", sagte er und ich schluckte. Zum Glück bemerkte er meinen Blick nicht, sonst wüsste er wahrscheinlich, dass er aufgeflogen war.
Wir alle liefen in Richtung Hauptausgang und verabschiedeten uns voneinander. Lara ging mit zu Marvin und der Rest alleine nach Hause. Ich ging mit zu David, weil wir einen Filmetag machen wollten, wegen dem Wetter. Hand in Hand liefen wir zu ihm, weil er nicht weit weg wohnte, und ich war die ganze Zeit in Gedanken versunken.
- David's P.o.V. -
,,Was wollen wir uns gleich zu Essen machen?", fragte ich Vivienne, doch sie antwortete nicht, sondern starrte auf den Fußboden. Ich lief etwa schneller und blieb dann abrupt stehen, sodass sie vor meine Brust knallte. Verwirrt sah sie sich um und ich hob mit meiner Hand ihr Kinn an.
,,Vivienne?", fragte ich und sie nickte langsam.
,,Wollte nur wissen, ob du noch anwesend bist, weil du die ganze Zeit in Gedanken versunken warst und fast vor ein Straßenschild gerannt wärst", erklärte ich und hob fragend eine Augenbraue.
,,Ja, ja tut mir leid. Ich hab bloß nachgedacht", erwiderte sie.
,,Was beschäftigt dich denn?", raunte ich in ihr Ohr und legte meine Arme um ihre schmale Taille. ,,Nichts. Ist unwichtig", entgegnete sie und dachte wohl, dass ich mich mit dieser Antwort zufrieden geben würde.
,,Du weißt, dass ich dir das nicht abkaufe, oder?", fragte ich und sie zuckte mit den Schultern. ,,Wirklich, David. Es war nichts wichtiges und können wir jetzt weiterlaufen? Ich sehe schon die nächsten dunklen Wolken", antwortete sie stumpf und lief weiter. Ich seufzte und folgte ihr. Auch wenn ich wusste, dass sie mir irgendetwas verheimlichte, würde ich ihr Zeit lassen, bis sie bereit dazu war, es zu erzählen.
Meine Mutter war nicht zuhause und nach einiger Diskussion kochten wir einfach Nudeln mit Käse, weil ich zu unfähig war und sie keine Lust hatte, etwas aufwendiges zu machen. Wir aßen im Wohnzimmer und nahmen uns jede Menge Knabberzeugs mit nach oben. Ich brauchte meine Rolläden gar nicht runtermachen, da es draußen schon dunkel genug war.
Vivienne sah aus, als hätte sie ein Blickduell mit der Fernbedienung, weil sie den Fernseher nicht anbekam. Ich lachte und nahm ihr die Fernbedienung aus der Hand und schaltete den Bildschirm an. Sie verschränkte trotzig die Arme vor der Brust und schob ihre Unterlippe hervor.
Ich küsste sie sanft und fuhr mit meinen Händen ihren Rücken auf und ab. Sie legte ihre Arme um meinen Nacken und ich drückte sie leicht auf das Bett hinter ihr. Jedes mal, wenn ich sie küsste, fühlte es sich an als würden lauter kleine Stromschläge durch meinen Körper fahren. Ich fuhr stürmisch durch ihre Haare und sie knöpfte langsam mein Hemd auf. Ihr Oberteil verabschiedete sich auch ziemlich schnell und so verweilten wir. Wir fuhren nicht fort, weil meine Mutter gleich nach Hause kommen würde und wir nicht gestört werden wollten ( a/n : und weil die Autorin keine Sexszene schreiben will, lol). Dafür zogen wir uns jetzt einen Film nach dem anderen rein und sie lag mit ihrem Kopf auf meinem Oberkörper. Meine Hand fuhr ihren nackten Bauch und die Stelle, wo einmal der blaue Fleck war, sanft entlang.
- Marvin's P.o.V. -
Nein, das konnten sie verdammt nochmal nicht tun. Ich wusste, zu was sie in der Lage waren und bekam große Angst um meine Freundin und Vivienne. Aber ich traute mich nicht meinen wahren Freunden Bescheid zu geben, weil David mich dann wahrscheinlich verprügeln würde und der Rest nicht mehr mit mir befreundet sein wollte, weil es alles meine Schuld war.
Ich wollte mich ändern und habe mich von meinen alten, falschen Freunden getrennt, jetzt musste ich dafür zahlen.
***
Ihr seid alle toll, nicht vergessen <3
Song im Anhang : AJR - Weak
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top